Die Gruppe, welche laut nächstem Blog-Beitrag einen Film über Zwingli machen will: Hier einige bisherigen Produktionen von ihnen.
Es sind schöne Sprachen, wie alle Sprachen
Interessant ist, dass den Prophet Jona in Zürich auftreten lassen. Sie haben gut gemerkt, dass der Prophet Jona nicht der perfekte Prediger war. Er hat zwar schlussendlich begriffen, wie gnädig Gott mit ihm war, kam aber nicht auf die Idee das er auch mit Ninive oder eben Zürich gnädig sein könnte. Trotzdem hat Gott gewirkt. Eine heidnische Nation lässt sich von einem jüdischen Propheten etwas sagen und kehrt um (biblische Busse). Im Buch selber steht die Frage offen, ob es der Prophet Jona verstanden hat. In diesem Sinne fragt uns der Schluss vom Buch Jona auch, ob wir das als Christen oder Juden verstanden: Gott liebt auch die Heiden. Gott vergibt gerne, wenn wir umkehren und zugeben, wie wir uns selber und andere durch die Sünde "plagen" (= weh tun), indem wir das Gute pervertieren. Gott will nicht von uns Sündern den Tod, sondern dass wir umkehren. Im Film selber sieht man Jona auf die Stadt Zürich schauen. Die ganze Problematik mit dem Propheten Jona in der Bibel bekommt man nicht mit. Man merkt nur, dass er ziemlich "unverschämt" predigt. So im Sinn: "Ich habe Gottes gnädige Handeln erlebt. Aber ihr seit alle für das Gericht bestimmt." Es ist wirklich ein Wunder, dass damals in Ninive die Heiden von ihren bösen Wegen umkehrten. Im Film selber wird ein schönes Lied auf dem Velo gesungen. Dabei sieht man immer wieder Menschen neben der Strasse die Beten usw. Cool umgesetzt.
Das ist ein besonderer Film. Für diesen braucht man kein Schweizerdeutsch zu verstehen. Im jugendlichen Übermut gut dargestellte Szenen:
Und dieser Film in mehreren Teilen ist echt gut und eindrücklich. Es geht um einen ganz normalen Teenager, der ...
In diesem Film wird auch das Thema des Lesens berührt. Ich weiss nicht, ob sich die Filmemacher bewusst waren, dass die Reformation die Gesellschaft zum Bibellesen animierte. Und damit hat sie ganz allgemein das Denken und Lesen so angeregt, dass der Westen zu einer lesenden Gesellschaft wurde. Die Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis förderte auch die Selbstkritik (leider nie perfekt). Und gerade das alles wird im Film mit der Zeit aufgezeigt. Die Bibel regt zum denken an. Wenn dann noch der Heilige Geist treibt, tun sich neue Welten auf. (Das erfährt man, indem man auf einmal Dinge versteht und für selbstverständlich hält, die man vorher nicht verstehen konnte.)
Das sind alles keine Profischauspieler: Trotzdem kommt dieser Film recht gut rüber. Gelegentliclh versteht man den Hauptdarstelle nur knapp. Vielleicht leben wir in einer Zeit, wo selbst Prediger nicht mehr deutlich sprechen lernen? Im Vergleich sind diese Filme besser. Augustin hat - so glaube ich - für die Ausbildung zum Rethoriker einen Stein in den Mund genommen. Wer mit einem Stein im Mund - oder mit einem Ei im Mund - eingermassen deutlich sprechen kann, kann ohne Ei oder Stein sehr deutich sprechen. Zur Schauspielerausbildung müsste heute noch gehören, dass man deutlich spricht. Auf der anderen Seite geht es ja immer mehr nur um Action... (Das war natürlich zu pauschal. Wie auf meinem Filmund Blog beschrieben, giebt es auch heute gute Filme mit Inhalt. Dazu gehören mit Sicherheit auch diese von diesen jungen Leuten hier.).
Hoffentlich verzeihen mir die Filmemacher diese Kritik. Aber ausser dieser nicht ganz idealen Punkten finde ich alles sehr, sehr gut. Ich war gestern so begeistert, dass ich viel zu spät ins Bett ging. Man kann ihnen nur sagen: Macht weiter mit dieser Freude und diesem Ideenreichtum. Und nehmt die eben erwähnten Punkte als Motivation zur Verbessserung. Oder Ihr könnt es auch lassen. Die Musik finde ich grandios.