Als erstes Solo auf Deutsch gesungen:
Und hier von einem Chor in Französisch: Es klingt beeindruckend. (Sehr klar gesungen. Fein und sanft + genial. Was erstaunt: Sie rollen den R. Ist dies, weil es Südfranzosen sind? Oder gibt es eine alte Tradition alte Lieder mit rollendem R zu sinden? Ich weiss es nicht.)
Wenn man bedenkt, das Johannes Calvin nicht so musikalisch wie Martin Luther oder Huldrych Zwingli war und dass er am Ende es aufgab Verse für die Psalter zu schmieden und es fähigeren Künsterln überliess, so war es doch Calvins Unterstützung, die uns die Psalter in den evangelischen Kirchengesangbüchen schenkte. Die Lieder sind nun 500 Jahre alt und sind - wie viele andere alte Kirchenlieder kraftvoll, wenn auch nicht mehr ganz unserem Zeitgeist entsprechend. Doch wie bei aller Kunst, wer sich darauf einlässt, wird - sobald er das Glück des Verständnisses dieser Kunstart aufgeht - bereichert: Gott zur Ehre (und alles was Gott ehrt, tut auch uns gut.)
Johannes Sebastian Bach hat den Strassburger Choral „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ als Kantate komponieren. Hier ein Beispiel:
Und hier die romantische Version von Händel:
"In der Romantik komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy seine berühmte A-Dur Sonate über den Choral ‚Aus tiefer Not schrei ich zu dir‘“.
Hier eine Version zu hören (Ich hoffe, es ist die richtige Version):
Der Bibeltext, Psalm 2, selber lautet so (nach der Uebersetzung von Schlachter):
"Warum toben die Heiden und reden die Völker vergeblich?
Die Könige der Erde stehen zusammen, und die Fürsten verabreden sich wider den HERRN und wider seinen Gesalbten.
'Wir wollen ihre Bande zerreissen und ihre Fesseln von uns werfen'
Der im Himmel thront, lacht, der HERR spottet ihrer.
Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn und sie schrecken mit seinem Grimm:
'Ich habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem Heiligen Berge!'
Ich will erzählen vom Ratschluss des HERRN;
er hat zu mir gesagt: 'Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. -
Heische von mir, so will ich dir die Nationen zum Erbe geben und die Enden der Erde zu deinem Eigentum.
Du sollst sie mit eisernen Zepter zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeissen!'
So nehmet nun Verstand an, ihr Könige, und lasset euch warnen, ihr Richter der Erde!
Dienet dem HERRN mit Furcht und frohlocket mit Zittern.
Küsset den Sohn, dass er nicht zürne und ihr nicht umkommet auf dem Wege; denn wie leicht kann sein Zorn entbrennen! Wohl allen, die sich bergen bei ihm!"
In diesem Text wird vom Gesalbten gesprochen. Hebräisch bedeutet dies der Messias und im Griechischen der Christus. Dieser Psalm handelt also von einem gesalbten König von Israel (inkl. Judäa), der als Hirte des Gottesvolkes von der Welt herausgefordert wird. Zugleich betrifft es den davidischen König! Und Gott hat David versprochen, dass immer ein Nachfahre von ihm auf dem Thron sein wird. Die Frage ist nun, wie das Gott erfüllt hat. Jesus Christus ist - als adoptierter Sohn von Josef - ein Nachfahre von David (und vermutlich auch von Marias Vorfahren her, dass müsste aber noch genauer abgeklärt werden.).
So erklärt die Genfer Studienbibel auf Seite 883:
""Könige" Die Völker organisieren sich unter der Leitung ihrer politschen Führer.
"'Seinen Gesalbten' Während der Psalmist hier zweifellos den damals aktuellen davidischen König im Blick hatte, bezieht sich dieses Lied letztendlich auf Christus, den König aller Könige."
Denn Jesus Christus erfüllt auch diese Verheissung: Er wird immer auf dem Thron von David herrschen. Als 100% Gott und 100% Mensch erfüllt Jesus auch diese Prophezeiuung.
In Vers 7 wird erklärt "Du bis mein Sohn". Hier werden wir an den Davidsbund erinnert. Als David für Gott einen Tempel bauen will, wird ihm das nicht gestattet, da David im Krieg sehr viele Menschen töten musste. Es wird verheissen, dass sein Sohn diesen Tempel bauen darf. Dabei gibt es noch eine weitere Erfüllung dieser Verheissung von Gott. In 2. Samuel 7,14ff steht u.a. dazu "Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein, Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen und mit Schlägen der Menschenkinder strafen. Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul abwandte, den ich vor dir beseitigt habe;
sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig vor dir beständig sein: dein Thron soll auf ewig bestehen." Interessant ist, dass David dies nicht zum Anlass nahm, um hochmütig zu werden. Vielmehr bekannte er, "Wer bin ich, mein Herr, HERR, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast'" (2. Sam. 7,18)
In Davids Sohn Salomo erfüllt sich ein Teil dieses Versprechens von Gott. Doch Gott hat noch mehr versprochen. In 2. Sam. 7,19 spricht David sogar von "des Menschen höchstes Ziel!". Auch Psalm 7, Vers 12 spricht vom "Küsset den Sohn": So wurde einst König Saul von Samuel geküsst, als er zum König von Israel berufen wurde. Damit bezeugt man, die Unterwerfung unter de König. Interessant wird hier nicht das hebräische Wort "ben", sondern das aramäische Wort "bar" für Sohn verwendet.
In Hebräer 1,5 wird über Jesus gesagt:
"Denn zu welchem von den Engeln hat er jemals gesagt: 'Du bist mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt'? Und wiederum: 'Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein'?"
Die letztendliche Erfüllung ist also Jesus Christus: Er ist DER Davidssohn. Ganz Mensch und ganz Gott, der unsere Sünden auf sich genommen hat und nun sagt:
Ihr müsst nicht vor den Mächtigen dieser Welt Angst haben. Ihr müsst überhaupt keine Menschenfrucht haben. Fürchtet mich und ich werde Euch durch alles hindurch helfen.
Und zu den Mächtige dieser Welt sagt Jesus, werdet vernünftig! Das Heil liegt nicht in Euren selbstverliebten und hochmütigen Träumen, sondern bei mir! Ich, Jesus Christus bin der wahre König der Könige. Bei mir kommt ihr zur Ruhe und bei mir findet Ihr das wahre Glück, das Ihr sucht!
Gott hat es so eingerichtet, dass alles was Gott ehrt, auch uns gut tut.
Gott allein sei Ehre!
Amen.