Donnerstag, 30. April 2020

Freies Handeln und versklavter Willen - ODER: Vom unfreien Willen zur Freiheit der Kinder Gottes


Unterschied des Freien Handelns und des versklavten Willens.
Oder vom unfreien Willen zur Freiheit der Kinder Gottes!


Zuerst Jeremia 18, ein Kriminalfall: Gutes wird mit Bösen vergolten.

„Das Gefäss, welches er aus Ton machte, misslang dem Töpfer unter den Händen. Da fing er von neuem an und machte daraus ein anderes Gefäss, wie es in den Augen des Töpfers richtig war.“ (Jeremia 18,4)

„Kann ich mit euch nicht tun wie dieser Töpfer, du Haus Israel? Spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, also seid ihr in meiner Hand, Haus Israel!
Plötzlich rede ich wider ein Volk oder ein Königreich, dasselbe auszurotten, zu verderben und zugrunde zu richten;“ (Jeremia 18,7)                   Das kann Gott. Erschreckend.

„kehrt aber jenes Volk, über welches ich geredet habe, von seiner Bosheit um, so lasse auch ich mich des Unglücks gereuen, das ich über sie zu bringen gedachte.“ (Jeremia 18,9)

So kenne ich Gott: Gnädig und Barmherzig. Ein Beispiel dazu ist Ninive, dass durch die nicht motivierte Predigt von Jona Busse tat.

„Ebenso plötzlich aber, wenn ich rede von einem Volk oder Königreich, es zu bauen oder zu pflanzen,
und jenes Volk übeltut vor mir und meiner Stimme nicht gehorcht, so lasse auch ich mich des Guten gereuen, das ich mir vorgenommen hatte, ihnen zu tun.“             (Jeremia 18,9 – 10)

Gott ist nicht nur der Gott seines Volkes, sondern er ist Gott aller Völker.

„Darum sage nun den Männern Judas und den Einwohnern Jerusalems: So spricht der HERR: Sehet, ich bereite Unglück wider euch und nehme mir gegen euch etwas vor. Darum kehret um, ein jeder von seinem bösen Weg, und bessert eure Wege und eure Taten!“
(Jeremia 18,11)

Doch sie wollen nicht. Und nicht nur das: Gottes Volk plant nun sogar Anschläge gegen den Propheten Jeremia:

„Da sprachen sie: ‚Kommt, lasst uns wider Jeremia Anschläge ersinnen! Denn es wird weder das Gesetz dem Priester, noch der Rat dem Weisen, noch das Wort dem Propheten verlorengehen. Wohlan, lasst uns ihn mit der Zunge niederschlagen, dass wir auf keine seiner Worte merken müssen!‘“ (Jeremia 18,18)

Der Prophet Jeremia sucht Hilfe bei seinem Herrn: Jeremia 18,19.
Und dann Vers 20:
„Soll Gutes mit Bösem vergolten werden, da sie meiner Seele eine Grube gegraben haben? Gedenke, wie ich vor dir gestanden habe, zu ihrem Beten zu reden, um dienen Zorn von ihnen abzuwenden!“ (Jeremia 18,20)
           
Jeremia hat sich für sein Volk eingesetzt. Aber wie so oft, hasst eine Schamgesellschaft die Wahrheit. Sie wollen nicht in ihren exozentrischen, antiintellektuellen Selbstverliebtheit gestört werden. Sie wollen nicht eine Änderung ihrer Probleme und Sünden, darum gehen sie auf den Propheten los. Sie meinen ohne Propheten können sie ruhig und glücklich ihre Bösartigkeiten leben. Aber Probleme löst man nur, wenn man sie ernst nimmt und differenziert betrachtet. Im konkreten Fall geht es um Sünde in der Gemeinschaft des Volkes Gottes. Die Gemeinde Gottes läuft völlig falsch und läuft in ein Zorngericht Gottes, wenn sie nicht umkehren. Nun wird selbst Jeremia wütend und in einem gewissen Sinne verflucht er sein Volk. In Vers 23 sieht man nun, dass nicht nur mit Worten gegen Jeremia Anschläge geplant werden: Sie wollen ihn auch töten.
Jesus Christus sprach in ähnlicher Situation anders: Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Jesus war aber auch Gott und nicht nur ein Mensch wie Jeremia. Jesus ist wahrer Prophet, König und Priester, wie es kein Mensch war, weil Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch war. Jesus ist ein vollkommener Mensch, weil er nicht unter den Folgen des Sündenfalls versklavt ist. Und als solcher hat er uns als neuer Adam aus unserer Misere befreit! Dazu aber später mehr.

