Sonntag, 26. April 2015

Ulrich Wilckens zur Implodierung der Evangelischen Kirche

Ulrich Wilckens, heute 86,  war Uniprofessor und Bischof des  Sprengels Holstein-Lübeck d3r nordelbischen  Kirche. Zuvor lehrte er als Professor für Neues Testament in Marburg, Berlin und Hamburg.

Im ideaSpektrum 14.2015 ist ein interessantes Interview von ihm. 

Darin kritisiert er sich selber: "Im Nachhinein denke ich: Ich hätte mehr tun sollen, ..." Bereits als Bischof (1982 bis 1991) beklagte er:"Die Glaubenssubstanz verdunstet. Es gibt immer mehr Menschen, die vom christlichen Glauben kaum etwas wissen, die mit ihm im eigenen Leben nichts anfangen können und dies auch nicht wollen. Bis tief in die Mitgliedschaft in unserer Kirche hinein reichen solche Empfindungen praktischer Bedeutungslosigkeit des christlichen Glaubens." Und heute sei es noch schlimmer geworden: "Wir könne nicht 2017 das Reformationsjubiläum feiern - wir müssen uns selbst reformieren lassen! Alle frommen Gruppen, die bisher ihre eigenen Vorgarten gepflegt haben, müssen dafür zusammenarbeiten. Dann würde deutlich, dass es viel mehr fromme Menschen gibt, als öffentlich angenommen wird. Wenn sich nur alle einigen würden!"

Seine Frau, die ebenfalls  Theologin ist, musste in ein Pflegeheim. Er selber gehe nun auch auf die letzte Zielgerade zu. Auf die Frage: "Ist das für sie ein beunruhigender Gedanke?" antwortet er:

"Nein, aber es kann gut sein, dass das noch kommt. Keiner weiss, was morgen ist. Ich lege jeden Abend mein Leben in Gottes Hände - er möge es mit mir machen, wie er will. Und wenn das,was kommt, auch noch so schmerzlich sein könnte: Es gibt die Auferstehung! Darauf hoffe ich."

Er hat nun zweimal erlebt, dass er nahe am Tod war. Als er sich zur Wiederwahl als Bischof stellte, wurde er sterbenskrank: Bauchspreicheldrüsenkrebs, der normalerweise zum Tod führt. "Zu meiner verwunderten und grossen Freude starb ich nicht, sondern wurde wieder gesund. Mir wurde das Leben erneut geschenkt." Damit änderte sich auch seine theologische Haltung. Er schrieb dann 6 Bände einer umfassenden Theologie des Neuen Testaments. Interessanterweise wurde diese von den Professorenkollegen totgeschwiegen und es gibt kaum Besprechungen.

Darauf nimmt er Bezug auf ein vorgängiges Zitat von Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781): "Dass ist der garstige breite Graben, über den ich nicht kommen kann, sooft und ernstlich ich auch den Sprung versucht habe." Damit ist gemeint, dass Lessing nicht wie Wilckens arbeiten und denken konnte. Wilckens dazu: "Zum einen meine historisch-exegetische Arbeit, zum anderen die ständige Erfahrung im Herzen, dass der lebendige Christus in mir wirkt."

"Es ist eben doch der 'garstige breite Graben', der viele Theologen im Gefolge der Aufklärung und der Entmythologisierung der Bibel durch Rudolf Bultmann (1884 - 1976) in einem radikal kritischen, liberalen Denken gefangen hält. Sie trägt atheistische Züge in sich und  breitet sich immer weiter aus. Ich habe diese Entwicklung in meinem jüngsten Buch 'Kritik der Bibelkritik' thematisiert. Nach meinem Eindruck halten es viele Theologen nicht für nötig, sich damit auch nur auseinanderzusetzen.

An welcher Stelle ist die Theologie falsch abgebogen?

Seit der Aufklärung wird der Glaube weitgehend als etwas im Menschen Gemachtes - als subjektive Religiosität - verstanden. Das Gegenüber Gottes ist verschwunden. Die Theologie braucht deshalb - ebenso wie die Kirche - eine tiefe Erneuerung. Wir brauchen die Neuentdeckung der Wirklichkeit Gottes."

