Montag, 30. Januar 2023

Römerbrief



Der Römerbrief habe ich in meiner Morgenandacht durchgelesen und dazu einige Gedanken geäussert.

Dabei nutzte ich die Genfer Studienbibel, welche die Schlachterübersetzung nutzt.

Aus dem Kommentar der Genfer Studienbibel:

"Die einführenden Worte des Briefes (1,1) und die biographischen biographischen Details in 1,15 f. zeigen, dass der Brief an die Römer vom Apostel Paulus geschrieben wurde. Der Briefwurde bereits im 2. Jh. Als paulinisch gehört und zitiert. Seine Echtheit wurde nur selten und nie überzeugend angezweifelt."

Unter dem Titel «Besonderheiten und Themen» schreibt die Genfer Studienbibel auf Seite 1827:

 «Der Römerbrief ist die ausführlichste, grossartigste und umfassendste Darlegung des Evangeliums von Paulus. Seine gedrängten Erklärungen der grossen Wahrheiten sind, wie Sprungfedern – einmal losgelassen, springen sie durch Verstand und Herz, erfüllen den Menschen und prägen sein Leben. Johannes Chrysostomos, der grösste Prediger des 5. Jh. nach Christus liess sich den Römerbrief einmal in der Woche laut vorlesen. Augustinus, Luther und Wesley, die alle drei wesentlich zum christlichen Erbe beitrugen, kamen zur Gewissheit des Glaubens durch die Wirkung des Römerbriefes.

Alle Reformatoren sahen den Römerbrief als den von Gott gegebenen Schlüssel zum Verständnis der ganzen Heiligen Schrift an, weil Paulus hier die grössten Themen der Bibel zusammenbringt: Sünde, Gesetz, Gericht, menschliche Bestimmung, Glauben, Werke, Gnade, Rechtfertigung, Heiligung, Erwählung, den Plan der Erlösung, das Werk Christi und des Geistes, die christliche Hoffnung, das Wesen und das Leben der Gemeinde, die Stellung des Juden und Nicht-Juden im Heilsplan Gottes, die neutestamentliche Schau der Gemeinde und der Weltgeschichte, die Bedeutung und Botschaft des Alten Testaments, die Pflichten des christlichen Bürgers und die Prinzipien der persönlichen Frömmigkeit und Moral.

Vom Blickwinkel des Römerbriefes aus liegt das ganze Panorama der Bibel zur Einsicht offen, und die Beziehung der Teil zum Ganzen wird verständlich. Das Studium des Römerbriefes ist deshalb lebensnotwendig für die geistliche Gesundheit und die Erkenntnis des Christen.» (Seite 1827)





RÖMER 4 Abraham als Vater derer, die durch Glauben gerecht werden

Abraham wurde aus Glauben zum Vater der Glaubenden und nicht aus Werken: siehe auch 1. Mose 15,6 und Galater 3,16.

Römer 7 + 8
28.12.2022

Gewaltig, wie Paulus Fleisch und Geist erklärt. In Vers 28 des 8. Kapitels bringt er Gottes Allmacht und alleiniges Wirken mit unserer Liebe zu Gott zusammen: unsere Verantwortung und Gottes Allmacht. Unsere Sicherheit liegt in Gottes Wirken, d.h. in Jesus Christus, wie auch diese zwei Kapitel klar offenbaren. Darum gilt:

"Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die bach dem Vorsatz berufen sind."

 Vers 33, Kapitel 8

"Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott (ist es doch, der rechtfertigt!"

 Wur erkennen auch den Unterschied zu einem christlichen humanistischen Verständnis von Geist und Fleisch: die Bibel verachtet den Leib nicht. Der physische Tod ist keine Befreiung vom Leib. Es geht um einen geistlichen Tod, indem wir alle durch den Sündenfall leben. Darum muss unser ganzes Wesen Geistlich sterben, damit wir geistlich wiedergeboren werden (= ein anderes Bild, das Jesus Christus offenbarte) oder in Christus, d.h. Geistlich leben = in der Gnade Gottes und nicht mehr unter dem Gesetz. Aus fleischlicher, dass heisst aus menschlicher Möglichkeit können wir nichts Gutes für die Ewigkeit schaffen. Unsere besten Werke sind mit Sünde behaftet. Darum sollen wir uns freuen, in Christus zu sein. Wir können aus uns nicht einmal richtig beten:

