Prädestination: ein interessanter Beitrag:
Samstag, 23. Dezember 2023
Prädestination aus christliche Sicht und deren historischen Streit
Heiliger Abend, ein schöner Gesang
Freitag, 14. Juli 2023
Timothy Keller am 19.5.2023 verstorben: Ein Ausnahme-Prediger
Ich habe heute etwas Zeit und etwas aufgeräumt. Dabei kam ich auch dazu Arikiel zu lesen, die ich auf die Seite gelegt habe. Dazu gehörten auch zwei Beiträge im Idea-Spektrum:
17.2023 "Über den Tod", wo Thimothy Keller über seine überraschende Bauchspeichelkrebs-Erkrankung schreibt und
21.2023 "Ein Ausnahme-Prediger", indem über seinen Tod am 19.5.2023 berichtet wird.
Ich war schockiert.
Danach folgen zwei weitere Berichte über zwei gestorbene geistliche Persönlichkeiten: Charles Stainley (18.4.2023) und George Verwer (am 14.4.2023 verstorben). George Verwer war der Gründer von OM.
Es ist noch nicht so lange her, da verstarb ein Pfarrer in unserer "Schwesterkirche" und unser Pastor, der uns traute. Beide verhältnismässig überraschend an Krebs erkrankt und bald gestorben.
Thimoty Keller gründete mit einer Gruppe die reformierte Erlöser-Kirche in New York (Redeemer Presbyterian Church). Eigentlich wollte er nur einer Gruppe helfen, einen geeigneten Pfarrer für eine neu zu gründende Kirche in Manhattan, New York zu finden. Er selber verneinte anfänglich entsprechende Anfragen. Aber als andere absagten, begann er sich ernstlich zu fragen, ob es doch etwas wäre.
"Warum Gott? Vernünftiger Glaube oder Irrlicht der Menschheit" wurde ein Bestseller in New York. Darin verarbeitet er die Themen, auf die er in New York stiess und gibt damit auf den modernen und postmodernen Menschen antworten.
In Idea wurde u.a. folgende Zitate von ihm veröffentlicht:
"Ein Glaube ohne jeden Zweifel ist wie ein menschlicher Körper ohne Immunsystem. Menschen, die naiv durchs Leben gehen, ohne sich je ernsthaft zu fragen, warum sie das glauben, was sie glauben, werden hilflos sein, wenn die Schläge des Lebens oder die bohrenden Fragen des gewieften Zweiflers kommen."
"Das Evangelium ist: Wir sind sündiger und fehlerhafter, als wir jemals zu glauben wagten, und doch werden wir gleichzeitig in Jesus Christus mehr geliebt und angenommen, als wir jemals zu hoffen wagten."
"Die zentrale Grundlage des christlichen Glaubens ist nicht, wie sehr unser Herz auf Gott gereichtet ist, sondern wie unerschütterlich sein Herz auf uns gerichtet ist."
"Menschen von heute neigen dazu, die Bibel zu studieren und nach dingen zu suchen, die sie nicht akzeptieren können. Aber Christen sollten das umkehren und der Bibel erlauben, dass sie uns untersucht und nach Dingen sucht, die Gott nicht akzeptieren kann."
"Es hat keinen Nachteil für mich, wenn ich gehe, nicht den geringsten."
Beim ersten Bericht schreibt er aber trotzdem:
"Als bei mir Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wurde traf mich das völlig unvorbereitet . Meine Frau Kathy und ich verbrachten viel Zeit mit Tränen und Unglauben. Trotz meiner rationalen, bewussten Erkenntnis, dass ich eines Tages sterben würde, löste die erschütternde Realität einer tödlichen Diagnose eine bemerkenswert starke psychische Reaktion bei mir aus, meine Sterblichkeit zu leugnen. ..."
Er beschreibt dann Wesentliches, dass ich u.a. mit dem folgenden YouTube-Beitrag zum Teil wiedergebe.
Nun werde ich ihn nicht mehr live Predigen hören können. Zumindest nicht in dieser Zwischenzeit.
Sonntag, 7. Mai 2023
Die Krönung von König Charles III am 6.5.2023
Gestern am 6.5.23 wurde König Charles III offiziell gekrönt. Dabei hat er neue Akzente gesetzt.
Ich weiss nicht, ob folgender bemerkenswerte Begrüssung eines Teenager neu ist oder viel mehr eine alte Tradition darstellt. Auf jeden Fall wird hier auf eine bald 2'000 Jahre alte und eine noch ältere Aussage Bezug genommen, die mir sehr gefällt:
"Eure Majestät, als Kinder von Gottes Königreich begrüssen wir Sie im Namen des Königs der Könige". Charles III antwortete darauf: "In seinem Namen und seinem Beispiel folgend, komme ich, nicht , damit mir gedient wird, sondern um zu dienen."
