Samstag, 20. Februar 2021

Kreationismus versus Evolution (Sinn des Lebens, Wert des Lebens, Glück)

 

Kreationismus versus Evolution

 

Ich weiss noch, als ich als Teenager anderen zusahen, wie sie in einer Turnhalle der Turnriege unseres Dorfes sich bewegten und mir der Gedanke durch den Kopf schoss:

 

„Das sind ja alles nur biologische Zufallsprodukte, die durch die Turnhalle rannten.“ Sogleich verbot ich mir diesen Gedanken. Ich spürte in mir ganz klar und eindeutig: Das ist falsch. So darf man nicht denken. Es ist erschreckend nicht gut.

 

Aber warum wusste ich das so genau? Es war keine intellektuelle Reflektion. Es war nicht ein Ergebnis einer langen logischen Folge. Es war viel klarer und tiefer. Eine Überzeugung, die ich erst jetzt im Nachhinein intellektuell aufarbeite. Woher kam diese tiefe Überzeugung? War es kulturell angeeignet? Damals war die Schweiz noch eindeutiger christlich geprägt. Ich allerdings habe nicht soviel davon abbekommen. Wohl war ich als Buschi in einer reformierten Kirche von meinen Eltern getauft worden. Besuchte auch die offiziellen Einrichtungen. Aber ich hörte nicht immer das Evangelium. Als Kind gab es eine interessante Lektion und damals dachte ich mir: Wenn es Gott wirklich gibt, dann ist die Sinnfrage gelöst. Aber gibt es ihn? Wenn ich zu ihm bete, ist es, als ob ich ins Nichts betete. Sind wir nur ein Nichts, das kurz aufflammt, um wieder im Nichts zu verschwinden? Was gibt es da für einen Sinn für das menschliche Leben – als nicht? Aber wenn es diesen Gott gibt … Aber wo ist er? Ist er nur ein Wunschdenken, wie mein Vater sagte (und heute weiss ich, dass er das – obwohl er es nicht wusste – von grossen und bekannten Denkern gelernt).

 

Und nun diese klare Überzeugung gefolgt von einem schlechten Gewissen, dass mir so klar aufzeigte, dass ich nicht so über andere Menschen denken darf. Ich habe selten solch eindeutig klare Erkenntnisse. Vieles muss ich mir Fleiss erarbeiten. Ich mache es auch gerne, tiefschürfend zu denken, zu forschen. Lernen ist etwas Süsses. Neues zu entdecken, interessantes zu begreifen, kann sehr beglückend sein. Aber hier war das etwas ganz anderes. Aus meiner Prägung hätte ich eher sagen müssen, dass ist logisch, dass diese Menschen nur Zufallsprodukte sind. Schon damals wurde in den Medien nur diese Botschaft verkündet. Meine Umgebung war zwar noch mehrheitlich römisch-katholisch geprägt, da ich in einem Teil der Schweiz lebte, wo dies die Leitkultur war (Die Schweiz war damals zu etwas mehr als 50% reformiert geprägt. Die restlichen beinahe 50% war römisch-katholisch. Und je nach Gebiet waren die einen oder die anderen in der Mehrheit. Ich wuchs in Gegenden auf, wo immer die Römisch-katholischen die Mehrheit bildeten. Die Reformierten waren dort mehr oder weniger eine kulturelle Minderheit. Gerade im letzten Dorf wo wir waren, war dies besonders zu spüren. Allerdings war dies in keiner Weise negativ. Ganz im Gegenteil: Die meisten Römisch-Katholischen waren sehr offen und tolerant. Es gab nur wenige Ausnahme, wie jene: Ich hatte ein Jahr lang eine Stunde mitten im Unterricht frei, weil die Römisch-Katholischen bei ihrem Priester eine Stunde Religion hatte. Da es für mich etwas langweilig war und es zudem dort etwas Süsses gab, ging ich mit der Zeit auch mit. Einmal drang die ganze Klasse auf mich ein, dem Priester nachzugeben. Ich weiss nicht mehr, um was es ging. Die Stellung des Papstes, der Absolutheitsanspruch der römischen Kirche, der Unfehlbarkeit von Dienern Gottes. Irgendwann gab ich nach und der Priester und alle beruhigten sich. Später ging ich beim Priester vorbei und sagte ihm, dass ich es anders sehe. Ich gab nur nach, weil es eine Endlaufschlaufe war. Oder da gab es in unserem Dorf einen anderen Fall, wo ein reformierten Vater im Religionsunterricht sich mit dem römisch-katholischen Priester schlug. Ich weiss nicht mehr, wer angefangen hatte. Aber es kam damals im Blick und das mehrheitlich römisch-katholisch gepräfte Dorf konnte damit sehr gut umgehen. Eben: tolerant und vernünftig. Als ich mich dann bekehrte, waren sie oft auch etwas verwirrt: Warum hat ein Reformierter solche Überzeugungen, die so ähnlich und sich doch auch unterscheiden? Warum ist er nicht einfach ein Heide, wie es wohl gewissen gelernt wurde? Oder was sagte mir jemand letzthin: Dieser merkwürdige Glaube. Er kam aus Italien und kennt wohl nur die römisch-katholische Variante des christlichen Glaubens. Obwohl Italien mal eine sehr starke reformatorische Bewegung hatte. Die eigentlichen Protestanten und eine sehr starke innerhalb der römischen Kirche, die Spiritualis, die beinahe einen Papst hätten stellen können. Sie gaben eine Schrift heraus, die an Luthers Buch „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ erinnerte. Aber natürlich viel italienischer, d.h. mit viel mehr Gefühl und vielleicht darf man sogar sagen Poesie. Leider wurde das alles durch die Inquisition ausradiert. Ich glaube, man fand in Venedig eines dieser Schriften wieder von denen Tausende gedruckt worden waren …)

Interessant ist, dass im östlichen Teil des heutigen Kanton Aargaus sehr viele aus Überzeugung sich der reformierten Kirche angeschlossen haben. Nachdem Zürich die zweite Kappeler Schlacht verloren hat, wurden sie zur römisch-katholischen Kirche gezwungen. Einer von ihnen war Heinrich Bullinger, der aber lieber als Flüchtling von Bremgarten im Aargau nach Zürich floh und dort schon bald der Nachfolger von Zwingli wurde.

 

Warum erzähle ich das? Erstens, weil ich gerne abschweife. Aber es hat auch etwas mit unserem Thema zu tun: Es zeigt etwas von meiner Prägung. Es gibt tatsächlich viele Vorfahren, die tiefe biblische Wahrheiten glaubten. Aber diese waren mir sehr lange in nur sehr kleinen Bruchstücken bekannt. Die römisch-katholische Variante war mir vermutlich am besten bekannt. Aber gerade diese hat nicht diese tiefe Überzeugung geprägt. Die reformierte Variante konnte es gar nicht sein, weil ich damals kaum etwas davon bewusst wusste. Meine Mutter war römisch-katholisch. Mein Vater war offiziell reformiert, hielt es aber, wie bereits erwähnt, als ein Wunschdenken. In die Kirche ging es nur, wenn jemand heiratete oder ich konfirmiert wurde oder wenn ich für die Konfirmation eine gewisse Anzahl Kirchgänge benötigte. Ich fand das interessant, aber da dies zwei Dörfer weiter weg war und mit dem Velo den Berg hinauf gefahren werden musste, kam ich nicht auf die notwendige Anzahl der Gottesdienste. Daher durfte ich auch noch in die römisch-katholischen Gottesdienste unseres Dorfes. Und jener Priester, der sich mit einem reformierten Vater geschlagen hatte, stempelte als Bestätigung mir jeden Samstag den Gottesdienstbesuch ab. Am Sonntag ging ich dann mit dem Velo den Berg hinauf in die reformierte Kirche. Und so schaffte ich es knapp auf die Konfirmation meine Kirchenbesucheranzahl zu erreichen.

