Freitag, 26. April 2019

Naturwissenschaft und Metaphysik

 Vor einigen Tagen hatte ich eine interessante Diskussion. Jemand glaubte nicht an die Trinität, worauf ich darauf aufmerksam machte, dass Gott grösser als unser Denken ist.
U.a. erwähnte ich, dass ein Esel sich einen schönen Esel als Gott ausdenken würde. Der Witz ist, dass Gott mehr ist, als unser Denkvermögen. (Ich denke, dass ist nicht unvernünftig, sondern sehr vernünftig. Das menschliche Denken kann nicht alles fassen. Es ist wie ein Instrument, dass man intelligent einsetzen sollte. Man kann - um in einem Bild zu sprechen - mit einem Schraubenschlüssel nur Schraubenmuttern lösen, bei anderen Schrauben braucht es einen Schraubenzieher. So hat die Reforamtion das Denken anhand der Bibel gefördert. Martin Luther stand für die Schulung der Jugend ein. Sein Freund Melanchthon erneuerte die Universitäten und wurde so zum Lehrer Deutschlands. Gerade das Wissen, dass unser Denken "beschränkt" ist, führt dazu, unsere Ideen an der Realität zu überprüfen. So galt für die reformatorisch geprägten Denkern: Wenn ich etwas naturwissenschaftliches Denke, dann muss ich auch in der Natur überprüfen, ob dies so ist. Daraus entstand eine wichtige Erkenntnistheorie, die wir bis heute in der Naturwissenschaft anwenden: Eine These aufstellen + dann in der Realität prüfen, ob es sich auch wirklich so verhält. Vor 500 Jahren galt, dass die Naturwissenschaft das Buch der Taten Gottes war, während die Bibel das Buch über Gott war. Auch in der Theologie ging man nun so vor, dass man eine Exegese ohne Eisegese versuchte, d.h. man versuchte den Text der Bibel so zu verstehen, wie er da stand und nicht etwas in den Text zu interpretieren, was nur eine eigene Idee war.)

Dabei kamen wir auch auf die Evolutionslehre und die Naturwissenschaft zu sprechen. Dabei versuchte ich den Unterschied zwischen Naturwissenschaft und Methaphysik zu erklären. Oft wird heute Naturwissenschaft und Methaphysik vermischt. Ich kenne einen Chemiker, der das für unwissenschaftlich hält. Und er hat recht: Man muss sich wirklich bewusst sein, wann wir naturwissenschaftlich Argumentieren und wenn wir im methaphysischen Bereich sein.
Die Naturwissenschaft stellt - wie bereits oben erklärt - Thesen auf, die sie an der Realität mit Versuchen und Beoboachten überprüfen. Die Ergebnisse davon führen zu Anpassungen der These usw. Man könnte auch sagen: eine Theorie besteht aus einem System aus Hypothesen. "Daher werden naturwissenchaftliche Theorien auch als hypothetico-deduktive Systeme bezeichnet. Das heisst: Aus Theorien werden Hypothesen abgeleitet ("Deduktion"), die empirisch überprüft werden können, wobei weiteres Datenmateiral erzeugt wird ..." (Seite 14 aus Evolution - Ein kritisches Lehrbuch von Reinhard Junker und Siegreid Scherer)
Daher erklärt sich, dass Hypothesen als Bestandteil einer naturwissenschaftlichen Theorie, prinzipiell vorläufigen Charakter haben. Wenn das für Hypothesen gilt, muss dies auch für die Theorien gelten. 
Interessant ist, dass mir eine Biologin erklärt hat, dass man nicht einfach "unbelastet" forschen kann, da die Datenfülle viel zu gross ist. Es braucht ein gezieltes Forschen. Und das erreicht man, indem man Thesen aufstellt und diese dann an der Realität (d.h. mit Beobachtung und Versuchen) überprüft. So kann man die Thesen bestätigen, anpassen, korrigieren und weiterentwickeln. 

Zudem scheint mir logisch, dass die Naturwissenchaften nur Antworten auf das "Wie", aber nicht auf das "Warum" geben kann. Methaphysik geht aber dem "Warum" nach. Sobald aus naturwissenschaftlichen Theorien ein "Warum" abgeleitet wird, sind wir in der Methaphysik angelangt. Das darf man machen: Muss aber auch dazu stehen, dass es nun nicht mehr Naturwissenschaft ist sondern Methaphysik. Wenn man dies nicht differenziert, betreibt man eine Ideologie, wie einst Erich Honecker in der DDR, wenn er von seinem wissenchaftlchen Sozialismus sprach. 