Der Teenager ist der 14-jährige Samuel Strachan. Er sei der am längsten amtierende Chorknabe der Chapel Royal, der Kapelle des Londoner St. Jame's Palace. Dieser Teenager und Charles III nehmen damit eindeutig auf Jesus Christus Bezug, der der König der Könige ist und vor bald 2000 Jahr sagte:
"Aber Jesus rief sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass diejenigen, welche als Herrscher der Völker gelten, sie unterdrücken, und dass ihre Grossen Gewalt über sie ausüben.
Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern wer unter euch gross werden will, derseieuer Diener;
und wer von euch der Erste werden will, der sei aller Knecht.
Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu deinen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele."
(Markus 10,42-45)
PS: Welt.de hat hierzu einen Bericht veröffentlich, indem diese Begrüssung des Königs Charles III zu seiner Krönung erwähnt worden ist. Wirklich eindrücklich: Hoffen und beten wir, dass alle Menschen, die Verantwortung haben, begreifen, was damit gemeint ist und mit der Hilfe des Heiligen Geistes (wenn sie Christen sind) oder auf andere Weise (wenn sie nicht Christen sind), diesem Ideal nachzueifern. Ich bin mir natürlich bewusst, dass seit dem Sündenfall tief in unserem Innern ein anderes Motiv uns antreibt: Wir wollen wie Gott sein. Wir wollen der Massstab sein und wir wollen, dass uns gedient wird und nicht, dass wir andere dienen (= lieben). Aus diesem Teufelskreis herauszukommen ist sehr schwer. Und selbst wenn uns Gott durch die geistliche Wiedergeburt einen neuen Willen gibt, ist das Fleisch, unser alter Mensch, immer noch schwach, d.h. wir können es nicht ohne Christus. Gerade dieses Wochenende haben wir hierzu den 1. Johannesbrief bis zum dritten Kapitel behandelt. Hier geht es vor allem, um lieben nicht nur mit Worten und wie aus der christlichen Gemeinschaft Antichristen diese Liebe (und damit auch dieses Dienen) hintergangen wird, d.h. pervertiert wird. Interessanterweise macht es Johannes genau gleich wie Petrus im Galaterbrief: Er erinnert die Christen, was sie in Christus sind und was sie von Christus erhalten haben. Aus der Identität in Christus, aus der täglichen Busse (= zu Jesus Christus gehen), geschieht das Wunder, dass wir nicht Gott sein wollen, weil wir in Christus unsere tiefste Befriedigung gefunden haben. Zugleich erwähnt auch Johannes des eschatologischen Aspekt des Schon-jetzt-und-noch-nicht: Es ist auf Hoffnung. Man sieht noch nicht was wir sein werden.
Das gibt Hoffnung und Mut für uns Christen, die in Christus sein wollen. Aber auch für Nicht-Christen kann das Mut und Hoffnung machen, denn hier wird auch ein wichtiger Sinn des Gesetztes Gottes erfüllt. Ohne die Gnade drückt das Gesetz auf uns, weil es etwas fordert, was uns zuwider ist: Denn das Gesetz Gottes ist gut und geistlich, wir aber sind fleischlich. (Darum ist auch jeder Idealismus gefährlich, weil wir als Menschen nach dem Sündenfall als Idealisten unsere negativen Motive nicht sehen und damit auch nicht angehen.) Und trotzdem durften wir gerade in der Vergangenheit im Wester erleben, wie auch im engeren Sinne Nicht -Christen, dienten und nicht nur sich bedienen lassen wollten. Mit dem Rückgang des -Christentums im Westen besteht natürlich die Gefahr, dass wir als Gesellschaft dies vergessen, denn selbst als die Christen der Mainstream waren, drohte dies gerne vergessen zu werden. Wieviel nun mehr, wenn das Christentum sich verflüchtigt. Darum freut mich diese Begrüssung ganz besonders und ich hoffe, sie hilft, dass wir das nicht vergessen.
Montag, 1. Mai 2023
Warum glauben immer weniger an Gott glauben?
Ein interessanter Beitrag im SRF über die Frage: Warum glauben immer weniger an Gott?
Hier zu hören:
https://www.srf.ch/audio/perspektiven/warum-glauben-immer-weniger-an-gott?id=12117662
Holistische Spiritualität?
Thimoty Keller äusserte schon mal die Meinung - und er denkt vermutlich an die USA - dass wir beides zugleich erleben:
"Kurz: Wenn es um Religion geht, erleben wir derzeit eine wachsende Polarisierung der Welt:
Sie wird gleichzeitig immer religiöser und immer weniger religiös. Es gab eine Zeit, da glaubten die Intellektuellen, dass die säkularisierten europäischen Länder die Vorreiter für den Rest der Welt sein würden. Die Religion, so dachte man, würde aussterben, zumindest aber sich so 'verdünnen', dass die traditionellen, auf das Übernatürliche ausgerichteten Formen verschwinden würden. Aber die Theorie, dass der wissenschaftliche und technische Fortschritt unweigerlich zur Säkularisierung führt, wird inzwischen verworfen oder radikal neu formuliert. Selbst Europa steht möglicherweise eine nicht säkulare Zukunft bevor; hier erlebt das konservative Christentum ein moderates, der Islam ein stürmisches Wachstum."