 

Damals war ich aber noch nicht bekehrt. Aber in diesem Jahr meines Konfirmationsunterricht merkte ich und auch die anderen Jugendlichen, dass der reformierte Pfarrer wirklich glaubte, was er predigte. Ein tiefer Respekt hatten wir vor ihm, den wir aber nie zugegeben hätten. Man musste bei ihm sogar singen und das Vater unser auswendig lernen. Und in früheren Klassen lernte man sogar die Reihenfolge der biblischen Bücher. Mein Präparantenunterricht in einem anderen Dorf, bestand allerdings nur aus zeichnen von orientalischen Situationen. So erlebte ich einen riesigen Unterschied. Damals dachte ich, es gibt wohl nur noch diesen reformierten Pfarrer, der wirklich Christ ist. Später nahm mich meine Schwester noch in einen Teenager-Club in unserem Dorf mit, der von einem Team geleitet wurde. Das Team selber wurde von einer Gemeindehelferin unserer reformierten Kirche geleitet. Da gingen viele Jugendliche hin, die viele römisch-katholisch geprägt. Einer floh auch mal während eines Abends über das Toilettenfenster. Irgendwie war ihm das zu fromm und er hatte nicht den Magen offiziell früher Heim zu gehen. Als ich mich dann bekehrte, dachte ich, dass wird ein Problem: Wie bringen wir nur alle in diesem Teenager-Club unter. Mit erstaunen bemerkte ich dann, dass sich nicht alle sofort bekehrten, wenn sie das Evangelium hörten. Heute weiss ich, was ich damals noch nicht wusste: Gott hat an mir ein Wunder getan, dass ich das Evangelium verstanden habe. Darum wollte ich zu Jesus. Mir fehlte dann immer eine Bestätigung von Gott, ob er meine Bekehrung anerkannte. Aber das gehört wohl zu meinem Lebensweg: Ich arbeite und bin fleissig um etwas zu erreichen. Den Glauben an Christus kann ich natürlich nicht erarbeiten, dass ist ein reines Geschenk. Wie übrigens auch die Heiligung. Aber ich bekam nie diese tiefe Überzeugung: Du bist jetzt ein Kind Gottes. Vielmehr vertraue ich in Hoffnung auf das, was Gott mir in der Bibel versprochen hat. Denn Glauben ist ein Hoffen und Vertrauen auf etwas, was man (noch) nicht sieht. Das ist für mich eine gewaltige Erkenntnis: Denn es kommt nicht auf meine Erfahrung und überhaupt nicht auf mich an, sondern allein auf Gott. Aber genau darum ist wieder diese tiefe Überzeugung, dass es abgrundtief falsch ist, Menschen als biologisches „Geschwubel“ zu verstehen (und dieser Gedanke ging mir wirklich wie ein Blitz durch den Kopf als ich die Sporttreibenden zusah). Ich schäme mich mich heute noch, dass ich so eine Überzeugung denken konnte, die ich mir dann sofort verboten hate. Aber gerade darum ist diese tiefe Erkenntnis so besonders: Ich habe diese nicht als Kind Gottes. Aber ich habe sie als Wertverständnis des Menschen. Zumindest in diesem Moment war dies so eindeutig und klar! Ich wünschte mir, ich hätte das auch i.S. Existenz Gottes. Tatsächlich hatte ich auch lange an dem grosse Zweifel, weil ich so atheistisch geprägt war. Das gibt ganz merkwürdige innere Logiken. Johannes Calvin ist der Überzeugung (s. seine Institutio), dass jeder Mensch ein inneres Zeugnis hat, dass es Gott gibt. Und darum müssen Atheisten so extrem gegen diese Überzeugung ankämpfen. Darum werden sie so agressiv. Ich denke, dass gibt es wirklich. Aber bei mir war es anders: Es war wirklich eine Not, ob es Gott wirklich gibt. Daher nahm ich auch dankbar jede Bestätigung über Gottes Existenz war. Dazu gehören ein C.S. Lewis, der als Atheist aus Vernunftgründen an Gott glauben musste. Ole Hallesby, der als liberaler Theologe von Gottes Realität überrascht wurde. Später dann Theo Lehmann der in der DDR als lutherischer Pfarrer ein Christuszeugnis war. Eta Lindenmann, die von einer liberalen und feministischen Überzeugung vom Heiligen Geist beinahe von einem Moment zum anderen zu einem biblischen Glauben geleitet wurde. Das sind echte Wunder und nicht nur eine logische Abfolge von natürlichen Ereignissen. Bei mir könnte man sagen: Der Wunsch war da. Bei den eben erwähnten – ausser vielleicht Theo Lehmann – war kein solcher Wunsch da. Zudem war mir klar, dass gewisse Sonderlehren der römisch-katholischen Kirche falsch sind (einige wurden zum Glück im zweiten vatikanischen Konzil korrigiert). Aber gibt es Gott wirklich. Heute weiss ich, dass Gott kein natürliches Produkt ist. Für einen Atheisten ist das ein Erweiterung seines Horizontes, denn er ist ja nur ein Materialist, d.h. es gibt für ihn nur Materie. Das ist natürlich offensichtlich falsch: Der Mensch ist mehr als nur Materie. Das Schöne und Gute ist mehr als nur Materie. Das weiss jeder klassische Humanist. Das wusste Platon wie Aristoteles, darum lehnten sie schon vor so vielen Jahren den Atomismus, also den Materialismus ab. Wir aber sind heute so materialistisch geprägt, dass wir alles von der Materie erklären wollen. Daraus kann sogar eine materialistische Prädestinationslehre entstehen. (Ich glaube übrigens nicht an diese Art der Prädestinationslehre. Auch nicht an eine andere menschliche Variante, sondern ich versuche an die biblische zu glauben. Aber es ist als Mensch natürlich nicht so einfach, in menschliches Gedanken zu verharren oder zurückzufallen. Aber im Anschauen von Jesus Christus, im Lesen der biblischen Definition dazu und mit der Hilfe des Heiligen Geistes führt einem dies zu  einer befreienden Sicht und tiefer Anbetung, weil die biblische Prädestinationslehre Gottes Liebe und Gnade zu mir so deutlich macht, dass ich – im Bewusstsein dieser Realtiät – doch eine innere Bestätigung als Kind Gottes erhalten.

 

Im Titel sprach ich das Thema Kreationismus versus Evolution an. Dieses Thema hat auch zutiefst damit zu tun. Für mich war es immer klar: Wenn die Evolution in allem stimmt, dann kann es keinen Gott geben. Dann ist er nur ein Produkt unseres Wunschdenkens. Es kann nicht sein, dass der Gott der Wahrheit ein Buch von sich schreiben lässt, dass völlig falsch liegt. Und wie soll ich anderes von Gott wissen, als indem er sich offenbart. Und offenbaren tut er sich heutzutage nun mal vor allem in seinem Wort, der Bibel. Aber wie bei allem: Die Wahrheit zu erkennen ist nicht so einfach. Aber Jesus versprach, wer sie erkennt, der wird frei sein! Darum schockiert mich manchmal die Bibel – auch heute noch nach so vielen so schnell vorbeigehenden Jahren meines Glaubens mit ihm. Aber es schockiert mich doch nicht so sehr, weil ich weiss, Gott meint es gut. Er wird mir noch eine Erklärung liefern.

