"Solltest du tatsächlich so selbstbewusst und stolz sein, dann höre mich bitte einen Augenblick an. Du wirst verlorengehen, so gewiss, wie du lebst. Ihr Gerechten, die ihr eure Gerechtigkeit selbst erworben hat, ir seid entweder Betrüger oder Betrogene. Denn die Bibel kann icht lügen; sie stellt klipp und klar fest: 'Da ist nicht, der gerecht sei, auch nciht einer' (Römer 3,10). Jedenfalls habe ich Selbstgerechten kein Evangelium zu bringen - nicht ein Wort! Jesus Christus kam nicht, um die Gerechten zu rufen, und ich werde nicht tun, was er nicht tat. Riefe ich die Gerechten, sie würden doch nicht kommen..."
"Aber auch der grossmütigste Mann kann niemand die Schuld erlassen, der ihm nichts schuldet. Selbst die Allmacht Gottes ist nicht imstande zu vergeben, wo keine Sünde ist. Darum kann es keine Gnade für die geben, die ohne Sünde sind. Gnade gilt nur den Schuldigen. Gnade gilt nur den Schuldigen. Vergebung kann nur für Sünder sein. Es wäre töricht zu sagen, dass denen vergeben werden soll, die keine Vergebung brauchen, und denen verzeihen werden soll, die kein Unrecht taten.
Meinst du, dass du verlorengehen musst, weil du ein Sünder bist?
Ganz im Gegenteil,
gerade deshalb kannst du errettet werden! Weil du dich als ein Sünder erkennst, möchte ich dich ermutigen zu glauben, dass die Gnade für dich bestimmt ist. Einer unserer Dichter wagte zu sagen:
Ein Sünder ist ein heilig Ding;
der Heilge Geist macht' ihn dazu.
Es stimmt, dass Jesus sucht und selig macht, was verloren ist. Er starb und versöhnte wirkliche Sünder. Ich freue mich immer sehr, wenn ich Leuten begegne, die nicht nur mit Worten spielen und sich nicht nur, weil es so üblich ist, 'elende Sünder' nennen. Ich würde mich gerne die ganze Nacht hindurch mit solchen unterhalten, die sich aufrichtig für Sünder halten. Vor ihnen verschliesst das Gasthaus zur Barmherzigkeit niemals seine Türen. Unser Herr Jesus starb nicht für eingebildete Sünden. Sein Herzblut wurde vergossen, um die dunkelroten Flecken abzuwaschen, die kein anderes Mittel entfernen kann.
Wer schwarz ist von Sünden - gerade für ihn ist Jesus Christus gekommen, um ihn weiss zu machen. Ein Evangelist predigte einmal über den Text: 'Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt' (Matthäus 3,10). Anschliessend sagte einer der Hörer zu ihm:
'Man hätte denken können, dass Sie zu Verbrechern sprächen. Sie hätten Ihre Predigt im Bezirksgefängnis halten sollen.'
'Oh nein', antwortete der Redner, 'im Gefängnis würde ich nicht über diesen Text predigen. sondern über das Wort: 'Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort, dass Jesus Christus gekommen ist, in die Welt, die Sünder selig zu machen' (1. Timotheus 1,15).'
Genauso ist es? Das Gesetz ist für Selbstgerechte da, damit sie demütig werden. Das Evangelium gilt den Verlorenen, damit sie nicht länger verzweifeln müssen.
Wenn du nicht verloren bist, was willst du dann mit einem Heiland?"
Zugleich habe ich heute morgen in 5. Mose (Deuteronomium) gelesen. Wir werden sehen, dass auch die Erwählung Israels aus Gnade geschehen ist - und nicht aus Werken.
"So wisse nun, dass nicht um deiner Gerechtigkeit willen der HERR, dein Gott, dir dieses gute Land einzunehmen gibt; - denn du bist ein halsstarriges Volk!" (5. Mose 9,6)
Israel darf ein Land erobern. Dabei verübt Gott gleichzeitig ein Gericht an diesen Völkern. "Wenn sie nun der HERR , dein Gott, vor dir her ausgestossen hat, so sprich nicht in dienem Herzen: Um meiner (eigenen) Gerechtigkeit willen hat der HERR mich hereingeführt, dieses Land einzunehmen, so doch der HERR diese Heiden wegen ihres gottlosen Wesens vor dir her vertreibt. Denn nicht um deiner Gerechtigkeit und um deines aufrichtigen Herzens willen kommst du hinein, ihr Land einzuznehmen, sondern um ihres gottlosen Wesens willen vertreibt der HERR, dein Gott, diese Heiden, und damit er das Wort halte, das der HERR deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschoren hat." (5. Mose 9,4-5)
Es ist nichts als logisch, dass Gott selber sein Volk später dann auch wieder wegen ihrer Sünden aus diesem Land vertrieb. Es war dann immer wieder die Gnade Gottes, wenn sie zurückkehren konnten.