(Seite 12+12 aus "Warum Gott? Vernünftiger Glaube oder Irrlicht der Menschheit?" von Thimothy Keller. Deutsche Ausgabe des New York Times-Bestsellers "The Reason for God". Im Brunnen-Verlag erschienen.
Er spricht darum auch von einem Doppelphänomen, den ich so in diesem Beitrag nicht diskutiert gehört habe. Aber vielleicht liegt dies auch daran, dass wir nur unsere historische Religiosität im Blick haben? Werden die verschiedenen Religionsgemeinschaften wirklich alle erfasst, damit sie auch entsprechend wissenschaftlich ausgewertet werden können? Können diese überhaupt erfasst werden? Zudem scheint mir, dass wir in einer Postmoderne leben, wo Menschen immer individualistischer werden und daher auch ihre religiösen Bedürfnisse entsprechend individualisierter Leben. Und zugleich führt aber genau diese Individualisierung auch zum Gegenteil: Man sucht feste Stützen und schliesst sich zum Teil auch an klar definierte Organisationen an. Und wenn es vielleicht um Klimakleber usw. geht, die auch sehr hohe moralische Wertvorstellung mit religionsähnlichen Facetten ...?
Auch im Gespräch wird dann diese Vielfalt doch angesprochen, indem jemand regelmässig verschiedene religiöse Gruppieren besucht.
Interessant finde ich bei Thimothy Keller, dass er dieses Doppelphänomen auch darum erwähnt, damit man nicht so Angst bekommt: Er spürt, dass es im Westen auch Ängste gibt zwischen den verschiedenen Strömungen von der anderen Strömungen. Mit dem Doppelphänomen kann man diese Entwicklung auch etwas besser einordnen und somit auch intellektuell und emotional besser damit umgehen.
Freitag, 28. April 2023
Der Mensch = en Tier? Fleischesser sind Mörder, vegane Aktivistin
Eine interessante Diskussion Raffaela Raab ist eine Vegane
Aktivistin. Sie setzt den Mensch mit dem Tier gleich. Dadurch sieht sie Tiere
auf der Stufe der Menschen, wobei sie die Tiere auf die Würde des Menschen
hebt. Das ist positiver als wenn man es umgekehrt macht: Den Menschen zu einem
Tier, was wir ja auch schon erlebt haben. Sie macht auch keinen Unterschied
zwischen Töten und Mord, was ja rechtlich entscheidende Unterschiede sind.
Im Kanton Basel-Stadt gab es erst vor kurzem eine
Volksabstimmung im Jahr 2022, ob Primaten mehr Rechte erhalten sollten:
Grundrechte für Primaten hiess dies. Dies wurde abgelehnt.
Das der Mensch wie Tiere einen Leib hat, steht ausser Frage. Aber gibt es einen Unterschied zwischen Tiere und Menschen. Eigentlich sagen alle, es gäbe einen Unterschied zwischen Tier und Mensch und trotzdem hebt diese Aktivistin praktisch diesen Unterschied auf.
Ich denke auch heute wird die Mehrheit diese Position als extrem empfinden. Man hat den Eindruck, dass man mit ihr keinen politischen Kompromiss schliessen kann, weil wir noch eine jüdisch-christliche und christlich-humanistische Prägung besitzen, bzw. die säkularisierte Form davon. Allerdings argumentiert Frau Raab logisch und ihre Frage, was die Menschenwürde ausmacht, scheint mir nicht genügend beantwortet zu sein. Daher habe ich folgenden Kommentar geschrieben:
29.4.23 folgender Kommentar veröffentlicht:
«Der konsequente Naturalist scheint ein Problem zu haben,
den Unterschied zwischen Mensch und Tier und damit die Würde des Menschen zu
definieren. Ich glaube wir Menschen wurden von Gott als Gottes Ebenbild
geschaffen. DARUM hat jeder Mensch unveräusserliche Rechte. Die Verletzung
dieser Menschenwürde ist ein Schlag ins Angesicht Gottes: nach Johannes Calvin.
Das Töten von Tieren ist trotzdem nicht ideal, auch wenn sie keine Menschen sind. Im Römerbrief hält Paulus fest, dass die ganze Schöpfung leidet, wegen uns Menschen und unserem Sündenfall und sich nach Erlösung sehnen, D.h. warten auf das zweite Kommen von Christus. Im Paradies gab es das nicht, dass Tiere starben oder gar getötet wurden. Und noch heute haben wir, wie damals als Menschen den Auftrag zur Schöpfung Sorge zu tragen. Vielleicht haben wir daher auch eine Ureinnerung daran? In dieser unvollkommenen Zwischenzeit ist aber der Versuch der Verwirklichung eines menschengemachten Idealismus immer problematisch, weil wir aus unseren menschlichen Möglichkeiten kein ideales neues Paradies schaffen können. (Wir können aber die Zustände wesentlich verbessern, aber nicht im idealistischen Sinne.) Nebenbei erwähnt frage ich mich, ob den schon Bilder vom ungeborenen Leben gesehen wurden? Wenn ja, könnte man sicher nicht von Schmerzunempfindlichkeit sprechen. Zudem ist ein Mensch auch ein Mensch, wenn er keinen oder nur einen kleinen Intellekt hat oder arm oder reich oder glücklich oder unglücklich ist. Ein Mensch ist ein Mensch, selbst wenn er das vergessen hat.