 

Ich sah auf Youtube Menschen, die bezeugten, dass sie es nicht schlimm finden, nur ein Zufallsprodukt zu sein. Schön für ihn. Aber was bedeutet das für uns alle? Wenn wir nichts als ein kurzes Aufflackern der Existenz sind, warum sollten wir dann eine Bedeutung haben? Spürte dieser Mann nichts von dieser Leere, wie ich es spürte? Oder füllt er es mit etwas anderem? Füllt er es mit seinem Erfolg am Arbeitsplatz?

 

Aber befriedigt das wirklich? Kann das unsere tiefsten Sehnsüchte erfüllen?

 

Durch Anerkennung der Menschen? Liebe anderer zu ihm? Ist es materieller Reichtum, der zum Sinnersatz wird? Oder ist es ein idealistischer Einsatz für eine bessere Welt? Kommunismus verbindet diese zwei Aspekte: Materialistischer Wohlstand und eine bessere Welt: Arbeiterparadies. Oft merken sie nicht, wie jüdisch-christlich sie geprägt sind, weil sie Gott und einen gewissen Teil unserer Sündhaftigkeit abgeschafft haben. Aber sie nehmen die Kraft aus den biblischen Verheissungen, die aber nur Jesus Christus erfüllen kann. Darum ist das ein Irrweg, besonders weil sie menschliche Möglichkeiten und den damit auch den Staat überbewerten. Da trifft sich der Kommunismus mit dem Thomismus der römisch-katholischen Kirche und dem Deutschen Idealismus und Aristoteles. Die Reformatoren bekannten, dass unsere Gesetze und staatlichen Institutionen nur Notrecht sind, damit wir hier besser zusammen leben können und die Gesellschaft sich gesünder entfalten kann. Es ist eine gewisse Eindämmung der Folgen des Sündenfalls. Wenn Jesus Christus zum zweiten Mal kommen wird, wird das alles wegfallen. Denn wirklich  Gute Menschen brauchen diese Not-Institutionen nicht mehr. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass wir mit all unseren Anstrengungen eben kein Arbeiterparadies noch ein anderes Paradies schaffen können. Das kann nur Jesus. Erstaunlich ist aber, dass wir in der Vergangenheit teilweise paradiesische Zustände erreicht haben. Ich weiss, heute wird alles niedergerissen und alles nur negativ betrachtet. Und es ist auch richtig, dass man all die vielen Fehler und Sünden anspricht. Aber genau das wusste man früher auch, darum haben wir bis heute den eidgenössischen Buss- Dank- und Gebetstag, den Reformierte wie Römisch-katholische begingen. Aber wir haben das aus den Augen verloren und verlieren uns immer mehr in uns selber. Aber wir brauchen einen grösseren Bezugspunkt. Und das darf nicht ein Götze sein, der uns mit der Zeit immer versklaven wird, sondern Jesus Christus, der uns in die Freiheit führt!

 

Aber befriedigt das wirklich? Fragte ich. Wenn uns Gott erschaffen hat, dann werden wir nur in Jesus Christus unsere innersten Wünsche erfüllen können. Dann ist unser tiefstes Sehnen nach mehr als nur Materialismus ein Zeugnis unserer Herkunft: Gott hat uns erschaffen und diese Sehnsucht in unser Herz, in unser innerstes Sein gelegt. Das bezeugt auch die Bibel!

 

Aber warum gehen wir dann nicht alle zu Christus?

 

Weil wir unter die Sünde versklavt sind. Wir wollen nicht allein aus Gnade gerettet werden. Dieser drang ist so stark, dass selbst Christen lieber eine Werkgerechtigkeit haben. Und wenn man doch einsieht, dass man Gnade braucht, dann will man wenigstens etwas dazu beitragen. Dieser Punkt war ein Streitpunkt vor 500 Jahren während der Reformation. Calvin bezichtigte die römische Seite des Pelagianismus oder zumindest des halben davon oder besser eines indirekten Pelagianismus. Das erklärte dann auch die offensichtlich menschlichen Schwächen in der römischen Kirche. Und es erklärt letztendlich auch die menschlichen Schwächen in den evangelischen Landes- und Freikirchen. Denn wie oft hören wir – auch in Freikirchen – mehr Erasmus als Luther? Als ich viel von Calvin zitierte, wurde ich von überall ermahnt, wie das einseitig sei. Bei Zitaten von Luther oder Spurgeon war mir das nie passiert. Aber Spurgeon glaubte, dass Calvin von den nicht inspirierten, am meisten verstanden hat. Wie ist es möglich, dass die evangelische Bewegung mehr Erasmus verkörpert als Luther, frage ich nochmals. Weil wir eben nicht alleine aus der Liebe Gottes, allein aus seiner Gnade, alleine aus der Schrift, alleine durch Jesus Christus gerettet werden wollen, sondern aus unserem eigenen Gut sein. Sich einfach beschenken zu lassen, ist zu demütigenden. Aber glauben Sie mir, es ist die grösste Befreiuung von unserer Dunkelheit.

 

Daneben sind die Fragen der Schöpfung Kleinigkeiten. Aber wer glaubt, dass Jesus das kann, weiss auch, dass Gott mit einem Wort die Welt erschaffen konnte, durch das Wort von Jesus Christus. Wie das im Detail war, wissen wir nicht. Die Naturwissenschaft hat dazu nur Thesen, die wir nicht überprüfen können. Vielleicht war das Universum in diesen vielen Jahren erschaffen wurden. Da aber Zeit relativ ist, war es für Gott einfach ein Moment. Vielleicht war es aber wirklich nur ein Moment, indem für uns Dinge abliefen, für die wir Jahrmilliarden brauchten. Und was wir immer noch nicht durch die Evolution wissen: Wie wurde aus toter Materie, lebendige Materie. Können wir es überhaupt naturwissenchaftlich ausdrücken, was der Unterschied ist? Ein Materialist kann es vermutlich nicht. Zudem ist die Naturwissenschaft kein Glaube, sondern einfach ein Thesen aufstellen und überprüfen, ob es sich wirklich so verhält. Das wiederum kommt aus der Reformationszeit von 500 Jahren, wo man sagte: Wir wollen sehen, was in der Bibel offenbart ist und es an der Kirche überprüfen. Gottes Wort zeugt von Gott und dem Wesen und Sinn des Menschen. Die Naturwissenschaft aber, zeigt uns, was und wie Gott etwas erschaffen hat. Selbst Aristoteles als nichtchristlicher Humanist wusste von diesem Unterschied. Wir aber wollen heute alles aus der Materie erklären: Die Schöpfung und Gott. Zugleich vermischen wir Glauben, Religion und Wissenschaft. Ja wir machen die Naturwissenschaft zur Religion, wenn wir davon methaphysisches Wissen ableiten wollen. Das ist nicht weise. Erstaunlich aber, dass wir uns damit weise fühlen. Könnte es Torheit sein? Wir haben die Freiheit dazu. Aber die Freiheit und unser tiefstes Glück finden wir nicht darin.