""Ebenso kommt aber auch der Geist unserer Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen ich, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiss, was der Sinn des Geistes ist, denn er tritt für die Heiligen so ein, wie es Gott angemessen ist." Römer 8,26+27

Mit Heilige sind jene gemeint, die Gott geheiligt sind, d.h. die Gott gehören. Daher bekennen Sie bitte Jesus Christus als Ihren Herrn und Heiland. Sie dürfen wissen, dass dieser Wille der befreit ist vom Sündenfall ein Wirken des Heiligen Geistes ist. Denn wer Jesus liebt, s. Vers 28, 8. Kapitel. Darum verstehen wir auch, warum jemand beim Besten menschlichen (= fkeischlichen) Willen das nicht kann. Hier muss man als Mensch dem anderen Menschen immer Freiheit geben. Wir dürfen erklären und beten, aber der Heilige Geist muss Wirken.

Ich glaube hier liegt der Grund, warum die strengen Reformierten in der Vergangenheit, die ersten freien Gesellschaften schufen. Stefan Zweig kann dies nicht verstehen. Er sieht nur einen Gegensatz, den er nicht erklären kann. Tatsächlich bildet das Lex Rex Prinzip die Grundlage, um alle Menschen gleich behandeln zu wollen und für Rechtssicherheit. Zugleich relativiert es den Idealismus, weil alles Busse braucht. Mit Busse meine ich keine Selbstgeisselung, sondern das eben erklärte: zu Jesus Christus unserem Herrn und Heiland gehen, der alkes wirklich gut macht. Und das ulist eine freudige Sache, wie schon Martin Luther entdeckte.

 Gott segne Sie.

Jesus Christus ist die Lösung aus Sündennot und Selbstgerechtigkeit sowie Gesetzlichkeit in seine Gnade, Barmherzigkeit und Freiheit



Römer 9 bis 11

Paulus erklärt die komplexe Beziehung zwischen der alten Kirche und den Heiden.

Dabei schenkt er uns auch einen Einblick in die Gnade Gottes, die in der biblischen Prädestinationslehre ihren tiefsten Ausdruck findet. Diese wirkt in unserem menschlichen Denken wie  eine Antinomie.

Es gilt: "Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden." Römerbrief 20,13 b

Gottes Offenbarung zeigt uns nun, dass dieses zu Jesus Christus kommen nicht in Form eines Werkes geschieht, sondern aus Gnade, als eine Annahme des Geschenkes von Gott. Und das können wir nur, wenn vorher Gott ein Wunder tut. Dies hat Paulus im Römerbrief schon Vorgänger genauer erklärt. Hier wendet er es auf die Kirche an: Man kann Mitglied einer Kirche/Gemeinde sein und doch nicht zur unsichtbaren Kirche gehören.

Als Heide, wie wir Schweizer, wird  man aus Gnaden in Israel eingepfropft. Man ist gewissermaßen ein geistlicher Jud ohne Beschnitten, ohne physischer Jude zu sein

Da wir aus Gnade errettet sind, dürfen wir ins auch nicht über das physische Israel erhebe: 11,21.

Und Gott kann Mitglieder der alten Kirche vielmehr als uns Gojm auch wieder einpfropfen: 11,23 ff

Ab Vers 25 des 11 Kapitels erklärt Paulus sogar ein Geheimnis.

In Vers 28 und 29 fasst er die komplexe Realität zusammen und deutet damit eine weitere wichtige Folge der biblischen Prädestinationslehre an: Man muss Freiheit gewähren, weil wir Menschen es nicht in Händen halten, wer an Christus glauben will und wer nicht!

Wir können bekennen, beten und das Evangelium muss verkündet werden (10,12 ff). Gleichzeitig muss man dem Heiligen Geist nicht im Weg stehen und Freiheit geben. Paulus leidet an der Situation seiner Volksgenossen, 9,1 ff, insbesondere 9,2. Und bietet Freiheit, weil es an Gottes Wirken liegt. Darum wurden auch aus den reformiert geprägten Ländern die ersten freien Gesellschaften und zwar in einer Zeit, wo der Absolutismus en Vogue war.

Darum konnte ein George Whitefield als Erweckungsprediger mit Benjamin Franklin, einem Freidenker befreundet sein.