Er ist damit auch IMMER verantwortlich (Würde bringt Bürde)
und jeder von uns wird über sein Tun und reden Rechenschaft geben müssen.
Entweder hier in der Gnade oder dann beim zweiten Kommen von Christus im
Gericht unseres eigenen wiederhergestellt Gewissens.
Interessanterweise hat Gott selber das Essen von Tieren in
dieser unvollkommen Zeit erlaubt s. Bibel (1. Mose 9,3 = zur Zeit Noahs). Aber
natürlich ist das nicht ideal, weil der Tod nicht ideal ist, sondern der
Stachel der Sünde. Sogar nach dem Sündenfall bedeckte Gott die Scham von Eva
und Adam mit Fällen. Es steht dort zwar nicht, woher diese Fälle kamen, aber es
könnte sein, dass dort Gott Tiere für uns Menschen geopfert hat. Bis zum Opfer
von Gott selber waren Tieropfer ein Sinnbild für die Schwäre unserer
Bösartigkeit, die unschuldigen Tieropfer darstellten. Jesus Christus erfüllte
es, indem er DAS unschuldige Lammopfer wurde, dass alle unsere Sünden trug.
D.h. er trug unseren Fluch. Jede Form des Gesetzesbruches, der Lieblosigkeit
usw. zieht einen Fluch, eine negative Folge nach sich. Dafür ist Christus
gestorben. Nun darf uns Gott vergeben und uns als seine Kinder adoptieren. Damit
hören die Tieropfer auf. Und ja, auch sie waren tatsächlich unschuldige Opfer, so
wie es auch Christus war. (Nur Gott ist in jedem Sinn unschuldig und kein
Sünder, darum hatten seine Stief-Geschwister so Probleme mit ihm.) Aber Gott
ging diesen unkonventionellen Weg, weil er uns Menschen rettet.
Letztendlich sind wir schuldig, aber Gott holt uns aus diesem
Teufelskreis heraus, indem er unsere Folgen unserer Missetaten trug.
Das ist das Evangelium und mit dem zweiten Kommen von
Christus, wird dann die Geschichte zu Ende gehen und nicht mit dem Mauerfall,
wie man damals dachte. Und eigentlich ist es erst der Anfang.»
Aber natürlich darf jeder auf Fleisch verzichten.
Hier ein Ausschnitt dieser emotionalen Diskussion:
Abschliessend die erwähnte Bibelstelle von Paulus aus dem Römerbrief:
«Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit
nicht in Betracht kommen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart
werden soll.
Denn die gespannte Erwartung der Schöpfung sehnt die
Offenbarung der Söhne Gottes herbei.
Die Schöpfung ist nämlich der Vergänglichkeit unterworfen,
nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin,
dass auch die Schöpfung selbst befreit werden soll von der
Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.
Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit
in Wehen liegt bis jetzt; und nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir
die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir erwarten seufzend die
Sohnesstellung, die Erlösung unseres Leibes.
Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine
Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung; denn warum hofft auch jemand
auf das, was er sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten
wir es mit Ausharren. Ebenso kommt aber auch der Geeist unseren Schwachheiten
zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber
der Geistselbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.» (Römerbrief
8,18–26)
Samstag, 15. April 2023
Daniel 4 Karfreitag
An Karfreitag durfte ich eine sehr eindrückliche Predigt hören. Vorgängig wurde das gesamte vierte Kapitel von Daniel vorgelesen. Nebukadnezar, der heidnische König, der zu seiner Zeit mächtigsten König von Babylon, schreibt hier, wie er es erlebt hat. Ich war mir nicht bewusst, wie dieser heidnische Herrscher das Erlebte selber in der Bibel erzählt und am Schluss, nachdem Gott ihn gedemütigt hatte, Gott alleine die Ehre gibt.