 

Denn wenn Gott gut ist, dann sind auch sein Wissen und seine Regeln gut für uns.

 

Und ist es denn wirklich so gefährlich, sich und den Nächsten als Ebenbild Gottes zu fühlen? Ist das nicht die beste Grundlage, um mit uns gut umzugehen?

 

Tatschlich gibt es stimmen, die glauben, dadurch wäre die Demokratie gefährdet. Aber es ist gerade umgekehrt: Das Wissen um unsere Unzulänglichkeit lässt uns offen für positive Veränderung sein. Nur so können wir „gesund reflektierte Fundamentalisten“ werden, die einen eidgenössichen Buss-, Dank- und Gebetstag feiern können.

 

Und darum ist die Frage nach dem Woher wir kommen eben doch nicht so unwesentlich für unseren Alltag.

 

 

Gott segne Sie!

Donnerstag, 18. Februar 2021

Wahrheit, Postmoderne, Spaltung der Gesellschaft, Manipulation oder die gespaltene Gesellschaft

Die USA sei eine gespaltene Gesellschaft: Konservativ und Progressiv. Sozial und Asozial. Fortschrittlich und rückwärtsgewandt. Moralisch und unmoralisch.

Interessant scheint mir, dass dabei von der einen Seite des Grabens zur anderen die negativen Begriffe geballt auf die andere Seite geworfen werden. Wenn eine Seite recht hätte, dann wäre der Graben also ein moralischer Graben: Auf der einen Seite die Guten, die es nur gut meinen und auf der anderen Seite die Bösen, die es nur böse meinen.

 

Aber ist das wahr?

 

Davor müssen wir natürlich noch fragen, ob man das in einer materialistischen, postmodernen Welt noch fragen kann? Gilt heute nicht, dass meine Überzeugung die einzige «Wahrheit» oder besser Realität ist, dem sich alles unterzuordnen hat? Meinen Sie, das führe zu institualisierten Manipulation? Wenn es keine wirkliche Wahrheit gibt, ist doch das egal. Denn meine Ziele sind so wichtig, da darf ich manipulieren.

 

Für Obama ist es leicht in Trump und seinen Anhängern genau dies Unmoralisches zu sehen, weil Trump tatsächlich einige problematische Punkte unserer (narzisstischen?) Gesellschaft schön darstellt. Aber ist das nur Trump? Was wäre wenn Trump Demokrat geblieben wäre und weiterhin für Abtreibung eingetreten wäre? Und vor allem: Ist Trump der typische konservative? Stellt er die gesamte Gegnerschaft auf der anderen Seite des Grabens dar?

 

Um die «andere» Seite fair und grundlegend zu kritisieren, muss man sie wirklich verstehen. Im Kirchenboten, Februar 2021, äussert sich der Soziologe Walter Hollstein:

 

«Wir machen einen Fehler, wenn wir glauben, die Populisten und ihre Wähler aus der Perspektive unserer linksliberalen Mittelschicht verstehen zu können.»

 

Herr Hollstein ist ein Basler. Als ein emeritierter Soziologieprofessor glaubt er, dass seit dreissig Jahren die Gesellschaft auseinanderdriftet und dies führe zum Populismus. Die Kluft zwischen arm und reich sei grösser geworden. Die verschiedenen Bevölkerungsschichten driften mir ihren eigenen Themen, Problemen, Sprachen oder Erziehungsstilen immer mehr auseinander. Als Linker glaubt er, dass die Höhe des materiellen Besitzes ebenfalls ein Abgrenzungsmerkmal sei.

 

Interessant ist, dass ich genau auch das bei einem Interview mit Obama gedacht habe: Er versteht die anderen nicht. Konkret wurde er gefragt, ob er nicht auch zu dieser Spaltung beigetragen habe. Interessanterweise bejahte dies Obama. Obama glaubte, er hätte als Präsident besser kommunizieren müssen, um diesen Graben überwinden zu können. Ersteres ist beachtlich und löst bei mir einen Respekt gegenüber Obama aus: Er steht zu einem Fehler. Allerdings finde ich seinen Lösungsansatz nicht ideal. Denn gerade die Kommunikation war nicht seine Schwäche: Er ist ein guter Kommunikator. Aber wenn er die andere Seite nicht versteht, dann wird er auch nicht auf sie eingehen können. Er weiss ja gar nicht, wo ihre Probleme sind. Da nützt die ganze Kommunikationsfähigkeit nichts. Mit Kommunikation verstehe ich übrigens nicht jene Art von Dialog, wo man sich am Schluss in der Mitte trifft. Sondern ich meine ein Eingehen in die Gedankenwelt des anderen, ohne dass ich meine Überzeugungen dafür opfern muss.

 

Vermutlich kann dies ein konsequenter postmoderner Relativist nicht. Er glaubt ja nicht, dass es eine Wahrheit gibt. Vielleicht ist das sogar der Grund, warum einige Leute auch nicht mehr richtig zuhören wollen: Sie haben Angst, sonst ein Stück auf den anderen zugehen zu müssen und dabei die eigenen Werte zu verraten. Dies ist die Schwäche von jemanden, der kein «Fundamentalist» sein will. Doch dies macht ihn geradezu zu einem extremen und unreflektierten Fundamentalisten! Denn er will seine Position ja nicht hinterfragen: Weder durch sich selber noch von anderen.

 

Es würde der Spaltung der Gesellschaft schon sehr viel helfen, wenn man sich einigen könnte, dass es eine Wahrheit gibt, aber diese schwer zu erkennen ist. Persönlich glaube ich, dass es nicht nur unsere beschränkten Fähigkeiten erschweren, die Wahrheit zu erkennen, sondern auch die Tatsache, dass wir Menschen seit dem Sündenfall dazu neigen, das Gute zu pervertieren. Wir wollen also manchmal gar nicht die Wahrheit erkennen, weil wir etwas verbogenes Gutes ausleben wollen. Und das betrifft beide Seiten des Grabens. Und das macht es schwer.

 

Wenn wir uns darauf geeinigt haben, dann könnten wir mal eine Seite genauer beleuchten. Zum Beispiel die «konservative» Seite. In den USA hat sich ein Teil in Trump etwas «verrennt». Aber ist das die ganze Welt der Konservativen? Natürlich nicht. Das sehen wir nur schon daran, dass die Republikaner auch andere Präsidentschaftskanditen gehabt hätten. Die Frage ist natürlich, warum hat man Trump – demokratisch – gewählt und nicht die anderen. Aber sehen wir doch mal, was es da für Personen gab: Da wäre die brillante Wirtschaftsexpertin und ehemalige Konzernchefin von Hewlett-Packard, Carly Fiorina. Wäre sie gewählt worden, hätten die Republikaner die erste Frau als Präsidentin der USA gestellt. Die Welt sehe heute vermutlich anders aus und unter konservativ und christuszentriert würde man etwas ganz anderes verstehen. Neben ihr finden wir noch einige andere integre Personen unter den Republikanern. Wobei natürlich jeder Mensch seine Probleme hat, ausser Jesus Christus, der nicht unter die Sünde verkauft ist. Aber selbst Jesus wurde vom Teufel versucht! Daher können wir davon ausgehen, dass eine Position wie der Präsident von Amerika für jeden Menschen eine grosse Herausforderung und Versuchungen darstellt.