Interessant ist also, dass hier Gott seinem Volk Demut lernen möchte. Christen, die geistlich in das Volk Gottes eingepropft wurden, wie es Paulus im Römerbrief erwähnt, sollten sich nun hüten, über die Juden sich zu erheben. Auch wir sollten genau diese Demüt von Gott lernen. Denn wir sind nicht wegen unserer Gerechtigkeit gerettet worden, sondern weil uns Gott liebt. Er hat uns erwählt und er erweist uns ein Geschenk, dass Gott Gnade nennt!
Auf dieser Basis des Angenommenseins erklärt Gott auch seinen Willen und seine Gebote. Dabei haben die Juden besonders stränge Gesetze bekommen, die Abraham und Isaak noch nicht kannten. Aber gerade das sollte sie auszeichnen und uns Heiden Gottes Heiligkeit zeigen. Es ist eine besondere Gnade, wenn wir Nicht-Juden Christen werden dürfen, ohne diese besonderen Gesetze der Juden halten zu müssen. Und es ist zugleich erstaunlich. Daher haben die ersten Christen, die zuerst einmal alle Juden waren, darüber gestritten und es im ersten Konzil in Jerusalem - nach heftigen Streit - geklärt (s. Apostelgeschichte im Neuen Testament).
So muss man dann auch 5. Mo 10,15 - 18 verstehen:
"Dennoch hat der HERR allein zu dienen Vätern Lust gehabt, dass er sie liebte; und er hat ihren Samen erwählt nach ihnen, nämlich euch, aus allen Völkern, wie es heute der Fall ist. So beschneidet nu die Vorhaut eures Herzens und seid forthin nicht halsstarrig!
Denn der HERR, euer Gott, ist der Gott aller Götter und der Herr aller Herren, der grosse mächtige und schreckliche Gott, der keine Person achtet und keine Gaben nimmt.
Der da Recht schafft dem Waislein und der Witwe und die Fremdlinge lieb hat, dass er ihnen Speise und Kleider gebe."
Gott nimmt keine Gaben an. Damit ist sicherlich gemeint, dass sich Gott nicht bestechen lässt. Wir können ihn nicht kaufen: Weder mit Geschenken noch mit guten Taten. Gott ist unbestechlich und durchschaut unsere berechnende Hinterlist.
In diesem Text wird gleichzeitig gesagt, dass er nur sein Volk liebt. Dann kommt aber zum Ausdruck, dass er auch die Ohnmächtigen, die Waisen, Witwen und die Fremden liebt. Jene, die alleine sind und sich nicht wehren können. Für die schaut er. Auch hier sieht man wieder, dass Gott jenen hilft, die sich nicht selber helfen. Das Wort: "Hilf Dir selber, dann hilft Dir Gott!" stimmt nicht. Es ist gerade umgekehrt! Gott hilft uns, wenn wir an unsere Grenzen kommen und wir zu ihm gehen. Darum kann selbst ein Choleriker wie Paulus sagen, dass wenn er schwach ist, dann ist er schwach! Denn dann kann Gott wirken.
In 5. Mo 10,12 ff fordert Gott, dass man ihn lieben soll und ihm gehorchen. Da erklärt sogar Gott: "dass du die Gebote des HERRN beobachtest, und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete, zum Besten für dich selbst?" ((5. Mo 10,13) Gottes Gebote sollen also nicht einfach uns einengen, sondern sie sollen uns zum Besten dienen! Das ist die Denkweise von Gott.