Freies Handeln und versklavter Wille

Dazu Genfer Studienbibel Seite 1209. Hierzu einige Gedanken:

Heute bei der stillen Zeit wurde mir bewusst, dass wir beten sollten, dass Gott der Herr den Riegel über unseren Völkern wegnimmt oder löst.
Das postmoderne antiintellektuelle Geschwafel vernebelt das Denken. Unklare Begriffe und zunehmende Unfähigkeit zu Analysieren, vernünftig zu Differenzen lässt uns in Wunschtträume flüchten.
Und es ist geistlich gesehen noch schlimmer, denn es ist nicht nur ein intellektuelles Problem: wir sind gefangen in unseren Sünden und wollen aus eigener Kraft alles richten. Wir wollen nicht Busse tun, ja wissen nicht mal, was das ist. (zu Christus gehen) Unsere Völker leiden, weil die gute Lehre fehlt.
Viele Theologen versagen. Auch sie brauchen Gnade, die Freiheit Christi. Heute lernte ich: Christliche Freiheit ist die Freiheit von der Sünde und nicht zur Sünde! Natürlich harren wir auch auf die Verherrlichung in Christus bis Jesus wiederkommt. Wir dürfen uns das immer wieder bewusst machen. Es ist "erst" eine geistliche Realität. Aber dieser Vorschuss ist wesentlich und es muss der Welt verkündigt werden: Jesus ist unsere Gerechtigkeit. Er hat alles für unser Heil getan, darum ist er der einzige Heiland. Das können wir nicht. Das ist schlimm für unseren Stolz und unsere Selbstgerechtigkeit, aber es ist auch unsere grösste Befreiung vor Leistungsdenken, Aberglauben und Heilsungewissheit.
Jesus hat uns den Schlüssel gegeben. Lieber Heiland hilf, dass die Gemeinde, die Kirche ihn auch nutzt. Nimm den Riegel weg. Nimm das Schloss weg: in Deinem Volk und vor unseren Völkern. Lass Dein Evangelium uns erlösen. Erlöse uns von der Dummheit und Sklaverei der Sünde. Schenke Wiedergeburt und gute Lehre. Mache uns Weise, damit wir durch Dich aus Problemen Chancen machen. Amen.
Was uns dabei tröstet: Gott hat alles unter Kontrolle. Er ist allmächtig und weiss, was er tut, auch wenn wir es nicht verstehen.

Wie kann aber Gott allmächtig sein und wir trotzdem verantwortlich?
Wichtig ist dabei, dass man (wie überall) die Begriffe treffend definiert, damit man treffend denken kann. Zudem: Wenn zwei die gleichen Begriffe verwenden, aber jeder etwas anderes darunter versteht, dann reden sie aneinander vorbei.
Richtig Diskutieren und Denken, setzt also voraus, dass man klare Begriffe hat, damit man auch klar und möglichst eindeutig Denken und Kommunizieren kann. Gerade das ist heute schwer, wo gewisse „Intellektuelle“ nicht mal mehr zwischen Mann und Frau unterscheiden können (oder wollen).

Theologisch wird bei unserem Begriff gerne der Begriff unfreier Wille genutzt. DOCH dieser Begriff kann schnell falsch verstanden werden. Zumindest in der traditionellen reformierten Theologie ist damit nicht gemeint, dass man mit unserem versklavten (oder geknechteten oder unfreien) Willen, nicht frei handeln könne. Ganz im Gegenteil! Und das ist erstaunlich, weil Philosophie und auch in gewissen religiösen Lehren, das ganz anders verstanden wird.