Diese Gedanken implizieren noch mehr:

Wenn jemand behauptet, die Naturwissenschaft beweise, dass es keinen Gott gibt. Was ist das für eine Aussage? Naturwissenschaftlich oder methaphysisch?

Es ist sicherlich im Rahmen der Naturwissenschaft, wenn jemand die These aufstellt, dass es keinen Schöpfergott gibt. Es gehört zum erwähnten Prinzip der Naturwissenschaft, dass man dies nun mit Beobachtung und Versuchen überprüft. Nun hat man aber das Problem, dass Gott kein natürliches Produkt ist. Er kann nicht wie ein Käfer untersucht werden, wenn wir ihn gefunden haben sollten. Es kann also nur so sein, dass wir gewisse Auswirkungen in der Realität finden müssten, die auf einen Schöpfergott hinweisen können oder das wir diese überhaupt nicht finden. Das ist Naturwissenschaft. Sie kann nur nach dem "Wie" und nicht nach dem "Warum" Antworten suchen. 

Interessant ist, dass es Leute gibt, die glauben, dass Ausserirdische  das Leben auf der Erde ermöglichten. Diese Ausserirdischen dürfen aber für atheistisch Denkende keine Götter sein, d.h. sie müssen selber nur ein Produkt der Natur und  Erschaffen sein. Diese Bemerkung ist wichtig, weil  atheistisch geprägte Denker gerne fragen, wer hat dann Gott erschaffen. Aber genau das ist der "Witz" an einem Gott: Er ist nicht erschaffen. Er ist nicht einfach ein Ausserirdischer sondern der Schöpfergott. 

Wenn aber nun die These aufgesellt wird, dass es keinen Gott  gibt und dies nicht an der Realtität überprüft wird, so sind wir nicht mehr im Bereich der Naturwissenschaft, sondern wir haben ein Dogma und eine Idee aufgestellt, die wir nicht überprüfen wollen. Zudem ist es eine methaphysische Aussage: Ich glaube, dass es keinen Gott gibt. Das ist Methaphysik. Und das ist auch erlaubt, aber man sollte es als  das was es ist auch bezeichnen. Die Vermischung aber von Naturwissenschaf und Methaphysik, indem man Glaubensüberzeugungen oder Weltsichten für absolut setzt und diese Weltsicht nicht ehrlich bezeichnet, ist hoch problematisch und widerspricht der Naturwissenschaft.

Ich kann mir also gut vorstellen, dass am letzten Tag dieser Zeit, wenn wir vor Jesus Christus stehen werden, Christus einen überzeugten Evolutionisten fragt, warum er denn nicht nach seinen eigenen Denkprinzipien gehandelt hat. Vielleicht braucht Jesus auch das gar nicht mehr zu fragen, weil es der Evolutionist selber klar sein unlogisches Denkverhalten sieht.

Die Bibel spricht ja auch von dem, dass jedermann Gott in einem Sinn erkennen muss. Nicht detailliert, dafür braucht es Gottes Offenbarung. Aber in einem allgemeinen Sinn als Schöpfer und Erhalter der Welt. Paulus schreibt dazu schon vor bald 2'000 Jahren:

"Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat;
denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den werken durch Nachdenken wahrgneommen, os dass sie keine Entschuldigung haben. 
Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nciht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gednaken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. 
Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergägnliche Menschen, den Vögeln und vierfüssigen und kriechenden Thieren gleicht. Darum hat sie Gott dahingegeben ..." (Römer 1,18-24a)

Das sind harte Worte. Wenn dies tatsächlich vom heiligen Geist inspirierte Worte sind, also nicht nur die Gedanken von Paulus, sondern die Gedanken Gottes, können wir etwas erahnen, was beim Jüngsten Gericht abgehen wird. 

Gott ist vernünftig. Jesus Christus ist der Logos: Das Wort Gottes, die Logik usw. 

Ich bin froh, dass Jesus Christus versprochen hat, dass er sich für mich einsetzt. Er ist mein Verteidiger. Sein Opfer am Kreuz spricht mich von all meinen Sünden frei. 

Naturwissenschaft könnte also auch eine Grundlage des Urteils von Gott sein ... 