Aber es ist wohl auch klar, dass wir den tieferen Sinn der Gebote Gottes nie halten können. Darum brauchen wir nicht nur zu unserer Errettung die Gnade Gottes, sondern auch im Leben mit Gott. Das wird uns auch von der schlimmen Sünde des Hochmuts bewahren. Denn ohne Gott können wir nichts. Gott selber spricht uns zu Gerechten. Bereits im Alten Testament hat dies David sehr klar erkannt. Letzten Sonntag hörte ich eine Predigt, indem es um David und Goliath ging. Leider ging der Prediger nicht auf den Unterschied von Saul, dem damaligen König und David ein. Er sagte nur, dass König Saul seine Salbung verloren hat. Aber warum er sie verloren hat, erklärte er nicht. Ein Vergleich hätte gezeigt, dass die Sünde, die Saul als gesalbter Gottes machte für uns nicht so schlimm waren, wie es dann später David als König tat. Warum aber war David ein Mann nach dem Herzen Gottes, während Saul verstossen wurde und seine Salbung verlor? David liess sich von der Begierde mitreissen. Begann Ehebruch. Alleine dafür hätte König David getötet werden müssen. Doch seine Versuche es zu vertuschen trieben ihn noch weiter in die Sünde, er liess den Ehemann indirekt umbringen. D.h. er kam im Krieg um. Aber David konstruierte ein Komplott, so dass er in einer Schlacht sterben musste. Getötet von den Feinden. Aber für Gott war es klar: David hatte ihn umgebracht. Als dann ein Prophet genau diese Sünden ansprach, da tat David öffentlich Busse!!! Da kam der grosse Unterschied zu Saul! Saul verlangte von Samuel, dass er seine öffentlichen Sünde nicht so nennen solle und über sein Zustand schweigen solle.
Hier muss man wissen, dass nach Calvin öffentliche Sünden, auch öffentlich bereinigt werden sollten. Damit andere dadurch nicht versucht werden. Nicht öffentliche, kann man auch nicht öffentlich bereinigen. Dieses Prinzip gilt natürlich für Personen des öffentlichen Lebens noch viel mehr: Insbesondere wenn sie Leiter sind. Und David hielt sich ganz selbstverständlich daran. Denn ihm war die Beziehung zu Gott wichtiger, als was andere Menschen über ihn dachten. Und das ist wahrhaftig heldenhaft. Lebte er ab diesem Moment keine "Schamgesellschaft" mehr? (Eine Schamgesellschaft schämt sich nur für das, was an offenbart wird. Dabei sollte man sich auch für jene Sünden schämen, die nur wir kennen. Das ist recht.)
Wie auch immer. Gott konnte ihm so vergeben. Denn auch für ihn galt diese gewagte Aussage:
"
Ein Sünder ist ein heilig Ding;
der Heilge Geist macht' ihn dazu.
"
Natürlich war damals Christus noch nicht für seine Sünden gestorben. Aber in den damaligen Opfern wurde im Vertrauen auf Gott (und damit letztendlich - ohne es zu wissen) auf das zukünftige Sterben von Jesus Christus am Kreuz, Sünden vergeben. Versöhnung mit Gott gelebt und Menschen die Sünder sind als gerecht erklärt. David wusste das. Darum betet er in einem Psalm, dass Gott gewissen Feinden das ja nicht klar machen soll, damit er ihnen nicht vergibt. Das war von David nicht barmherzig.
Aber wie ist unser Herz? Gott ist barmherzig und vergibt jedem, der Busse tut. Dafür garantiert Jesus Christus am Kreuz. Und dann sollen wir dort bleiben, in dieser unverdienten Gnade. Versuchungen werden sicherlich kommen. Die Versuchung auf sich selber zu verlassen. Oder den scheinbar leichteren Weg der Sünde zu nehmen. Aber die Sünde ist nie leichter. Das ist eine Lüge der Versuchung. Bei Gott bleiben, dass ist leicht und macht uns glücklich. Fallen ist menschlich. Liegenbleiben teuflisch. Wieder aufstehen göttlich. Letztendlich ist es Gott, der uns dazu die Kraft gibt. David erlebte die Gnade, dass Gott ihm einen Propheten sandte, auf den er hörte. Andere haben die Propheten beschimpft. Johannes der Täufer wurde sogar geköpft, weil er die Wahrheit sagte. So wurden diese Propheten mit ihrer letztendlich guten und frohen Botschaft (= Evangelium) zu ihrem Gericht. Wie das Evangelium auf uns wirkt, wählen wir selber. Wer unter der Sünde steht, wird sich für die Unfreiheit entscheiden. Darum sollen wir für die Menschen beten + für uns selber, dass wir immer wieder Gottes guten Willen wählen, damit wir frei und glücklich in Christus werden.
Amen, Amen! Gott segne uns so.
