Freitag, 13. Mai 2022

Frauen

 Ich hatte letzthin ein interessantes Gespräch. Laut diesem werden die Frauen viel zu wenig in der Geschichte berücksichtigt. Natürlich kommt einem dabei der Spruch in den Sinn: Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau.

In meinem Buch "Menschen der Reformation" habe ich zwar ein Kapital zumThema Frauen der Reformation gewidmet und auch bei den Kapiteln über die Reformatoren immer ihre Ehefrauen erwähnt, aber natürlich sind Frauen meistens nicht so prominent vertreten wie die Männer damals waren. Allerdings wenn man die Ehe von Martin Luther betrachtet, so ist seine viel jüngere Frau eine historisch wirklich wichtige Persönlichkeit: Sie waren DAS Vorbild über Jahrhunderte für die Ehen und die Arbeit von Pfarrern.

Ich stellte dabei auch die Frage, ob denn das so wichtig ist. Ich erwähnte nicht, dass ein George Whitefield obwohl er sehr berühmt wurde, nicht berühmt werden wollte, da es ihm um Jesus ging. Johannes der Täufer bezeugt sogar, dass er abnehmen muss, damit Jesus Christus zunehmen kann.

Zudem glaube ich, dass viele Menschen in unserer menschlichen Geschichtsschreibung nicht so berücksichtigt werden, wie es im jeweiligen Lebensbuch des Menschen bei Gott ist. Vor Gott und durch diese Geschichtsschreibung kann es für uns sogar etwas unangenehm werden, da dann nicht nur die glänzenden Seiten berücksichtigt werden, sondern auch jener Teil, mit dem wir ehrlich die ewige Hölle verdient hätten. Und das ist ja das interessante: Menschen, die sich immer mehr in Christus Gott nähern, erhöhen ihre Selbst- und Gotteserkenntnis. Das wiederum bedeutet, dass sie mehr von ihrer Sündhaftigkeit und der gleichzeitig der Liebe Gottes ihnen gegenüber bewusst werden. Denn je klarer uns unsere Sündhaftigkeit wird - und wir in Christus sind - umso mehr wird uns die Liebe Gottes und seine freie Erwählung bewusst. Oder wie es sinngemäss einst Whitefield sagte: "Wie kannst Du einen solchen Schuft lieben?" oder Luther sprach von einem Madensack, als man eine Kirche nach ihm benennen wollte (und es dann auch tat).

Tatsächlich haben auch in der Reformationszeit Frauen Wichtiges beigetragen und geschrieben. Zwinglis Frau hat zum Beispiel korrespondiert. Die Schwester des französischen Königs hat zeitweise Johannes Calvin aufgenommen und wenn sie ein Schnurbart gehabt hätte (so sagte sie es selber), hätte sie ihre lieben Landleute mehr beschützt, als sie es jetzt tun konnte. Von Elisabeth oder Jane Gray gar nicht erst zu sprechen.

Aber wer die Gnade Gottes wirklich beginnt zu erkennen, wird merken, dass es auf den Ruhm der Menschen nicht ankommt, sondern die Ehre bei Gott ist viel, viel wichtiger. Und natürlich, im Sinne der Wahrheitssuche sollten wir uns Mühe geben, die Geschichte möglichst authentisch wiederzugeben. Dabei hilft natürlich auch, wenn wir dies nicht ideologisch begründet treiben.

Interessant war nun, dass ich das folgende alte Buch (s. Bilder) in diesem April in einer Brockenstube fand.

 





Es scheint also, dass es auch im tiefen patriarchalen Zeitalter Bücher über Frauen von Frauen gegeben hat. In der Bibel findet man übrigens auch zwei Bücher, die mit Frauen-Namen bezeichnet sind: Das Buch Ruth und das Buch Esther. Vielleicht müsste man auch bei diesem Thema, wie überall differenzieren um die Komplexität des Thema gerechter zu werden. (Und natürlich wurde durch Männer Machtmissbrauch gegenüber Frauen getätigt. Aber es gibt auch ein natürlicher Beschützerinstikt von Männern gegenüber Frauen. Ich hörte in den letzten Tagen, dass darum die weiblichen Soldatine, die in der israelischen Armee kämpfen von den männlichen getrennt sind: Männer neigen dazu die Frauen beschützen zu wollen. Das kann militärische Operationen sehr behindern. Mit anderen Worten: Wie bei jedem Thema der Umbiegung des von Gott gegebenen Guten gibt es auch das nicht Verbogene.


Gott segne Sie.

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