Wir haben einen Gott der alles unter Kontrolle hat. Der selbst seinen einzigen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns geopfert hat. Darum ist Karfreitag in unserer Tradition der höchste Feiertag. Ostern ist dann die logische Folge: Leibliche Auferstehung aus den Toten. Der Tod, der Stachel der Sünde hat der HERR Jesus Christus überwunden. Wir dürfen in seiner Gnade ewig in der Liebe der Dreieinigkeit leben. Und trotz allem Schweren in dieser Zwischenzeit, gehören wir schon dieser herrlichen Ewigkeit an: Jesus Christus unser Erlöser, Heiland und Gott hat gesiegt. Er hat den Tod und das Böse in seinem Triumphzug gefangen wegführt. Jesus lebt und wir leben mit ihm. Christus ist für uns gestorben. Wer kann gegen uns sein? Wie sollten wir nicht mit ihm auferstehen: hier in dieser Zwischenzeit in einer geistlichen Weise, dann mit einem neuen Auferstehungsleib! Gott allein sei Ehre und Dank! Dem Vater, der uns so liebt, wie Jesus und uns seinen Sohn uns opferte, Jesus, der so gehorsam war, und sich als Gott zum Menschen erniedrigen liess und sich von uns Menschen plagen liess und mein, unseren Fluch ans Kreuz trug und nach drei Tagen von den Toten auferstanden ist. Und dem Heiligen Geist, der wie eine Taube sanft wirkt und doch kräftiger wirkt, als jeder Sturm. Ihm allein sei Ehre.
Gebet:
Danke Herr, für dieses Glück Dich geniessen
zu dürfen. Dir allein sei Ehre und Dank.
Freitag, 17. Februar 2023
Keine Gräbe aufreissen durchs Bibelverständnis
Zu diesem Thema gab es einige Leserbriefe im Idea. Ich versuchte einen Leserbrief zu schreiben. Hier zwei Entwürfe:
Keine Gräben
aufreissen durchs Bibelverständnis
„Im Anfang war
das Wort, und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott (καὶ Θεὸς ἦν ὁ λόγος). Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch
dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was
entstanden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und
das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht
begriffen.“ (Johannes 1,1–5)
Wie will man
Gottes Wort, die Bibel von Jesus Christus, dem Logos trennen? Es zeugt von
unserer Gottesähnlichkeit, dass wir so kreativ sind, dass wir so etwas denken
können. Aber im Gegensatz zu Gott sind wir nicht Gott und unsere Gedanken schaffen
nicht Realitäten aus dem Nichts.
Darum bekannten
die alten Reformierten im Zweiten Helvetischen Bekenntnis:
„Denn Gott selbst
hat zu den Vätern, Propheten und Aposteln gesprochen und spricht auch jetzt noch
durch die heiligen Schriften. Und in dieser Heiligen Schrift besitzt die ganze
Kirche Christi eine vollständige Darstellung dessen, was immer zur rechten
Belehrung über den seligmachenden Glauben und ein Gott wohlgefälliges Leben gehört.
Deshalb wird von Gott deutlich verboten, etwas dazu oder davon zu tun (5. Mose
4,2).“
Wir sind darauf
angewiesen aus der Bibel die Schätze des Glaubens zu heben und dann dürfen wir in
Christus ganz sicher sein, weil es nicht auf meine Leistung, sondern auf Gottes
Leistung ankommt: Er hat uns geliebt und erwählt: vor Erschaffung der Welt und
als wir noch Feinde Gottes waren. Wir und die ganze Kirche haben keine eigene
Schönheit. Wir sind wie der öde Mond, der alles von der Sonne unserm Gott
erhält und weitergibt. Wir haben nichts aus uns, aber alles von Gott! Eine
solche Kirche ist eine arme und scheussliche Braut (man siehe nur die
Kirchengeschichte), aber ihr Bräutigam Jesus Christus schenkt ihr wunderbare
Schönheit! Zu diesen Schätzen, die wir in der Bibel heben dürfen gehört, dass Gott
uns liebt: Er liebt uns bis ans Kreuz und in die Auferstehung! Es ist wahr,
weil es Gott versprochen hat, in seinem Wort! Denn das Wort, der Logos ist
Jesus Christus, welches die Welt und uns erschaffen hat!
Keine Gräben
aufreissen durchs Bibelverständnis
„Im Anfang war
das Wort, und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott (καὶ Θεὸς ἦν ὁ λόγος). Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch
dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was
entstanden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und
das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht
begriffen.“ (Johannes 1,1–5)
Wie will man
Gottes Wort, die Bibel von Jesus Christus, dem Logos trennen? Es zeugt von
unserer Gottesähnlichkeit, dass wir so kreativ sind, dass wir so etwas denken
können. Aber im Gegensatz zu Gott sind wir nicht Gott und unsere Gedanken
schaffen nicht Realitäten aus dem Nichts.