Er selber hat gemerkt in Gesprächen mit Kommunisten, dass dies  eine wirkliche Kraft ist.

Gebet
Lieber Heiland, Altbischof Wilckens spricht aus, was ich schon lange spüre. Schenke Deine Kraft, dass wir vernünftig und weise werden. Vergebung und Heilung erfahren und unser Leben mit Deiner Hilfe freudig und sinnvoll bis zu unserem Tod - oder Deinem zweiten Kommen - leben können.
Amen


Freitag, 24. April 2015

Ist die Bibel Gottes Wort? Ein Puritaner und Vishal Mangalwadi ein Inder kommen zu Wort. Soziale Marktwirtschaft ein biblisches Produkt?

Vor ca .400 Jahren schrieb Thomas Watson, ein Puritaner zu diesem Thema (Bibel = Gottes Wort):

"Gottlose Menschen können nicht die Urheber der Schriften sein. Sollten diese in der Lage sein, so heilige Regeln aufzustellen?
Würden sie sich so heftig gegen die Sünde aussprechen?


Auch gute Menschen können nicht die Urheber der Schriften sein. Sollten sie in so einem Stil schreiben können? Oder wie könnten sie glaubhaft den Namen Gottes benutzen: So spricht der HERR, wenn es sich nur um ein Buch handelt, das sie selbst erdacht haben. 


Auch kein Engel im Himmel kann der Urheber der Schrift sein, denn sie begehren in die tiefen Geheimnisse des Evangeliums hineinzuschauen (1. Petr 1,12). Das bedeutet, dass den Engeln bestimmte Teile der Schrift verborgen sind und deshalb können sie logischerweise nicht die Urheber der Heiligen Schrift sein, die sie selbst nicht ganz verstehen. Und ganz nebenbei, welcher Engel im Himmel wäre so arrogant, ..." 


(Seite 53 - 54 aus "Darlegung der christlichen Lehre und ihre Anwendung, Predigten über den Kleinen Westminster Katechismus" von Thomas Watson (ca. 1620 - 28.7.1686), Spurgeon hielt fiel von ihm: Er nannte ihn den "Ultimus Puritanorum", den letzten Puritaner)


Er nennt folgende Indizien für die Wahrheit der Bibel (für ihn sind es Beweise):

1. Sehr altes Buch "Kein menschliches historisches Dokument reicht weiter zurück in die Vergangenheit als  bis zu Noah und die Sintflut." Die Bibel geht weiter.


2. wunderbare Bewahrung durch alle Zeiten der Geschichte, trotz massiver Kritik und mächtiger Gegner


3.  "Die Schrift erweist sich als das Wort Gottes durch ihren Inhalt." Die Tiefgründigkeit: "so hoch über allen menschlichen Gedanken, dass weder ein Mensch noch ein Engel sich das hätte ausdenken können, wenn es nicht von Gott geoffenbart worden wäre."


4. erfüllte Prophetie


5. "Die Unbefangenheit der Männer Gottes, welche die Schriften geschrieben und es dabei nicht unterlassen haben, auch ihre eigenen Fehler aufzuschreiben. Welcher Mann, der eine historische Schrift schreibt, würde sich selbst in ein schlechtes Licht stellen, indem er Dinge über sich aufschreibt, die seinen guten Namen beflecken? Mose erzählt von seiner eigenen Ungeduld.... David erzählt von seinem eigenen Ehebruch und Blutvergiessen, ... Petrus erzählt von seiner eigenen Feigheit, ..." 


6. "...Einfluss und die Wirkmächtigkeit, welche das Wort auf die Seelen und Gewissen der Menschen hatte. Ihr Herz wurde dadurch verändert. Einige sind durch das Lesen der Schrift andere Menschen geworden, sie sind dadurch heilig und barmherzig geworden...."


