Mittwoch, 30. Oktober 2019

Psalm 104, Psalm 105 und Psalm 106

Interessante Psalmen. Der Psalm 104 beschreibt, wie Gott als Schöpfer und Erfinder des Lebens das Leben ruft und nimmt. Gott ist überschwänglich grosszügig und so zeugt auch seine Schöpfung davon (auch wenn sie nach dem Sündenfall etwas verbogen ist).
In diesem Beitrag wird das schön mit Bildern begleitet:

Psalm 104

Der Psalm 105 zeigt, wie sein Volk seine Wunder erlebte:

Und trotz all dem Wirken und Staunen über Gottes Wirken vergessen wir als sein Volk immer wieder, das er das volle Leben schafft und uns geben will (s. z. Bsp. Psalm 106). Immer wieder fallen wir - wie einst Adam auf die Versuchung herein - zu glauben, Gott meine es nicht wirklich gut mit uns. Die Sünde, die vorgibt mehr Leben zu geben, ist doch der Anfang des Todes, ja der Tod selber ist der Stachel des Todes. Darum: Wer Gott vergisst, verliert sich in sich selber und fügt sich und anderen Schmerzen zu. Und genau das sehen wir auch in Psalm 106: Eines dieser Verwirrung war Eifersucht, Neid und bis zu Menschenopfern.
Das alte Bundesvolk, die alte Kirche, wie auch wir heutige Christen, die Bundesgenossen des Neuen Bundes, der neuen Kirche, hadern immer wieder so. Man schaue sich nur die gesellschaftlichen Entwicklungen in unserem Land an. Einst hatten unsere Vorfahren mit Gott einen Bund geschlossen, darum nennt man uns bis heute Eidgenossen. Doch wer kennt diesen Bund noch? Wer kennt noch seine Gaben und Verheissungen? Wer weiss noch, warum wir einen Sonderfall Schweiz haben? Viele möchten lieber kein Sonderfall mehr sein. Wie einst das alte Israel, dass manchmal sein wollte, wie die anderen Völker. Ich weiss, dass war nun speziell eidgenössische Bundestheologie. Aber ist es dennoch nicht auch wahr? Wie auch immer: Es gibt auch generell eine reformierte Bundestheologie, die von Zwingli oder im Umfeld von Zwingli zuerst gelehrt wurde - und ich denke schon, dass jeder, der an Jesus Christus glaubt, wie die Schrift lehrt, in einem Bund mit dem Dreieinigen Gott steht. (Zudem könnte man anstelle Neuen und Alten Testament auch vom Alten und Neuen Bund sprechen, obwohl - nach der Bundestheologie natürlich alles Bünde, die Gott nach dem Sündenfall stiftete, eigentlich ein Gnadenbund ist, der in Christus erfüllt wird. Vor dem Sündenfall war ein Werkbund. Dieser Werkbund bestand in einem einzigen Werk, dass wir Menschen tun hätten müssen: Eine Frucht durften wir nicht Essen ... Es wäre nicht schwer gewesen. Danach hat Gott immer alle Gnadenbünde selber erfüllt. Darum sind es auch Bünde der Gnade, der eigentlich ein Bund war, der immer mehr offenbarte, wie er in Jesus Christus erfüllt wurde.) Aber schauen wir uns den Text in Psalm 106 an. Zuerst eine schöne Lobpreismusik zum Psalm 106. Gott bringt es fertig in unserer Untreue uns auch wieder Mut zu machen:
Hier der Text vorgelesen. Psalm 106 beginnt bei 31:37

Hier zum Abschuss ein schönes Loblied in Hebräisch. (Der grösste Teil des Alten Testaments für uns Christen und die Bibel des Judentums ist in Hebräisch geschrieben.)

PS:
Einige detailliertere :Gedanken zu diesen Psalmen
Psalm 104
erinnert an 1. Mose 1 (=Genesis 1). Es gibt auch gewisse Parallelen zu einem ägyptischen Lobgesang von Amenhoteps IV. (Echnaton) an die Sonnenscheibe. "Doch Ps. 104 zeigt eindrücklich, dass der Schöpfer und nicht ein kleiner Teil der Schöpfung (wie die Sonne) angebetet werden soll." (Zitat Genfer Studienbibel, Seite 980) Und ich möchte anfügen, dass ist auch das besondere an der Bibel: Die Sonne, der Mond, Engel, Mensch und Tiere sind Schöpfung. Neben der sichtbaren und unsichtbaren Schöpfung gibt es einen nicht geschaffenen Gott (das ist ja auch der Clou von Gott: Er ist nicht erschaffen, sondern der Schöpfer). Nur Gott, der sich in drei Personen entfaltet oder ein Dreieiniger Gott ist (letztes ist ein Begriff, den man in der Bibel nicht findet, aber dieser Begriff versucht dies für uns nicht verständliche auszudrücken). Dieser Gott ist grösser als unser Denkvermögen es fassen könnte. Und das ist auch gut so.
Und genau Psalm 104,1 ff nimmt das auf: Gott ist nicht erschaffen. In einer Metapher wird beschrieben, wie sich Gott, der transzendent ist, nicht an Zeit und Raum gebunden ist, sich in Licht hüllt wie in einem Gewand.
Psalm 104,4 beschreibt die himmlichen Diener, die uns in Feuerflammen erschrecken können. Wie viel grösser ist dann wohl unser Gott, als seine von ihm geschaffenen Engel? Zugleich ist es auch eine "Religionskritik" an Baal, dem Diener in Feuerflammen angedichtet wurden.
104,15 zeigt, wie Gott in seiner Grosszügigkeit uns den Wein zu unserer Freude gab. Geniessen in Dankbarkeit zu Gott wird zu Dankbarkeit im Genuss der guten Dinge, die uns Gott schenkt. (Natürlich wird in dieser Zwischenzeit das von Gott gut Geschaffene pervertiert, so wird aus Lebensfülle etwas Einengendes und Leben beschrenkendes bis zum Tod selber, der der Stachel der Sünde ist. So kann auch der Wein missbraucht werden und wer in eine Sucht geraten ist, muss sich vorbeugend vom Alkohol distanzieren, bis Jesus wieder kommt. Wir sind noch nicht im Reich Gottes. ABER in Christus sind wir es in einem geistlichen Sinne doch...)
Ps 104,26 spricht von einem "Leviathan" (laut Uebersetzung von Schlachter). In anderen Uebersetzungen wird man andere Namen verwendet haben. Es könnte eine Urerinnerung an die Drachen sein ... (auch Wikipedia spricht u.a. von einem biblisch-mythologischen Seeungeheuer).
Kreationisten wie ich sehen darin ein Indiz, dass wir Menschen einst mit den Dinosaurier zusammengelebt haben, bis sie ausstarben, bezw nur noch wenige überlebt haben.
Ps 104,31 "Die Herrlichkeit des HERRN wird ewig währen; der HERR wird sich an seinen Werken freuen!" Vermutlich steht im Urtext wo HERRN steht Jahwe, also Ich bin der ich bin. Da dieser Name im Judentum sehr geachtet wurde, begann man anstelle ihn auszusprechen, nur noch Adonaj oder .... zu sagen. Dieses Adonaj (= HERR) wurde an in der Septaginta, der griechischen Uebersetzung des Alten Testaments der Christen (= des Tenach = der Bibel des Judentums) mit Kyrios (= Herr, wie Adonaj) übersetzt. Im Neuen Testament, das im Urtext auf griechisch geschrieben ist, wird Jesus Christus als Kyrios angesprochen. Hier sieht man, dass Jesus Christus Gott ist.
Ps 104,33+34 "Ich will dem HERRN singen mein Leben lang, meinem Gott lobsingen, solange ich bin. Möge mein Nachsinnen ihm wohlgefallen! Ich freue mich an dem HERRN."