Aber wir Menschen sind frei agierende Menschen und auch für unsere Verhalten, Denken und Handeln voll verantwortlich. Das lehrt die Bibel eindeutig. Auch die oben erwähnten Verse der Bibel stellen dies klar heraus. Dies gilt für das Individuum, wie auch für ganze Völker. Und trotzdem ist der allmächtige Gott auch über alle Menschen UND alle Völker letztendlich der Herr.
Dazu die Genfer Studienbibel:

Freies Handeln ist ein Kennzeichen der Menschheit als solcher. Alle Menschen handeln frei in dem Sinne, dass sie frei entscheiden, was sie tun werden, wobei sie das wählen, was ihnen zusagt, gemäss ihrem Gewissen, ihren Neigungen und Gedanken. Sie sind im Blick auf ihre Entscheidungen Gott und dem Rest der Menschheit gegenüber verantwortlich. Adam war vor und nach dem Sündenfall ein frei handelnder Mensch. Auch nach seinem Fall hatte er Wünsche, die er durch seinen Willen in die Tat umzusetzen suchte.“ Das gilt auch für uns und wird auch im Paradies gelten. Aber als verherrlichte Heilige (d.h. nachdem Jesus zum zweiten Mal gekommen sein wird) werden wir in der Gnade gefestigt sein und können daher nicht mehr sündigen. Dann werden wir nur noch das wählen wollen, was wirklich gut und richtig ist. Dann wird unser Herz vollständig umgewandelt sein. Also das, was hier begonnen hat und wir nur im Glauben und Hoffen erfassen, wird dann zur vollen Blüte kommen.
Der Begriff freier Wille wurde im 2. Jahrhundert von Lehrern der Christenheit als Fähigkeit definiert, in einer bestimmten Situation aus allen denkbaren moralischen Möglichkeiten auszuwählen. „Augustinus lehrte, dass diese Fähigkeit durch den Sündenfall verlorengegangen sei. Dieser Verlust ist Teil der Last der Erbsünde. Seit dem Sündenfall ist unser Herz von Natur aus nicht mehr Gott zugeneigt; unsere Herzen sind an die Sünde gebunden und können aus dieser Sklaverei nur durch die Gnade der Wiedergeburt befreit werden.
Diese Auffassung vom freien Willen zeigt Paulus in Römer 6,16 – 23.

Nur ein Wille, der freigemacht wurde, ist in der Lage freiwillig und aus ganzem Herzen die Gerechtigkeit zu wählen. Eine dauerhafte Liebe zur Gerechtigkeit, d.i. eine Hinwendung des Herzens zu dem Lebenswandel der Gott  gefällt, ist Teil der Freiheit, die Christus schenkt (Johannes 8,34 – 36 und Galather 5,1.13).“

„Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklave hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklave seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?
Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde gewesen, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Vorbild der Lehre, dem ihr euch übergeben habt.
Nachdem ihr aber von der Sünde bereit wurdet, seid ihr der Gerechtigkeit dienstbar geworden.
Ich muss menschlich davon reden wegen der Schwachheit eures Fleisches. Denn so, wie ihr eure Glieder in den Dienst der Unreinigkeit und der Gesetzlosigkeit gestellt habt, um gesetzlos zu handeln, so stellt nun eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit zur Heiligung.
Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr frei gegenüber der Gerechtigkeit. Welche Frucht hattet ihr nun damals von den Dingen, deren ihr euch jetzt schämt? Denn ihr Ende ist der Tod.
Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung, als Ende aber das ewige Leben.
Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“
                                                                       (Römer 6,16 – 23)

„Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde.
Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus: der Sohn bleibt ewig.
Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei.“

                                                                       (Johannes 8,34 – 36)

                                   Dazu die Genfer Studienbibel:
„Die Wiederherstellung (Wiedergeburt) ist das Werk des Heiligen Geistes (3,3-8) und geschieht auf der Grundlage des stellvertretenden Todes und der Auferstehung Jesu Christi (3,14-16).
‚wirklich frei‘ Jesus sprach hier weder von politischer Freiheit noch von einer Freiheit, durch die wir bloss von äusseren Zwängen befreit werden. Echte Freiheit besteht darin, Gott zu dienen, d.h. den Zweck von Menschen zu erfüllen, die wirklich nach Gottes Bild geschaffen sind. Die Sünde beraubt uns dieser Freiheit, weil sie unseren Verstand verdunkelt, die Sinne degradiert und unseren Willen versklavt. Dies nannten die Reformatoren ‚völlige Verderbtheit‘, das einzige Heilmittel ist Gottes Gnade bei der geistlichen Wiedergeburt (3,3). S. KA  ‚Die Freiheit des Christen‘ bei Galater 5,1.“

So besteht nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!
Siehe, ich Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasst, wird euch Christus nichts nützen.“ (Galater 5,1 + 2)

„O dass sie auch abgeschnitten würden, die euch verwirren!“      (Galater 5,12)

Wir müssen uns alleine auf Christus stützen und nicht auf jemand anderes oder etwas anderes oder etwas was wir tun können! Denn wir sind durch Christus vom Leistungsdenken befreit worden: Gnadengeschenk bedeutet ein Geschenk! Ein Geschenkt und nochmals ein Geschenk in dem wir nun leben sollten und es nicht wieder verlieren, weil wir uns auf etwas anderes verlassen als auf Christus.