7. "Die Wunder, durch welche die Schrift als Gottes Wort bestätigt wird.... Wie man unter schwache Weinranken Stützen stellt, so sind diese Wunder Stützen für den schwachen Glauben von Menschen,
..."

Interessant hierzu ist auch ein Buch aus unserer Zeit von Herrn Vishal Mangalwadi: "Das Buch der Mitte" oder in Englisch: "The book made your world - Das Buch, das deine Welt geschaffen hat." Im IdeaSpektrum, 17.2015 auf Seite 7 ist ein interessanter Kommentar von Herrn Hans-Jörg Naumer veröffentlicht worden. 

Er geht darauf ein, wie der "Selbstmord des Leadsängers von Nirwana" mit unserer aktuellen Situation zu tun hat. Dabei böte die Bibel Sinn für unser Leben und dadurch auch eine gesunde Wirtschaftsethik. "Mangalwadi arbeit immer wieder heraus, dass Wohlstand und wirtschaftlicher Erfolg mehr sind als nur Angebot und Nachfrage. Ohne sich dessen vermutlich bewusst zu sein, erinnert er damit an Wilhelm Röpke (Jenseits von Angebot und Nachfrage), einem Mitbegründer der Sozialen Marktwirtschaft.1)

Der Kreis schliesst sich: Wer die Wurzeln unserer Kultur zur Bibel kappt, wer die Bedeutung eines Schöpfers für die Schöpfung negiert, der gibt sich einem ziellosen Relativismus preis, der letztlich Identität und Lebenssinn raubt. Ohne Schöpfer keine Wahrheit. Ohne Ziel keinen Sinn. Statt Realität nur Absurdität. Genau diese Hoffnungslosigkeit war es, die Cobain zu dem aus seiner Sicht folgerichtigen Schritt in den Selbstmord veranlasst hat. Wir sollten uns gut überlegen, ob wir das 'Buch der Mitte' wirklich aus unserer Mitte verbannen wollen. Es begründet eine Kultur, die wir gerade dabei sind zu zerstören, obwohl wir ihr unendlich viel verdanken." Soweit Hans-Jörg Naumer. Ich danke ihm für dies klaren Worte.

Gebet:
Lieber Heiland schütze uns vor uns selber.
Vielleicht hätten manche sich in unserer Zeit nicht selber umgebracht, wenn sie gewusst hätten, welcher Würde und welcher Sinn Du ihnen gegeben hast. Zudem bist Du für ihre Fehler und ihren Mangel am Kreuz gestorben!
Herr vergib, dass unsere Gesellschaft begonnen hat, Dich bewusst zu leugnen. Damit begann sie auch bewusst unbarmherziger zu werden. In der baz schrieb jemand sogar: "Fussgänger sind wie Faultiere... In der Natur gilt das Gesetz des Stärkeren. Dieses ist physikalisch begründet und hängt in der Tierwelt von den körperlichen Kräften der Individuen ab, ..." Also mit anderen Worten erhebt da jemand die Folgen des Sündenfalls zur moralischen Norm! Perversion des Guten in Reinkultur. Herr vergib und schenke Weisheit und klares Denken. Oder wir werden uns gegenseitig sehr weh tun.
Amen

Anhang
1) Wenn dies wahr ist, könnte man also auch die soziale Marktwirtschaft als ein Ausfluss der Bibel betrachten.

Samstag, 11. April 2015

Warum hat Amerika Europa überholt? Alexis de Tocqueville: Die Ueberlegenheit der Frauen

Was für eine interessante Frage, die der Inder Vishal Mangalwadi in seinem B uch "Das Buch der Mitte" auf Seite 377 stellt. Dabei lässt er Alexis de Tocqueville sprechen. Er war 40 Jahre nach dem Scheitern der Französischen Revolution in den Jahren 1831 und 1832 in Amerika. Darüber schrieb er das Buch: Ueber die Demokratie in Amerika. Daraus zitiert Mangalwadi:

"durch die Amerikaner geschaffene Dinge schilderte. (...) Wenn mir jemand die Frage stellte, auf was man nach meinem Dafürhalten den besonderen Wohlstand und die wachsende Kraft dieses Volkes zurückführen müsse, so antwortete ich: Es ist die Ueberlegenheit der Frauen."