Psalm 105
Nachdem Psalm 104 "das Allgemeine Wirken" Gottes in dieser Welt freudig anbetet, konzentriert sich Psalm 105 wie Psalm 96 auf die Wunder, die Gott mit seine Volk in 1. Chr. 16 und ganz konkreter Geschehnisse mit Josef und dem Auszug Israels aus Aegyptens.
Nach all diesem Wirken folgt

Psalm 106,
wo man sieht, wie das Volk Gottes (alte wie neue Kirche) trotz allem Segen Gottes, immer wieder vergisst, wie gut es Gott meint. So verlieren wir uns in uns und unseren Sünden und tun uns und anderen weh. Gott rettet sein Volk aus diesen Sünden und wir sinken wieder in den Sumpf unserer Sünden. Wie oft wird diese Geschichte in der Bibel erzählt? Und obwohl in einem geistigen Sinn durch das erste Kommen von Jesus sein Reich in seinen Wiedergeborenen angebrochen ist, straucheln auch wir, denn wir sind aus uns Sünder, die die Hölle in uns tragen und daher ohne Jesus bis in alle Ewigkeit in der Hölle unserer Sünde verloren wären. Nur der herrliche Herrscher, Adonai, Kyrios, HERR Jesus Christus, der sich auslachen, verlachen und von seinem Volk und den Leitern der Kirche ans Kreuz schlagen liess. Warum? Es gibt eine menschliche Sichtweise und eine göttliche: Hier die menschliche:
Die Kirchenleiter und viele andere Christen haben Jesus solange gerne, wie er Wunder und Kunststücke zeigt. Aber wehe, wenn er seinen Finger auf unsere Wundenpunkte legt, dann schreien wir schnell: Weg mit ihm! Wir wollen die Guten sein und keine Sünder, die allein aus Gnade errettet werden. Dabei ist diese Demütigung unseres Stolzes der Anfang der gewaltigste Befreiung in die Ewigkeit mit Christus. Und so wurden viele Gläubige, die anfänglich schrien: "Weg mit Christus!" (So muss der natürliche Mensch, der unter der Sklaverei der Sünde lebt, reagieren.)
"Ans Kreuz mit ihm!" Doch - und das ist die göttliche Sichtweise - Christus kam, um für echte Sünder zu sterben. Jene, die Wissen dass sie für ihre guten und bösen Werke zu Jesus müssen (= Busse tun). Wem das klar wird, merkt das dies etwas ganz anderes als Gesetzlichkeit oder Gesetzlosigkeit ist. So werden echte Sünder zu wahre Christen oder wie Paulus im Neuen Testament schreibt zu geistlich Beschnittenen! Denn Gott tut Wunder und rettet sein Volk aus Sünde und Versklavung in sein herrliches Reich. Die Kirche hat keine  eigene Schönheit, denn sie ist aus sich selber eine Ansammlung von Sündern die Heilung und Heiligung von Gott braucht. Und so gibt Gott aus reiner Gnade seine Herrlichkeit!  (Das Reich Gottes bricht zur Zeit - in dieser Zwischenzeit - erst in einem geistlichen Sinne im Herzen an.) Und solange ist die Kirche, das Volk Gottes ein gemischter Körper oder wie Augustin schon vor 1'500 Jahre sagte: Corpus Mixtum, ein gemischter Körper aus Heuchlern und wahren Christen. Ich glaube Johannes Calvin erklärte vor 500 Jahren: Die Kirche ist die Mutter des Glaubens. Aber es gibt eine sichtbare und unsichtbare Kirche. Die unsichtbare Kirche hat nur einen Herrn: Jesus Christus und jeder, der wiedergeboren ist, ist in dieser unsichtbaren Kirche. Die sichtbaren Kirchen entsprechen nicht genau dieser unsichtbaren Kirche, da es auch Heuchler in der Kirche hat und solche die aus eigenen Kräften versuchen Christen zu sein (was natürlich sehr mühsam ist und unfreudige Sache ist.) Das erklärt auch, dass die Kirche, das Volk Gottes nicht nur von Aussen, sondern auch von Innen angegriffen ist und darum in dieser Zwischenzeit immer eine kämpfende Kirche ist. Wenn Jesus zum zweiten Mal kommt wird es nur noch die triumphierende Kirche geben und wir Wiedergeborenen können dann nicht mehr sündigen. Dann wird das Reich Gottes in der ganzen Fülle auf der neu geschaffenen Erde herrlich leben.