Als Christen sind wir von der Sünde bereit und nicht zur Sünde befreit.

Denn ihr seid zur Freiheit berufen, meine Brüder, nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dienst einander durch die Liebe.
                                                           (Galater 5,13)



(Philipper 3,7-14 gehört ebenfalls zu diesem Thema.)

Montag, 13. April 2020

Ostern

Χρήστος ανέστη - Αληθώς ανέστη
Christos anesti - Alithos anesti 

Dies bedeutet: Christus ist auferstanden - Christus ist wahrhaftig auferstanden.

Mit diesem Ostergruss der Ostkirche grüsse ich alle zu Ostern: 

An Karfreitag gedachten wir der Kreuzigung von Jesus Christus, der für unsere Sünden gestorben ist, damit wir nicht bis alle Ewigkeit für unsere Sünden leiden müssen. Damit hat Gottes sein gerechter Zorn an sich selber getragen, damit er uns vergeben kann und uns rechtlich gerecht sprechen darf. Erst dadurch kann er uns auch zu seinen Kindern adoptieren. 

Aber Jesus Christus starb nicht nur, sondern er stand auch am dritten Tag wieder aus dem Grab auf!

Christus ist wirklich auferstanden!

Bis heute gibt es Theologen und andere die dies nicht glauben können. Vor ca. 2000 Jahre schrieb dazu Paulus:

"Wenn aber Christus verkündigt wird, dass er aus den Toten auferstanden ist, wieso sagen denn etliche unter euch, es gebe keine Auferstehung der Toten?
Wenn es wirklich keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferstanden!
Wenn aber Christus nicht auferstanden ist, so ist unsere Verkündigung vergeblich, und vergeblich auch euer Glaube!" (1. Korintherbrief 15,12 bis 14)

"Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden;
dann sind auch die in Christus Entschlafenen verloren.
Wenn wir nur in diesem Leben auf Christus hoffen, so sind wir die Elendesten unter allen Menschen!
Nun aber ist Christus aus den Toten auferstanden, er ist der Erstling der Entschlafenen geworden. Denn weil der Tod durch einen Menschen kam, so kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen; denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden." (1. Korintherbrief 15,17 bis 23)

Paulus argumentiert hier nicht antiintellektuell postmodern, sondern sehr vernünftig.

Christus Tod ist eine historische Tatsache.
Die Auferstehung von Christus ist ebenfalls eine historische Tatsache.
Und er sieht das Heilsgeschehen durch Christus erst mit der Auferstehung von Jesus Christus aus den Toten als ganz erfüllt. Ohne die Auferstehung Christi wären wir Christen die armseligsten Menschen dieser Erde. Dann wäre die Tat von Christus nur für dieses Leben vor dem physischen Tod wesentlich. So aber, werden auch die Entschlafenen in Christus, d.h. die physisch verstorbenen, wie Christus dereinst mit einem Auferstehungsleib auferstehen. DARUM ist die historische Auferstehung von Jesus Christus so wichtig. Und es ist diese Auferstehungskraft von Jesus Christus, die auch uns im Alltag mit Christus Kraft und Hoffnung gibt.

"Als letzter Feind wird der Tod beseitigt." schreibt Paulus - inspiriert durch den Heiligen Geist im 1. Korintherbrief 15,26, nachdem er in wenigen Worten die Zeit bis zum zweiten Kommen von Christus beschreibt. Jesus Christus hat mit seinem Tod und seiner Auferstehung die Sünde, das Böse und den gesamten Fluch des Sündenfalls getragen und bezahlt. Dieser absolute Höhepunkt der Geschichtsschreibung von uns Menschen ist aber dennoch noch nicht ganz abgeschlossen. Denn am Schluss muss auch der letzte Feind, der Tod, beseitigt werden. Und das wird geschehen, wenn Jesus wiederkommt und der Tod mit vielen anderen in den Feuersee geworfen wird:

"Und ich sah die Toten, Kleine und Grosse, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und  ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäss ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand.
Und das Meer gab die Toten  heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gereichtet, ein jeder gemäss seinen Werken.
Und er Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod.
Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen." (Offenbarung 20,12 bis 15)

Danach kommt der neue Himmel und die neue Erde. (s. Offenbarung 21: "Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.
Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen." (Offenbarung 21,1 bis 4) Dann macht Jesus alles Neu, was schon hier in dieser Zwischenzeit begann in ihm neu zu werden.
Und das alles ist umsonst: "Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! Wer überwindet, der wird alles erben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein." (Offenbarung 21,6 und 7)

Die erste Auferstehung führt also zur zweiten Auferstehung. Das kann man so verstehen: Die erste Auferstehung von Jesus Christus erfüllt die Verheissungen der Bibel, indem die erste Auferstehung auch in dieser Zwischenzeit geistlich erlebt wird, indem man zu Jesus geht und alles von ihm erwartet: Vergebung, Neugeburt, Heiligung usw. Und diese Umkehr von den eigenen Werken zum Werk von Jesus Christus ist ein wichtiger Bestandteil der Bekehrung. Und wer die erste Auferstehung (Bekehrung) erlebt hat, wird auch die zweite Auferstehung erleben. Die anderen werden nach dem ersten Tod auch denn zweiten Tod erleben ... 
Das ist schrecklich.  Und daher sollen wir auch für alle Menschen beten, dass sie die erste und zweite Auferstehung erleben, damit sie den zweiten Tod nicht durchleiden müssen.
Für Materialisten sei noch kurz erwähnt: Leben ist in der Bibel nicht nur ein physischer Begriff, sondern auch ein Qualitätsbegriff. Man kann tatsächlich Leben und gleichzeitig Tod sein: Zum Beispiel: Tod in Sünden. Tod in Empfindungen. Tod in der Lebensqualität usw. Das ist  ebenfalls schrecklich: Zu existieren und dabei doch tot zu sein! Mancher Schreckensherrscher merkten das nicht, weil sie tot in Sünden waren. Das ist eine grosse Tragik. In diesem Sinne trägt der Sünder seine eigene Verschuldung und Verblendung über den Tod hinaus - bis in alle Ewigkeit. Nun gibt es Theologen die der Meinung sind, dass es keinen ewigen Tod gebe. Es wäre schön, wenn ich mich hier irren würde. Offenbarung 20,10 spricht von einer ewigen Qual für den Teufel, das Tier und den falschen Propheten:
"Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden  Tag und Nacht, in alle Ewigkeit." (Offenbarung 20,10). 
Petrus schriebt in 2. Petrus 2,17: "Diese Leute sind Brunnen ohne Wasser, Wolken, vom Sturmwind getrieben, und ihnen ist das Dunkel der Finsternis aufbehalten in Ewigkeit." Hier geht es um Verführer in der Kirche/Gemeinde, die Brunnen sind ohne Wasser. Ein interessantes Bild.
Selbst ein Platon, der nicht Christ oder Jude war, glaubte an die Unsterblichkeit der Seele. Platon ist natürlich kein Beweis, aber es zeigt, dass ein denkender Mensche ohne biblische Offenbarung darauf kommen kann, dass der Mensch für die Ewigkeit geschaffen wurde und dass auch mit dem leiblichen Tod, die Existenz weitergeht.

Aber wie auch immer: Mit so Schlimmen Gedanken möchte ich nicht enden. Zurück zu dem, der jeder vernünftige Christ zustimmen muss:

"Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt." (Römerbrief 8,11).

In diesem kurzen Satz wird das Heilswirken der Trinität beschrieben: Heiliger Geist, Sohn Gottes und Gott der Vater arbeiten gemeinsam an unserem Heil.
Davor (Vers 10) treffen wir wieder auf einen Satz, den man nur verstehen kann, wenn man den Begriff Leben als Qualitätsmerkmal versteht und anfängt zu begreifen, dass es verschiedene Arten des Todes und Lebens gibt:

"Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist leben um der Gerechtigkeit willen."