Wir können in der Naturwissenschaft natürlich die erwähnte These auch positiv stellen: Wenn es einen transzendenten Schöpfergott gibt, welche Einflüsse auf die Natur hätte dies? Diese These könnten wir dann ebenfalls anhand von Beobachtungen und Versuchen überprüfen. ABER genau dies, wird heute in der Naturwissenschaft nicht getan. Jeder Wissenschaftler, der so etwas versucht, droht ein Karriereabbruch. Daher wird diese Idee oft nur inoffiziell nachgegangen. Denn in praktischen Forschungsarbeiten führt diese Grundlagen sehr wohl auch zu sehr interessanten Erkenntnisgewinnen. Aber sagen darf man es nicht. Und das ist eigentlich auch wieder sehr Anti-Intellektuell. Aber die Postmoderne ist natürlich per Defintion antiintellektuell. Wenn dieser unwissenschaftliche Geist weiter um sich greifft, könnte dies die akademische Freiheit einschrenken. Ja, sie schrenkt es sogar heute ein. Dies Thematik geht zumindest Herr Ben Stein in seinem Film: "Expelled - Intelligenz, streng verboten." nach. Hier kleine Ausschnitte von seinem Film:
In diesem Film geht Herr Ben Stein der Evolutionstheorie und dem intelligenten Design nach. Letztere Theorie geht davon aus, dass Materie, Energie und Information und nicht nur Materie und Energie für die Schöpfung notwendig ist. Diese Theorie wird oft mit dem Kreationsimus gleichgesetzt. Doch dies ist nicht korrekt. Es stimmt natürlich, dass sich gewisse Atheisten am Beiden (Kreationismus und intelligentes Design) gleich stark aufregen, weil ihr eigenes Dogma damit in Frage gestellt wird. Aber Kreationismus - zu denen ich mich auch zähle - glaubt an die Erschaffung der Welt durch den biblischen Gott in sechs Tagen. Intelligentes Design, wie Ben Stein in diesem Film zeigt, besteht aus Christen,Juden, Moslems, Agnostiker usw. Und natürlich, wenn Information auch wichtig ist, stellt sich natürlich die Frage nach dem Informationsgeber! (Informationsgeber = Kreator = Schöpfergott). 
Ben Stein geht es aber bei all diesen Fragen nicht in erster Linie, wer in dieser ungleichen Debatte recht hat: Sondern, ob sie überhaupt in aller akademischer Freiheit geführt werden darf! Und es ist beängstigend, wie stark dogmatisiert gewisse "Nicht-"Dogmatiker vorgehen. (Sie wollen keine Dogmatiker sein. Und gerade das macht die Sache so gefährlich: Wer sein eigenes Fundament nicht genau definiert und hinterfragen lassen will, ist wohl genau das, was er anderen Vorwirft, um vor seiner eigenen Intoleranz und Anti-Wissenschaftlichkeit abzulenken. Ben Stein ist sogar der Überzeugung, dass dies eine Gefahr für unsere Freiheit und Demokratie ist. Und mich erinnert es ehrlich gesagt auch etwas an die DDR und noch Schlimmeres ...)
Ich weiss auch von einem überzeugten Evolutionist, der für eine Ausstellung für die Evolutionstheorie auf einer Waage Bücher für die Evolution auf der einen Seite "aufbiegte" und auf der anderen Seite Bücher gegen die Evolutionstheorie hinlegte. Dabei machte er den "Fehler" sie zu lesen. Als Atheist kamen ihm diese Bücher überraschend vernünftig und  gut argumentiert vor. Später, als er auf seiner privaten Homepage diese Gedanken behandelte, führte es zu Mobbing an seiner Stelle, bis er die Stelle verlor.
Wenn das wahr ist, dann ist es bedenklich.