 

Diese beschriebene Grundlage würde nicht verhindern, dass wir enorm über die Zukunft und Gestaltung der Gesellschaft streiten würden. Aber es würde die Qualität des Streites heben.

 

Ein Beispiel: Dadurch würden wir die Pressefreiheit wahren, weil wir den ehrlichen und fairen Streit als eine Möglichkeit der Wahrheitssuche sehen würden. Dann versteht man die Presse nicht als Meinungsmacher einer Gruppierung oder gar Manipulationsinstrument für Interessensgruppen. Sie ist dann auch nicht nur Werbung für eine Idee, sondern ehrliche Auseinandersetzung und manchmal auch einfach nur beschreibend.

 

Dann würden wir auch merken, dass es zwar einen Graben in der Gesellschaft zwischen Gut und Böse gibt, aber dieser verläuft nicht an den Grenzen einer Partei oder Kirche oder Gruppierung, sondern durch alles hindurch – durch jeden Menschen! – und ist damit viel komplexer.

 

Das würde uns helfen für unsere Demokratie, Wirtschaft, Wissenschaft und auch bei banaleren Themen wie Corona oder Gender aufbauender zu streiten. Ein emotionales Beispiel: Wenn wir uns nur einfach bewusst machen, dass es meines Wissens in der Geschichte der Menschheit nie eine Ehe zwischen Gleichgeschlechtlichen gab. Selbst in Gesellschaften in denen Homosexualität gesellschaftlich anerkannt war, heiratete man nur zwischen Mann und Frau, weil nur dort Kinder entstehen konnten. Selbst die pädophile Gesellschaft der Spartaner zwangen die Jungen zu einer Heirat mit einer Frau. Einige hatten solche Angst vor einer Ehe mit einer Frau, dass sie selbst die drakonischen Strafen auf sich nahmen. Ihnen half nicht einmal, dass ihre Ehefrauen sich einen männlichen Haarschnitt für sie zulegten. Wie auch immer: Damit möchte ich nur sagen, dass die Forderung einer Ehe für alle eine riesige soziale Änderung in der Menschheitsgeschichte ist. Und wer dafür eintritt, sich dessen auch bewusst sein sollte und daher zumindest Verständnis haben kann, das dies nicht jeder so nachvollziehen kann. Der entsprechende Streit ist dann immer noch heftig, aber er wird dadurch an Qualität gewinnen. Es gibt natürlich auch eine andere Strategie: Die andere Meinung moralisch zu diffamieren. Den eigenen Standpunkt als den einzig wahren festzuhalten. Das ist, wie weiter oben erwähnt, «fundamentalistisch». Da ich wirklich an solche Fundamente glaube, sehe ich einen festen Standpunkt nicht per se als falsch, denn es gehört auch zu einem guten Charakter. ABER wenn ich einen solchen Standpunkt habe und dem anderen vorwerfe, er sei fundamentalistisch und ich sehe meinen eigenen Fundamentalismus nicht, dann ist das echt problematisch. Ehrlich wäre es, dazu zu stehen: Das ist mein Fundament. Ich glaube wegen dem und dem, dass das so ist. Du glaubst wegen dem und dem, dass das anders ist. Und dann kommt man zu einem Punkt, der nicht ideal ist und manchmal (habe ich schon des Öfteren erlebt), der auch schmerzhaft ist: Man kann sich nicht einigen. Das kann weh tun. Aber diese Feststellung, dass es so ist und den anderen leben lässt, ist nicht die schlechteste Option. Sie ist nicht ideal, aber wir leben auf keiner idealen Welt. Und wenn wir der Versuchung erliegen, es perfekt machen zu wollen, machen wir ein Gefängnis!

 

Ich erlebe es immer wieder und dass bei den verschiedensten Themen, wie man sich nicht einigen kann. Leider gilt das auch in der Theologie, dass wir zu solch einem Punkt kommen. Sogar bei der biblischen Prädestinationslehre, die meiner Meinung nach der tiefste Ausdruck der Gnade und Barmherzigkeit Gottes zu mir als Menschen ist, stelle ich immer wieder fest, wie ich auch mit anderen Brüdern und Schwestern im Glauben nicht übereinstimmen kann. Sie sehen es ganz anders. Ich habe den Eindruck, dass sie oft die biblische Prädestinationslehre nicht verstehen. Sie haben vielmehr eine humanistische Interpretation, die ich auch ablehne. Zum Teil kommen sogar tiefe Ängste und Verunsicherungen hervor. Diese Lehre will uns die Heilsgewissheit, unsere Sicherheit in Christus versichern und erklären und führt mich daher zu einer tiefen Dankbarkeit und Anbetung Gottes. Aber bei vielen anderen löst es gerade das Gegenteil aus.

 

Wie ist das möglich?

 

Wir sind nicht in einer perfekten Welt. Und ich sehe oft, dass der eine oder andere ja trotzdem an das Wesentliche glaubt. Und da bleibt eben nur die Möglichkeit, dass man sich stehen lässt und trotzdem füreinander da ist. Das gilt natürlich auch für jene, die nicht an das wesentliche glauben. Gerade die Prädestinationslehre macht uns ja auch klar, dass es ein Wunder ist, wenn jemand an Christus glauben kann, wie es die Bibel lehrt. Daher haben wir das nicht in Händen. Und daher können wir hier auch gar nichts mit menschlichen Mitteln erreichen. Und gerade das schafft auch Freiheit! Nicht ich muss es in Händen haben, sondern ich darf es Gott überlassen. Hier liegt ja auch meine Heilsgewissheit: Nicht ich, sondern Christus verspricht und hält mich! In diesem Sinne konnten schon George Whitefield und Benjamin Franklin Freunde sein: Der eine als «calvinistischer» anglikanischer Welt-Evangelist und der andere als Freidenker. George Whitefield mit seiner grossen Begabung zu predigen wusste, dass das Wesentliche im Glauben ein Wunder Gottes ist: Der Heilige Geist muss es schenken. Dafür dürfen und sollen wir beten. Und nebenbei bemerkt: Da wird jeder Christ zu einem Calvinisten, wenn er für andere betet. Ein konsequenter Arminianer würde das nie machen, denn er glaubt ja, dass jeder aus eigener Kraft zu Jesus gehen kann. Das beinhaltet wohl einer der wesentlichen Aspekte des «Calvinismus» oder der klassischen reformierten Theologie. Hier ist auch ein Punkt, wo sich reformierte Theologie und Charismatik trifft: Es muss der Geist wirken! Wobei schon Calvin korrekt festhielt: Gottes Wort, die Bibel ist die Schule des Heiligen Geistes!

Wenn wir so auf Gott und sein Handeln angewiesen sind, bedeutet dies aber auch, dass man jemand, der sich nicht bekehren will, weil er nicht vom Heiligen Geist getrieben wird, auch nicht zu etwas zwingt, was nur der Geist bewirken kann. Hier müssen wir zurücktreten und Freiheit sein lassen.

