Donnerstag, 19. Dezember 2024

Weihnachten 2025

 Zur Abrundung des Jahres feiern  wir bald den wichtigsten Geburtstag des Jahres:

Weihnachten.

Damals vor 2'000 Jahren gab es Kaiser, die die rörmishe Republik retten wollten, indem sie sich mehr kaiserliche Macht aneigneten. Dabei nannten sie sich Heiland (Σωτήρας = Retter, Heiland). Sie vertraten die Meinung, dass man sich als Heiland der Welt ganz natürlich auch viel Macht aneignen dürfe, damit man die Welt und die Republik retten kann. Das mit Caesar funktionierte nicht mehr. Erstaunlicherweise hatte die römische Republik Angst, dass wieder ein König kommen könnte, der sich zum Tyrannen wandelte. Und gerade in dieser Kultur führte man über das Cäsarentum, den Diktator, das "göttliche" Kaisertum ein. Sie führten also gerade das ein, wovor sie sich doch so fürchteten. Aber wer die innere Fairness und Disziplin nicht mehr hat, sucht sich wohl den Halt in einem absoluten Staat, weil er mit der Freiheit nicht mehr verantwortungsvoll umgehen kann.

Zugleich erwartete Israel seinen Messias (hebräisch Ma-Schiach (= משיח) = griechisch: Christos (= Χριστός)).

Einen Menschen als Heiland zu verherrlichen, um die Demokratie zu retten, empfinde ich bis heute als nicht ganz unproblematisch. Darum sind mir die Begeisterungsäusserungen für einen Politiker egal welchen Couleurs etwas suspekt. Das biblische und klassische Reformierte Gott ist das Höchste Gut und wir Menschen können nur menschliche Gerechtigkeit (s. Zwingli) sträubt sich gegen die Idealisierung von Menschen. Und es ist zugleich auch für die Politiker ein Selbstschutz: Denn so wie man sie in diesem Idealismus frenetisch Bejubelt, können sie auch im nächsten Moment übermoralisierend entmenschlicht werden. Wer um seine Menschlichkeit weiss, vielleicht sogar von seiner Sündhaftigkeit und darum immer wieder seine Anteile an den Problemen bewusst wird und in dem allem Barmherzigkeit erlebt, kann dann auch selber mit anderen barmherziger umgehen und wird einen Menschen nicht entmenschlichen.

Zudem korrumpiert Macht und viel Macht korrumpiert viel. 

Gott scheint darum seinen Heiland etwas anderes ausgedacht zu haben, was uns Menschen auch manchmal etwas verwirrt: Gott kam als Buschi, wusch seinen Jüngern die Füsse, starb am Kreuz. Der Tod konnte ihn nicht behalten: Er auferstand aus den Toten und besiegte die Sünde und den Stachel der Sünde: den Tod.

Er machte das, damit wir nicht unsere eigenen Schuld bis in alle Ewigkeit tragen müssen und damit wir bis in alle Ewigkeit in der Dreieinigkeit glücklich werden (Perichorese). 

So wie er auferstanden ist, werden wir aus den Toten auferstehen oder wenn Jesus vorher wiederkommt, überkleidet werden und einen neuen Auferstehungsleib erhalten. Unsere geistliche Wiedergeburt ist die erste  Auferstehung. Auf diese folgt dann die zweite Auferstehung, die leibliche Auferstehung aus den Toten.

Gott hat uns damit unsere tiefsten Sehnsüchte erfüllt, weil er das Leben selber ist. Oder wie es Johannes schreibt: Der Logos ist (= Vernunft, Wort Gottes).

Manchmal brauchen wir zu diesem Glück eine Befreiung von unserem Selbsterlösungsstolz. Das kann sich manchmal wie ein Sterben anfühlen. Gott demütigt uns, damit er uns als seine Söhne, d.h. seine Erbberechtigte erhöhen kann. In einem gewissen Sinne werden wir dadurch sogar zu Brüdern von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. 