Folgende Band nimmt diese eschatologische Sichtweise unserer Zwischenzeit auf, in dieser Zeit des Aspekts des-Schon-Jetzt-und-noch-Nicht. Diese Zwischenzeit begann mit dem ersten Kommen von Jesus Christus vor über 2'000 Jahren. Amillianistisch gesagt: das Herrschen des geistlichen "Tausendjährigen Reiches" bis Jesus Christus zum zweiten Mal kommt. Amillilanistisch bedeutet eigentlich KEIN Tausendjähriges Reich, weil es nur geistlich in den Herzen herrscht. ABER der Teufel kann es nicht überwinden, weil das Evangelium - trotz allem Widerstand - stärker ist. Der Teufel ist an der Kette! s. Offenbarung) In diesem Sinne widerspricht diese Sichtweise dem Postmillianismus (Puritaner und heute einige Liberale und wohl auch Kommunisten waren/sind Postmillanisten (Kommunisten sind so exterm sekularisiert, dass sie nicht mehr an Christus glauben, darum glauben sie, sie können selber ihr Arbeiterparadies schaffen. Es widerspricht auch den Premillianisten, wozu auch die Dispensationalisten gehören. Diese beiden Richtungen glauben an wirkliches herrliches Tausendjähriges Reich hier auf dieser Erde. Wobei der Dispensationalismus recht kompliziert ist. Streng genommen, gehen sie sogar von einem zweiten Sündenfall aus. Das kann aber sicher nicht sein, denn wer in Christus stirbt, wird sicher die zweite Auferstehung erleben, d.h. einen Auferstehungsleib erleben und nicht in den zweiten Tod kommen.)

Gebet:
Lieber Heiland stehe uns bei. Rette uns von uns selber und schenke uns jemand, der für unser physisches Volk und für unsere Kirche in den Riss steht. So wie Psalm 106 an Mose erinnert, der in der vor Dir Gott für das sündige Volk in den  Riss stand. Und so wie es Du, Jesus Christus als der wirkliche Hirte, tatst und tust. Du bist der wirkliche "in den Riss-Trettender". Schenk uns Pfarrer und Prediger, Väter und Propheten, die das heute konkret tun, indem sie durch die tägliche Busse (d.h. zu Jesus gehen) Deinen dreifaltigen Dienst: Prophet, König und Priester ausleben. Die nicht ablassen für das Volk, ihre Arbeiter, ihre Familien, ihre Schulen einzustehen, auch wenn sie verlacht und verhöhnt werden.
Schenke uns bescheidene, demütige, selbstlose und in Dir Jesus Christus gegründete Männer! Denn Männer braucht das Land. Und was im Land soll gelingen, muss zuerst in den Familien beginnen. Es sind die Väter, die uns Rückrat geben. Es sind die Männer, die in den geistlichen Kampf ziehen und auch unter Angst und Druck mit Deiner Hilfe mannhaft standhalten und bewahren. Es sind die Männer, die ihre Lebenskraft für das Richtige, für die Familie, für ihre Frauen, für Ihre Kinder und für ihr Aufgabengebiet hingeben.
Schenke uns auch Mütter, geistliche Mütter, die echte Geborgenheit und Heimat schaffen. Die Nestwärme und unser Urvertrauen stärken oder heilen, wo es zerstört wurde. Geistliche Mütter die auf ihre Art Deinen Dreifältigen Dient: Priester, Prophet und König ausüben. Denn in Christus ist weder Mann noch Frau, sondern nur Christus. Seit dem ersten Kommen gilt das allgemeine Christentum aller Gläubigen. Darum dürfen wir als Glieder der unsichtbaren Kirche immer und jeder Zeit zu Jesus gehen, der durch sein Opfer uns den Zugang zu Gott dem Vater ermöglicht. Als Sünder und nur als Sünder dürfen wir zu Jesus und werden wirklich rein. Vielen Dank Herr.
Herr wirke tut!
Herr wir kommen zu Dir, DENN wir können es nicht. Du kannst es. So kommen wir als echte Sünder zu Dir, weil wir nur als Sünder zu Dir kommen können. Täglich. Alles geben wir Dir. Du wirst aus uns, aus unseren guten und schlechten Werken und gemischten Sachen etwas wirklich Gutes machen. Darum kommen wir zu Dir: Verändere Du alles zum Guten! Danke Herr! Hast Du uns Wohnungen im Himmelreich bereitet und dieser Himmel fängt in unseren Herzen jetzt schon an. Mache uns das bewusst. Hilf uns, dass wir das nicht vergessen!!!! Bewahre uns von diesen negativen Seiten des Psalmes 106 und führe uns, bezw. bewahre uns auf der positiven Seite des Psalmes 106.

PS 2: Heute Morgen, 2.11.2019 habe ich Jesja 41 gelesen. Und auch dieser Abschnitt nimmt dies auf. Er beginnt aber mit Bezug auf uns Nationen aus den Völkern (= Heiden): Höret mir schweigend zu, ihr Inseln, und die Völker mögen neue Kraft gewinnen! Sie sollen herzukommen, als dann mögen sie reden; wir sollen zusammenkommen, um mitjeinander zu rechten!" (Jesaja 41,1)

Wer gegen Gott streitet, wird letztendlich keinen Erfolg haben: Jesaja 41,12. Aber "Den ich, der HERR dein Gott, ergreife deine rechte Hand und sage dir: Früchte dich nicht; ich helfe dir! Erschrick nicht, du Würmlein Jakob, du Bhäuflein Israel; den nich helfe dir, spricht de HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels. Siehe, ich mache dich zu einem neuen, scharfschneidenden Deschwagen, du wirst Berge zerdreschen und zermahlmen und Hügel der Spreu gelichmachen," (Jesaja 41,13-15) Der Heilige Israels, Dein Erlöser, wird seinem Volk helfen. Diese Hilfe macht aus ihnen etwas Starkes. Solch starke Bilder erstaunen, weil es doch aus sich selber nur "Würmlein" sind.
Auch ab Vers wird diese Schwäche und Unfähigkeit aufgenommen: "Die Elenden und Armen suchen Wasser und finden keines; ihre Zunge verdorrt vor Durst. Ich, der HERR, wil lsie erhören; ich, der Gott Israels, will sie nicht verlassen. Ich öffen Bäche und kahlen Höhöen und Brunnen inmitten der Täler, ich mache die Wüste zum Wasserteich und dürres Erdreich zu Wasserquellen. Ich setze Zedern, Akazien, Myrten und Oelbäume in der Wüste; ich pflanze Zypressen, Platanen und Buchsbäme zumal in der Steppe;
dass alle miteinadner sehen und merken, zu Herzen fasen und ermessen, dass die Hand des HERRN solches gemacht, der Heilige Israels es geschaffen hat." (Jesaja 41,17-21)
Was für Bilder des  Lebens, die Gott aufblühen lässt. (Ganz nebenbei: Die beste Methode um das CO2 in ein vernünftiges Verhältnis zu bringen ohne Leben, menschliches, tierisches und wirtschaftliches Leben, einzurschrenken, sondern aufblühen zu können.)
Danach folgt eine Religionskritik. Jesaja 41,23 werden die Götzen herausgefordert. So schliesst dieser Abschnit auch über die Götzen und Völker mit Götzen:
"Denn ich sehe mich um, aber da is tniemand, und unter diesen ist kein Ratgeber, den ich fragen könnte und der mir Antwort gäbe. Siehe, sie alle sind nutzlos, ihr Tun ist vergeblich, ihre gegossenen Bilder sind ein leerer Wahn!" (Jesaja 41,28+29)