 

Hier sieht man auch die Weisheit zu unterscheiden zwischen Gesetz und Gnade: Unsere menschlichen Gesetze sind ein Notrecht, damit wir hier gut leben können. Dies muss der Staat und auch wir als Bürger mit einer gewissen Konsequenz durchziehen. Aber sie ist nicht perfekt. Aristoteles, der Thomismus in der römische-katholischen Kirche, der Kommunismus, der deutsche Idealismus glauben an den perfekten Staat. Dieser Idealismus überbewertet aber den Staat und unsere menschlichen Möglichkeiten. Schon Zwingli unterschied zwischen menschlicher und göttlicher Gerechtigkeit. Das wirklich gute Gesetz Gottes können wir nicht einhalten. Es treibt uns zu Christus, der uns alles schenkt. Und wenn Jesus wiederkommt, dann wird er alles vollenden. Wir können es nicht. Und wenn wir es versuchen, dann passiert eine neue Folge von Animal Farm von Orwell.  

 

Damit sind wir wieder bei unserem Grundthema: Bis Jesus wiederkommt ist es nicht so einfach, eine gesunde Linie zu fahren. Kurzfristige Erfolge müssen nicht die Ideallösung sein. Der Feind ist laut der Bibel nicht der Mensch, sondern die geistlichen Mächte, die unsichtbar wirken. Der geistliche Kampfplatz ist in unseren Herzen! Jesus hat schon längstens am Kreuz gewonnen. Die Frage ist heute nur noch, wollen wir diesen Sieg auch in unseren Herzen haben oder wursteln wir woanders? Und zugegeben: Die Geschichte lehrt, dass auch Menschen, die nicht zu Jesus wollen, von  guten Gesetzen und gesunden gesellschaftlichen Klima profitieren. Somit hoffe ich, dass möglichst viele Jesus Christus erkennen und dass auch wir Christen wirklich in Christus leben und nicht sonstwo rumwursteln (das gibt es ja auch) und dass wir mit allen anderen zusammen eine Gesellschaft leben, die zwar unvollkommen ist, aber sich im Bewusstsein des Unvollkommenes nach Besserem ausrichten. Das klingt sehr nach Zwingli. Und hat trotz vielen Fehlern in der Vergangenheit manchmal beinahe paradiesische Zustände erreicht. Eigentlich war vieles viel besser, als es uns Christus versprochen hat. Aber so ist natürlich Gott: Überschwänglich Grosszügig.

 

PS: Ich weiss, viele würden nun all die Fehler der Vergangenheit anprangern. Das muss man sicherlich. Aber das gehörte ja auch schon immer dazu: Darum hat die Schweiz bis heute einen eidgenössischen Dank- und Buss- und Bett-Tag! Neben der Busse gehört auch der Dank für all das Gute, das wir hatten und haben. Es wäre krankhaft, nicht all das Gute sehen zu wollen. Und wie soll es besser werden, wenn man nur immer auf das Schlechte sieht?


Donnerstag, 11. Februar 2021

Ist das Gute schwach und das Böse stark? Kirk : 2 = ? (englischer Titel: The Enemy Within, der Feind in mir) oder Kirk spaltet sich in Gut und Böse auf. Dies führt zur Frage: Ist das Gute schwach? Enterprise, Star Trek: Staffel 1, Folge 5 – Sternzeit 1672,1 – 1673,1

 

Ist das Gute schwach und das Böse stark? Ist das Gute schwach?

Enterprise, Star Trek: Staffel 1, Folge 5 – Sternzeit 1672,1 – 1673,1

 

Übersicht

1. Einleitung

2. Die Erzählung

3. Ist das Gute schwach?

4. Konkret

 

1. Einleitung

Ist das Gute schwach und das Böse stark? Was geschieht, wenn unsere Persönlichkeit in diese zwei Aspekte verfallen würden? Diesem Thema geht die erwähnte Science Fiction nach. In dieser Folge ist das Raumschiff Enterprise in einer Umlaufbahn um den Planeten Alpha-177 angekommen. Als

Der englische Titel lautet: The Enemy Within, was natürlich eine dramatischere Beschreibung unserer Frage ist: Der Feind in mir. Dieser Film wurde am 6. Oktober 1966 zum ersten Min den USA ausgestrahlt.

 

2. Die Erzählung

Kapitän James T. Kirk wird von diesem Planeten von einer Expetition zurückgebeamt. Allerdings wird dabei nicht bemerkt, dass zuerst nur der gute Teil von Kapitän Kirk auf das Raumschiff Enterprise zurückkehrt. Etwas später erscheint auch der böse Teil von ihm und treibt sein Unwesen. Beide allerdings verlieren immer mehr an Kraft. Der böse Teil muss zuletzt sogar auf die Krankenstation. Die Spannung im Film wird mit der bangen Frage erhöht: Kann man diese zwei Wessen bevor sie sterben wieder vereinigen? Zudem verharren die restlichen Expeditionsmitglieder auf dem Planeten, auf dem es immer kälter wird, so dass sie zu erfrieren drohen. Doch mit dem defektiven Beamer können sie nicht zurückgebeamt werden. Und auch Heizungen usw. können nicht zu ihnen heruntergebeamt werden, da auch Maschinen und Gegenstände durch den Beamer aufgeteilt werden. Daher droht auch ihnen je länger je mehr der Tod: Erfrieren.

 

Dies ist der Rahmen der Geschichte in der unsere Frage nachgegangen wird: Der Feind in uns (englischer Titel) oder wie verhalten sich unsere bösen und guten Anteile (deutscher Titel) zueinander. Eigentlich ein interessanter Unterschied. Könnte der englische Titel eher biblisch geprägt sein, während der deutsche Titel philosophisch geprägt ist?

 

3. Ist das Gute schwach?

In der Geschichte selber fällt auf, dass das Gute als schwach dargestellt wird, während das Böse mit Stärke, Durchsetzungsvermögen und Entscheidungsstärke heraustritt. Aber ist das wahr? Ist das Gute schwach?

Auch in der Werbung gab es eine Phase, wo das Gute – oft mit einem weissen Engel dargestellt – als langweilig und fade präsentiert wird, während das Böse feuriges Leben – oft mit einem roten Teufel verkörpert – gezeigt wird. Auch hier möchte ich fragen: Ist das wirklich wahr?