Erstaunlich, dass sich so viele Menschen darüber aufregen. Aber es zeigt, wie stark unser Selbsterlösungsstolz, unser wie Gott sein wollen, unser Sündhaftigkeit ist, dass wir ohne Hilfe des Heiligen Geistes, dieses grosse Geschenk von Gott nicht annehmen können. Wer natürlich die geistliche Wiedergeburt erlebt hat, nimmt das Geschenk an und will in der Gnade leben. Wobei er oft die geistliche Wiedergeburt gar nicht bewusst erlebt hat. Aber seine neue Motivation als Sünder zu Jesus Christus gehen zu wollen und die Vergebung, die Befreiung, die Entlastung, die Liebe Gottes, die juristische Rechtsprechung und die Adoption als Kind Gottes und als Erbberechtigter Sohn (gilt auch für Frauen, denn in Jesus Christus gibt es weder Mann noch Frau) möchte er. Und so darf der Heilige Geist auch die geistlichen Früchte in ihm wachsen lassen. Wir Menschen können einen anderen Menschen nicht ändern. Wir können ja auch nicht mal unsere eigenen tiefsten Motive ändern. Aber der Heilige Geist kann es sehr wohl. Und erstaunlicherweise nutzt er dazu auch uns, indem wir beten, Zeugnis geben. Und natürlich die Predigt.

Hier in dieser Zwischenzeit mag es für uns manchmal nur wie eine Hoffnung sein. Aber dieser Glaube in Christus ist realer und wirklicher als alles andere. Denn: Es ist wirklich jemand aus den Toten auferstanden: Jesus Christus! Und das war so mächtig, dass damals sogar noch andere Menschen aus dem Tod auferstanden, die vermutlich dann auch wieder entschlafen sind, weil das noch nicht die eigentliche zweite Auferstehung war. Aber die Kraft, die Dynamik Gottes sprengte damals das Leben noch reicher ins Leben, als er es sonst schon jeden Tag tut.

Darum: Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2025. In Jesus Christus kommt alles gut.



Mittwoch, 25. September 2024

Presbyterianischer Chor

 Presbyterianischer Chor 

Ich kenne diese nicht, aber Presbyterianer sind Reformierte mit einer presbyterianischen Verfassung. Sehr 




Samstag, 24. Februar 2024

Ein Lied von Zwingli, Huldrych Zwingli, der Reformator von Zürich

Bisher dachte ich immer, dass Zwingli nur im privaten und nicht kirchlichen Bereich, wie zum Beispiel für die Schule komponiert hat. Nun fand ich im Kirchengesangbuch tatsächlich ein Lied von Zwingli. Unten ist ein You-Toube-Beitrag, wo dies mit einem Sänger und einer Gitarre vorgetragen wird.

Es gibt das Vorurteil, dass bei den Reformierten die Kunst und der Gesang nicht geachtet wurde. Was wahr ist: Im Gegensatz zu Martin Luther, der sehr viel mit Gesang und Musik in der Kirche gearbeitet hat, hat man  in Zürich den Chorgesang während der Reformation beendet und kein Kirchengesang eingeführt. Ich vermute, es war in Zürich eine Art Diät, indem man sehr intensiv auf Gottes Wort schaute. Später, hatte man dann auch den Kirchengesang und sogar Orgelspiel eingeführt. Zwingli war aber sehr musikalisch und beherrschte viele Musikinstrumente. Es gibt Quellen, die sprechen sogar davon, dass er alle Musikinstrumente seiner Zeit spielen konnte. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er auch komponiert hat. Ich hörte am Radio, dass er sogar Tränen in den Augen hatten, als die Schule ein Stück von ihm vortrugen. Ich weiss nicht mehr, ob es ein Weihnachtsspiel war. 

Auf jeden Fall hat Zwingli auch privat sehr viel musiziert. Es gab sogar einen Übernahmen, wo man ihn dafür "hochnahm".

Übrigens auch die Bilder wurden in Zürich nicht in einem Bildersturm zerstört, sondern man gab sie den Spendern zurück, und wenn das nicht möglich war, wurden sie anderweitig verwendet. Und die bemalten Glasfenster wurden nicht entfernt, da hier auch keine Gefahr bestand, dass man sie anbeten wollte. Ich fand hierzu schon einen Beitrag: Der reformierte Glaube ohne Bilder mit seinen Glasfenstern. Auf jeden Fall war die Bilderlosigkeit in der reformierten Kirche nie als Kunstfeindlichkeit gedacht. Allerdings war auch der Nachfolger von Zwingli, Bullinger der Meinung, es ist besser, man gibt Gott die Ehre als einem Kunstwerk. Und wenn es um Kunst gibt, wohl eher dem Künstler als nur dem Kunstwerk. Aber die Kunst kommt ja selber von Gott und darum gehört schlussendlich die Ehre Gott allein: Und wie die Arbeit Gottesdienst sein soll und Gott ehrt, gehört sicherlich auch die Kunst inklusive die Musik dazu: Gottes Ehre. Und im Himmel wird definitiv gesungen. (Aber manchmal tut es uns gut, etwas wegzulegen 