Wir brauchen wirkliche Stützen, die uns durch Anfechtung, Gefahren und auch durch die guten Zeiten tragen. Der das Leben geschaffen hat und wirklich gut ist, kann das am Beten. Vielen Dank lieber Jesus und Heiland. Vielen Dank lieber Vater im Himmel. Vielen Dank lieber Heiliger Geist. Amen.

Samstag, 5. Oktober 2019

Psalm II aus den Genfer Psalmen (oder Hugenotten Psalmen)

Schön, wie vor 500 Jahren der Psalm 2 vertont worden ist.

Musik aus Israel

Vor wenigen Wochen entdeckte ich Gesänge von ultraorthodoxen Juden (s.o.). Ich war überrascht über die Qualität der Musik. Auch die darin austrahlende Ernsthaftigkeit und Freude ist beeindruckend. Meine Frau meinte: Professionnel. 
Die Melodie passt zu den Worten, die ich leider nicht verstehe. Es scheint darum zu gehen, etwas in der Bibel nicht zu verstehen. Er denkt und betet und fragt Gott nach Antwort, bis es dem Jungen dann aufleuchtet.

Es ist wie ein Blick in eine andere Welt. Das Verlangen nach Verständnis des Wortes Gottes in einer fremden Kultur - und doch ist sie nicht so fremd, denn sie beinhaltet die Wurzel des Christentums. 

Hier ein anderer Bub, vermutlich nicht ultraorthodox. Eindrücklich, obwohl ich auch hier nicht verstehe. Ausser vielleicht Shmaa Israel, was "Höre Israel" bedeutet. Ich nehme an, das bezieht sich auf Deuteronomium (oder 5. Mose) Kapitel 6, Vers 4:
"Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein." Danach kommen in der Bibel die berühmten Worte:
"Und du sollst den HERRN, deinen Gott,
lieben mit deinem ganzen Herzen,
mit deiner ganzen Seele und mit aller deiner Kraft!"
(5. Mose 6,5)
In diesem Lied wird das Leid und die Schrecken aufgebarbeitet. Eben habe ich dazu den Text gefunden, den ich nach dem Youtub-Beitrag aufliste.

Der Rahmen ist hier eine Art Talent-Show. Die Emotionen sind eindrücklich und zeigen, dass es viel mehr als eine Talent-Show ist, wenn man denkt, in welchen Problemen Israel leben muss.
Hier zu sehen:


Hier der Text auf Deutsch:


Wenn das Herz weint, hört nur Gott zu.
Der Schmerz steigt aus der Seele auf. Ein Mensch fällt bevor er untergeht.
Mit einem kleinen Gebet zerschneidet er die Stille.
Höre Israel, mein Gott, Du bist der Allmächtige. Du gabst mir mein Leben, Du  gabst mir alles. In meinen  Augen eine Träne, das Herz weint in Stille. Und wenn das Herz schweigt, schreit die Seele.
Höre Israel, mein Gott, Jetzt bin ich alleine.
Stärke mich mein Gott, dass ich mich nicht fürchten werde. Der Schmerz ist gross und man kann nicht fliehen.
Mach, dass es beendet wird, denn ich habe keine Kraft mehr.

Wenn das Herz weint, bleibt die Zeit stehen. Der Mensch sieht plötzlich sein ganzes Leben.
Zum Unbekannten möchte er nicht gehen.
Zu seinem Gott ruft er am Ende des Abgrunds.

Höre Israel, mein Gott, Du bist der Allmächtige. Du gabst mir mein Leben, Du gabst mir alles. In meinen Augen eine Träne, das Herz weint in Stille. Und wenn das Herz schweigt, schreit die Seele.

...

Zölibat mit Eugen Drewermann - 2010 im Nachstudio des ZDF's zudem mit Klaus Berger und Friedrich Schorlimann


