Dienstag, 5. Januar 2016

Wann werden wir endlich von den jüdisch-christlichen Beschränkungen frei sein und können endlich unser Tier in uns ausleben?

Oder: Der Mensch ist ein Tier und soll sich auch so weiterentwickeln, wird uns gesagt. Ich staune immer wieder, wie dann die Menschen erstaunt sind, wenn Menschen dann das auch wirklich ausleben. 

Nun hört man aus Deutschland wie gewisse Männer sich schon sehr "gut" in diese Richtung entwickelt haben. Ihnen scheint nicht einmal mehr bewusst zu sein, dass sie sündigen. (Aber wer kennt dieses Wort "sündigen" oder "Sünde" denn noch in seinem wahren Sinn? Es scheint so unbekannt wie der Begriff "Weisheit" zu sein, den wir mit Intelligenz ausgetauscht haben. Was ja auch gewisse Probleme in unserer Gesellschaft erklärt.)

Das dadurch entstehende Chaos muss mit mehr Ueberwachung und Staatsgewalt ausgeglichen werden: Mehr Ueberwachung, mehr Polizei, mehr Gesetze UND vorallem mehr Misstrauen. 

Merken wir, wie das Grundvertrauen zu unserem Nächsten und zu unserer Gesellschaft kleiner wird? Dadurch wird auch unser Handlungsspielraum kleiner. Gewisse Gebiete kann eine Frau nicht mehr alleine begehen. Gewisse Geschäfte können nicht mehr mit Handschlag getätigt werden usw. 

Ich kenne nicht weit von mir ein Haus, da wurde in einer Villa grosse Fenster gebaut. So können Passanten in den Eingangsbereich, in die Küche und die Stube der Villa schauen. Die Villenbesitzer haben durch diese Offenheit sehr viel Licht und können ein wunderbares Panorama mit Aussicht ins Grüne, über Stadt, Land und Hügel geniessen. Vielleicht müssen sie es bald zumauern und mit Stacheldraht "verzieren"? Solche Villen gibt es ja schon heute... Vermehrt in gewissen Gesellschaften...

Die Folge wird sein, dass wir von unserer Freiheit verlieren, um etwas Sicherheit noch zu erhalten. Das sind keine rosigen Aussichten. 
Zum Glück wurde im Kanton Glarus bereits faktisch die Gemeindeversammlung abgeschafft und es gibt dort nur noch drei Bezirke, die man Gemeinden nennt. So können dann die weisen Angestellten die Probleme lösen. Professionalisierung heisst der Slogan. Dass sei besser, anstelle Bürger als Politiker reifen zu lassen. (1) Wenn wir so genügend europäisiert sind, kann dann der Schutz vor uns selber besser organisiert werden. 

Nur leider sind ja alle Menschen Sünder und wo viel Macht ist, besteht die Gefahr von Machtmissbrauch!  Wenn in der Vergangenheit mit diesem Wissen viel Machtmissbrauch geschah, wie viel mehr in einer Gesellschaft die voller postmodernen Irrationalitäten die Wahrheit nicht mehr suchen kann? (Denn wie rational kann jemand denken, der glaubt, dass der Satz wahr ist: "Es gibt keine Wahrheit."? Wenn der Satz wahr ist, kann er nicht wahr sein. Aber mit so einem Glaubenssatz glaubt man sich vor Konflikten entziehen zu können. Das kann aber nicht sehr lange gut gehen, da die Realität trotzdem wahr ist. Und diese Wahrheit wird uns früher oder später aus dem Schlaf werfen. Und das ist gefährlich, weil wir trunken von Schlaf nicht vernünftig denken können. Zudem muss Denken, wie jedes Handwerk, geübt werden.)

Auch der Umgang mit Freiheit muss gelernt werden: Denn Freiheit bedeutet auch Macht! Und Macht kann bekanntlich missbraucht werden. Zudem muss man die Folgend der freien Entscheide tragen lernen!!!! Das nennt man Reife!!! Das hat mit Weisheit etwas zu tun. (Allerdings beginnt Weisheit mit Gottesfurcht, siehe Bibel.) Auch mit den direkt-demokratischen Möglichkeiten muss geübt werden. Es ist eigentlich ähnlich, wie das Tragen von Waffen, die auch eine Form von Macht darstellt. Darum hatten frühere Demokratie-Bewegung auch die Bewaffnung der mündigen Bürger zugetraut! Dazu braucht es eine Grundlage, ja ein Fundament, wie man sich verhalten möchte, in guten UND vorallem in schwierigen Situationen. (2) Und es scheint, dass es in Europa schwieriger werden wird. Mir hat vor wenigen Tagen ein Mann aus Simbabwe erzählt, dass sich die dortigen Schwarzen wie Weissen um Europa Sorgen machen: "Zum Glück sind sie nicht Europa..." Dabei haben sie es ja auch nicht nur leicht.

Probleme sind immer auch Chancen. Wenn man die Chancen darin erkennen kann. Dafür brauchen wir aber Weisheit und nicht Torheit (noch so ein Wort, dass der Postmoderne nicht mehr kennt, da er wohl ein Tor ist.)

Ich schreibe diese Zeilen mit etwas Wut und Entsetzen, weil ich Bilder in Deutschland sah. Männer die einfach ihre Grenzen überschritten. Die Frauen waren ihnen hilflos ausgeliefert. Ein Machtmissbrauch einfach so. In aller Oeffentlichkeit!!!!!

Wo liegt die Chance?

Ich sah ein Bild von einem amerikanischen Kopten, der die 21 von IS-Terroristen getöteten einfachen Arbeiter gemalt hat. Er machte eine Ikone. Dieses noch schlimmere Geschehen verarbeitete er mit diesem Bild. Er suchte Antwort und versuchte mit seiner Wut und seinem aufkommenden Hass umzugehen. Auf diesem Bild sieht man diese einfachen - und sicherlich nicht reichen - Gastarbeiter in Lybien, wie sie nicht mehr diesen Orangen-Ueberzug anhaben, sondern einen orangen-farbiges Kleider der Diakone. Das Meer an der Küste hinter ihnen ist von ihrem Blut rotgefärbt.Links Oben sieht man Christus mit offenen Armen. Engel umgeben die echten Märtyter (echte Märtyer, weil sie gewaltlos an ihrem Glauben an Christus festhielten), die Kronen der Märtyer erhaltend. Die religiös verblendeten, machttrunkenen Terroristen sind nicht mehr zu sehen. Sie sind nicht mehr wichtig. Die Zukunft gehört diesen einfachen Fremdarbeitern aus Aegypten, die in Libyen arbeiteten und unter dieser grossen Anfechtung an ihrem Glauben festhielten. So wurden sie zu echten Zeugen Christi. Sie standen dafür ein, dass es mehr gibt, als diese in Sünde gefallene Welt. Es gab eine bessere Welt und in Christus wird es eine bessere Welt geben. Und wer in Christus hier lebt,  wird auch hier besser leben können und mit dieser unangenehmen Zwischenzeit umgehen lernen.

Vielleicht lernen unsere westlichen Theologen auch noch, damit umzugehen? Wenn sie denn einmal aus ihrem Wohlfühlschlaf erwachen und ihrer Begabung gemäss lehren und predigen. Wir brauchen diese Ermutigung. Auch diese Frauen in Deutschland brauchen dies. Damit sie wissen, was für Unrecht geschehen ist. Und damit sie damit umgehen können. Und damit sie - wenn sie wollen - in Christus Heilung erfahren können. Und dann vielleicht sogar sagen können: Dass sie die Rache Gott überlassen und sich von diesem Uebel loslösen können, damit diese Täter nicht mehr wichtig in ihrem Leben sind und sie frei leben können.
Gott kann es sogar schenken, dass man diesen Verbrechern vergeben kann. Denn Jesus ist auch für meine Sünden gestorben ... Das ist echte Freiheit!

Unser Vater im Himmel
DEIN Reich komme.
DEIN Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gibt uns heute und 
vergibt uns unsere Schuld, 
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
DENN DEIN ist das REICH UND DIE MACHT und die HERRLICHKEIT in EWIGKEIT
AMEN


Anhang:
(1) Ich weiss von einer kleinen Gemeinde mit wenigen Einwohner (vielleicht 300?), der gedroht wurde, wenn sie keinen Gemeinderat mehr stellen können, werden sie mit einer Stadt fusioniert. Mit einem Kraftakt schaffte es die kleine Gemeinde drei Gemeinderäte zu finden. Einer davon ist ein Musikstudent. Eigentlich stammt er aus einer Täufergemeinde, die ja gar nicht so politisch engagiert sind ... Aber kann es etwas besseres geben? Ein junger Mensch darf Verantwortung übernehmen. Er darf lernen eine Gemeindeversammlung zu leiten. Entscheidungen umzusetzen. Kompromisse zu finden und zu leiten. Dazu gehört auch, Streit zu schlichten und einen gemeinsame Lösung zu erarbeiten (Das gleiche geschieht ja auch in den Vereinen!)! 
Das kann nicht immer einfach sein. Aber genau dies macht die Bürger reifer - und mit Gottes Hilfe auch barmherziger, weil sie es ja auch mit anders Denkenden zu tun bekommen.
Uebrigens Ekklesia, dieses griechische Wort für Kirche bedeutet nichts anderes, als die Versammlung der Stimmberechtigten einer Gemeinschaft. Dieses zutiefst biblische Bild wird im Vereinsrecht und auch in der Gemeindeversammlung, sei sie nun politisch oder in den reformiert geprägten Kirchen und Gemeinschaften (in aller Unvollkommenheit) umgesetzt. Denn eigentlich sollte ja das Ziel Einheit sein. Dass heisst, jeder sollte Gott fragen, was nun dran ist. Wenn jeder den Heilige Geist hat, müsste man theoretisch auf das gleiche Ziel kommen. ABER wir sind natürlich noch nicht im Himmel, sondern in einer Zwischenzeit. Und daher ist es oft nur die Mehrheitsentscheidung, die wir zustande bringen. Aber selbst diese Mehrheitsentscheidung sollte im Bewusstsein des gemeinsamen Verhaltens getätigt werden. Und dies sehe ich in der Schweiz immer wieder (Manchmal auch nicht: Zum Beispiel wenn von Siegern oder Besiegten nach einer Entscheidung die Rede ist. Da ist schon der Wettkampf, anstelle das Ringen um einen guten gemeinsamen Weg im Mittelpunkt. Das ist schon mehr "Ueberleben des Fitteren" anstelle soziales Verhalten. (Man könnte auch sagen: mehr evolutionistisches Denken, anstelle biblisches.))

(2) In einer postmodernen Gesellschaft, die nicht glaubt, dass es eine Wahrheit gibt, muss eine gesunde Grundlage, ein Fundament für irrational angeschaut werden. Darum ist es logisch, dass der Begriff "Fundamentalist" nur noch negativ gebraucht wird. Zudem wird diese Haltung durch bestimmte Fundamentalisten noch bestärkt. Dabei gibt es auch sehr liebevolle Fundamentalisten, wie zum Beispiel Jesus Christus. 
Besser wäre es also den Begriff Fundamentalist in seinem ursprünglichen Sinn zu verwenden: Jemand, der ein bestimmtes Fundament, also eine definierte Grundlage hat. Damit würden wir erkennen, dass jeder, der einen anderen oder etwas kritisiert selber ein Fundamentalist ist. Denn er braucht für sein Urteil ein Masstab, eine Grundlage, ein Fundament, an dem er sein Urteil messen kann. Ohne Fundament keine Beurteilung. Dann würden wir merken, dass somit jeder (ausser natürlich Gott), der ein Fundament hat, in Gefahr steht die negativen Seiten eines Fundamentalisten auszuleben. Daher ist es wichtig, dass man dieses Negative benennen kann, damit wir es auch an uns selber erkennen können. 
Ich würde es folgendermassen benennen:   liebloses, uneinfühlsames, unbarmherziges Verhalten. Es kann als Grundlage für Selbstgerechtigkeit, Machtmissbrauch und  andere Ungerechtigkeit dienen. 
Diese Perversion eines Fundaments pervertiert die guten Seite: Nämlich eine Lebensgrundlage. Die Möglichkeit sich zurecht finden zu können.
Man könnte meinen Postmoderne können diese negative Seite des Fundamentalismus nicht ausleben. Mit den erwähnten Begriffen merken wir aber, dass sie es sehr wohl können. Auch sie können sich lieblos verhalten. Zudem wird jede Neutralität, wenn sie klar definiert wird, damit man danach leben kann und Urteile fällen kann, zu einer Ideologie. Und  das ist dann wieder ein Fundament, das negativ "fundamentalistisch" - oder klarer ausgedrückt: lieblos, unbarmherzig und ohne Verständnis ausgelebt werden kann.

Vor 250 Jahren hat John Newton, der Dichter von "Amazing Graze", dies klar erkannt. Er wusste, was er über die Taufe wusste und glaubte. Sein Fundament bestand darin.. (Ich werde später das genaue Zitat schreiben. Zur Zeit ist das Buch im Zimmer meiner Frau, die schläft...) Aber im Sinn nach: Ob mit viel Wasser oder wenig, dass kann nicht wesentlich sein. Trotzdem wurde er in ein entsprechendes Streitgespräch verwickelt. Dabei notiert er sich in seinem Tagebuch, wie das für ihn gefährlich wird. Die Gefahr zur Sünde bestand nicht in der theologischen Streiterei, sondern in DER ART, in seiner Haltung. Er erkannte, dass er versucht wurde, eifernd und lieblos zu werden. Ja, gerad weil er es soviel besser wusste, betand die Gefahr, dass er Hochmütig werden könnte... bezw. er spürte, wie es in ihm heraufkam.  
Das ist - ganz nebenbei erwähnt - ein wichtiger geistlicher Kampfbereich, seine Ueberzeugungen in aller Demut und Barmherzigkeit + in Wertschätzung gegenüber dem Andersdenkenden mitteilen zu können. Das ist für Menschen, die durch den Sündenfall zur Perversion des Guten neigen (= Sünde), sehr schwer, wenn nicht unmöglich. Selbst für Wiedergeborene, die gerecht und zugleich Sünder sind (Luther), weil wir nur in Christus  besser dran sind. Ohne Christus, aus uns selber sind wir die gleichen Sünder, wie alle anderen (natürlich hat jeder Sünder seine verschiedenen Stärken und Schwächen. Aber im Sinne der Unfähigkeit dem Guten, wie es Gott meint zu genügen, kann kein Mensch genügen. Die einzige Ausnahme ist Jesus Christus, der 100% Gott und 100% Mensch ist (oder muss man sagen war? Ich weiss es nicht. Als Auferstandener ist er ja einen Auferstehungsleib. Demnach wohl: ist.) Aber wenn wir in Christus sind, erfüllt Christus die Gerechtigkeit Gottes.
Auch diese demütige Haltung wird uns helfen, die negative Seite des Fundamentalismus anzugehen. Es ist nicht einfach. Die Bibel spricht von einem geistlichen Kampf. Es ist etwas für richtige Männer. Und doch ist auch einfach, weil es Gott selber in uns wirkt, indem wir ihm vertrauen und mit ihm den guten Kampf kämpfen: Damit wir unsere sündigen Neigungen angehen. Das kann je nach Mensch Unterschiedliches sein. Vemutlich können gerade Stärken auch besonders pervertiert werden. Es geht also auch dabei um die Balance zu halten und den gesunden Mittelweg zu gehen. Das kann Arbeit,  Trinken, Festen, Ruhen, Denken, Lesen, Liebe usw. sein. Dabei hilft es, wenn wir Gott an seine Stelle tun und alle anderen liebenswerten Dinge und Personen und anderes nach ihrer Bedeutung ordnen. Denn alles, was an Gottes Stelle gerät, wird automatisch zu einem Götzen, der uns versklaven wird. Das fühlt sich dann wie eine Drogensucht an.... Und der Spass ist dann nur noch hohl. In der richtigen Reihenfolge aber wird es gut.

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