Darum bekannten
die alten Reformierten im Zweiten Helvetischen Bekenntnis:
„Denn Gott selbst
hat zu den Vätern, Propheten und Aposteln gesprochen und spricht auch jetzt
noch durch die heiligen Schriften. Und in dieser Heiligen Schrift besitzt die
ganze Kirche Christi eine vollständige Darstellung dessen, was immer zur
rechten Belehrung über den seligmachenden Glauben und ein Gott wohlgefälliges
Leben gehört. Deshalb wird von Gott deutlich verboten, etwas dazu oder davon zu
tun (5. Mose 4,2).“
Oder Johannes
Calvin in seiner Institutio, I,7,1
„Indessen hat
sich bei vielen der verderbliche Irrtum eingeschlichen, die Schrift habe nur
soviel Gewicht, als ihr das Gutdünken der Kirche zugestehe.“ Dies führt zu Wiedersinnigkeiten
und manchmal sogar zur Tyrannei der Gemeinde Gottes, (man denke nur an die
Inquisition) und „Was soll aber aus den armen Gewissen werden, die eine feste
Gewissheit des ewigen Lebens suchen, wenn alle Verheissungen, die darüber
bestehen, allein auf Menschenurteil beruhen?“
Nein, Gott hat es
ganz fest versprochen und es ist wahr, auch wenn die Welt vergeht, wenn Jesus
Christus unser Herr sagt:
„Ich bin die
Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er
stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht
sterben.“ (Johannes 11,25b–26a)
Solcher Glaube –
ohne Leistungsdenken – ist nur möglich, wenn der Heilige Geist wirkt und somit
Gott uns erwählt hat. Denn der Dreieinige Gott liebte uns als wir noch Feinde
Gottes waren und rettet uns und nicht wir uns selber! Ihm allein sei Ehre und
Dank! Das ist auch die einzige Möglichkeit Heilsgewissheit zu erlangen, weil
sie nicht in uns sondern in Gottes Liebe liegt.
Montag, 30. Januar 2023
Römerbrief
Der Römerbrief habe ich in meiner Morgenandacht durchgelesen und dazu einige Gedanken geäussert.
Dabei nutzte ich die Genfer Studienbibel, welche die Schlachterübersetzung nutzt.
Aus dem Kommentar der Genfer Studienbibel:
"Die einführenden Worte des Briefes (1,1) und die biographischen biographischen Details in 1,15 f. zeigen, dass der Brief an die Römer vom Apostel Paulus geschrieben wurde. Der Briefwurde bereits im 2. Jh. Als paulinisch gehört und zitiert. Seine Echtheit wurde nur selten und nie überzeugend angezweifelt."
Unter dem Titel
«Besonderheiten und Themen» schreibt die Genfer Studienbibel auf Seite 1827:
«Der Römerbrief ist die ausführlichste, grossartigste und umfassendste Darlegung des Evangeliums von Paulus. Seine gedrängten Erklärungen der grossen Wahrheiten sind, wie Sprungfedern – einmal losgelassen, springen sie durch Verstand und Herz, erfüllen den Menschen und prägen sein Leben. Johannes Chrysostomos, der grösste Prediger des 5. Jh. nach Christus liess sich den Römerbrief einmal in der Woche laut vorlesen. Augustinus, Luther und Wesley, die alle drei wesentlich zum christlichen Erbe beitrugen, kamen zur Gewissheit des Glaubens durch die Wirkung des Römerbriefes.
Alle
Reformatoren sahen den Römerbrief als den von Gott gegebenen Schlüssel zum
Verständnis der ganzen Heiligen Schrift an, weil Paulus hier die grössten
Themen der Bibel zusammenbringt: Sünde, Gesetz, Gericht, menschliche Bestimmung,
Glauben, Werke, Gnade, Rechtfertigung, Heiligung, Erwählung, den Plan der
Erlösung, das Werk Christi und des Geistes, die christliche Hoffnung, das Wesen
und das Leben der Gemeinde, die Stellung des Juden und Nicht-Juden im Heilsplan
Gottes, die neutestamentliche Schau der Gemeinde und der Weltgeschichte, die
Bedeutung und Botschaft des Alten Testaments, die Pflichten des christlichen
Bürgers und die Prinzipien der persönlichen Frömmigkeit und Moral.
Vom Blickwinkel
des Römerbriefes aus liegt das ganze Panorama der Bibel zur Einsicht offen, und
die Beziehung der Teil zum Ganzen wird verständlich. Das Studium des
Römerbriefes ist deshalb lebensnotwendig für die geistliche Gesundheit und die
Erkenntnis des Christen.» (Seite 1827)
RÖMER 4 Abraham als Vater derer, die durch Glauben gerecht werden
Abraham wurde aus Glauben zum Vater der
Glaubenden und nicht aus Werken: siehe auch 1. Mose 15,6 und Galater
3,16.
Gewaltig, wie Paulus Fleisch und Geist erklärt. In Vers 28 des 8. Kapitels bringt er Gottes Allmacht und alleiniges Wirken mit unserer Liebe zu Gott zusammen: unsere Verantwortung und Gottes Allmacht. Unsere Sicherheit liegt in Gottes Wirken, d.h. in Jesus Christus, wie auch diese zwei Kapitel klar offenbaren. Darum gilt:
"Wir wissen aber, dass denen, die Gott
lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die bach dem Vorsatz berufen
sind."
"Wer will gegen die Auserwählten Gottes
Anklage erheben? Gott (ist es doch, der rechtfertigt!"