Klaus Berger ist ein römisch-katholischer Theologe an einer evangelischen Fakultät der Universität Heidelberg.In seiner Haltung gegenüber der historisch-kritischen Methoden ist er mehr sympathisch. Seine Meinung auf diesem Blog unter Wer war Jesus? Ist die Bibel wahr? Bibelkritik ist bemerkenswert.
Ich bin erstaunt, dass ich in der Frage des Zölibats viel mehr Drewermann zustimmen muss, als Herrn Berger. 
Herr Berger vertritt die römisch-katholische Sicht des Zölibats. Dabei gibt er zu, dass man es auch anders gestalten könnte. Für ihn ist es ein Zeichen, wie Jesus lebte. Genau hier sehe ich aber das Problem: Wir sind nicht Jesus. Auch ist jede unsichtbare Kirche von der sichtbaren Kirche zu unterscheiden (Das sehen römisch-katholische und strenge Täufer anders.) Und selbst die Vertreter der Kirchen sind auch keine Apostel, sondern die Bibel ist unser Erbe der Apostel, wodurch Gott zu uns spricht. 
Bei Drewermann lehne ich zwar seine Grundüberzeugung ab, dass er wie liberale Theologen der Meinung ist, dass man den Mensch in den Mittelpunkt stellt und dabei Gott aus unseren beschrenkten Verstand definiert. Das scheint mir nicht vernünftig, gegenüber einen real exisiterenden und unseren Verstand übersteigenden dreieinigen Gott zu sein.
Und die Bibel betont sehr wohl den Mensch, wenn er von der Nächstenliebe spricht: ABER es gehört zu einer Klammer, die mit Gott beginnt: Liebe Gott den Herrn der Welt und Deinen Nächsten wie Dich selbst! Auch die 10 Gebote sind so aufgebaut: Zuerst die Beziehung zu Gott, die dann auch die Nächstenliebe ihre Kraft gibt.
Wo sich Berger aber irrt, ist, wenn er nicht von Zwangs-Zölibat sprechen möchte. Er meint, man müsse ja nicht Priester werden. Daher sei es kein Zwang. Was ist aber, wenn Gott jemand als Pfarrer und zugleich zur Ehe und Familienvater bestimmt hat? Spätestens dann versündigt sich die Kirche, indem sie etwas verbietet, was Gott nicht so will. (Berger ist der Meinung, er könne dann als Ehemann immerhin Seelsorger werden.)
Im Beitrag fehlt die biblischen Auslegungen dazu, weil die "biblizistische" Sichtweise prinzipiell abgelehnt wird. Der einzige, der sich auf die Bibel stützt, ist der Römisch-Katholische Berger. Und leider irrt er sich teilweise. Aber wenn die Bibel Gottes Wort ist, dann findet man dort auch Antworten. Und Gott war ja immerhin der Schöpfer des Menschen und der Erfinder der Sexualität. Darum kann Gott auch durch die Bibel sehr wichtige Tipps zur Ehe und Sexualtiät geben. 
Interessant ist auch, dass Berger von den alttestamentlichen Propheten spricht, die teilweise verheiratet waren und teilweise nicht. Nun gab es aber im Alten Testament auch Priester und diese durften ohne wenn und aber heiraten. Selbst der hohe Priester war verheiratet. Er durfte aber nur eine Ehefrau haben. 
Und auch in der römischen Kirche konnten die ersten 1'000 Jahre ihre Priester verheiratet sein.
Hier das Neue Testament (Paulus), der christliche Teil der Bibel in 1. Timotheus 4,3 - 5 

"Sie verbieten zu heiraten und Speisen zu geniessen,  die doch Gott geschaffen hat, damit sie mit Danksagung  gebraucht werden von denen, die gläubig sind und die Wahrheit erkennen.
DENN ALLES, was Gott geschaffen hat,  istt gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und Gebet."

Darum glaubt Herr Berger, der sich auf die Bibel UND zugleich auf die römische Tradition stützt, davon sprechen zu müssen, dass die römische Kirche die Ehe nicht verbietet, weil sie sie nicht verbieten darf. Er verbindet die Ehe zwischen Mann und Frau mit dem Priester und Gott oder sogar der Kirche. Doch das findet er nicht in der Bibel. Natürlich hat er recht, wenn er sagt, dass Israel die Braut ist und Gott der Bräutigam oder die Kirche die Braut und Jesus Christus der Bräutigam. Aber eigentlich sind wir alle, die an Jesus Christus glauben Priester und Priesterinnen Gottes. Doch das ist natürlich schon wieder die evangelische Sichtweise, die mir aber sehr biblisch zu sein scheint.
Interessant ist auch, dass Berger zugibt, dass Petrus verheiratet war.
Zugleich verstehe ich aber doch die Sichtweise der Römisch-Katholischen besser. Denn obwohl ich als Reformierter in einer christlichen Gesellschaft aufgewachsen bin, die römisch-katholisch geprägt war, war mir das nicht so klar. (Als Reformierter war ich damit natürlich etwas exotisch. Und als ich erst nach fromm wurde, hatten sie erst noch mehr Probleme mich zu verstehen.)
Interessant ist auch folgende Bibelstelle:

"Nun muss aber ein Aufseher untadelig sein, Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, anständig, gasftreundlich, fähige zu lehren;" (1. Timotheus 3,2 nach Schlachter)

"Ein Bischof muss ohne Tadel sein; der Mann einer einzigen Frau, nüchtern, besonnen, massvoll, gastfreundlich, ein begabter Lehrer," (1. Timotheus 3,2 laut neuer Zürcher Übersetzung9

Interessant ist die Bemerkung: "Wenn  Sie mir Fundamentalismus unterstellen, stecken sie mich in einen orientalischen Sack."

Drewermann beschreibt sehr konkret gewisse Probleme in der römischen Kirche. Aber er geht zum Teil auch zu weit. Luther hat sicher an die Jungfrauengeburt geglaubt und das Jesus ohne Sünde geboren wurde. Auch gibt es sehr wohl evangelische Kirchen und andere, die die Funkton einer Predigerin vor Männern ablehnt. Oekomenisch gibt es immer noch viele Kirchen, in denen nur Männer offiziell zum Pfarrer bestimmt sind. Vielleicht müsste man daher sogar umgekehrt fragen, ob die Weihe von Predigerinnen die Oekomene belasten? Zudem ist zu beachten, dass es ja nicht nur in Europa Christen gibt. Je länger je mehr verlagert sich der Schwerpunkt des Christentum auf andere Kontinente. Aber wie so oft haben wir Europäer mühe festzustellen, dass wir nicht mehr der Nabel der Welt sind.
 

Zu sagen ist, dass es Berger schwer hat, indem die zwei Theologen und der Kommentator nicht seine Meinung teilten. Zweitweise scheint man auch zu spüren, dass es Berger auch nervt und er reagiert etwas ungehalten. 

Ein gewisser Masochismus, wie Drewermann meint, gibt es vermutlich in der römischen Kirche. Aber ich glauben nicht, dass Berger das meint, wenn er vom Priesterum als ein Martyrium spricht. Er meint wohl das, was praktisch jeder Vater sein müsste: Ein Bild von Jesus Christus in der Ehe (Was wir Ehemänner natürlich nicht können und daher auch täglich dafür Busse tun müssen.) Und Busse tun mein ich: Zu Jesus gehen, der alles bezahlt hat.). Hier sieht man leider auch, wo sich Berger irrt: Der Mann ist in der Ehe das Haupt der Ehe, wie Jesus das Haupt der Kirche, der Gemeinde ist. Und was Jesus macht ist eben auch ein Martyrium, denn Jesus opfert sich am Kreuz für uns: Der Ehemann opfert sich, wenn es nötig ist, für seine Frau und seine Kinder auf! Es ist  Jesus, der der hesslichen Kirche Schönheit gibt. Darum sollte der Ehemann sich ebenso der Ehe hingeben. Ich kenne Ehemänner, die bleiben treu bei ihrer Ehefrauen, auch wenn ihre Ehefrauen sich manchmal gar nicht nett benehmen. Sie halten aus und lieben in Momenten, wo andere davon laufen würden.
Und hier finde ich dann sehr wohl den biblischen Ansatzpunkt, für einen "Vorsteher" oder Hirten oder "Bischof": Er soll ein geistliche Vater sein, der nicht seine eigenen Interesse, sondern wie Christus sich für seine Familie hingibt, damit die Familienmitglieder/die Kirchenmitglieder reifer, als er selber werden.