Handelt es sich hier nicht um die Frage aus unserer Urgeschichte? In 1. Mose 3 tritt die Schlange zu Eva und fragt (indirekt), ob es Gott wirklich gut mit ihnen meine. Wenn sie das Gute ablehnen (= wenn sie von der verbotenen Frucht essen), dann würden sie gut und böse unterscheiden können UND SIE WERDEN WIE GOTT SEIN (1. Mose 3,5). Schon damals lag die eigentliche Anfechtung darin, dass man glaubte, dass das Böse stark macht. Und was ist es anderes, wenn man wie Gott sein will, als ins unermessliche stark sein zu wollen? Die Versucherin hatte nicht ganz unrecht. Sie kannten nach dem Sündenfall, was böse ist. Aber sie verloren unser Paradies! Geistlich starb bei ihnen etwas und der Tod begann über die Menschheit zu herrschen und so wurde aus dem älter werden nicht nur ein „Weiser- und-reifer-werden“, sondern auch der Beginn unseres leiblichen Sterbens. Natürlich ist die Seele unsterblich in dem Sinne, dass sie ewig existiert. In diesem Sinne hatte die Schlange auch recht. Sie starben nicht. ABER die Bibel versteht unter den Begriffen Leben und Tod viel mehr als nur Existieren und Nicht-Existieren. Es ist auch ein Qualitätsmerkmal. Zudem kann man auch geistlich Tod sein, obwohl man physisch lebt. Darum kann später Jesus sagen, dass wenn wir in ihm sterben und auch durch ihn leben werden. In diesem wirklich tieferen Sinn hat die Schlange gelogen. Sie hat es zu profaniert. Sie hat es zu abgekürzt dargestellt. Hier sieht man schon die Brillanz des Bösen. Allerdings möchte ich auch warnen: Die Brillanz des Bösen mündet schlussendlich in die Leere und Dummheit der einfachen Bösartigkeit. Die Stärke des Bösen glänzt nur so lange, bis sie an ihr Ziel kommt. Sie ist wie eine Droge, die anfänglich freiwillig genommen wird. Sie scheint eine Möglichkeit des Glücks, des unbegrenzten Rausches zu sein. Aber schon bald ist man ihr versklavt bis zum Tode. Damit entlarve sich auch die scheinbare Stärke des Bösen. Eigentlich ist das Böse ja nur die Perversion des Guten! Das Böse ist nicht stärker als das Gute. Das Böse ist auch nicht gleichwertig mit dem Guten. Und darum müssen wir das Böse auch nicht in uns integrieren. In Tat und Wahrheit: Wenn Kirk tatsächlich seinen bösen Anteil verloren hätte, dann wäre auch seine Stärke geheiligt gewesen. Das heisst, er wäre viel stärker und effizienter geworden, da das Böse sein Gutes, dass er von Gott erhalten hat, nun unpervertiert leben hätte können. C.S. Lewis hat das einmal in einer Geschichte dargestellt: Jemand möchte nicht von seinem Bösen (= Sünde) lassen. Es ist wie Ungeheuer in seinem Nacken. Aber er geht zu Jesus. Oder es ist viel mehr ein Ringen zwischen ich würde es gerne loslassen und ich hänge viel zu fest daran. Schlussendlich befreit ihn Christus. Letztendlich wird uns das erst beim zweiten Kommen Jesus 100% widerfahren. Und doch können wir es geistlich zu 100% erfahren. Bei dem Hin- und her-getriebenen in der Geschichte von Lewis wird gerade seine Versuchung, dieses schreckliche Ungeheuer in seinem Nacken zu einem weissen Pferd verwandelt. Ein Pferd, auf dem er durch die Landschaft reiten kann. Das verbogene, das pervertierte Gute wurde geheilt und er blüht auf. Das kann man hier schon, allerdings nur im eschatologischen „Schon-jetzt-und-noch-nicht-Aspekt“ erleben. D.h. wir erhalten einen Vorschuss des Himmels, der erst mit dem zweiten Kommen von Jesus als unser Erbe „ausbezahlt“ wird. Wir leben, laut Hebräerbrief, noch nicht im Schauen sondern erst im Hoffen, auf etwas, was wir noch nicht sehen.

 

4. Konkret

Interessant ist nun im Detail zu analysieren, wie Kirk gelebt hätte ohne die Perversion des Guten in seinem Leben. Hätte er keine Aggressionen gehabt?  Er hätte sehr wohl auch Aggressivität gehabt. Vielleicht wird der eine oder andere – wie ich übrigens auch vor wenigen Monaten – den Einwand bringen, dass Aggression böse ist. Dies als gut zu definieren, fühlt sich an, als ob man Böses zu Gut erklären würde. Auch für mich fühlte sich dieser Gedanke zuerst so an. Und zugegeben bösartige Aggression ist böse. Aber könnte es nicht sein, dass auch hier eine gute Gabe Gottes vorliegt, die wir nach dem Sündenfall pervertieren? Könnte es sein, dass Aggression tatsächlich neutral ist und daher gut und böse sein kann? Natürlich nicht im Sinne einer Gleichartigkeit von Böse und Gut, sondern im biblischen Sinne: eine von Gott geschaffene Aggressivität und eine verbogene, zur Sünde mutierte, sündhafte Aggressivität? Im Film wird jede Form der Aggression dem schlechten Kirk zugeteilt. Darum kann er Entscheidungen treffen, während der Gute immer weniger davon hat und daher immer weniger lebensfähig wird.

Nehmen wir Jesus als Beispiel: Er ist der einzige Mensch, der vollkommen gut ist, da er gleichzeitig Gott ist. Hatte Jesus Aggressivität? Natürlich hatte er diese. Als er die Geldwechsler aus dem Tempel jagte und ihre Tische umstoss. Oder wenn er Menschen als „Natterngezücht“ verurteilte. Ich weiss, Jesus kam im ersten Kommen als Lamm. Er war friedlich und opferte sich als Opferlamm für uns. Er liess willig unsere Bösartigkeit auf sich kommen. Gerade darum sind seine aggressiven Momente so auffallend. Wie wird es erst sein, wenn er im zweiten Kommen in seiner Macht kommen wird? Jesus konnte auch ganz ruhig auf jemand reagieren, der ihm ins Gesicht geschlagen hatte. Er fragte ihn, mit welchem Recht er das tue? Aber ist nicht sogar das auch eine Art der Aggression? Auf jeden Fall fühlte sich der Schlagende herausgefordert und angegriffen. Und dann sehen wir Gott, gerade im Alten Testament aber auch im Neuen Testament als der klar handelnde. In seinem Zorn ist Gott schrecklich. Natürlich ist das ein heiliger Zorn und gerade wir Männer müssen aufpassen, dass wir in unserem Zorn uns nicht in einer Illusion von heiligem Zorn verlieren. Denn seit dem Sündenfall stehen wir ständig in Gefahr, dass von Gott erhaltene Gute zu pervertieren. Oft wäre weniger Aggression mehr. ABER ohne Aggression geht es eben auch nicht. Das Männer schützend für ihre Familie einstehen, ist ein wichtige Aufgabe von uns. Laut der Bibel sollen wir wie Jesus für die Gemeinde, uns für unsere Frau einsetzten. Das ist übrigens auch mit Hauptsein wie Jesus gemeint. Konkret sollen wir Männer unsere Frauen lieben und die Frauen sollen ihre Männer achten. Und natürlich, hier geht das alles nicht mehr so perfekt. Daher nennt C.S. Lewis das biblische Hauptsein eine Dornenkrone und das heidnische Hauptsein eine Pappkarton-Krone.

Auch wenn eine Frau sich gegen einen Übergriff wehrt, dann ist dass eine gute Aggressivität. Entscheidungen zu fällen, sich für das Gute einzusetzen, ein Raumschiff als Kapitän zu führen, das benötigt „Speuz“, um es auf Schweizerdeutsch zu sagen und darf man nicht generell als böse qualifizieren. Wenn man jede Art von Aggression verteufelt, dann fällt auch das weg! Das stellt dieser Film sehr gut dar. Leider sieht er nicht, wo die wirkliche Grenze zwischen Gut und Böse verläuft. Es ist ja auch verständlich. Es ist verwirrend, da in unserer Welt aus allem Guten herumgebogen wird. Wir entstellen das Gute ins Böse. Das ist sicherlich ein wichtiger Aspekt der Sünde.