"Die jungen Mädchen sind in allen protestantischen Völkern in ihrem Tun weit selbständiger als in den katholischen Völkern. Diese Unabhängigkeit ist noch grösser in jenen protestantischen Ländern, die wie England das Recht der Selbstregierung bewahrt oder erworben haben. Alsdann dingt sowohl mit den politischen Gewohnheiten wie mit dem religiösen Glauben die Freiheit in die Familie ein. In den Vereinigten Staaten verbinden sich die Lehren des Protestantismus mit einer sehr freien Verfassung und einer  sehr demokratischen Gesellschaftsform, und nirgends wird das junge Mädchen rascher und vollständiger sich selbst überlassen." (Seite 377 und 378)

Dabei war auch das Band der Ehe besonders betont:

"Amerika ist sicherlich das Land der Welt, wo das Band der Ehe am heiligsten gehalten wird, und wo man den höchsten und richtigsten Blick vom ehelichen Glücke hat."

Die Familie werde von Tocqueville nur am Rande beleuchtet. Wobei dieses am Rande mit mindestens einem Beispiel klar beschrieben wird, so dass Mangalwadi es zitieren kann. Dabei erklärt er auch - im Vergleich mit seiner eigenen Kultur und anderen Kulturen, wie die Monogamie der Frau und den Kindern Sicherheit geben konnte.

Dabei verhält Mangalwadi nicht, wie gross die Opferbereitschaft der amerikanischen Frauen waren. (Seite 384: Tocqueville schildert eine Art heldenhafter Stärke, die sich in Unterordnung, Opfer und Ausharren äussert - Eigenschaften, aus denen man oft den Strick dreht, mit dem man Frauen kleinhält. In der auf die Bibel gegründeten demokratischen Kultur Amerikas, so hält Tocqueville fest, bildeten diese Qualitäten den Nährboden für Amerikas Frauenrechtsbewegung und seine nationale Stärke." (Seite 384) Aber auch, wie klug und weise sie ihre Männer auswählen konnten, weil man ihnen Zeit und Selbstbewusstsein mitgab. Das mag der Grund sein, dass in Amerika die Frauenrechtsbewegung entstehen konnte. Wo ein solches Bewusstsein nicht vorhanden ist, kommt man nicht auf eine solche Idee.

"Unsere Nachbarn nannten ihre Frauen noch nicht einmal mit Vornahmen. Eine Frau war schlichtweg bhitarwali, die zu Hause bleibt." (Seite 381).

Mangalwadi beschreibt auch, wie sie von Indern in einer bestimmten Region "angeklagt" wurden, da sie so unanständig mit ihren Frauen umgingen. Sie bedeckten ihr Gesicht vor ihren Vätern, Onkeln und älteren Brüdern nicht. Sie nahmen sie auf einem Roller zum Markt mit. Sie liefen nicht 3 Meter hinter den Männern usw. Die Antwort gab sein älterer Bruder Vinay. Siehe Seite 380: U.a. sagte er: Ich kann meiner Frau erlauben, mit meinem  Bruder zum Markt zu gehen, weil ich beiden vertrauen kann. Aufgrund unserer Moralvorstellungen, die weit strenger sind, dürfen unsere Frauen über die Felder gehen und euch auf euren Höfen besuchen. Ihr dagegen kettet eure Frauen in euren Küchen fest und haltet sie hinter Schleiern gefangen, weil ihr unmoralisch sied." Mangalwadi war erstaunt, dass seinem Bruder nicht widersprochen wurde. 
Ich selber weiss von einer Moslemin, die gerade aus solch einem Grund begonnen hat, ein Kopftuch zu tragen. Man weiss nie, was für ein Mann einem begegnen wird, meint sie dazu. 