Die Bibel ist in keiner Weise antisexuell eingestellt, weil Gott für das Leben ist. Die Bibel ist auch nicht antikörperlich. Ganz im Gegenteil: Weil sie den Menschen als Einheit von Geist und Körper sieht. Oft wird Seele mit Körper und Seele verbunden ist. Beim physischen Tod ist es ein Drama, dass mit der zweiten Auferstehung mit dem Auferstehungsleib wieder gheilt wird.

Ich habe bisher auch den Eindruck, dass Priester in der römischen Kirche als bessere und heiligere Menschen versteht. Berger lehnt dies ab. Das wäre interessant, dem weiter nachzugehen. Dies hängt auch mit der Einsetzung der Pfarrer zu tun.

Das Jesus - wie Drewermann - vielleicht verheiratet war, ist hoch spekulativ. Dies wäre wohl klar überliefert worden. Es scheint mir auch logisch, dass Jesus nicht geheiratet hat: Denn er kam, um am Kreuz zu sterben für meine und unsere Sünden sterben. 
Wo aber Drewermann Recht hat: An der Botschaft von Jesu muss die Kirche gemessen werden. Noch genauer würde ich sagen: An der Bibel muss sich jede Kirche messen. Das hat vor 500 Jahren schon Calvin klar gesagt: Die Kirche hat nicht das Recht, sich über die Bibel zustellen, weil Gott der Herr ist und nicht wir Menschen. 

Uebrigens ist Kritik etwas gesundes. Jesaja beginnt mit dieser Befreiung von Ungerechtigkeit. Es wäre der römischen Kirche zu gönnen, wenn sie die Ehe für Priester zulassen würde, für jene, die dazu begabt sind. Auf der anderen Seite können wir Protestanten lernen, dass es gleichwertig ist, als lediger Christ zu leben. Praktisch wird dies manchmal weniger wertvoll betrachtet, als verheiratet.

Interessant, dass Drewermann behauptet, dass die römische Kirche Homosexuelle in die Hölle befördern. Berger verweist darauf, dass es im römischen Beispiegel gar keine Erwähnung der Homosexualtiät gebe.
Was mir auch sicher ist: 
Die Kirchen, welche Jesus als Herrn haben, treiben niemanden in die Hölle. Ganz im Gegenteil Die wahren Kirchen sind eine Ansammlung von Sündern, die die Hölle verdient hätten, ABER weil Jesus für sie gestorben ist und der Gnade Gottes Heilung und Gerechtigkeit geschenkt bekommen haben, indem Jesus dafür gestorben  ist. Wer das realisiert stosst niemand in die Hölle, sondern wünscht, dass er ebenfalls die Vergebung erfahren darf. Und darum betet er für diese und  tritt aus Liebe vor Gott für sie ein.

Freitag, 4. Oktober 2019

Erasmus in Basel (Humanismus, seine griechische-lateinische Ausgabe das Neue Testament, welche in Basel gedruckt wurde; sein Streit mit Luther usw.)

Ein interessanter Beitrag zu Erasmus. Zuerst wird der Theologe und Philosophen Enno Rudolf

Allerdings glaube ich, dass der Streit zwischen Luther und Erasmus nicht wirklich erfasst wird. Oder zumindest nur auf einer humanistsichen Weise. (Denn die Bibel spricht von Gottes Allmacht UND unserer Verantwortung. Das ist für unser menschliches Denken eine Antinomie, also zwei sich widersprechende Gesetze. Das liegt aber daran, dass Gott eine Persönlichkeit ist, die transzendent ist, d.h. Gott ist nicht an Zeit und Ort gebunden. Und alleine das übersteigt unser Denkvermögen und unsere Erfahrungen mit Personen. Denn unsere Beziehungen schliessen normalerweise Personen ein, die an Zeit und Ort gebunden sind.) Zudem sieht Martin Luther  das Problem der Unfreiheit nicht aus einer generellen Unfreiheit in allen Dingen. Da irrt sich der Gelehrte (oder vielleicht sagt er es zuwenig klar , dass es in der "lutherischenum" Unfreiheit, um die Unfreiheit der Errettung geht, d.h., dass  wir uns nicht selber aus dem uns niederreissenden Sunft retten können). Vielmehr glaubt Luther sehr wohl, dass der Mensch das macht, was er will. Er ist aber seit dem Sündenfall unter die Sünde versklavt.
Und gerade in unserer Hilflsogikeit uns selber so gut machen zu können, wie wir sein sollten, leuchtet die unverdiente Gnade Gottes: Darum ging Jesus Christus ans Kreuz, weil uns Gott der Vater nur so retten konnte. Er darf uns nun vergeben, obwohl wir nicht das wollen und tun können, was wir müssten, da wir es nicht könnten. Obwohl wir unsere innersten Motive ändern müssten, aber nicht zu diesem absoluten Guten fähig sind. (Natürlich schenkt Gott uns, indem wir zu Jesus gehen eine ganz neue Motivation. Aber selbst dann gilt, wie Paulus im Römerbrief sagt: Nun ist zwar der Geist willig, aber das Fleisch, dass heisst unsere menschlichen Möglichkeiten sind immer noch nicht fähig dazu. Nur im täglichen zu Jesus gehen (= Busse = zu Jesus gehen), haben wir als in Christus Wiedergeborene das beste aller möglichen Leben für uns. UND genau das befreit uns vom Leistungsdenken. Und gerade das Befreit uns auch von kirchlichen und jeder anderen religiösen oder ideologischen Geisel! So kann Luther in seinem Buch "Vom unfreien Willen" oder "Vom versklavten Willen" (gemeint von unserem Willen, der unter die Sünde versklavt ist), scheiben:

"Was  sollen wir auch dazu sagen, Erasmus? Genügt es nicht, den Verstand der Schrift unterzuordenen?
Oernest du ihn auch den Entschiedungen der Kirche unter?
Was kann den nsie entschieden, was nicht die Schrift entschieden hat?
Ferner; Wo bleibt die FREIHEIT und die Vollmacht, die zu beurteilen, die solches entschieden haben?
Wie Paulus sagt:
'Die anderen lasst urteilen' (1. Kor. 14,29). 

Gefäfflt es  dir nicht, dass jeamnd über die Lehrsätze der Kirche urteilt, was Paulus doch befiehlt?^
Was ist das für eine NEUE RELIGION und Demut, dass du uns die Vollmacht nimmst, Menschenlehren zu beurteilen zu dürfen? Wo schreibt uns Gottes Wort das vor?

Verner: Welcher chrsit schlägt die Vorschirften der Schrift und der Kirche derart in den Wind, dass er sagen mag: 'Ob ich es begreife oder nicht, ist einerlei'" du unterwirfst dich, und dennoch liegt dir nichts daran, ob due es begreifst oder auch nicht?
Wahrhftig sei der chsit verflucht, der sich nicht sicher ist und nicht begreift?
Denn du wirst das hier 'begreifen (assequi) nennen, was jemand sicher erfasst hat und nicht nach der Weise der Skeptiker anzweifelt. Was nämlhc könnte eine MEnsch an irgendeinem Geschöpft begreifen, wenn begreifen dasselbe wäre, wie etwas vollkommen zu erkennen und zu durchschauen? Denn dann wäre es auch unmöglich, dass jeamnd etwas begreifen und zugleich ncihzt begreifen kann;
sondern wer nur irgendein Ding begriffen hätte, der hätte alle Dinge begriffen, nämlich in Gott. Wer den nicht begreift, der begreift auch nie einen Teil der Schöpfung.
Kurz gesagt: Eine Worte klinge nso, als ob dir gar nicht s daran liegt, was wer auch immer glauben mag, wenn nur der Weltfriede rehalten bleibt - als sei es erlaubt, wenn Leben, guter Ruf, Vemrögen und Gunst bei MEnschen in Gefahr stehen, den nachzuahmen, der da srpicht: 'Sagen die Leute ja, sage auc hcih ja; sagen sienein, sage auc hich nein." Nach deinen Worten schienst du die  christliche Lehren für nichts Besseres zu halten, als für die der Philosophen und sonstige Menchenmeinungen. Über diese zu zanken, zu streiten und sie fest zu behaupten sie überaus töricht, weil daraus nichts als Streit und Störung des äusseren Freiden kommen... (Seite 21 + 22)

Oder auf Seite 136 ff
"Deshalb, um usneren Stolz zu brechen, zeigt uns dieser MEnsch als schreckliches Beispiel, was unserer freier Wille vermag, wenn er sich selbst èberlassen bleibt und der Geist Gottes ihn nicht bestàndig immer mehr fèhrt und stàrkt. Adam konnte nicht zu einer stàrkeren Fülle des Geistes gelangen, dessen Erstlingsgabe er hatte, sondern fiel von der Erstlingsgabe des Geistes ab. Wie sollen dann wir als in sènde Gefallene zur verlorenen Erstlingsgabe des Geistes gelnagen können? Zuzdem herrscht jaschon Satan in uns mit voller Macht, der Adam, als er noch nicht in ihm herrschte, durch eine einzige Anfechtung niederstreckte. Nichts Stàrkeres könnte man gegen den freien willen vorbinrgen, als wenn ma ndiese Stelle bei Sirach zusammen mit dem Fall Adams behandelt; aber dafèr ist jetzt kein Raum, und vielleicht wird sich anderweitig die Gelegenheit bieten. Derweil soll es genügen, dass gezeigt wurde: Sirach sagt an dieser Stelle, die man doch fèr den Hauptbeeleg hàlt, èbehraupt nichts fèr denfreien Willen; auch zeigen diese Stelle und àhnliche ('Wenn du willst", "Wenn du hörst", "Wenn du tust") nicht, was Menschen tun können, onsdern was sie schuldig sind."

Man bekommt den Eindruck, Luther wirft Erasmus vor, dass er sich der römischen Kirche wieder anbietert und  von seiner einst kritischen Haltung zurückgeht. Oder aber, dass er den Frieden höher schätzt, als die Suche nach der Wahrheit und dem wirklich Guten und  Gerechten.

Interessant auch, wie hoch Luther Erasmus Denken einschätzt - neben seinen polemischen Äusserungen -, wenn er auf Seite 340ff - wohl auch etwas polemisch - schreibt
"Ausserdem lobe und preise ich andir auch, dass du als  einziger von allen anderen die Sache selbst aufgegriffen hast, das heisst, den eigentlichien EKrn der Sache, und mir nicht zugesetzt hat mit jenen anderen Dingen èber das Papsttum, das Fegefeuer, den Ablass und Ähnlichem, was  mehr Possen als Probleme sind, mti denen bisher fast alle auf mich vergeblich Jagd gemacht haben. Einzig und  allein du hast den Nerv der Sache gesehen unddas Messer an die Kehle gesetzt. Dafèr danke ich dir von Herzen. Denn mit dieser Sache beschàftige ich mich lieber, soweit Zeit und Musse es gestatten. Wenn ds  diejenigen getan hätten, die mich bisher angegriffen haben, wenn das jene täten, die sich neuerdings mit neuen Geistern und neuen Offenbarungen brüsten, so hàtten wir wengier Aufruhr und Sparltungen und mehr Frieden und Eintracht. Aber Gott hat so durch den Satan unsere Undankbarkeit gestraft..." Dann dankt Luther Erasmus für seine sprachliche Arbeiten, mit denen er auch ihm gedient hat. Dann hofft er auf Besserung und greift Erasmus nochmals an. Irgendwo wirft er auch Ersamus vor, dass er sich nicht auch noch in die Tragik einmischen soll. Diesem Trauerspiel zwischen der Reformation und der römischen Kirche.

