Samstag, 24. Januar 2015

Gleich, Einheit, Gnade und Technik

Gleichheit, Einheit, Gnade und Technik

Wenn ich im letzten Beitrag Galater 3,28+29 zitiere:

"Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.
Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft (und) nach Verheissung Erben."

dann ist damit nicht eine Gleichheit und Einheit in heutigem Sinne der Statistik oder wie im buddhistischen Sinne gemeint. Im östlichen Denken gibt es die Idee, dass der "Sündenfall" (wenn man dies in diesen Religionen überhaupt so sagen darf) darin bestanden hätte, dass die Einheit oder der Idealzustand mit der Entstehung der Persönlichkeit des Individuum geschehen sei. Daher versucht man nun auch dieser Persönlichkeit zu entfliehen und ins Nirwana, ins Nichts zurückzukehren. 

Dies widerspricht ganz der biblischen Aussage. Da ist Gott der Allmächtige selber eine Persönlichkeit. Es sind sogar irgendwie drei Personen und doch nur einer. Zudem ist Gott ausserhalb von Zeit und Raum und allgegenwärtig. Etwas, was wir überhaupt nicht fassen können und darum haben wir auch Mühe mit Begriffen wie Prädestination und unsere Verantwortung umzugehen. Gott ist transzendent UND persönlich ist. Normalerweise haben wir es ja nur mit Persönlichkeiten zu tun, die an Zeit und Raum gebunden sind. Jene Persönlichkeiten, die wir sehen können, sind normalerweise alle Söhne und Töchter Adams und Evas, von denen wir die Erbsünde geerbt haben. (Sofern wir nicht mit "Uebernatürlichen" Kontakt haben...)

Auf jedenfall hat dieser Gott, der eine Person ist, uns Menschen als seine Ebenbilder geschaffen. Daraus erklärt sich, unsere menschliche Würde. Wozu auch unsere Persönlichkeit gehört, die sich von anderen unterscheidet. Gott ist dermassen kreativ, dass er uns beinahe unendlich vielfältig geschaffen hat. Wären die Menschheit nicht unter die Sklaverei der Sünde gefallen, so würden wir diese Vielfältigkeit schätzen und kämen nie auf die Idee, dass die Persönlichkeit eine Sünde wäre, die überwunden werden müsste.

Natürlich, durch den Sündenfall haben wir Mühe mit der Unterschiedlichkeit umzugehen. Wir reiben uns daran. Wir streiten. Wir führen vielleicht sogar darum Kriege. Da liegt die Versuchung nahe, den Frieden mit Einebnung der Unterschiede schaffen zu wollen. Es gibt ja diesen Slogan: Eine Sprache, ein Glaube, ein Herrscher. Jede Ideologie und ideologische Religion haftet diese Art der Vergewaltigung der Persönlichkeit und der individuellen Freiheit an. Man presst die Menschen in ein gewisses Schema, wie er zu sein und zu funktionieren hat, damit man seine Ziele, seine Ideologie zu erreichen glaubt. Und je weniger eine Ideologie der Realität entspricht, umso diktatorischer und tyrannischer wird sie über die Menschen herrschen.

Man kann sich Fragen, wo man heutige religiöse und ideologische Tendenzen einordnen möchte. Interessant ist auf jedenfall, dass wir mit Statistik Gerechtigkeit schaffen möchten. Wenn so und soviele Prozente Frauen Chefs sind, dann herrsche Gerechtigkeit. Oder neuerdings mit Gender: Es gäbe keine sexuelle Ausrichtung, die von Natur aus vorgegeben sei. Alle seien gleich, indem sie unbeschriebene Blätter seien. Glücklich werde man, wenn man seine sexuelle Identität frei wählen könne. Interessant ist dabei, dass Gender-Leute feststellen, dass der Feminismus inkonsequent sei: Die Vorwürfe gegen die Männer wollen sie dadurch bekämpften, indem sie sie selber übernehmen. Ich frage mich schon lange, warum ich mehr Gerechtigkeit haben sollte, wenn mehr Frauen Chefs sind. (Natürlich ist es gerecht, dass alle Menschen, ob Frau oder Mann, ob dick oder dünn, ob schön oder anders schön in einem Unternehmen die gleichen Aufstiegs-Chancen haben. Aber gerade die Tendenz zu Quoten unterminiert diese Gerechtigkeit, da nicht mehr jedes Individuum gleich behandelt wird. Zudem raubt die dahinter stehende Gesinnung, dass Nicht-Chefs weniger wert seien, etwas von ihrer Würde. Man würde wohl besser mehr Aufmerksamkeit auf die Motive einer jeweiligen Beförderung legen ...) Aber das wirklich problematische an dieser Idee ist, das man glaubt, dass man nur als Chef wertvoll ist. Erst dann sei man eine Persönlichkeit.

In heidnischen Gesellschaften führt dies logischerweise dazu, dass der Mann an der Spitze dann oft ein Gott ist. Leistung = Wert. Oft steht dahinter aber ein anderer Grundsatz: Macht = Wert! Es ist eigentlich erstaunlich, dass wir durch die jüdische-christliche Prägung nicht mehr einem Cäsar, einem  Diktator huldigen. Denn das wäre ja der nächste logische Schritt. Bei Sportgenies habe ich aber tatsächlich schon gehört, wie ein ansonsten vernünftiger Mann sagen konnte: "Das ist ein Gott." Er denkt also schon klassisch oder neuheidnisch.

In seinem Buch "Das Buch der Mitte" von Vishal Mangalwadi nimmt er dieses Thema auf und geht in diesem Zusammenhang auch auf den Begriff des Helden in der Zeitgeschichte ein. Auf Seite 187 staunt er darüber, dass ein Jimmy Carter als ein unterlegener Präsidient den Friedensnobelpreis erhält. Das steht ganz im Gegensatz zu einem Alexander dem Grossen (356 - 323 v. Chr.), dem Prototypen des griechischen Helden oder Kaiser August (63 v. Chr. bis 14 n. Chr.). "Er (= Augustus) festigte seine Macht, indem er 300 Senatoren und 2000 Ritter per Proskription für vogelfrei erklärte. Dem darauf folgenden Massaker fiel auch der alternde Redner Cicero zum Opfer. Ausserdem erhoben sich Augustus und seine Nachfolger zu Göttern auf Erden.

Die klassische Idee des Heldentums grub sich so tief ins westliche Denken ein, dass schliesslich Napoleon Bonaparte (1769 - 1821) den Versuch unternahm, das Römische Reich wieder zu errichten, und sich dabei in seinem Herrschaftsstil stark an Augustus orientierte. " (Seite 188) Und damit stürzte er Europa in gewaltige und schreckliche Kriege. "William Blake (1757 - 1827) klagte: 'Das stärkste je bekannte Gift kam von Cäsars Lorbeerkrone." (Seite 188) Ich denke aber, dass auch in anderen Kulturen ausserhalb des Westens diese Tendenz vorherrscht. Man denke nur an die dortigen Gottkaiser und Gottkönige. Und auch Mangalwadi geht auf seine eigene indische Geschichte ein. Er sagt: 

"Das klassische Heldenbild von einem starken Mann ist fast überall gegenwärtig. Im Kern findet man viele Parallelen zur hinduistischen Heldenvorstellungen, ....

So erklärt es sich auch, warum in Indien allseits bekannte Kriminelle durchaus demokratische Wahlen gewinnen können. Haben sie die Wahl einmal gewonnen, sieht man ihnen ihre Untaten nach. Im Hinduismus erwartet man darüber hinaus, dass ein spiritueller Held seinen eigenen Körper besiegen kann und Nahrungsaufnahme, Trinken, Sexualität sowie die unwillkürlichen Körperfunktionen wie das Atmen unter Kontrolle hat.
Der islamische Held ist ebenso ein Mann der Macht, solange er nur fromm ist und ..." (Seite 188) 

Unter diesen Betrachtungen kann man gewisse Positionen des Feminismus sicherlich verstehen. Aber eben: Einfach die Fehler der Männer des Machtmissbrauch (aus jüdisch-christlicher Sicht) einfach auf einige wenige Frauen zu übertragen, schafft noch nicht Besserung.

Die Bibel setzt nicht auf diese Art der Einebnung unserer Persönlichkeit: Sie bejaht unsere Unterschiede in Charakter, Sexualität als Mann und Frau, ja von jedem einzelnen Individuum. Wir dürfen unterschiedlich sein. Wir dürfen uns selber annehmen, wie wir sind. Wir müssen uns nicht von einer Ideologie sagen lassen wie wir zu sein haben. Die Werbung hat uns nicht zu befehlen, was wir konsumieren und tragen sollen, damit wir ein wertvoller Mensch sind: Die Wahrheit ist: Wir sind Gottes Ebenbilder und darum sind wir wertvoll. Punkt! Wirklich Punkt! und nicht noch irgend eine Bedingung. 

Wir müssen uns nicht von menschlichen Ideen tyrannisieren lassen. Wir dürfen zu unserem Schöpfer gehen und er will uns Ruhe schaffen. Dafür ging unser Schöpfer sogar ans Kreuz. Und dort dürfen wir lernen uns anzunehmen, weil uns Gott selber liebt, so wie wir sind und Gott selber uns alles schenkt, was uns fehlt: Die Würde, die Vergebung, die Reinheit und wertschätzende Liebe, um nur einiges zu erwähnen. Wenn wir das verstanden haben, werden wir auch sehen, warum die Gemeinschaft der Gläubigen auch aus den verschiedensten Perlen (= Menschenleben) bestehen. Paulus benutzt dazu das Bild eines Körpers. Der eine ist eine Hand. Der andere ist ein Fuss. Der Fuss sollte nicht zur Hand sagen, dass er mehr wert sei, weil er als Fuss den Menschen trägt und fortbewegt. Und die Hand soll sich nicht über den Fuss erheben, weil sie viel geschickter als der Fuss sei. Ueber allem steht das Haupt: Jesus Christus. Als in Sünde gefallene Menschheit müssen wir lernen diese Unterschiede nicht nur als Reibungspunkt zu sehen und sie gar zu leugnen, sondern wir sollten lernen sie zu schätzen: Fuss wie Hand. Bauch wie Beine. Dann werden wir uns von der Andersartigkeit des anderen beschenken lassen können. Und wir können mit unserer Andersartigkeit die anderen beschenken. Und das ist der tiefere Sinn dahinter: 

Die Ergänzung! Unsere verschiedenen Charaktere: Melancholiker, Sanguiniker, Choleriker und Phlegmatiker ergänzen sich perfekt, wenn wir es lernen die unterschiedlichen Fähigkeiten zu schätzen und mit den Reibungspunkten umzugehen (Kommunikation + Konfliktbewältigung: Aber vor der Konfliktbewältigung steht die ehrliche Wertschätzung der Andersartigkeit des anderen!). Dann wird eine menschliche Gemeinschaft reich und gibt Platz denn unterschiedlichsten Menschen. Und dies gilt auch besonders für christliche Gemeinschaften, die dadurch die Liebe Gottes auf Erden zeigen können. Genauso ist es in der Ehe zwischen Mann und Frau und in jeder anderen Gemeinschaft. Auch im Geschäft kann man nachweisen, dass Firmen, die möglichst unterschiedliche Charaktere als Mitarbeiter haben UND gelernt haben mit der Unterschiedlichkeit umzugehen, die kreativsten und innovativsten Firmen sind.

Gleichzeitig spricht aber Galater 3,28 und 29 sehr wohl von einer Gleichheit und Einheit. Wie ist das zu verstehen? Gerade das eben beschriebene Bild (oder Gleichnis) des Körpers gibt darauf eine klare Antwort: Es zeigt uns eine Einheit in Verschiedenheit. Da wir noch nicht Verherrlicht sind, werden wir uns sicherlich immer wieder mal aneinander reiben. Aber dafür gibt es ja auch die Vergebung und Versöhnung. So können wir die sicherlich kommenden Konflikte angehen. Grundlage davon muss aber immer zuerst die Wertschätzung der Andersartigkeit des anderen sein! Sonst wird die Konfliktbewältigung zur Farce. Aber innerhalb dieser Wertschätzung (= biblisch als Liebe bezeichnet) kann das Wunder geschehen, dass gerade nach einem Streit die Versöhnung so schön ist, dass wir uns viel Näher fühlen. Leider sind wir (noch) nicht in einer perfekten Welt. Und Versöhnung ist nicht immer möglich. Aber in Christus finden wir auch hier Trost.

Damit haben wir erfasst, wie wir mit der Reibung zwischen uns umgehen können. Aber haben wir auch verstanden, wo die Gleichheit liegt, die Paulus in Galater 3,28 und 29 anspricht?

Es ist unser Wert! Wir Menschen sind alles Individuen. Aber unser Wert ist in unserer Unterschiedlichkeit gleich: Wir sind Menschen = wertvoll = Gottes Ebenbilder. Wir sind also nicht einfach nur wertvoll, wir sind sogar Gott ähnlich. Wir sind nicht Gott. Aber ihm ähnlich. Darum sind wir wertvoll! Nehmen wir Gott aus unserem Denken weg, haben wir auch keine solch gute und klare Definition des Wertes von uns Menschen mehr. Dann müssen wir Hilfsfunktionen erdenken, die aber niemals eine solch klare und vorallem standhafte Grundlage schaffen wird. Vermutlich werden wir die Wahrheit dieser Aussage selber erleben.

Leider wollen wir Menschen von Natur aus Jesus nicht als Herrn annehmen. Dazu braucht es ebenfalls ein Wunder. Das Wunder der geistlichen Wiedergeburt. Aber wenn wir diese haben, gibt es auch eine weitere Gleichheit: Die Liebe, die uns Gott erweist. Die Vergebung und das Angenommensein von Gott! Natürlich handelt es sich hier auch um eine individuelle Beziehung. Hier gilt natürlich: Einheit in der Unterschiedlichkeit. Jesus hatte Johannes auf eine andere Art lieb, wie er Petrus liebte. Und sie lebten diese Beziehung auch unterschiedlich aus. Und doch ist es die selbe Einheit. Und die Beziehungen sind obwohl sie unterschiedlich sind: gleichwertig. Eben: Einheit in der Unterschiedlichkeit. Auch wenn man einmal einen Anflug von Eifersucht von Petrus gegenüber Johannes erahnt... Aber eben: Hier sind wir ja noch nicht verherrlicht.. (s. letzter Beitrag)

Das ist für uns schwer zu verstehen, da wir im innersten glauben, dass wir nur dann einen wirklichen Wert haben, wenn wir etwas leisten. Dieser innere Antrieb treibt uns an. Weil wir glauben so unser tiefes Loch füllen zu können. Entweder mit Leistung an der Arbeit oder Leistung im Sozialen. Oder aber auch, indem wir uns in Genuss und Sucht ergeben.
Aber es befriedigt nie wirklich. Nur für einen Moment scheint das Loch in uns gestillt zu sein. Dann ruft es wieder, das Loch und treibt uns voran. 

Bei Christus ist das anders. Dort dürfen wir zur Ruhe kommen. In Christus ist alles gut. Denn er hat alles getan. Er erbringt die Leistung. Er ist unser Schöpfer als Wort Gottes. Er stillt unser innerstes Verlangen. Aus diesem Beschenkt sein, werden wir Ruhe finden. Allerdings müssen wir auch zu Jesus gehen UND bei ihm bleiben. Sonst ist sofort die Not wieder da und wir werden von unserem Loch getrieben. Wenn das geschieht: Zurück zu Jesus, dort wird alles gut. Weil er gut ist!

Jesus selber betet im Johannes-Evangelium 17 für diese Einheit. Er betet es, bevor er für uns ans Kreuz geht. Einige wenige Verse aus diesem Gebet von Jesus für uns:

"Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen." (15)

"Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit." (19)

"Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind
- ich in ihnen und du in mir - dass sie in uns vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast." (22+23)

"Gerechter Vater! - Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
Und ich habe ihnen dienen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen." (25+27)

Gebet

Lieber Heiland: Herrsche so in unseren Herzen. Sei Du unser Haupt! Damit unsere Herzen zur Ruhe finden und damit die Welt glauben kann und ihren Frieden in Dir finden kann.

Amen

PS: Ich höre bereits jemand, der einwendet: "Aber Leistung am Arbeitsplatz muss doch sein!" Natürlich. Wir dürfen freudig zu Gottes Ehre unsere Kreativität und unsere Leistungsfähigkeit einsetzen. Aber es ist wichtig, warum wir dies tun! Wenn es ein Druck ist, um wertvoll zu sein. Aus Angst den Job zu erfüllen. Dann ist dies ein Aspekt des Sündenfalls, wo u.a. der Fluch bestand, dass wir Männer im Schweisses unseres Angesichts arbeiten müssten. 
Nun hat aber Adam auch vor dem Sündenfall gearbeitet. Er war Gärtner. Durfte den Tieren Namen geben, da er über sich herrschen durfte. Wobei vor dem Sündenfall herrschen klar bedeutete: Zu ihrem Besten sorgen! Jesus betont diesen Herrschaftsbegriff ja auch, indem er sagt, dass wer gross sein will, dienen soll. Und wer der Grösste sein will, soll der Sklave aller sein. 

Vor dem Sündenfall entsprang die Arbeit des Adams seiner Natur kreativ und fürsorglich zu sein. Diese Gesunde Mitte haben wir mit dem Sündenfall verloren. Sie wird aber sicher im neuen Himmelreich viel schöner wieder hergestellt. Hier auf dieser Erde leben wir noch in einer Zwischenzeit. Das Neue hat schon begonnen, das Alte ist aber auch noch da. Wir werden also schon gelegentlich im "Schweisse" unseres Angesichts arbeiten. Das kann manchmal ja sogar schön sein. Sehr befriedigend, wenn ein Berg von Arbeit erfolgreich und zur Zufriedenheit aller geschafft ist. Wobei wir aber gleichzeitig auch lernen dürfen, bereits in der Freiheit des Reiches Gottes zu leben. Dann wird aus diesem "Schweiss" ein Lobpreis Gottes. Es wird etwas vom Druck weggehen. Und selbst wenn wir versagen, werden wir wissen, dass unser Wert trotzdem noch in Takt ist! Denn Gott können wir mit allem Ehren, wenn wir es ihm übergeben. Sei es Erfolg oder Misserfolg. Denn wenn wir fallen, ist es menschlich. Wenn wir liegen bleiben, ist es teuflisch. Wenn wir aufstehen - im Vertrauen auf Jesus - dann ist es himmlisch.

Mangalwadi, dessen Buch "Das Buch der Mitte" ich gerade am lesen bin, nimmt diesen Aspekt der Arbeit sehr gut auf. Er zeigt, warum gerade im Mittelalter bei uns im Westen auch die Technik angewandt, um die Arbeit der Menschen zu erleichtern. Das hat keine andere Kultur gemacht. Noch bevor im Westen die Wissenschaft die Technik weiterentwickelte - das war Ende des 19. Jahrhundert - wandte man im Westen die Technik zum Nutzen der Menschen an. (Für mich eine neue, aber eindeutig nachvollziehbare Tatsache.)

Manchmal frage ich mich, ob durch den Schwund der jüdisch-christlichen Werte wir auch wieder beginnen, die "einfache" Arbeit nicht mehr zu schätzen und damit auch diese Arbeit nicht mehr erleichtern wollen. Damit machen wir solche Arbeiter zu einfachen Arbeitern, die doch das Wasser schleppen sollen oder die schweren Dinge. Sie sind es ja nicht wert, dass man ihnen Erleichterung schafft. Arbeit ist dann gewissermassen ein Fluch für die Armen und Dummen. Erfolgreichen, Mächtigen und Schöne brauchen das nicht. Ihnen gehört das Denken und sich wohlfühlen. Sie sind sich das Wert.

Mangalwadi schreibt ganz zu Recht:

"Erst in der zweiten Hälfte des 13. Jh. wurde der Gebrauch der Schubkarre populär - im Westen Europas. Seitdem hat fast überall das Rad den Menschen verdrängt, ausgenommen in Kulturen, in denen einige Bevölkerungsgruppen dazu verdammt sind, weniger zu gelten als andere Menschen - dazu gehören vor allem Frauen, Kinder, Sklaven, Knechte sowie Angehörige von Minderheiten und niederen Kasten.

Während die Schubkarre eine Arbeitskraft einspart, vervielfältigt das Schwungrad die menschliche Kraft,..." (Seite 158 - 159 Das Buch der Mitte.)

Es scheint mir konsequent, wenn in unserer nachchristlichen Welt eine Tendenz möglich wird, indem die Reichen immer reicher werden und der Mittelstand immer unbedeutender. Das wird in der Schweiz etwas länger dauern, als im übrigen Europa, weil wir demokratischer und mittelständischer sind. Aber es besteht die ernsthafte Gefahr, dass es so kommen könnte, wenn wir hier nicht umkehren und wieder Gottes Massstäbe annehmen. Bisher waren es 68-er, die die Bibel ablehnten. Wobei tatsächlich aber immer noch viele Linke jüdisch-christliche Werte gerade im sozialen Bereich vertraten. Das es mittlerweilen ebenfalls Konservativen gibt, die ebenso die Bibel verleugnen und zu ungehemmten Kapitalismus neigen, ist eine erschreckende Tatsache. (Dabei verhalf Calvin und die Reformation gerade durch gesunde Grenzen dem gerade aufkommenden Kapitalismus zu seinem Erfolg. Die ungerechten Nebenwirkungen sind die Ueberschreitung dieser gesunden Grenzen. Später dann durch die Idee angefeuert, dass der Fitteste den Schwächeren übervorteilen dürfe, förderte es das Konkurrenzdenken. Da tauchte wieder der "klassische"  Held auf. Jener Mann, der den Schwächeren besiegt und sich über alles hinwegsetzt und die Welt so formt, wie es ihm passt. Diesen Typus von Helden versuchte man im Mittelalter mit ritterlichen Gedanken zu bändigen. Im Kapitalismus waren es Ethik, Arbeitswertschätzung und gesunde Gesetze.)  Und damit sagen sie sich selber den Ast ab, den sie stark gemacht hat. Dies gilt aber genauso für die Linken. Denn die Bibel lehrt die gesunde Mitte: Soziale Verantwortung UND Freiheit! Technische Nutzung zum Wohl der Menschheit und vernünftiger Einsatz der Technik, damit die Technik nicht zum Monster wird. Alle sollen am technischen Fortschritt profitieren, Klein wie Gross. Wer eine gute Idee hat, soll sie verwirklichen können - zum Wohle aller.

Freiheit soll herrschen, aber mit vernünftigen Rahmenbedingungen, damit die Freiheit auch bewahrt werden kann. Warum ist dies so? Weil die Sünde uns Dinge verspricht, die sie nicht halten kann und uns gleichzeitig versklavt und immer tiefer ins Unrecht verstricken wird. Bei diesem Sog nach unten werden wir uns einreden, dass alles in Ordnung sei. Darum ist der erste Schritt daraus immer, die Feststellung der Realität. Das kann zur Verzweiflung führen. Darum braucht es auch den zweiten Schritt: Vergebung von Gott und die Hilfe Gottes, dass er uns aus dem Sumpf der Sünde zieht. Das ist die geistliche Hintergrundmusik, die spielt. Zurück aber zur Technik:

Mangalwadi hat eine interessante Antwort auf die Frage, wie überhaupt die Grundlage für die technische Entwicklung gelegt werden konnte:

"Wie Europa verfügte auch mein Heimatland über religiöse Gemeinschaften und geniale Erfinder. Warum gelang es uns trotzdem nicht, Uhren zu entwickeln oder eigenständige Maschinenbau zu betreiben? Uns fehlte meines Erachtens die biblische Weltsicht, denn wir hielten das Universum nicht für eine durchdachte und minuziös geplante Schöpfung. In unseren Augen war es entweder göttlich oder ein Traum, aber kein reales schöpferisches Produkt von Intellekt, Willen und Schaffen.

Aufgrund dieser Weltsicht sahen unsere Mönche keinen Sinn darin, ihre Geisteskräfte dafür einzusetzen, um besser mit der Zeit umzugehen und sie effektiver nutzen zu können. Sie konzentrierten sich vielmehr voll und ganz darauf, Wege zu finden, wie sie dem endlosen Rad der Zeit (samsara) durch geist-leerende Meditation entfliehen konnten. Ihr Ziel war, der Arbeit zu entfliehen, und nicht, sie zu erleichtern. Sie brauchten keine Uhren, da sie ja sozialen Verpflichtungen bewusst entrinnen wollten. Ebenso wenig versuchten sie, durch aufeinander abgestimmtes gemeinsames Arbeiten und Wirtschaften zur Erlösung vom Fluch der Mühsal zu finden." (Seite 162)

Vom Fluch der Mühsal der Arbeit zu entfliehen. Das war das Ziel der mittelalterlichen Mönchen im Westen, als sie technische Hilfsmittel erfanden und für die Arbeit einsetzten. Dabei achteten sie ehrliche Arbeit. Das gleiche Geschah während der Reformation, wo Luther den Begriff Beruf von Berufung kreierte. Sinnvolle und kreative Arbeit, dafür sind wir geschaffen. Das ist kein Fluch, sondern zeigt uns, dass wir etwas bewegen können, dass wir kreativ seien können, dass wir etwas schaffen können. Aber stumpfsinnige, krankmachende Arbeit sind eine Folge des Sündenfalls, die wir angehen sollten. Gute Arbeit tut dem Arbeiter gut. Und sie ist, nach biblischen Verständnis, mit der gleichen Würde ausgestattete, wie wenn ein Künstler ein Kunstwerk schafft. Darum sollten wir den Strassenwischer ebenso achten, wie den Professor oder Künstler. Und darum sollten wir auch allen, dem Strassenwischer wie dem Professor und dem Künstler gute Arbeitsbedingungen verschaffen.

Doch die Tendenz in unserer Gesellschaft betont mittlerweilen etwas ganz anderes. Auch hier geht Mangalwadi darauf ein, wenn er über unsere westliche Gesellschaft schreibt:

"Heute, in der nachchristlichen Aera des Westens, sind für viele die Maschinen zu 'bösen Geistern' geworden. Hollywood zum Beispiel produziert ein ganzes Genre von Filmen, inspiriert von der Idee, dass das eigentliche Problem der Welt nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern der Konflikt zwischen Menschheit und Maschinen sei. Zu den populärsten Filmen dieser Art gehören die 'Matrix'-Trilogie, die 'Terminator'-Filme und verschiedene Episoden von 'Star Treck'. Filme wie Tiger & Dragon' preisen die Magie buddhistischer Meditation statt technischer Innovation. Sie missachten die Tatsache, dass das historisch erwiesene Wunder menschlichen Denkens seine Ausdruck in der Technik findet und nicht in der Meditation, die den Verstand entleert." (Seite 167) 

Danach geht er auf Mahatma Gandhi ein, der leider ebenfalls Technik feindlich eingestellt war. Vorher beschreibt er, wie Gandhi ehrliche Arbeit schätzte und so die einfache Arbeit würdigte, was für Indien nicht selbstverständlich war. Gandhi persönlich webte an einem Handwebstuhl und brachte so den biblischen Arbeitsethos sehr deutlich zum Ausdruck. Nun aber brachte Gandhi aber auch den britischen Idealismus eines John Ruskin, der ein grosser Skeptiker der Technik war. Dazu schreibt er:

"Mahatma Gandhi brachte diesen Widerstand gegen die Technik nach Indien. Glücklicherweise wusste Gandhis jünger Nachfolger Pandit Jawaharlal Nehru, der ebenfalls in England studiert hatte und später Indiens erster Premierminister wurde, dass nicht industrielle Gesellschaften genauso verwerflich handeln können wie ihre industriellen Gegenüber, wohnt doch das Böse in unseren Herzen und nicht in der Technik.
Nehru wusste auch, dass das christliche Gewissen Englands durchaus darum gerungen hatte, den Schaden, den die industrielle Revolution anrichtete, abzumildern. Auf diese Weise wurde die Industrialisierung auf lange Sicht eher zum Segen als zum Fluch.
Nehru führte Indien weg von Gandhis Vorliebe für den Handwebstuhl und hin zur Mechanisierung und Industrialisierung. 2003 bewilligte die indische Regierung sogar eine bemannte Reise zum Mond. Weise oder unweise, erfolgreich oder katastrophal - diese Mission bildete einen symbolischen Höhepunkt in der Entschlossenheit des Landes, Gandhis Ablehnung des technischen Fortschritts zu überwinden. Doch losgelöst von den moralischen und sozialen Werten der Bibel könnte dies in dem Bemühen münden, ein Taj Mahal im Weltraum zu errichten. (Seite 168)

Danach geht er auf die Zeit von Taj Mahal. Dabei beschreibt er dieses grandiose Werk von Menschenhand. Er beschriebt aber auch, wie zur gleichen Zeit 1631 der Monsun ausgeblieben ist und dadurch die Landwirtschaft extrem litt. Dabei zitiert er den Briten Peter Mundy, der Schreckliches über die damaligen Zustände berichtete (s. Seite 169). Danach geht er auf die Frage ein, warum sie keine Dämme und keine Lagerhäuser gebaut hatten. Indien konnte gleichzeitig ein solch wunderbares Werk schaffen und  nutzte zur gleichen Zeit seine Kenntnisse nicht, um eine landwirtschaftliche Notsituation zu überwinden. Neben der Technik braucht es eben auch "eine umsichtige Staatsführung", "und eine Reihe von Bedingungen wie gerechte Gesetzte, faire Besteuerung und wirtschaftliche Stabilität." wie er auf Seite 170 schreibt. Der Grossvater des damaligen Herrschers versuchte dies sogar. Aber bis 1620 wurden zum Beispiel die Steuern von 50% auf 75% erhöht. "Darüber hinaus war es üblich, dass sich die Steuereinnehmer ihr Einkommen von den einfachen Landarbeitern holten. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als mit Erpressung zu arbeiten, da sie selbst keinen Lohn erhielten. Der Landbevölkerung blieben daher nur 18 bis 20 Prozent der Ernte.

Das war ein gewaltiger Bremsklotz gegen Einfallsreichtum und Produktivität. Damals konnte man nur mit Ausbeutung Geld verdienen, im Selbstverständnis der hinduistischen, buddhistischen und islamischen Herrscher hatte der Dienst am Volk keine Platz. Das Volk existierte lediglich, damit es seinen Herrschern gut ging; die Menschen sollten um der Herrscher willen leben, nicht zur Ehre Gottes." (Seite 170)

Als Kommentar dazu fügt er an:

"Die säkulare Vorstellung, dass die Individuen zu ihrer eigenen Ehre leben könnten, steht philosophisch auf unsicherer Grundlage. Diese Sichtweise kann letztlich nicht überzeugen, da der Einzelne für sich nur eine Bedeutung finden kann, wenn er in Beziehung zu einem Gesamten steht - z.B. zu seiner Familie, zu Tieren, zu Gruppen, zur Kirche, zum Staat, zur Philosophie, zur Natur oder zu Gott." 

Interessant?

Ausnahmen bestätigen diese Regel sicherlich. Wie der von ihm erwähnte Grossvater von Grossmogul Shah Jahan. Aber sicherlich ist auch dies wahr:

"Die Tugenden der Demut, des Gehorsams, der Geduld und der Zuverlässigkeit waren im Denken aller mächtigen Generäle und Beamten fest verankert, doch diese Haltung ging zu Lasten von intellektueller Initiative, selbständigem Denken, Eigenständigkeit, Integrität und Mut.
Schikaniert und von ihrem Herrscher wie Kinder behandelt, überraschte es kaum, dass sich dann im Gegenzug solche 'Ehrenwerte' gegenüber ihren Knechten, Lastenträgern, Soldaten und Landarbeitern wie launische, kleinliche Tyrannen aufführten. Das ganze System war als Machtpyramide darauf angelegt, die macht des Moguls permanent zu sichern - durch skrupellose Gewalt, Züchtigung, Intrigen innerhalb des Harems, Bestechung oder blanken Terror." (Seite 171)

Mir kommt her der Gedanke des Machtmissbrauchs oder die Machtausübung des Bösen. Es ist das Gegenteil wie Gott herrscht: Gott regiert gerecht und mit wertschätzender Liebe. Ein Fürsorgliches, überschwängliches Schenken und Dienen. Dazu gehört auch, dass Gott unser freches Benehmen ihm gegenüber erträgt. Er kommt sogar als Baby in unsere Welt und lässt sich so auf uns ein. Er vergibt gerne und schafft uns Freiheit.

Calvin beschreibt in seiner Daniel Auslegung ebenfalls eine Form des Machtmissbrauchs von Herrschern. Wenn Herrscher glauben, Gott sein zu können und sich von ihren Untergebenen anbeten lassen. Dadurch werden sie geschmeichelt und in ein Gefängnis gesetzt, dass schlimmer ist, als ein Mann im Gefängnis. Denn ein solcher Herrscher hat keine wirklichen Freunde mehr. Er hat niemanden mehr, der ihm noch die Wahrheit sagen wird. Alle wollen von diesem Herrscher nur profitieren. Darum reden sie ihm nach den Mund - und manipulieren den Herrscher so zu ihren Gunsten.

Nicht auf Gott zu hören, der es wirklich gut mit uns meint, ist verführerisch. Aber die Verführung erfüllt sein Versprechen nicht - oder nur kurz und oberflächlich. Darum fordert die Verführung auch immer mehr und macht uns unfrei. Gott aber hält seine Versprechen und schafft wirkliches und sinnvolles ewiges Leben. Und schon hier auf dieser Erde können wir davon profitieren. - Oder aber auch nicht. Dann werden wir unseren Willen bekommen und nach unserem eigenen Richten gerichtet werden. Und das wird, laut der Bibel, die Hölle für uns sein, wenn wir bekommen, was wir aus uns selbst verdient haben und an anderen und der Welt verurteilen.

Daher empfehle ich den Weg der Gnade zu gehen. Den wir alle bitter benötigen.

Zum Abschluss noch einmal Worte von Mangalwadi:

"Asien und Afrika fehlte es nicht an Begabung. Aber Begabung allein genügt nicht, um technischen Fortschritt anzustossen, der den Menschen Erleichterung bringt. Jesus sagte, die Menschen seien den Schafen ähnlich - sie brächten einen guten Hirten. 
Ohne verantwortungsbewusste Hirten wird Sklaverei die Regel bleiben - angefangen von den Frauen in Jinja bis zu den 'Unberührbaren' in Indien.
Kulturen, die keine biblischen Werte kennen ,brauchen mehr als nur Technik. Sie benötigen ebenso eine Lebensphilosophie, in der die Menschenwürde im Mittelpunkt steht. Tatsächlich ist Technik säkular und zunächst wertfrei. Menschen mit und ohne Glauben können sie entwickeln, um sie für sich und andere zu nutzen. Wie Professor Stark in seiner Forschung über die Sklaverei und ihre Abschaffung herausfand, schenkt der Säkularismus jedoch keine Befreiung.

"Schaut man sich die führenden Köpfe der 'Aufklärung' einmal näher an, wird klar, dass sie die Sklaverei voll und ganz akzeptierten ...Nicht die Philosophen oder säkularen Intellektuellen verbündeten sich gegen die Sklaverei und nannten sie verwerflich, sondern ausgerechnet die Menschen, die von ihnen so verachtet wurden: Männer und Frauen mit ausgeprägtem christlichem Glauben und humanem Menschenbild wandten sich gegen die Sklaverei, weil sie in ihren Augen Sünde war..." (Seite 172)

Das gilt sicherlich für einen John Newton und ein Wilberforce. Allerdings ist auch John Newton ein Beispiel für ein Kapitän eines Slavenschiffes. Er hatte ein sehr bewegtes Leben. War u.a. selber in Afrika ein Sklave (oder beinahe wie ein Sklave gehalten). Später bekehrte er sich und als solcher fuhr er weiterhin Sklavenschiffe - als Kapitän. 
Erst mit der Zeit bemerkte er, dass er hier einen Fehler machte. Gott musste ihm - vielleicht ein Schlaganfall - schenken, damit er nicht mehr als Kapitän eines Sklavenschiffes arbeitete. Mit der Zeit entwickelte er sich zu einem Prediger gegen die Sklaverei, der gerade Wilberforce wesentlich ermutigte als Parlamentarier gegen die Sklaverei zu kämpfen. John Newton war übrigens auch der einzige ehemalige Kapitän eines Schiffes, der vor Gereicht aussagte, was dort wirklich abging. Dies war für die Bevölkerung von damals nicht offensichtlich. Aber jeder konnte Anteile an diesen schlimmen Unternehmen kaufen. Es war so rentabel, dass es auch viele taten.
Es zeigt, wie schlimm eine Sünde in einem Volk sein kann und es das Volk einfach nicht merkt, was es da tut. Völlig blind. Willberforce brauchte lange, um die Erklärungen für die Sklaverei zu entlarven. Danach hörte er, die wahren Gründe: Wirtschaftlich ist es nicht verkraftbar, die Sklaverei abzuschaffen. 
Also auch hier treffen wir auf unsere Zwischenzeit. Sogar eine christliche Gesellschaft repräsentiert diese überdeutlich. 
Willberforce schlug das alles auf die Psyche. Er wurde sogar Drogensüchtig. Aber Gott half durch.
Auch John Newton hatte, lange bevor er sich bekehrte von Gott eine Liebe zu einer Frau erhalten, die ihn durch sein wildes Leben, wie ein Stern am Himmel, durch trug. Später, als er offizieller Prediger der anglikanischen Kirche wurde und mit diesem Stern verheiratet war, nannte man ihn gelegentlich der kleine Whitefield, weil er George Whitefield so gerne zitierte.
John Newton brauchte von Gott Gnade. Darum dichtete er auch die Liedstrofen von Amacing Grace. Der gleichlautende Film - sehr zu empfehlen - zeigt ihn beinahe als einen Mönch in der anglikanischen Kirche. Tatsächlich war er aber mit seiner Kapitänsmütze als anglikanischer Prediger tätig. Und eben, er war glücklich verheiratet.

In diesem Film - Amacing Grace (2006) -  sieht man, wie auch Willberforce in seinen schwersten Stunden eine liebe Frau erhält. Das konnte ich noch nicht nachlesen, da die entsprechenden Bücher zum lesen bereit liegen...

Auf jedenfall gilt auch dies: 
Wir dürfen Gott um unsere Bedürfnisse bitten. Er wird immer antworten und unsere wirklichen Bedürfnisse befriedigen. Das kann mal etwas anderes sein, als wir dachten. Dafür ist es besser, als wir dachten.

Gott segne Sie!

Amen

PS: Hier der Trailler zu diesem Film:

Wie gesagt: John Newton war ein Mann, der verheiratet war. Die Gnade Gottes schenkte ihm ein erfolgreiches Leben als Pfarrer. Das kommt in diesem Film etwas kurz. Macht aber doch sichtbar, wie er sich als Sünder fühlte, der die Gnade Gottes erlebte.

und hier eine Version des Liedes


Auch Elvis sang dieses Lied. Hoffen wir, dass er in seinem riesigen Erfolg das nicht vergessen hat.



Hier eine keltische Interpretation dieses Liedes.

Man mag halten, was man will von diesen Interpretationen. Es deutet aber darauf hin, was wirklich wertvoll an der westlichen Kultur ist - oder vielleicht auch war... Vielleicht werden ja die Inder oder Chinesen dieses Erbe antreten? Man wird sehen.

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