Ein anderes Thema bewegt mich ebenfalls. Gestern sah ich auf Youtube eine Frau, die sich darüber beklagte, dass sie an Ostern - ausser dem Film die 10 Gebote - keinen einzigen christlichen und schon gar kein österlichen Film  sah. Letztendlich wurde ihr erklärt, dass man mit solchen Filmen die religiöse Gefühle Andersdenknder nicht verletzten möchte. Sie war schockiert. Das hat jetzt natürlich nicht direkt mit unserem Thema zu tun. Aber auf die andere Seite schon: Wenn die Aufklärung auf der Reformation aufbaut - und davon bin nicht nur ich überzeugt - dann ist die Frage, ob die Werte der Aufklärung ohne diese biblische Grundlagen überhaupt existieren kann. Denn die Aufklärung ist nichts anders als eine sekularisierte Form der reformierten Theologie. In Extremfällen kann dies - wie beim realexisiterenden Kommunismus - zu antichristlichen (und immer auch versklavenden) Gebaren führen, aber die Kraft kommt aus den biblischen Grundlagen: Im Negativen und auch n den positiven Auswirkungen. Darum habe ich Angst, dass wir nicht nur unsere akademischen Freiheiten, sondern alle unsere Freiheiten verlieren könnten. 
Natürlich ist das Kreuz ein Ergernis, das wird auch in der Bibel so beschrieben. Aber wir brauchen dieses Ergernis, damit wir vernünftig werden, damit wir barmherziger werden, damit wir VERGEBUNG von Gott erfahren und anderen Menschen Vergeben können. Damit wir aus der Spiralle der Gewalt und Hass einen Ausweg haben. Wenn wir das Anstössige am Kreuz verleugnen, werden wir auch seine Befreiuung und Heilung verlieren. Die öffentlichen (zwangsfinanzierten) Fernsehsender in Deutschland und der Schweiz würden daher gut daran tun, dass sie diese österlichen Filme wieder zeigen würden.

Habe ich nun verschiedene Aspekte "vermischt". Natürlich habe ich verschiedene Themen behandelt. Ich hoffe aber, dass ich sie faire und klar definiert habe. Und sonst versuche ich es jetzt:

1. Akademische Freiheit und sauberes wissenschaftliches Arbeiten sowie faires Argumentieren +

2. Es ist nicht unvernünftig oder unwissenschaftlich an einen Schöpfergott zu glauben.  Die Bibel spricht sogar davon, dass alle Menschen wissen, dass es einen schöpferischen Gott gibt. (Also eine Art allgemeines, natürliches Wissen um  mehr als Naturalismus. Ein Wissen um einen Schöpfergott. Daneben gibt es ein anderes Wissen, von Jesus Christus als Gott usw., dass Gott in der Bibel offenbart.)

3.  Allgemeine Freiheit des Denkens, des Glauben und der Weltanschauung, die eine gesunde Grundlage gebraucht. Demokratie ist übrigens keine einfache Übung, sondern eine Disziplin zu Fairness und einen gewissen Gemeinsinns und Toleranz. (Zwingli sah es einfacher: Beim Königtum muss man aufpassen, dass es kein Tyrann wird. Bei einer Aristrokratenherrschen (Herrschaf der "Besten"), dass es keine Oligarchenherrschaft wird und bei der Demokratie muss man Acht geben, dass es nicht in Unordnung fällt. Bekanntlich hat Platon die Demokratie in Athen gehasst, weil sie korrupt war. Auch wir müssen Acht geben, dass die demokratischen Grundlagen nicht verloren gehen. Denn Demokratie ist mehr als nur demokratische Institutionen.)
Die Aufklärung beruht auf reformierter Theologie, die sekulalrisiert wurde. Mit der Sekularisation gingen Aspekte verloren. Darum braucht eine sekulare Gesellschaft das Salz der Erde (Evangelium, wahre Nachfolger Christi) als Inspirationsquelle.

4. Die "spezielle" Offenbarung von Gott, dass man sich als Sünder erkennen kann. Das Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis in einem immer vertiefteren Prozes möglich wird. Das Vergebung und Versöhnung in Christus Realität ist.
Für diese Erkenntnis braucht es ein Wunder, weil wir Menschen seit dem Sündenfall unter die Sünde versklavt sind und die eigenen, persönlichen Anteile an den Problemen nicht erkennen können, zumindest nicht in einem vertieften Sinn. Selbst echte Christen haben immer  wieder damit Probleme ...
Hängt natürlich auch mit der Prädestination zusammen ... Der Heilige Geist muss das Wirken, damit wir wollen zu wollen.