PS: in 5. Mose hört man immer wieder: Höre Israel. Unten ist ein Lied, nimmt dies auf: Schmei Israel auf Hebräisch. Die Bilder zeigen israelische Soldaten und das heutige Israel. Was man immer darüber denken mag. Für das heutige Israel ist es eine schwere Zeit. Sünder sind wir alle. Es ist die Gnade Gottes, die uns gerecht macht. Nie wir selber. Wer urteilt, sollte also aufpassen, wie er selber handelt. Denn Gott wird ihn richten, wie er richtet!!!! (s. Neues Testament: Jesus!)
Wie würden wir als Schweizer mit einer solchen Herausforderung umgehen? Wären wir nach 60 Jahren noch eine Demokratie?
PS2: Damit meine ich natürlich nicht, dass man nicht kritisch sein dürfe. Ganz im Gegenteil. Gerade durch das Bibellesen werden wir lernen zu beurteilen. Und Unrecht soll als Unrecht benannt werden.
Die Bibel zeigt aber auch, dass wir zuerst mit uns selber anfangen sollten. Jesus sagte im Matthäus-Evangelium, dass wir zuerst unseren Balken vor unserem Auge entfernen sollen, bevor wir den "Spriesser" im Auge eines anderen helfen zu entfernen. Dabei ist wichtig zu erkennen, dass Jesus Christus für wirkliche Sünden gestorben ist. Spurgeon betont dies so gut (s.o.). Wir Fromme neigen dazu, von unseren Sünden zu sprechen, sehen aber gar nicht, wie wirklich schlimm diese Sünden sind. (Es gibt auch noch andere Christen, die sprechen gar nicht mehr von Sünde...) In dieser Haltung kann uns Gott dann vergeben. Dadurch gilt: "Ein Sünder ist ein heilig Ding; der Heilige Geist macht ihn dazu." Dazu passt auch Luther's Aussage des fröhlichen Sünders, weil wir sicher sein können, dass Gott so wirkliche Sünden vergibt. Ein solcher Sünder kann zu sich stehen. Denn dieses Wissen wird uns befähigen, dass wir unsere Sünden uns von Gott zeigen lassen können, damit wir es Gott übergeben können. So können wir wirklich zu unserer Verantwortung stehen und sie sogleich unserem lieben Heiland abgeben. Wir werden dann von unseren falschen Wegen umkehren. Und Gott selber wird uns dann auch helfen, mit den Folgen der Sünde in unserem Leben umzugehen. Ich konnte schon sehen, wie Jesus einem Menschen aus der Drogensucht half. Wie er auf offener Strasse im aargauischen Bremgarten freudig rief: "Ich kann nun meine letzten Geld-Schulden zahlen."
Oder eine junge Frau, die durch ihr wildes Sexleben Verletzungen bekam. Als sie sich bekehrte, gab Gott Ihr eine ruhige Zeit. Sie konnte vieles aufarbeiten. Und als die Zeit reif war, fand sie einen lieben Mann und ist heute eine glückliche Mutter.
Der obige Viedeo-Clip zeigt, wie Israelis mit ihrer schweren Situation umgehen können. Man darf Ihnen sicher zugestehen, dass sie Schlimmes erleben und darüber auch trauern. In einem politischen Konflikt - wie in jedem anderen - gibt es immer zwei Seiten. Als Aussenstehende können wir einfach hinhören und versuchen die Parteien zu verstehen. Wir sollten uns vor vorschnellen und oberflächlichen Urteilen hüten, denn das ist der beste Weg um unrecht zu urteilen. Wo viel Macht ist, da gibt es Machtmissbrauch, hat mal ein englischer Historiker gesagt. Daher braucht es eine offene Presse. Erst wenn die Fakten auf dem Tisch sind, kann man überhaupt ein vernünftiges Urteil fällen. In meinen persönlichen Konflikten merke ich, dass da, wo ich sehe, dass ich der Urheber bin, ist es einfach dafür Verantwortung zu übernehmen und mich zu entschuldigen. Ich muss einfach meinen Stolz überwinden. Nun gibt es aber auch Konflikte, wo mir manchmal Probleme einer anderen Person übergezogen werden. Da wäre es wichtig, sich davon zu distanzieren. Dass kann schon entspannend auf den Konflikt wirken. Es gibt da unheimliche Mechanismen, die da zwischen Menschen ablaufen können. Und dann ist es noch so, dass wenn mir Unrecht geschehen ist, dann muss ich aufpassen, dass ich nicht unrecht tue. Wobei Wut noch keine Sünde ist. Es steht geschrieben: Zürnt, sündigt