Hier das Kirchenlied von Zwingli:


Im Kirchengesangbuch der reformierten Kirche ist es die Nummer 792. 

Das Lied besteht aus drei Strophen. Die erste beginnt mit          Herr, 

die zweite mit                                                                               Gott,

und  die dritte Strophe mti                                                            Hilf,

Also: Herr Gott hilf!     Cool. 


PS: In Basel ging es stürmischer zu und her, da die Regierung und  mächtige und einflussreiche Personen gegen die Reformation waren. Zu den einflussreichen Gegner der Reformation in Basel gehörte Erasmus von Rotterdam. Das führte dazu, dass es in Basel eine Revolution war, wo die römisch Gesinnten in der Regierung und der Bischof vertrieben wurden. Bei dem allem gab es im Münster auch einen Bildersturm. Im Reiseführer von Basel las ich, dass man den Bischof für den Verlust seiner Bischofstadt Basel finanziell entschädigt hatte. Sicherheitshalber wollte ich das nachlesen und fand im "Basler Stadtführer von F. Reinhardt" nur "1529 Der neue Glaube (= Reformation) wird durch einen Zunftaufstand eingeführt. Die katholischen Geistlichen verlassen die Stadt." Ich habe jetzt nicht die Zeit genauer nachzuforschen. Aber es ist schon etwas länger her, als ich das gelesen habe.

Wie auch immer: interessant, dass Zwingli auch ein Kirchenlied geschrieben hat, dass heute im Kirchengesangbuch ist.



Samstag, 27. Januar 2024

Martin Luther gegen Johannes Calvin? Und u.a. der Unterschied zwischen Calvin und dem Calvinismus.


Ein interessanter Beitrag: Je ein Experte von Martin Luther und Johannes Calvin werden interviewt. Der Interviewer ist erstaunt, über die grosse Übereinstimmung zwischen Luther und Calvin. Im Interview wird auch der Unterschied zwischen Calvinismus und Calvin angesprochen.

Dienstag, 9. Januar 2024

Professor John Lennox: Sind Wunder möglich? Die Wissenschaft zeigt, dass ...

 


Amillenarismus, Postmillenarismus, Prämillenarismus oder Amillenialismus, Postmillennialismus, Prämillennialismus

 Hier ist ein Gespräch zwischen je einem dieser drei eschatologischen Modellen, wie ich es schon einmal thematisiert habe. John Piper moderiert dieses Gespräch. Interessant finde ich, wie sie das Thema angehen:

Zuerst beten sie zusammen. Dann versuchen sie über das Gemeinsame zu diskutieren. Dann gibt es auch emotionale Phase. Ihr Humor fehlt dabei nicht. Das Gespräch wird schlussendlich mit einem Gespräch beendet.

Dies ist ein guter Ansatz. Wir Christen stehen in der Gefahr, dass wir vor allem die Differenzen betonen und so die Gemeinsamkeiten unbewusst vergessen. Es ist sicherlich besser, zuerst das Gemeinsame zu besprechen, um dann die Differenzen anzugehen. Was mich beeindruckt: Sie hören sich gut zu. Manchmal stimmt die Meinung 1 mit der 2 überein. Manchmal 2 mit 3 usw.


Bekanntlich betete Jesus Christus für unsere Einheit, die ja in der Perichorese, in der Liebe unseres Dreieinigen Gottes hinführt. Und wenn wir das wachsen lassen, was sicherlich zur Frucht des Geistes gehört (Galater 5), dann wird die Welt verstehen, dass Jesus Christus  vom Vater gesandt worden ist und wir von Gott geliebt werden: Johannes 17,23.

Hier ist noch eine andere Diskussion zum gleichen Thema: