Samstag, 2. April 2016

Gibt es Gott? Eine Diskussion zwischen den Professoren William Lane Graig und Ansgar Beckermann

Gibt es Gott?

Professor William Lane Graig und Ansgar Beckermann tauschen philosophische Argumente unter der Berücksichtigung unseres heutigen Wissens aus, die für und gegen die Existenz Gottes sprechen. Professor William Lane Graig meint, dass Professor Ansgar Beckermann die besten Argumente gegen Gott erläutert, die es überhaupt gibt. William Lane Graig hofft die Argumente für Gott ebenso gut zeigen zu können. Die Argumente werden hier vorgetragen 

http://cvmd.eu/373-2/      (im zweiten Film wird auf die Frage der Zuschauer eingegangen.)

Während bei uns diese Frage aus der Mode gekommen ist - obwohl sich William Lane Graig hier nicht ganz sicher ist. Er ist sich aber sicher, dass in der Anglo-Amerikanischen Philosophie ganz anders aussieht.  

Interessant ist, dass die Theisten heute eine Diskussion mit kritischer Hinterfragung sehr offen sind. Dies zeigt, wie gesund der heutige theistische Standpunkt vertreten wird. Diese Veranstaltung ist ein Beispiel dafür.

Zuerst werden theistische Argumente vorgetragen. Danach Argumente gegen die Existenz Gott. Dies wird drei mal wiederholt. Anschliessend (s. sep. Film), die Fragen der Besucher beantwortet.
Als erstes erklärt William Lane Graig, warum Gott auf 5 wesentliche Fragen die beste Antwort ist. Darum ist der Glaube an Gott vernünftig. Die zweite Frage wurde auch von einem islamischen Gelehrten, Al Gazahli formuliert. Die fünfte Frage geht auf wissenschaftliche Ueberlegungen zum Leben und Sterben Jesu ein.