aber nicht! Natürlich kann der Zorn schnell in Ueberreatkion, also Sünde münden. Wir sind nicht Gott und können daher keinen reinen gerechten Zorn leben. Aber es wäre auch lieblos, wenn uns Unrecht einfach kalt lassen würde. Gleichgültigkeit ist ja das Gegenteil von Liebe. Aber auch hier gilt: Die Sündhaftigkeit in mir würde mich gerne verleiten, dass ich Fehler anderer dazu benutze, meine Sündhaftigkeit auszuleben. Das sieht man eigentlich immer wieder: Wenn ein Politiker einen Fehler macht, dann wird er nicht nur dafür angegriffen, sondern es wird ihm gerade die Menschenwürde abgesprochen, damit man seine eigene Sündhaftigkeit an ihm auslassen kann. Mobbing funktioniert so. Ist irgendjemand anders, als eine Gruppe, dann wird er zum schwarzen Schaf. Besonders schlimm wird es wenn ideologische oder religiöse Faktoren dazu kommen, und das Ausleben der Sündhaftigkeit noch als heilige Tat beschrieben wird. Selbstkritik wird dann sehr weit von sich geschoben. Es würde sehr helfen, man würde an die alte reformierte Lehre (und meiner Meinung nach sehr biblische Lehre) der Sündhaftigkeit von uns Menschen denken: Und selbst wir Wiedergeborenen gehören dazu, weil wir, wie Luther sagte gerecht und Sünder zugleich sind. Wenn wir uns dessen bewusst wären, würden wir von unserem hohen Ross der Selbstgerechtigkeit herunterkommen. Dann würden wir auch Busse für unsere guten Werke tun, weil unser Bestes vor Gottes Massstab noch Unreinheit und Sünde enthält.
Blaise Pascale hat es als Römisch-katholischer einmal so gesagt:
"Es gibt nur zwei Arten von Menschen: Die Gerechten, die sich für Sünder halten und die Sünder, die sich für Gerechte halten."
oder:
"Das Wissen von Gott ohne Kenntnis unseres Elends zeugt den Dünkel. Das Wissen unseres Elends ohne Kenntnis von Gott zeugt die Verzweiflung. Das Wissen von Jesus Christus schafft die Mitte, weil wir in ihm sowohl Gott als unser Elend finden."
Blaise Pascale, ein wissenschaftliches Genie und ein grosser Denker, der eine Bekehrung erlebte, wie man sich das wünschte, war ein christuszentrischer Römisch-Katholischer. Ich vermute daher wurden auch gewisse Bücher von ihm vom Pfarrer von Rom (Papst) verboten. Aber das müsste man genauer abklären.
PS2: Damit meine ich natürlich nicht, dass man nicht kritisch sein dürfe. Ganz im Gegenteil. Gerade durch das Bibellesen werden wir lernen zu beurteilen. Und Unrecht soll als Unrecht benannt werden.
Die Bibel zeigt aber auch, dass wir zuerst mit uns selber anfangen sollten. Jesus sagte im Matthäus-Evangelium, dass wir zuerst unseren Balken vor unserem Auge entfernen sollen, bevor wir den "Spriesser" im Auge eines anderen helfen zu entfernen. Dabei ist wichtig zu erkennen, dass Jesus Christus für wirkliche Sünden gestorben ist. Spurgeon betont dies so gut (s.o.). Wir Fromme neigen dazu, von unseren Sünden zu sprechen, sehen aber gar nicht, wie wirklich schlimm diese Sünden sind. (Es gibt auch noch andere Christen, die sprechen gar nicht mehr von Sünde...) In dieser Haltung kann uns Gott dann vergeben. Dadurch gilt: "Ein Sünder ist ein heilig Ding; der Heilige Geist macht ihn dazu." Dazu passt auch Luther's Aussage des fröhlichen Sünders, weil wir sicher sein können, dass Gott so wirkliche Sünden vergibt. Ein solcher Sünder kann zu sich stehen. Denn dieses Wissen wird uns befähigen, dass wir unsere Sünden uns von Gott zeigen lassen können, damit wir es Gott übergeben können. So können wir wirklich zu unserer Verantwortung stehen und sie sogleich unserem lieben Heiland abgeben. Wir werden dann von unseren falschen Wegen umkehren. Und Gott selber wird uns dann auch helfen, mit den Folgen der Sünde in unserem Leben umzugehen. Ich konnte schon sehen, wie Jesus einem Menschen aus der Drogensucht half. Wie er auf offener Strasse im aargauischen Bremgarten freudig rief: "Ich kann nun meine letzten Geld-Schulden zahlen."