Somit liegt die Freiheit der Fraui in Werten, an die sich Frauen und Männer halten! Aber nicht nur die Freiheit der Frau. Mangalwadi:

"Werte ohne Freiheit bedeuten Sklaverei. Freiheit ohne Werte ist zerstörerisch."  (Seite 381)

"Für Tocqueville war es offensichtlich: Die amerikanischen Christen hielten einerseits die Führungsrolle des Mannes in der Ehe in praktischer und sozialer Hinsicht befristet für richtig, betonten dabei aber auch die wesenhafte, tief verwurzelte und geistlich begründete Gleichwertigkeit von Mann und Frau." (Seite 381)

In den meisten Kulturen geht man aber davon aus, dass die Frau dem Mann wesensmässig unterlegen ist. Sogar der Aufklärer Rousseau glaubte, dass eine Frau nur ein unvollständiger Mensch sei. Die Hindu-Weisen lehren, eine Seele mit einem schlechten Karma müsse als Frau wieder auf die Erde kommen und den Männern dienen. (s. Seite 382)

Danach geht Mangalwadi auch auf die Stellung der Frauen in der amerikanischen Kirche ein. Später, Seite 393 meint er, dass im 1. Jahrtausend die Kirche die stärksten Impulse für die Emanzipation der Frauen von der römisch-katholischen Kirche kam. Zu Beginn des 2. Jahrtausends jedoch führte die "Verehrung der Jungfrau Maria" und der Gedanke, dass man durch Frömmigkeit die Errettung verdienen könne, zu einer unbiblischen Ueberbetonung des Zölibats."  Es scheint logisch, wenn man im Zölibat Gott näher kommt, wird auf einmal die Sexualität und die Frau abgewertet. Die Reformation korrigiert dies wieder. Ich glaube Calvin sagte sogar: Sex in der Ehe ist keusch. Darum heirateten die Reformatoren auch und gaben damit ein praktischen Beispiel, wie man Ehe leben konnte. Wobei Luther erstaunt war, dass es eine grössere Herausforderung ist, als Ehemann zu leben, als ein Mönch zu sein. Mangalwadi beschreibt dies u.a. auch auf Seite 395, wenn er Luther von der Charakterschule der Ehe reden lässt. 
"Der von Gott verordnete Sexualtrieb sei ein notwendiger, guter und ehrenwerter Impuls." (Seite 396) fasst Mangalwadi Luther zusammen.

Auf Seite 397 schildert er sogar, dass die Familie der wichtigste Motor des Wirtschaftswachstums in einer Gesellschaft sei. Zudem führte "das Priestertum aller Gläubigen" zu einer Gleichwertigkeit der Berufe: Ein Schreiner war wie ein Priester (die nun bei Lutheraner und Reformierter Pfarrer hiessen) angesehen. 

Dazu Luther (Seite 398 zitiert):

"Es gibt drei Stände: Ehe, Keuschheit und Wissenschaft. Alle sind gut. Keiner soll verachtet werden. Die Jungfrau soll nicht höher geachtet werden als die Witwe noch die Witwe höher als die Ehefrau - so wie man den Schneider auch nicht höher achtet als den Metzger.
Es gibt keinen Stand, den der Teufel mehr anficht als die Ehe. Die Geistlichkeit will keine Mühe mit Arbeit und Sorgen haben. Sie fürchten sich vor einem nörgelnden Weib, vor ungehorsamen Kindern, schwierigen Verwandten oder dass das Schwein oder die Kuh sterben könnte. Sie wollen im Bett liegen, bis die Sonne durchs Fenster scheint. Unsere Vorfahren wussten darum und sagten: 'Liebes Kind, werde Nonne und Priester, und gehab dich wohl.' Ich habe gehört, wie Eheleute zu den Mönchen sagten: 'Du hast es gut, aber wenn wir aufstehen, dann wissen wir nicht, wo wir Brot herbekommen sollen.'

"Die Ehe ist ein schweres Kreuz, weil so viele Ehepaare streiten. Es ist Gottes Gnade, wenn wir uns einig sind. Der HEilige Geist erklärt, dass es drei Wunder gibt: wenn Brüder sich einig sind, wenn die Nachbarn sich lieben, und wenn eine Mann und eine Frau sich eins sind. Wenn ich solch ein Paar sehe, dann freue ich mich so sehr, als würde ich einen Rosengarten sehen. Es ist selten." (398 - 399: Luther in einer Predigt vom 10.1.1529).