""Ebenso kommt aber auch der Geist
unserer Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen ich, was wir beten sollen, wie
sich's gebührt, aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen
Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiss, was der Sinn des Geistes ist,
denn er tritt für die Heiligen so ein, wie es Gott angemessen ist." Römer
8,26+27
Mit Heilige sind jene gemeint, die Gott
geheiligt sind, d.h. die Gott gehören. Daher bekennen Sie bitte Jesus Christus
als Ihren Herrn und Heiland. Sie dürfen wissen, dass dieser Wille der befreit
ist vom Sündenfall ein Wirken des Heiligen Geistes ist. Denn wer Jesus liebt,
s. Vers 28, 8. Kapitel. Darum verstehen wir auch, warum jemand beim Besten
menschlichen (= fkeischlichen) Willen das nicht kann. Hier muss man als Mensch
dem anderen Menschen immer Freiheit geben. Wir dürfen erklären und beten, aber
der Heilige Geist muss Wirken.
Ich glaube hier liegt der Grund, warum die
strengen Reformierten in der Vergangenheit, die ersten freien Gesellschaften
schufen. Stefan Zweig kann dies nicht verstehen. Er sieht nur einen Gegensatz,
den er nicht erklären kann. Tatsächlich bildet das Lex Rex Prinzip die
Grundlage, um alle Menschen gleich behandeln zu wollen und für Rechtssicherheit.
Zugleich relativiert es den Idealismus, weil alles Busse braucht. Mit Busse
meine ich keine Selbstgeisselung, sondern das eben erklärte: zu Jesus Christus
unserem Herrn und Heiland gehen, der alkes wirklich gut macht. Und das ulist
eine freudige Sache, wie schon Martin Luther entdeckte.
Jesus Christus ist die Lösung aus Sündennot
und Selbstgerechtigkeit sowie Gesetzlichkeit in seine Gnade, Barmherzigkeit und
Freiheit
Paulus erklärt die komplexe Beziehung zwischen
der alten Kirche und den Heiden.
Dabei schenkt er uns auch einen Einblick in
die Gnade Gottes, die in der biblischen Prädestinationslehre ihren tiefsten
Ausdruck findet. Diese wirkt in unserem menschlichen Denken wie eine
Antinomie.
Es gilt: "Jeder, der den Namen des Herrn
anruft, wird gerettet werden." Römerbrief 20,13 b
Gottes Offenbarung zeigt uns nun, dass dieses
zu Jesus Christus kommen nicht in Form eines Werkes geschieht, sondern aus
Gnade, als eine Annahme des Geschenkes von Gott. Und das können wir nur, wenn
vorher Gott ein Wunder tut. Dies hat Paulus im Römerbrief schon Vorgänger
genauer erklärt. Hier wendet er es auf die Kirche an: Man kann Mitglied einer
Kirche/Gemeinde sein und doch nicht zur unsichtbaren Kirche gehören.
Als Heide, wie wir Schweizer, wird man
aus Gnaden in Israel eingepfropft. Man ist gewissermaßen ein geistlicher Jud
ohne Beschnitten, ohne physischer Jude zu sein
Da wir aus Gnade errettet sind, dürfen wir ins
auch nicht über das physische Israel erhebe: 11,21.
Und Gott kann Mitglieder der alten Kirche
vielmehr als uns Gojm auch wieder einpfropfen: 11,23 ff
Ab Vers 25 des 11 Kapitels erklärt Paulus
sogar ein Geheimnis.
In Vers 28 und 29 fasst er die komplexe
Realität zusammen und deutet damit eine weitere wichtige Folge der biblischen
Prädestinationslehre an: Man muss Freiheit gewähren, weil wir Menschen es nicht
in Händen halten, wer an Christus glauben will und wer nicht!
Wir können bekennen, beten und das Evangelium
muss verkündet werden (10,12 ff). Gleichzeitig muss man dem Heiligen Geist
nicht im Weg stehen und Freiheit geben. Paulus leidet an der Situation seiner
Volksgenossen, 9,1 ff, insbesondere 9,2. Und bietet Freiheit, weil es an Gottes
Wirken liegt. Darum wurden auch aus den reformiert geprägten Ländern die ersten
freien Gesellschaften und zwar in einer Zeit, wo der Absolutismus en Vogue war.
Darum konnte ein George Whitefield als
Erweckungsprediger mit Benjamin Franklin, einem Freidenker befreundet sein.
Es ist schade, dass heute viele Evangelikale
auch die seelsorgerliche Komponente der Prädestinationslehre nicht erkennen: Es
liegt in Gottes Händen und das kann die Seele beruhigen.
Es versichert uns, wie sicher wir in Christus
sind.
Letztendlich können wir diese Lehre, wie auch
die Lehre der Dreieinigkeit nicht fassen. Denn wir haben Gott nicht unter
Kontrolle. Gott ist Gott und hat es unter Kontrolle.