Auch diese Worte Luthers auf Seite 340 will ich Ihnen nicht vorenthalten:

"Aber kurzum: Wen nwir glauben, dass Christus die Menschen durch sein Blut erlöst hat, dann müssen wir bekennen, dass der ganze Mensch verloren war; sonst machen wir Christus entweder überflüssig oder zum Erlöser des wertlosesten Teiles im Menschen


Interessant ist auch, dass Luther ab Seite 87 sinngemàss auf das Tehma der unsichtbaren Kirche eingeht: Dazu gehört, dass die sichtbare Kirche eben nicht mit der unsichtbaren übereinstimmt! Luther spricht konkret von vielen Verirrungen und selbst von den wirklich Erwàhlten: "Wen nwir auc hzugeben, das einige Auserwàhlte ihr ganzes LEben lang in einem Irrtum gefangen waren, so ist es doch nétig, dass sie vor ihrem Tode auf den rechten Weg zurückkehrten;" (S. 88) 

Interessant ist auch die Sichtweise, dass der Humanismus von Erasmus den Menschen so férdern wollte, was in ihnen steckte. und nicht wie später eine übermàssige Disziplinierung. Spàter geht er sogar darauf ein, dass der "Transhumanismus"  kein Humanismus mehr ist.



Thomas  Hofmeyer wird dann im zweiten Teil dieses Beitrages befragt und durch die Stadt Basel führen.
In Basel war einer der besten Drucker, darum kam er nach Basel.
Dabei geht man auch an sein Grab im reformiert-evangelischen Münster. 

Danach kommt Adriano Mannino, der den Humanismus weiterentwickeln möchte. Interessant ist, dass er die Religionskritik befürwortet. Oben sehen wir, dass Martin Luther im Gegensatz zu Erasmus eine viel "strengere" Kirchenkritik aus der Bibel ableitet. Herr Marinnino spricht den "Fundamentalistden" gerade diese Fähigkeit ab. Doch Luther ist nicht der einzige, der diesem wiederspricht. Denn interessanterweise ist die Bibel religionskritischer als Karl Marx. Daraus lässt sich die Frage stellen, ob  Herr Mannino die christlichen Denker nicht unterschätzt. Noch interessanter ist, dass er eigentlich glaubt, dass der Mensch ein trocker Nasen-Affe sei. Das steht nicht durch der biblischen Sichtweise sondern auch dem klassischen Humanismus zu 100% entgegen. Er selber spricht die Problematik von seiner Sicht zum Humanismus an. Ich denke auch Platon würde Herrn Mannino kräftig widersprechen. Für Platon ist es logisch, dass es ein höheres Wesen und eine ewige Seele gibt. Platon kommt mit seiner humanistischen Philosophie, also durch sein Nachdenken auf diese Sicht der Dinge, obwohl er natrülich auch die Vorgänger von Nietzsche aus seiner Zeit kennt. 

 Manchmal ist ertstaunlich, wie selbstsicher ggewisse Denker Gedanken vertreten und andere Meinung nur mangelhaft darstellen. Wenn diees dann noch die ihnen unbekannten Welten mit Begriffen wie "Fundamentalismus" aus ihrem Denken verbannen, fragt man sich, wer denn hier eigentlich in seiner ideologischen Ecke eingeengt sitzt. Dies ist mir gerade letzthin auch bei einem Theologen aufgefallen. Er wurde ein Missionar in Japan und stammte aus einem evangelikalen Hintergrund. Vermutlich hatte dieser wirklich auch ein eingeengtes Blickfeld. Als er nun auf die völlig andere japanische Kultur traff, musste das für ihn ein Schock gewesen sein. Er überwand diesen, indem er den Shintoismus in sein Christentum aufnahm. Nun fühlte er sich viel offener im Denken als vorher mit seinem Evangelikalismus. Tatsächlich hat er aber nur ein enges Verständnis mit einem anderen engen Verständnis gewechselt. Denn sein Charakter machte aus seinem Evangelikalismus etwas engstirniges. Und es war wieder sein Charakter, der auch aus seinen neuen Überzeugungen etwas engstirniges machte. Da  dies aber eher dem Mainstream angeapsst war/ist, merkte er es nicht. Man kann es aber merken, auf welche Weise er seine Überzeugungen vertritt.

Die negative Seite des Fundamentalismus, und das ist das, was heute unter diesem Begriff verstanden wird, ist völlig egal, was man als Sichtweise hat. Jeder gute oder schlechte Grundlage kann in einer negativen Wiese fundamentalistisch werden. Und oft sind jene, die nach Fundamentalismus schreien, selber nicht davon gefeit. Denn man braucht ein klares Fundament - oder positive ausgedrückt - eine klare Grundlage - um auch eine klare Kritik äussern zu können. Daher warnt uns Jesus, dass wir nicht andere Menschen richten sollen. Ich deute dies so und ziehe dazu auch die Sache mit dem Splitter und Balken dazu: Die Gefhar besteht, dass wir in unserer Sündhaftigkeit, uns an den Fehlern anderer aufwerten wollen, indem wir andere niederdrücken, wenn sie Fehler machen. Darum sollen wir - wenn wir jemanden kritisieren, immer zuerst unseren eigenen Balken bewusst werden, weil bei den anderen Menschen sehen wir nicht die ganze Tragweite ihrer Sündahftigkeit - dazu ist Gott zu rückchichtsvoll - sonder nur einen Splitter. Und wenn wir diese demütige Haltung haben, können wir auch eine positive Kritik an diesem Splitter anbringen, damit es diesem anderen in Zukunft besser gehen könnte.
Wir stecken im Dilemma,  dass wir gute Grundlagen (= Fundamente) benötigen. Zugleich können uns diese aber in einen negativen Teil des Fundamentalismus führen. Dazu gehört, dass wir nicht mehr fähig sind, unsere Ideen an der Realittät zu prüfen oder andere Meinungen fair zu analysieren. Und natürlich gehört zu dieser Gefahr auch ein liebloser Fanatismus und selbstgerechte Selbstüberhöhung.
Hier dazu die Bibelstelle, in der Jesus darüber spricht (Hier sieht man die tiefe Wahrheit, die in der Bibel liegt):

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, 
und mit welchem Mass ihr messt, wird auch euch gemessen werden.
Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in dienem Auge bemerkst du nicht?
Oder wie kannst du zu dienem Bruder sagen: 
Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen! - und siehe, der Balken ist in denem Auge?
Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen!

Matthäus 7,1 - 5