Professor Ansgar Beckermann folgt dann zum ersten Mal mit seiner atheistischen Sichtweise. Er denkt (oder hofft), dass seine Darstellung Zweifel an der Aussagekraft der Argumente von William Lane Graig komme. Dabei denkt Beckermann, dass ein christlich verstandener Gott anhand dieser Argumente nicht möglich sei.Dabei wird er vorallem das Problem des Uebels in der Welt eingehen, dass allgemein als entsprechendes Gegenargument heute verstanden wird. (Hier stellt sich natürlich die Frage, ob dies überhaupt ein Problem für den Gott der Bibel ist. Deutsche Theologen postulierten einmal, dass wenn Gott gut ist, er kein ebel zulassen dürfe.Hier wagen wir Menschen also Gott zu sagen, wie er zu sein hat. Was ist aber, wenn wir infolge des selber verschuldeten Sündenfalls diesen Fluch des Uebels "angezogen" haben? Was wenn wir uns als echte Kinder dieses Sündenfalls dieses Uebel auch irgendwie "verdienen"? Mit letzterem ist natürlich nicht jedes Unrecht erklärt, weil es unschuldige Opfer  gibt. Aber um es mit meinem Schwiegervater zu sagen: Wenn man Gott einfach beiseite lässt und ohne ihn leben will - nicht einmal Gott für all seine Gaben dankt - warum kritisiert man dann Gott, wenn er scheinbar nicht segnet, sondern Unglück und Unrecht zulässt? In der Bibel gibt es noch andere Gründe für Probleme: Sie können auch zu Chancen werden. Menschen, die richtig mit dem Unbill dieser Welt umgehen lernen, werden barmherziger als Menschen, denen immer alles nur gelingt. Allerdings, wer dann wirklich von einer Tragödie heimgesucht wird, steht vor Unüberwindbaren. Ein Trost kann hier sein, zu wissen, dass Gott auch im Unerklärlichsten treu zu seinen Kindern ist Ich weiss, dass es hier Unbeschreibliches gibt. Ebenso vielfältig ist auch der Umgang damit und ich staune, wie trotz allem Schweren auch sehr viel Gutes herauskommen kann. Aber das sind jetzt meine Gedanken und sollen einfach zeigen, dass Philosophie alleine keine Antwort auf die Theodizee gibt, weil es viel persönlicher und tiefer gehen kann, wenn man tief in Leid fällt.)
Beckermann denkt, dass es - zumindest für gewisse Zustände. In gewissen wir weder Grund noch Ursache. Dann bringt er die Evolutionstheorie, welche das  Leid noch weiter erweitert, weil durch Leid sich das Leben entwickelt hat. Und nur die Rücksichtlosesten überleben. und das 3 Milliarden Jahre Leiden der Tiere. Seine logische Frage ist: Wie kann ein christlicher Gott so die Welt erschaffen haben? (Genau diese Gedanken liessen mich, bevor ich Christ wurde, an einen Gott zu glauben hindern! Aber erlauben Sie die Frage, ob denn die Evolution war ist. Zumindest können wir sie nicht in der Natur nachverfolgen. Sie ist also vielmehr ein vom aktuellen Zustand mögliche Idee, wie es sein könnte.)
Daher denkt Beckermann: entweder ist Gott ein Demjurg oder Gott gibt es gar nicht.
Dann kommt er auf das Problem der Existenz des Leidens zu sprechen und meint, wenn Gott durch Leid seine Ziele erreicht, dann benutzt Gott den Menschen nur. (Ich denke hier ist wieder das humanistische Problem, dass wir unser Denken über Gott stellen. Dabei können wir mit unserem Verstand nicht mal alles um uns erfassen. Es gibt auch das Herz usw. Es ist logisch, dass wenn es um Gott geht, es um eine Person geht, die mehr ist als wir. Unser Verstand kann Gott nicht fassen. Oder können Sie eine Person gänzlich verstehen, die nicht an Zeit und Raum gebunden ist und transzendent ist? Gott weiss viel mehr und handelt absolut gut und gerecht. Aber ich als Mensch kann das nicht nachvollziehen, weil ich nur ein Mensch bin. UND ich muss auch nicht alles nachvollziehen. Als Mensch bin ich Gottes Ebenbild. Darum bin ich Gott ähnlich. Aber ich bin im Gegensatz zu Gott nicht transzendent, sondern an Zeit und Raum gebunden. Darum kann ich dieses "mehr" von Gott nicht ganz fassen. Dazu kommt noch das Problem des Sündenfalls, dass meine Gott Ebenbildlichkeit etwas deformiert hat. So muss mein Körper einmal sterben. Das war zum Beispiel vor dem Sündenfall anders. Auch darf ich nicht nur kreativ sein, sondern muss mit meiner Arbeit auch im Schweisse meines Angesichts meinen Lebensunterhalt verdienen. Und jene, die es nicht müssen, können darüber ebenfalls psychische Probleme erhalten. Das war vor dem Sündenfall alles kein Problem. Da war Adam als Gärtner im Paradies glücklich und kreativ.
Aus diesem Grund haben wir auch so Mühe die Prädestination richtig zu verstehen. Wir müssen hier auch zwischen Gott und uns unterscheiden. So ist es mir zum Beispiel verboten zu einem Menschen zu sagen, er sei von Gott bestimmt, in die Hölle zu fahren. Das wäre - laut Calvin - ein Fluch. Und das ist nicht unsere Aufgabe, mal abgesehen, dass ich das ja gar nicht wissen kann. Vielleicht bekehrt er  sich noch und wird vortrefflicher als andere. Man denke nur an Paulus.
Obwohl Gott irgendwie weiss und bestimmt hat, wie alles läuft, so hat doch jeder Mensch für sein Leben eine Verantwortung und jeder Mensch erhält seinen gerechten Lohn für sein Leben. Oder aber er verlässt sich auf die Gnade, die Jesus am Kreuz errungen hat. Aber das alles kann und darf ich auch nicht bei anderen Menschen nachvollziehen wollen. Ich lebe mein Leben. Für andere Menschen darf ich nur das sichtbare bewerten und habe - wenn ich Christ bin - im Gebet für ihn einzustehen und das Beste für ihn zu hoffen. Ja noch mehr, eigentlich müsste ich Feindesliebe leben. Wenn Kant seine gute menschliche Handlungsweise ausdrückt und diese dann auf Gott angewendet wird, haben wir Menschen das Problem, dass wir über etwas urteilen, wo wir nicht alle Details kennen. Oder Paulus sagte es so: Es ist wie ein kleines Kind, das weiss, dass es seine Eltern gut meinen. Aber verstehen tuen sie vieles nicht. Calvin würde von der gelehrten Unwissenheit sprechen.
Zudem gibt es Dinge, die für uns schrecklich wirken. Dazu gehört der Tod. Und er ist auch wirklich schrecklich, weil hier der Mensch ein Teil seiner selbst verliert: Den Körper. Aber, wer im Glauben an Christus und seiner Gnade stirbt, wird mit einem Auferstehungsleib wieder auferstehen. Und so erklärt Gott sogar im Alten Testament, dass es auch Barmherzigkeit von ihm ist, jemanden sterben zu lassen, damit er eine folgende schlimme Zeit nicht miterleben muss!!!! Ich war sehr erstaunt, als ich dies las. Es zeigt, wie weise die Bibel ist...Was Beckermann nicht weiss, das Leid ist viel leichter zu tragen, wenn man weiss, dass es einen Sinn hat. Daher ist die Erkennung des Sinns für Leid - oder es kann - hilfreich sein, weil dann das Leid einfacher zu tragen ist. Daher glaube ich, dass wir sehr wohl Gott danach fragen dürfen. Vielleicht wird er antworten. Was natürlich auch sein kann, dass wir in einer bestimmten Phase der Trauer, trotz unserer Frage nach dem Sinn, auch mit der Antwort nicht zufrieden sein werden, weil wir zuerst diese Phase des Leidens durchleben müssen. Später dann - oder auch vorgängig, vor dem Leid - kann dieses Wissen des Sinnes helfen.)
Aber hören Sie, wie der Theist als Professor auf diese Argumente des Theisten eingeht.
Für ihn ist es nicht unlogisch, dass Gott Leid zulassen könnte! Und es gibt auch Atheisten, die dies so sehen. William Lane Graig stimmt aber zu, dass der Konsequenzalismus abzulehnen ist. Nun kann das Leid aber moralisch gerechtfertigt sein! Wobei das noch lange nicht heisst, dass dieses Leid gut wäre. Er nennt konkrete Bespiele, die mir nicht gefallen: Böses, das moralisch zugelassen wird. (Später wird Beckermann diese Argumente auseinander nehmen. Gott hat mehr Möglichkeiten. Aber wie erwähnt, wir wissen ja nicht alles über Gott, warum er wie handelt. Wir sind wie kleine Kinder zu ihren Eltern s.o. Beckermann selber gibt aber dann zu, dass der praktische Imperativ von Kant nicht allgemein gilt!!!!) Danach folgt eine interessante Analyse, wo er sogar auf ein Argument, Argument 2' ihm recht geben kann. Aber ...  Es ist wirklich interessant, was da kommt! Ich muss es nochmals anhören, da ich die Quantenphysik nicht richtig verstehe. (Ein Argument finde ich interessant. Obwohl ich ihm nicht zustimme, da ich an die Schöpfung innert 6 Tage glaube: Er legt dar, dass das Leid der Tiere auch ihren Sinn hat. Laut der Bibel war Gottes Schöpfung vor dem Sündenfall ohne Leid, weil das Leid erst mit dem Sündenfall auf diese Welt kam! In der Bibel gibt es also eine Welt vor unserer Welt, die wirklich gut war und nach der wir uns alle zurücksehnen. Daher suchen wir Wege damit umgehen zu können: Ideologie, Religion, Psycholgoie usw.)
Wie auch immer: ich staune über Graig's rationale Argumentation.