Zugegeben, dass ist ein schwerer Satz und ich glaube nicht, dass ich ihn ganz fassen kann. Es ist mehr ein immer wieder daran sich nahen. Und zum Glück darf ich auch mit meinen menschlichen Begrenzungen glücklich sein, da mich Gott aus Gnaden erwählt hat:

"Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit Ausharren. Ebenso kommt aber auch der Geist unserer Schwachheiten zu Hilfe. denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern."

Abschliessendes Gebet:
Danke lieber Heiland, bist Du für uns gestorben und auferstanden. Danke lieber Vater im Himmel, hast Du das noch vor Erschaffung der Welt geplant und durchlittst dieses Opfer als lieber Vater für uns mit. Und danke trittst Du Gott für uns ein und machst aus unserem Unvollkommenem etwas Wertvolles für die Ewigkeit! Auch unsere Gebete sind nie genügend, aber Du selber reinigst sie und trittst für uns ein. VIELEN, VIELEN DANK! Wir können wirklich in Christus als Sünder zu Dir kommen und Du machst alles gut. Wir dürfen in einem Vertrauen auf Dein Können und Wirken und auf Deine Treue zu Dir kommen. Bei Dir kommt alles gut. Du tröstest und heilst.  Jetzt schon und dann vollkommen sichtbar, wenn Du Jesus zum zweiten Mal kommen wirst, bei der zweiten Auferstehung.
Amen.

Freitag, 3. April 2020

In Christ Alone auf Schweizer-Deutsch

Hier ein berühmtes Lied "In Christ Alone" in Schweizer Deutsch übersetzt. Das berührt in der Muttersprache noch mehr:


Ein interessanter Chor. Presbyterianer, also Reformierte?



Hier noch ein anderes Lied:

Mittwoch, 1. April 2020

Warum es auch heute noch vernünftig ist der Bibel zu vertrauen historisch-kritische Methode

Dr. Markus Till, ein Biologe über die Glaubwürdigkeit der Bibel und am Ende erwähnt er Kurz das eigentliche Probleme der EKD (Landeskirche in Deutschland.).


Hier ein Beitrag von Prof. Dr. Armin Baum: Die historisch kritische Methode in der Bibelwissenschaft. 

Kritik war früher ein Wort, mit dem man eine wissenschaftliche Analyse meinte. Auch Emanuel Kant wandte diesen  Begriff so an (Vergleiche sein Kritik an der reinen Vernunft).
Er geht auch auf den Begriff Methode und Historisch ein und zeigt auf, dass diese Begriffe bereits in vorchristlicher Zeit von Griechen und Römer verwendet wurde. Unser wissenschaftliches Vorgehen mit Texten beruht also auf Methoden usw. die weit in die Antike hineinreichen und nicht erst vom modernen Menschen erfunden wurde.  In diesem Sinne  gibt es auch eine Bibelkritik, eine historisch-kritische Methode als historische Analyse. Richard Simon nutzte in diesem Sinne das Wort Bibelkritik als wissenschaftliche Analyse der Bibel.
Im 19. Jahrhundert ändert sich nun die Bedeutung der Kritik: Der Begriff Kritik wird zur  "Wunderkritik". Man meint nun damit nicht mehr die wissenschaftliche Analyse der Bibel, wenn man Bibelkritik sagt. un nutzt man das Wort Kritik als Bestreitung der Wunder. Es ist nicht mehr das gleiche gemeint, wie von der Antike bis sicher ins 18. Jahrhundert die wissenschaftliche Analyse, sondern Bibelkritik wird zur Bestreitung der übernatürlichen Angaben der Bibel. Die Wunder werden in  einer besonderen Weise behandelt und ausgeschaltet. Diese Bibelkritik übt eine wunderfreie Exegese. Dadurch gibt es zwei historisch-kritische Methoden: Die eine ist ein wissenschaftliche Analyse/Methode, die andere ist eine historisch-kritische Wundermethode, die die Wunder prinzipiell neutralisieren will. Sie ist auch eine Art Exegese, die die Winder neutralsisiert. In der Literatur gibt es keine Unterscheidung der zwei historisch-kritische Methode.
Er geht noch weiter in die Tiefe: Zwei Exegese-Typen. Dazu geht er auch auf die Ansichten von Altphylologen ein. Dabei zitiert er Herr Olof Gigon. Aus diesem leitet er auch eine gewisse Vorsicht in der Literaturkritik.
Er findet die Profanhistoriker sehr hilfreich. Auch Kirchenhistoriker helfen. Sie sehen alles von einem weiteren Abstand.