Es ist schade, dass heute viele Evangelikale auch die seelsorgerliche Komponente der Prädestinationslehre nicht erkennen: Es liegt in Gottes Händen und das kann die Seele beruhigen.

Es versichert uns, wie sicher wir in Christus sind.

Letztendlich können wir diese Lehre, wie auch die Lehre der Dreieinigkeit nicht fassen. Denn wir haben Gott nicht unter Kontrolle. Gott ist Gott und hat es unter Kontrolle.

Auch das ist ein ganz wichtiger seelsorgerlicher Aspekt.

Wobei Gott unseren Vorwitz bi dieser Sache an der Nase herumführt, indem er aus den Schlimmsten die Besten macht: Bsp Paulus vom Christenverfolger zum grossen Missionar für Christus.

Darum: Das Ideal ist in Gottes Hand und wir können das Ideale nicht aus menschlicher Kraft verwirklichen. Aber Jesus Christus kann es:

 "Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden." 10,13b


Römer 12 bis 14

14.1.23

Nachdem Paulus das Leben in der Gnade erklärt hat, wendet er diese Freiheit in der Praxis anzuwenden. Das darf man nun nicht im Leistungsdenken verstehen, sondern in Christus, im Bewusstsein, dass ich es nicht im Fleisch, nicht mit meinen menschlichen Möglichkeiten kann, sondern in Christus geschenkt bekomme.

Das ist ein anderer Gehorsamschritt, als wenn ich es aus eigener Kraft machen müsste. Es ist vielmehr, im Vertrauen auf die Hilfe Gottes barmherzig und grosszügig zu leben, weil man von Gott beschenkt wird.

In dieser Zeit bis Jesus wiederkommt, steht das noch unter dem eschatologischen "Schon-jetzt-und-noch-nicht-Aspekt". Also ein immer wieder in Christus sein wollen.

Wir sind in Christus gerettet. Trotzdem harren wir in Christus.

"Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist." Römerbrief.

Das können wir nicht. Aber Christus kann es. Und da wir Gottesfurcht haben und damit unserer Menschenfurcht Einhalt gebieten, können wir das in Christus auch, wenn uns die Menschen ablehnen. Die Ablehnung oder sogar der Hass tut weh. Paulus wird schlussendlich sogar in Rom geköpft. Aber die geistliche Wahrheit, die Liebe zu den Menschen in Rom war so stark, dass Rom schlussendlich christlich wurde. Kaiser Konstantin hielt es zwar noch für unmöglich aus Rom eine christliche Hauptstadt zu machen.

Aber es wurde ein wichtiges christliches Zentrum. Natürlich lässt das auch dss Böse aufflammen und wir sehen dann gerade in der römischen Kirche durch den Machtzuwachs Perversionen. In der Reformationszeit sah man das Prinzip des Papsttums als den Antichristen. Nicht unbedingt jeder Papst, aber das Prinzip, dass man die Stellvertretung Gottes praktisch zum Gott selber sein erhöhte, dass man selber Erfüllen will, anstelle in Christus und dass man selber bestimmen will, was Gott zu wollen hat.

Und das ist ja nicht nur ein Problem des Pfarrers von Rom. Wir alle haben eine solche Tendenz, die uns ins Unglück führen wird, wenn wir es nicht täglich zu Christus bringen.

Dieses Busse tun ist ein freudiges Geschäft, wie schon Luther sagte.

Denn die Freude am Herrn ist unsere Kraft. Sinngemäss steht das schon im Alten Testament, s. Nehemia 8,10

Unsere Freude liegt in Gott und nicht in den Umständen, darum kann Paulus diese Zeilen im Heiligen Geist schreiben.

Gott gebe uns seinen Geist, damit wir immer mehr in Christus ruhen dürfen. Auch wenn unsere erste Liebe erkaltet sein sollte: Christus kann sie wieder geben. Vielleicht eine gereiftere Liebe, die nun mehr versteht. Weniger enthusiastisch, dafür umso ausdauernder. 


Römer 15



Römer 16
30. Januar 2023
Der Schluss des Römerbriefes: Man merkt, wie Paulus herzlich mit den Gläubigen verbunden ist. Die Gemeinschaft der Heiligen war Realität. Zugleich sieht er sie auch gefährdet, darum gibt er Ratschläge dazu.





 







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