Dann geht Beckermann auf das Gesagte wieder ein. Das ist echt cool. Sie gehen aufeinander ein und bringen unterschiedliche Argumente!!
Ïnteressant ist, dass Beckermann korrekt den Theisten vorwirft, dass sie wenig Fantasie haben: Warum sollte es Gott nicht Möglich sein, eine Welt ohne Leid zu schaffen? Da hat er völlig recht. Und gerade das berichtet ja die Bibel: Vor dem Sündenfall war es so!!!  Gott schuf eine Welt ohne Tod und Leid. Tiere und Menschen und Gott lebten in Harmonie miteinander. Natur und Mensch war kein Gegensatz. Und Beckermann hat auch  Recht, dass Gott die Naturgesetze auch ändern könnte, d.h. das Leid abschaffen könnte. Auch das wird ja beim zweiten Kommen von Jesus gemacht!!!!
Mir scheint, hier zeigt sich die philosophische und religiöse Stärke des Kreationismus! Nur beide Redner, der Theist wie der Atheist sehen diese nicht, weil sie an die absolute Wahrheit der Evolution glauben. Warum sieht man diese nicht als das, was sie ist: Viele Thesen, von denen vieles nicht bewiesen wurde. Es sind Möglichkeiten. Aber wenn Gott will, kann er doch aus dem Nichts etwas schaffen. Ein Wort und es ist. Es ist sogar logisch, dass dieses Erschaffene ein künstliches Alter hat: Ein Mensch oder ein Huhn war ja kein Ei, als es von Gott geschaffen wurde, sondern voll ausgewachsen. Das könnte ja auch mit den Bergen so sein. Zudem, wer weiss denn den original Zustand? Hier müssen sicherlich zur Altersbestimmung immer vorgängig Annahmen getroffen werden. Gesteinsproben ergeben unterschiedliche Alter je nach dem die dazugehörigen Informationen sind. Ich verstehe das nicht ganz. Aber es ist für Interessierte sicherlich interessant da genauer nachzugehen.