Historiker machen: 
- Äussere Quellenkritik (= Quellen-Analyse, wissenschaftliche Untersuchung): Wie gut sind die Quellen. Wann und wo ist sie entstanden? Wer hat sie verfassen? Ist diese Quellen von anderen abhängig.
- Innere Quellenkritik (= Quellen-Analyse, wissenschaftl. Untersuchung): Bsp.: Wie stimmen die vier Evangelien überein? Wie weit passen sie in ihren historischen Kontext? Welche Probleme entstehen, wenn man unterschiedliche Stellen verbindet? Wie ist das, was über Jesus erzählt wird, mit der damaligen jüdischen Gesellschaft überein?

Für die Einleitung des Alten- und Neun Testament und die Leben Jesu-Forschung sind diese sehr wertvoll.

Auch hier geht er auf die Gefahren ein: Dabei zitiert er aus "Historische Erkenntnis" eines Historikers. Mit der Furcht betrogen zu werden, kann man es übertreiben. Das gibt es auch im normalen Leben. Bis zu einem gewissen Punkt ist es gesund. Ab einem gewissen Punkt wird es ungesund. Diese Furcht kann manchmal auch etwas mit Selbstüberschätzung zu tun: Man bemerkt nicht, dass man etwas gar nicht verstanden hat und trotzdem gibt man eine Beurteilung ab. Hyperkritik führt nicht zum Ziel. Man kann niemand zwingen zu glauben. Glaubwürdiges sollte man glauben, solange kein Gegenbeweis vorliegt.

Interessant ist auch seine Bemerkungen zu Albert Schweitzer und seinem Buch zur Leben-Jesu-Forschung. Schweitzer sieht einen Einschnitt, eine Phase vor Strauss und nach Strauss (Anfang 19. Jahrhundert). Strauss habe die Wunderfrage gelöst. Nach David Friedrich Strauss konnte man nichts mehr mit den Wundern - im wissenschaftlichen Sinne - anfangen.
Ernst Troeltsch nahm dies auf und betont, dass  das Gottesbild auch anders sein könnte. Es geht letztendlich um den Gottes Begriff! Mit was für ein Gottesbild gehe ich an die wissenschaftliche Arbeit? Er wendet nun Begriffe wie Göttliche Vernunft an. Für ihn besteht die historisch-kritische Methode nicht mehr in der wissenschaftlichen Methode, sondern mit welchem Gottesbild man Wissenschaft / Theologie betreibt. Damit nutzt er diesen Begriff definitiv nicht mehr im klassischen Sinne, wenn er darunter versteht, dass das Gottesbild folgendermassen auszusehen habe: "Die Geschichte ist die Entfaltung der göttlichen Vernunft. Sodass ein übernatürliches Wirken ausgeschlossen ist." Er ist kein Atheist. Aber er glaubt nicht mehr, dass Gott von Aussen hineinwirken und etwas wunderbares Tun kann. Für ihn ist das nicht mehr möglich.
Troeltsch schreibt auch in einem Aufsatz diesen heftigen Satz:
"Wer der historischen Methode den kleinen Finger gegeben hat, der muss ihr auch die ganze Hand haben. Daher scheint sie auch von einem echt orthodoxen Standpunkt aus eine Art Ähnlichkeit mit dem Teufel zu haben." Es geht ihm also gar nicht mehr um die wissenschaftliche Methode, sondern um das Gottesbild, als ein Vorurteil.
Gerhard Maier schrieb das Buch: "Das Ende der Historisch-Kritischen Methode" 1974. Er lehnte nicht die wissenschaftliche Arbeit und Analyse ab. Aber er lehnte ein zwingendes Analogieprinzip von Troeltsch ab. In der wissenchaftlichen Arbeit müssen wir auf eine die Gottheit begrenzende Arbeit verzichten. Eigentlich geht es um unser Gottesbild. Er zitiert noch weitere gute Wahrheiten.
Ulrich Wilkens gab in seinem Buch "Theologie des Neuen Testaments", im dritten Band, ein Abschnitt: "Historische Kritik der historisch-kritischen Exegese" heraus.

Verpassen wir nicht einen wesentlichen Teil der Wirklichkeit, wenn wir wesentliche Aussagen der Bibel nicht ernst nimmt.