Abschliessendes Gebet:
Gott vergebe unsere Uneinsichtigkeit und befreie uns von unserem unberechtigten und selbstgerechten Stolz! Herr Jesus schenke nochmals Gnade für unsere Nationen, dass sie vernünftig werden und nicht in Wahn verfallen. Nimm Hartherzigkeit und Dummheit weg. Vergib und gib uns echte Weisheit! Hilf, dass wir täglich zu Dir Jesus Christus gehen, damit Du aus unserem Misst einen guten Dünger machst. AMEN

Dienstag, 16. April 2019

Brennende Notre Dame in Paris

Hoffentlich ist das nicht auch ein Bild für den geistlichen Zustand des Westens. 
Es gibt die These, dass der Westen nie christlich gewesen wäre. Gerade dieser Brand zeigt uns, dass dies nicht wahr ist. Es gab wohl in Detailfragen viele Differenzen (gerade wenn man an Frankreich und die Verfolgung der Hugenotten denkt.) und vorallem: Eine christliche Gesellschaft ist nicht perfekt. Eine christliche Gesellschaft ist noch nicht der Himmel auf Erden. ABER manchmal schimmert der Himmel durch, im Sinne des "Schon-jetzt-und-noch-nicht-Aspektes".
Gerade an diesem Geschehen sieht man wie unsere westliche Gesellschaft vom Christentum beeinflusst war und  es noch immer ist (wenn auch jedes Jahr etwas davon verloren geht). Das man als Insider diese christliche Prägung oft nicht merkt, liegt daran, dass es viele Selbstverständlichkeiten gibt, die wir gar nicht mehr als Quelle des Christentums erkennen, zum Teil, weil sie uns in sekularisierter Form selbstverstädnlich wurden.

Zudem gehen mir noch andere Fragen durch den Kopf
Wie lange wird es noch Pfarrer geben, die an klassische christliche Glaubensbekenntnisse glauben? Und wie viel Raum dürfen diese noch einnehmen? Wo ist das betende Volk Gottes, dass für den Westen vor dem Allmächtigen eintritt?
Vielleicht weckt uns Christen dieser Brand aus dem tiefen Schlaf des Selbstmitleides auf? Schütten wir doch den Dispensationalismus und alle depressiven (und oft auch selbstverliebten) Endzeit-Theologien ab und wenden uns dem frohmachenden Evangelium zu. Der Ammilianismus würde uns helfen, alle belastenden Aspekte unter die sichere Hand Gottes zu wissen. Denn Gott kommt an sein Ziel, selbst wenn die Welt brennen würde.

"So spricht der HERR: Haltet jeden Morgen ein gerechtes Gericht und rettet den Beraubten von der Hand des Unterdrückers, damit mein grimmiger Zorn nicht ausbreche wie ein Feuer und brenne, dass niemand löschen kann, wegen der Schlechtigkeit eurer Taten!" Ich habe "zufällig" diesen Text aus Jeremia 21,12 geöffnet. Der Prophet Jeremia kritisiert hier Gottes Volk. Es wäre ja das Minimum, wenn wir als Christen täglich faire urteilen würden. Letztendlich können wir es ohne die HIlfe von Christus nicht. (Darum täglich Busse und von Jesus beschenken lassen.) Und  wenn wir gerade dabei sind, können wir auch alle anderen Menschen um uns im Gebet einschliessen und für sie in den Riss treten.

Es gibt Schlimmes auf dieser Welt, weil die Menschheit durch den Sündenfall aus dem Paradies fiel. Es gibt aber auch Probleme, für die wir selber verantwortlich sind. Und manchmal sind es vielleicht nur 10% an Eigen-Verantwortung am Problem. Aendern können wir dann diese 10%, indem wir uns dieser Verantwortung bewusst werden und sie Jesus Christus übergeben, der dafür gestorben ist. So werden wir wirklich frei und leben die Erlösung in Jesus Christus! Und mindestens 10% eines Problems sind in Ordnung: Ein Wunder.

Vermutlich ist ein Mensch für den Brand verantwortlich. Wie gehen wir mit diesem um? Hat er ein Fehler bei der Arbeit gemacht? Waren es ideologische Motive? Kennt der Westen noch die Verantwortung UND die Barmherzigkeit? Man wird es sehen. 

Interessanterweise nimmt dieses Thema (+ die Frage, wie viel Raum das Christentum im Westen einnehmen darf) der dritte Teil des Films "Gott ist nicht tot" auf. Wie auf meinem Blog über Filme beschrieben ein eher düsterer Film. Dabei geht ebenfalls eine Kirche in den USA in Brand auf. Hier ist eine Werbung für diesem Film:

Dabei nimmt auch der "Brandstifter" eine interessante Rolle ein. Und noch interessanter ist es, wie der betroffene Pfarrer mit ihm umgeht ... (längere Zeit ent-täuschen die Christen ...)