Interessant ist dann auch Beckermann's Arguemnt, dass wir Gutes tun sollten, auch wenn Gott nicht gäbe. Bei Calvin las ich etwas Aenliches unter anderen Vorzeichen: Wer Gottes Liebe erfahren hat, sollte das Gute willen, auch wenn es keine Strafe gäbe.Als Atheist erkennt Beckermann aber nicht, dass die Frage, was Gut ist, sehr unterschiedliche Definitionen gibt. Ich erkläre dies mit dem Sündenfall. Zwar ist das Gewissen eine Art, wie Gott zu uns spricht. Aber auch das Gewissen litt seit dem Sündenfall, d.h. auch das Gewissen kann pervertiert werden: Es kann zu streng oder zu lasch sein. Ja, es kann sogar Böses zu Gutem erklären. Darum ist das theistische Argument so wichtig: Es braucht Gott und seine Offenbarung (= für mich als Christ: die Bibel), die dieses Licht ist, wenn es auch Verstand und Weisheit braucht, die Bibel zu verstehen. Und zudem meinte Graig ja auch, dass ohne Gott der Nihilismus die logische Folge ist. Und dies erleben wir im Westen ganz schön. Vermutlich stimmt dies für Beckermann nicht, Er will das Gute machen, auch wenn er nicht an Gott glaubt. Damit ist er ein erstaunlicher Mann.  Besonders, wenn er die biblischen Werte weiterhin lebt und glaubt.  Auch diese Form der Diskussion zeugt davon.Allerdings für die Gesellschaft wird es schwieriger sein. Darum nehmen ja auch die Extreme bei uns immer mehr zu, bezw. waren im 20. Jahrhundert bereits sehr extrem und ich hoffe, wir fallen als Westeuropa nicht in so etwas zurück. Beckemann denkt, man könne auch ohne Gott das Gute zu definieren. Die Frage ist, ob dies im historischen Rahmen möglich ist? Natürlich es gab heidnische Kulturen, die gute ethische Massstäbe hatten. Aber was ist, wenn dies Erinnerungen an Gott waren? Ein gewisser Nachhall.Graig erklärt dann, dass ein Theist keine semantische Behauptung über das Wort "gut" macht, sondern eine ontologische. Es liegt also ein Missverständnis vor: Der Theist geht ja davon aus, dass Gott gut ist. Darum ist es kein Gegensatz, wenn Gottes Wille gut ist. Der Atheist neigt natürlich dazu Gott wie ein geschaffenes oder gar ein in Sünde gefallenes Wesen, wie wir Menschen zu behandeln. Daher das Missverständnis. Zudem begründet Gott das Gute!!! Auch hier wird es wieder interessant. Graig glaubt, dass Gott das moralische Gebot von Kant nicht verletzt, weil er den Menschen einen freien Willen gegeben hat.
(Nach meiner Meinung hatte der Mensch vor dem Sünde einen freien Wille. Danach ist er immer noch verantwortlich für was er tut und nicht tut. Aber er ist unter die Sünde versklavt.d.h. er neigt zur Perversion des Guten. In diesem Sinne hat er keinen Freier Wille, wie es Augustinus, Calvin und Luther glaubten. Das gleiche beschrieb Edward Jonathan mit dem Begriff: Freier Wille: Wir bekommen auch als unter die Sünde verkauften unseren Willen: Wir gelangen in die Hölle, da wir nicht in den Himmel wollen. Wir wollen keine Busse tun und unsere Sünde erkennen. Das ist nun natürlich eine calvinistische Sichtweise, während Gaig eher arminianisch zu sein scheint. D.h. Arminianer schränken durch die menschliche Denkweise Gottes Wesen ein. Interessant wäre die Diskussion mit einem Calvinisten, da dieser hier etwas anderes argumentieren würde - mit Antinomien - und damit andere Antworten von Herrn Beckermann auslösen würde. Das würde mich im Bereich des Leides sehr interessieren. Denn die Bibel offenbart oft eine dritte Möglichkeit, ein Mittelweg, auf den wir nicht kommen würden. Zum Beispiel, dass Gott allmächtig und wir verantwortlich sind. Was natürlich eine Antinomie ist. Unser menschlicher Verstand kann dies nicht fassen. Trotzdem kann man sehen, dass dies wahr ist. Es ist wie mit dem Licht. Ist eine Welle oder sind es Partikel Beides. Die Antwort der Quantenphysik verstehe ich nicht ganz.)