Oder eine junge Frau, die durch ihr wildes Sexleben Verletzungen bekam. Als sie sich bekehrte, gab Gott Ihr eine ruhige Zeit. Sie konnte vieles aufarbeiten. Und als die Zeit reif war, fand sie einen lieben Mann und ist heute eine glückliche Mutter.
Der obige Viedeo-Clip zeigt, wie Israelis mit ihrer schweren Situation umgehen können. Man darf Ihnen sicher zugestehen, dass sie Schlimmes erleben und darüber auch trauern. In einem politischen Konflikt - wie in jedem anderen - gibt es immer zwei Seiten. Als Aussenstehende können wir einfach hinhören und versuchen die Parteien zu verstehen. Wir sollten uns vor vorschnellen und oberflächlichen Urteilen hüten, denn das ist der beste Weg um unrecht zu urteilen. Wo viel Macht ist, da gibt es Machtmissbrauch, hat mal ein englischer Historiker gesagt. Daher braucht es eine offene Presse. Erst wenn die Fakten auf dem Tisch sind, kann man überhaupt ein vernünftiges Urteil fällen. In meinen persönlichen Konflikten merke ich, dass da, wo ich sehe, dass ich der Urheber bin, ist es einfach dafür Verantwortung zu übernehmen und mich zu entschuldigen. Ich muss einfach meinen Stolz überwinden. Nun gibt es aber auch Konflikte, wo mir manchmal Probleme einer anderen Person übergezogen werden. Da wäre es wichtig, sich davon zu distanzieren. Dass kann schon entspannend auf den Konflikt wirken. Es gibt da unheimliche Mechanismen, die da zwischen Menschen ablaufen können. Und dann ist es noch so, dass wenn mir Unrecht geschehen ist, dann muss ich aufpassen, dass ich nicht unrecht tue. Wobei Wut noch keine Sünde ist. Es steht geschrieben: Zürnt, sündigt aber nicht! Natürlich kann der Zorn schnell in Ueberreatkion, also Sünde münden. Wir sind nicht Gott und können daher keinen reinen gerechten Zorn leben. Aber es wäre auch lieblos, wenn uns Unrecht einfach kalt lassen würde. Gleichgültigkeit ist ja das Gegenteil von Liebe. Aber auch hier gilt: Die Sündhaftigkeit in mir würde mich gerne verleiten, dass ich Fehler anderer dazu benutze, meine Sündhaftigkeit auszuleben. Das sieht man eigentlich immer wieder: Wenn ein Politiker einen Fehler macht, dann wird er nicht nur dafür angegriffen, sondern es wird ihm gerade die Menschenwürde abgesprochen, damit man seine eigene Sündhaftigkeit an ihm auslassen kann. Mobbing funktioniert so. Ist irgendjemand anders, als eine Gruppe, dann wird er zum schwarzen Schaf. Besonders schlimm wird es wenn ideologische oder religiöse Faktoren dazu kommen, und das Ausleben der Sündhaftigkeit noch als heilige Tat beschrieben wird. Selbstkritik wird dann sehr weit von sich geschoben. Es würde sehr helfen, man würde an die alte reformierte Lehre (und meiner Meinung nach sehr biblische Lehre) der Sündhaftigkeit von uns Menschen denken: Und selbst wir Wiedergeborenen gehören dazu, weil wir, wie Luther sagte gerecht und Sünder zugleich sind. Wenn wir uns dessen bewusst wären, würden wir von unserem hohen Ross der Selbstgerechtigkeit herunterkommen. Dann würden wir auch Busse für unsere guten Werke tun, weil unser Bestes vor Gottes Massstab noch Unreinheit und Sünde enthält.
Blaise Pascale hat es als Römisch-katholischer einmal so gesagt:
"Es gibt nur zwei Arten von Menschen: Die Gerechten, die sich für Sünder halten und die Sünder, die sich für Gerechte halten."
oder:
"Das Wissen von Gott ohne Kenntnis unseres Elends zeugt den Dünkel. Das Wissen unseres Elends ohne Kenntnis von Gott zeugt die Verzweiflung. Das Wissen von Jesus Christus schafft die Mitte, weil wir in ihm sowohl Gott als unser Elend finden."
Blaise Pascale, ein wissenschaftliches Genie und ein grosser Denker, der eine Bekehrung erlebte, wie man sich das wünschte, war ein christuszentrischer Römisch-Katholischer. Ich vermute daher wurden auch gewisse Bücher von ihm vom Pfarrer von Rom (Papst) verboten. Aber das müsste man genauer abklären.