Mir sagte mal eine Kollegin, dass ich nicht nur lieb bin, sondern auch böse sein kann. Als nicht lieb (oder böse) empfand sie, wenn ich nicht alle ihre Wünsche entspreche. Dieses mein „aggressives“ Verhalten empfand sie als böse. Das sie es als unangenehm empfand, ist sicherlich wahr, denn sie ist jemand, die in diesem Sinne sehr verwöhnt wurde. Aber ist das wirklich böse? Natürlich nicht. Es ist für sie sogar gut, wenn sie etwas an reife gewinnen kann, indem ihr auch gut gesinnte, nicht alle Wünsche erfüllen. Die Reifung geschieht natürlich erst, wenn sie merkt, dass auch ein Nein gut sein kann. Was ihr natürlich dann auch hilft, selber Nein sagen zu können. Und da haben wir vermutlich auch einen besonderen Punkt des Westens. Wir hatten es so lange so gut, dass wir etwas verwöhnt sind. Es hat sich zum Teil ein gewisser Egozentrismus gefestigt. Sogar die Psychologie betitelt Narzissmus nicht mehr als Krankheit. Da ist man logischerweise noch mehr bereit, jeden Widerspruch, jede Form der „Aggressivität“ als böse zu qualifizieren.

 

Man könnte noch weiter analysieren, wie ein Kapitän James K. Kirk aussehen würde, wenn er keine Sünde hätte. Aber wie bereits erwähnt: Er wäre nicht schwächer, entscheidungsschwach und praktisch lebensunfähig. Ganz im Gegenteil: Er wäre stark, entscheidungsstark, freudig, effizient, verständnisvoll, barmherzig, keusch, treu, liebevoll, zielstrebig usw.

Oder: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung“ wären seine Markenzeichen. Das ist übrigens ein Zitat aus Galater 5,22: „Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Langmut …“

Wenn wir uns nur so gut machen könnten oder wie Kirk in einen Beamer steigen und alle Sünde los würden. Dann dürfte der böse Kirk einfach sterben und der gute unbeschwert aufblühen. (Das ginge natürlich nur, wenn der Beamer wirklich, wie oben beschrieben, das Gute vom Bösen trennen würde.) ABER genau das können wir nicht. Wenn wir es selber versuchen, werden wir entweder bitter enttäuscht, weil wir es nicht können oder aber wir bilden uns ein, wir können es und dann werden wir gesetzlich. Darum muss es uns Christus schenken. Wer in Christus vergeben erfahren hat UND in ihm = im Geist wandelt, erhält diese: Wie eine Frucht wachsen die dann. Aber leider, wie bereits erwähnt, nur im eschatologischen „Schon-jetzt-und-noch-nicht-Aspekt“. In Christus fängt es an und wird bei unserer zweiten Auferstehung ganz erfüllt (Die erste Auferstehung ist unsere geistliche Wiedergeburt mit anschliessender Zuwendung zu Christus.). Ich weiss, dies ist schwer zu verstehen. Es gibt auch einige Christen, die damit Mühe haben. Einige davon haben Mühe damit, weil sie aus eigener Kraft Christ sein wollen. Sie wollen aus eigener Kraft gut sein. Das ist erschöpfend, wenn man das ehrlich versucht, weil es ein Rennen ohne wirklichen Sieg ist. Aber Christus hat den Sieg am Kreuz und mit seiner Auferstehung schon vor 2000 Jahren errungen. Darum erhalten wir in ihm alles: Auch unsere guten Werke. Darum auch dieser Ausdruck: Frucht des Geistes: Früchte wachsen ganz natürlich. Jeder Baum bringt seine Früchte hervor, wenn er genügend Wasser und Nahrung hat. Daher auch das Bild: Der gute Baum bringt gute Früchte. Es ist ein unweiser Weg unsere schlechten Früchte gut machen zu wollen. Schon Martin Luther meinte dazu: Du musst ein anderer werden, dann werden auch Deine Früchte/Werke/Wesen andere. Die römisch-katholische Kirche wollte damals lieber mit Zwang sich gut machen und verstand das nicht. Leider gab es auf lutherischer Seite auch solche, die glaubten, nun ihre Bösartigkeit ausleben zu dürfen. Natürlich ist es besser, wir nehmen uns zusammen und leben unsere Bösartigkeit nicht aus. Dafür ist ja auch das Gesetz und der Staat da: Eine Notordnung, damit wir hier besser leben können. Aber damit kommt man nicht in den Himmel. Menschen, die die Gnade Gottes zur Sünde pervertieren, ist für einen Menschen unter der Sünde „natürlich“: Er missbraucht sogar die Gnade zu seinem Schaden. Das Luther recht hatte, sieht man übrigens auch daran, dass Paulus im Römerbrief genau diese Perversion angriff, nachdem er die Gnade erklärt hat.

 

Gott segne Sie. Er gäbe Ihnen einen schönen Tag. Möge das wirklich Gute sie beherrschen, damit Sie stark, glücklich, freudig und mit einem inneren Frieden leben und dereinst sterben können.

 

Die heutige Losung der Herrnhuter Brüdergemeinde hat auch etwas damit zu tun, auch wenn es nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist (Ich bin übrigens kein Herrnhuter):

 

„Dünke dich nicht weise zu sein, sondern fürchte den HERRN und weiche vom Bösen. (Sprüche 3,7, Altes Testament, Tenach, Teil der Bibel, welche Juden und Christen anerkennen.)

 

„Ein jeder prüfe sein eigenes Werk.“ (Galater 6,4, Neues Testament, Teil der Bibel, die nur Christen als Gottes Wort anerkennen.)

 

„Weisheit ist etwas anderes als Wissen und Verstand und Lebenserfahrung. Weisheit ist das Geschenk, den Willen Gottes in den konkreten Aufgaben des Lebens zu erkennen.“   (Dietrich Bonhoeffer, deutscher Theologe, vermutlich Lutheraner, der vom Nazireich hingerichtet wurde.)

Sonntag, 7. Februar 2021

Leid: Joni Eareckson Tada. Warum lässt Gott Leid zu?

Vor vielen Jahren kannte man Jony, jene junge Frau (17 Jahren) die bei einem Badeunfall querschnittgelehmt wurde. Sie beeindruckte, wie sie trotz widrigen Umstände ein erfülltes Leben lebte. Seit längerem stellten Deutsche Theologe die Frage: Wie kann ein guter Gott solche schlimmen Dinge zulassen? Wir Menschen können es wohl nicht beantworten. Man findet einige interessante Aspekte in der Bibel, die uns dann in einem solchen Schock längerfritstig trösten können. Aber hier möchte ich nicht auf diese Aspekte eingehen, sondern einfach festhalten, dass ich neben Joni auch andere Menschen kenne, wo ich erstaunt bin, wie positiv sie mit ihrem Leben umgehen. Darunter sind auch Menschen, die nicht an Gott glauben. Und ich staune, wie sie mit ihrem neuen Leben umgehen und es positiv, ja sogar fröhlich gestalten können. Dies scheint mir ein Wunder zu sein, dass unser Denken übersteigt. Letztendlich darf man für dieses Wunder dem Geber, Gott, danken.

Was wurde aber aus Joni? Hat Ihr Leben in Christus "verhäbt"?

Hier habe ich etwas über ihre Ehre gefunden, dass ich auch noch vollständig hineinhören möchte.




Hier ist ein Interview auf CNN, dass schon älter ist. Der Anfang ist vielleicht etwas sehr typisch amerikanisch. Aber das Interview selber ist beeindruckend:


Man findet auf Youtube noch mehr von Joni. Zum Beispiel über ihre Covid-Erkankung:


Christus wechselt das Kreuz in eine Krone.