Gott ist die beste Erklärung für...  5 Zustände, argumentiert Griag.

Beckermann denkt entweder war es ein nichtchristlicher Gott oder die Materie organisiert sich selber.   Eigentlich denkt er sogar, dass wir gar keine begründete Aussagen machen können. (Habe ich ihn da recht verstanden?) Bei den Fragen im zweiten Film sagt Beckermann, dass er glaubt, dass die Welt dermassen singulär sei, daher können wir keine Gründe für die Entstehung finden!

Interessant ist Calvin's Haltung. Er hat nie versucht Gott zu beweisen. Er glaubte, eigentlich wissen wir, dass es Gott  gibt. Gerade der hartneckige Widerspruch der Atheisten bestätige dies. Bei Beckermann bin ich mir nicht sicher, ob er dieser hartnäckige Atheist ist.Er argumentiert dazu zu vernünftig.

Er nennt den Holocaust als Beweis gegen die Existenz Gottes. Und das Menschen ewig verloren gehen. Ich weiss nicht, warum das Leid so schrecklich sein muss. Auch heute sterben Menschen im Krieg oder am Hnger. Auch heute sind Menschen psychisch dem Schrecken erlegen. Ich glaube aber, dass es Gott weiss. 

Die ewige Verdammnis ist natürlich noch viel schrecklicher als alles Leid auf dieser Welt,weil es ewiges Leid bedeutet. 
Interessant ist, dass ich jemand kenne, der gerade darum nicht an Gott glaubt, weil Gott das Böse nicht strafe. Die ewige Verdammnis ist eine solche Bestrafung der Bösen. Jesus sagte, man solle hier auf dieser Erde das Unkraut noch nicht herausreissen, weil man sonst auch die gute Frucht herausreissen würde. Hier liegt ein Grund, warum Gott auch das Unkraut - zumindest für eine beschränkte Zeit - zulässt. 
Aber es ist schon interessant, dass Beckermann und viele andere die gerechte Bestrafung als Argument gegen Gott sieht und andere gerade, dass Gott nicht strafend eingreift. Gut, in gewisser Weise kritisiert auch Beckermann, dass Gott nichts gegen das Böse hier unternimmt. Aber warum stört er sich dann an der endgültigen Bestrafung? Was man Gott vorwerfen könnte, ist, dass er nicht alle Menschen zurückhält und nicht allen aus der Blindheit der Sünde hilft (das ist nun doppelte Prädestinationslehre, dass ja ausser Calvinisten kaum jemand glaubt. Oder doch nicht?) Paulus geht im Römerbrief genau auf diese Gedanken ein. Auch auf das, dass Gott nicht immer eingreift: Es sei Gottes Güte, damit wir an seiner Geduld erkennen, wie gut Gott ist und wir Zeit haben zur Umkehr von unseren Bösen Werken. Das andere dann unter diesen Bösen leiden, die noch nicht umgekehrt sind, ist tragisch. Aber Gott ist souverän und kann das irgendwie steuern. Aber letztendlich verstehe ich es natürlich auch nicht. Ich muss es zugeben. Aber muss es nicht auch so sein, wenn Gott mehr ist, als wir Menschen? Ole Halesby sagte einmal, dass er als liberaler Theologe einen Gott hatte, den er sehr gut verstanden hatte. Er konnte ihn aber nur schwer anbeten. Nun, als er sich bekehrt hatte (oder von Gott den Willen bekam, sich zu bekehren), versteht er Gott oft nicht. Aber Anbeten kann er ihn sehr gut.
Es gibt hier auch mehr noch, als nur Vernunft, damit man an Gott glauben kann. Vernünftige Gründe sind eine Grundlage. Vielleicht eine Voraussetzung. So war es für mich. Aber es gehört noch mehr dazu, weil wir Menschen ja nicht nur aus Vernunft bestehen. Zudem spielt auch unsere Lebensgeschichte mit. Und dann gibt es noch die biblische Wahrheit, dass niemand zu Jesus gehen wird, der nicht vom Geist getrieben wird. Daher dürfen wir für Menschen beten, dass der Heilige Geist ihnen Klarheit und Willen schenkt, an Jesus Christus glauben zu wollen und sich ihr Potential der Perversion des Guten anzusehen und es Jesus Christus zu bringen, damit wir in unserer Unvollkommenheit von Gott so gebraucht werden, dass wir Salz der Erde sein können. Damit unsere unvollkommenen guten Werke durch Jesus geheiligt werden. Darum tun wir dann auch für unseren guten Werke Busse.