Auch das ist ein ganz wichtiger seelsorgerlicher
Aspekt.
Wobei Gott unseren Vorwitz bi dieser Sache an
der Nase herumführt, indem er aus den Schlimmsten die Besten macht: Bsp Paulus
vom Christenverfolger zum grossen Missionar für Christus.
Darum: Das Ideal ist in Gottes Hand und wir
können das Ideale nicht aus menschlicher Kraft verwirklichen. Aber Jesus
Christus kann es:
Römer 12 bis 14
14.1.23
Nachdem Paulus das Leben in der Gnade erklärt
hat, wendet er diese Freiheit in der Praxis anzuwenden. Das darf man nun nicht
im Leistungsdenken verstehen, sondern in Christus, im Bewusstsein, dass ich es
nicht im Fleisch, nicht mit meinen menschlichen Möglichkeiten kann, sondern in
Christus geschenkt bekomme.
Das ist ein anderer Gehorsamschritt, als wenn
ich es aus eigener Kraft machen müsste. Es ist vielmehr, im Vertrauen auf die
Hilfe Gottes barmherzig und grosszügig zu leben, weil man von Gott beschenkt
wird.
In dieser Zeit bis Jesus wiederkommt, steht
das noch unter dem eschatologischen
"Schon-jetzt-und-noch-nicht-Aspekt". Also ein immer wieder in
Christus sein wollen.
Wir sind in Christus gerettet. Trotzdem harren
wir in Christus.
"Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid
auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist." Römerbrief.
Das können wir nicht. Aber Christus kann es.
Und da wir Gottesfurcht haben und damit unserer Menschenfurcht Einhalt
gebieten, können wir das in Christus auch, wenn uns die Menschen ablehnen. Die
Ablehnung oder sogar der Hass tut weh. Paulus wird schlussendlich sogar in Rom
geköpft. Aber die geistliche Wahrheit, die Liebe zu den Menschen in Rom war so
stark, dass Rom schlussendlich christlich wurde. Kaiser Konstantin hielt es
zwar noch für unmöglich aus Rom eine christliche Hauptstadt zu machen.
Aber es wurde ein wichtiges christliches
Zentrum. Natürlich lässt das auch dss Böse aufflammen und wir sehen dann gerade
in der römischen Kirche durch den Machtzuwachs Perversionen. In der Reformationszeit
sah man das Prinzip des Papsttums als den Antichristen. Nicht unbedingt jeder
Papst, aber das Prinzip, dass man die Stellvertretung Gottes praktisch zum Gott
selber sein erhöhte, dass man selber Erfüllen will, anstelle in Christus und
dass man selber bestimmen will, was Gott zu wollen hat.
Und das ist ja nicht nur ein Problem des
Pfarrers von Rom. Wir alle haben eine solche Tendenz, die uns ins Unglück
führen wird, wenn wir es nicht täglich zu Christus bringen.
Dieses Busse tun ist ein freudiges Geschäft,
wie schon Luther sagte.
Denn die Freude am Herrn ist unsere Kraft.
Sinngemäss steht das schon im Alten Testament, s. Nehemia 8,10
Unsere Freude liegt in Gott und nicht in den Umständen,
darum kann Paulus diese Zeilen im Heiligen Geist schreiben.
Gott gebe uns seinen Geist, damit wir immer
mehr in Christus ruhen dürfen. Auch wenn unsere erste Liebe erkaltet sein
sollte: Christus kann sie wieder geben. Vielleicht eine gereiftere Liebe, die
nun mehr versteht. Weniger enthusiastisch, dafür umso ausdauernder.
Römer 15
Sonntag, 15. Januar 2023
Heinrich Bullinger, der Nachfolger Zwingli aus dem Aargau
Ein interessantes Interview: Herr Tillmann Luther interviewt einen anderen reformierten Pfarrer zum Thema Heinrich Bullinger.
Gerade diese Woche hatte ich ein interessante E-Mail-Diskussion mit einem anderen reformierten Pfarrer, der mich übrigens sehr beeindruckt. Leider ist dieser pensioniert. Er meinte zum Thema der Prädestination, dass er Heinrich Bullingers Haltung vor der Johannes Calvins vorzieht. Und dann ist er von der Bundestheologie Bullingers beeindruckt. Zwingli war scheinbar der erste, der auf diesen biblischen Zusammenhang aufmerksam machte. Bullinger arbeitete sich in diesem Thema ein.
Er schrieb ebenfalls eine Schrift über Bullinger und seiner theologischen Arbeit, die er mir noch geben wird. Worauf ich mich sehr freue.
Ich verstand ihn zum Thema Prädestination so:
Der Mensch hat keinen freien Willen (= ein philosophisches Konzept). Gott lässt ihm den eigenen Willen. ... und kann diesen eigenen Willen verändern, wenn er ihm ein Wunder schenkt.
Vielleicht werde ich aus seiner Arbeit an dieser Stelle noch weitere Informationen veröffentlichen.