Beckermann scheint mir sehr stark vom Leid geprägt zu sein. Und auch ich muss sagen: Es ist schrecklich, was hier alles möglich ist. Wie oben beschrieben, gibt es schon biblische Erklärungen, die der Theist in dieser Diskussion nicht anführt. Vielmehr glaubt er, dass gerade die Probleme es möglich machen, dass wir uns freiwillig für Gott entscheiden. Das scheint mir eine arminianische Sichtweise und ich verstehe daher sehr gut, warum Beckermann dagegen ist. Beckermann wäre lieber nicht, als auf einer Welt mit soviel Leid. Das wäre für ihn ein zu hoher Preis. Tatsächlich leidet auch Gott an dieser Welt. Jesus ging sogar bis ans Kreuz, um einige aus der Selbstzerstörung, der Blindheit der Sünde, zu befreien.
Ich verstehe Bekermann's schrecken vor dem Schrecken. Ein Trost ist für mich, dass das Böse nur die Perversion des Guten ist. Und Jesus hat es das Böse schon am Kreuz besiegt. Wenn Jesus wiederkommt, wird das Böse - auch in mir - endgültig erledigt sein. Und als letztes wird der Tod nicht mehr sein. Denn der Tod ist der Stachel der Sünde.
Interessant ist, dass Sünde für den Theisten kein Raum in seinen Erklärungen gefunden hatte.

Interessant ist auch, dass Beckermann in den Fragen im zweiten Film zugibt, dass das Fehlen eines Indizes für Gott NICHT beweist, dass es keinen Gott gibt! Danach kommt ein Aber. Dieser Satz ist logisch. Ich würde anfügen: Es ist auch logisch, das wenn Gott transzendent ist, dass wir ihn nicht wie ein Tier oder ein Stein untersuchen können. Er ist Geist und ausserhalb unserer zeitlichen und räumlichen Bechränkung! ABER es müssten Indizien von ihm zu finden sein. D.h. wir müssten indirekt den Schöpfer in seinem Werk erkennen. Das wir das in der Evolutionstheorie nicht finden, ist nachvollziehbar. Aber in der real existierenden Welt müsste man es finden. Und da gibt es schon solche: Beckermann weiss sehr genau, was gut und schlecht ist. Seine vernünftige Gedanken, sein Geist, sein Schreiben, sein Wesen, zeugt von seiner Gottes Ebenbildlichkeit, wo ja unsere Menschenwürde begründet ist. Wenn sogar die Naturwissenschaft merkt, dass es in einem Urknall aus dem Nichts Materie und Energie entstand, dann tönt das auch nach Schöpfung.
Bis heute habe ich noch keine plausible Theroie gehört, wie aus toter Materie Leben werden sollte. Im Gegenteil, seit Pasteur wurde eigentlich diese Frage so geklärt, dass aus toter Materie KEIN Leben entstehen kann. Die Erblehre von Mendelsohn deutet auf die Worte in der Bibel hin, dass jeder Tier nach seiner Art geschaffen wurde. Nirgends konnte bis heute eine Makroevolution verfolgt werden. Nicht einmal bei Bakterien, wo sehr viele Generationen beobachtbar sind. Unser Wissen und Gespühr für Schönheit und Musik. Unser Wissen, dass mehr als Verstand ist.

Wie auch immer. Das war wirklich interessant. Nicht wahr. Vielen Dank, lieber Heiland, ist so etwas möglich.

Uebrigens: am 26.4.16 in der Universität Leibnitz wird Herr Professor Dr. Ansgar Beckermann mit Herrn Professor Dr. Dr. Daniel von Wachter
zum Thema: Existiert Gott?

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