"Die Ehe bringt bei Mann und Frau auch unschöne Seiten ans Tageslicht." (Seite 399) Darum ist es auch eine Charakterschule, wenn man zusammenbleibt und damit umzugehen lernt. Das dienst letztendlich dem Mann und der Frau, den Kindern und der ganzen Gesellschaft. Sogar die Wirtschaft wird durch das gefördert.

Ist es in Amerika heute noch so? Ist es bei uns noch so? Welche Werte haben wir? 

Karl Marx beschrieb die Religion als Opium (Seite 410) NIetzsche widersprach Marx, wenn er meinte, dass die Machtlosen die Mächtigen mit der jüdisch-christlichen Einstellung in Ketten legen können, indem sie Schuldgefühle einredeten. (Seite 411)

Das übernahmen natürlich die Nationalsozialisten. Und auch heute reden wir gerne vom Stärkeren, der sich durchsetzen soll. Mangalwadi schreibt dann auch:

"Inzwischen sind Organisationen wie das Rote Kreuz zu säkularen Einrichtungen geworden, und wirtsschaftliche Interessen beherrschen zunehmend den Dienst am Nächsten, wie man in der Krankenpflege sieht. Und an der Spitze der Tierschutzverbände stehen die Esoterik-Anhänger." (Seite 412)

Warum lassen wir fahren, was uns stark gemacht hat? Warum wählen wir Nietsche anstelle die Bibel? Unkenntnis und mangelnde gesunde Lehre? Sind wir Christen dafür verantwortlich? Wir uns Christus einmal fragen, warum hast Du Deine Gaben nicht eingesetzt? Wo sind die Theologen, die wie Mangalwadi sich zur Ehre Gottes einsetzen und den Menschen Würde und Verantwortung zusprechen?Wo sind die Hirten, die sich dafür beschmipfen lassen, dass sie den Menschen helfen wollen? Das britische Empire durfte im 18. Jahrundert durch George Whitefield, John Wesley, Charles Wesley, Jonathan Edwards (in Amerika der erste Philosoph), John Newton, Wilberforce usw. dies erleben. Durch all ihre Fehler schenkte es Gott, dass er die Seelen vieler Menschen heilte und die Gesellschaft gerechter wurde. In der Folge wurden Sklaven befreit. Es wurden bessere Arbeitsbedingungen geschaffen. Schulen gegründet. Rechtssicherheit erhöht und die Wirtschaft konnte sich besser entwickeln. Gefängnisreformen und vieles mehr. Es wurden Seelen für die Ewigkeit gerettet. Es wurden der CVJM, das rote Kreuz gegründet usw.NOch früher wurden Universitäten gegründet. Die Naturwissenschaften, die Medizin zum Nutzen aller eingesetzt. 

Lieber Heiland schenke dies doch noch einmal. Damit wir weise werden. Damit wir ein ruhiges Lebe nhier auf dieser gefallenen Welt leben können. Damit wir Vergebung erfahren. Damit Versöhnung geschehen kann. Damit Heilung für die geschundenen Menschen möglich wird. Damit wir in Christus glücklich werden - bis in alle Ewigkeit. Gott segne uns so! Amen.

Freitag, 10. April 2015

Thomas Watson Ultimus Puritanorum?

Ich habe gerade ein Buch in der Hand von Thomas Watson (1). Am 30.5.1875 nannte C.H. Spurgeon ihn den "Ulitmus Puritanorum", den letzten Puritaner. Ich bin erstaunt, wie fundiert und zugleich schön er schreibt. Hier einige wenige Kostproben (2) zum Thema Schöpfung:


"Die Welt wurde in der Zeit geschaffen und kann nicht von Ewigkeit her sein, wie es Aristoteles dachte." (Heute muss selbst die Evolutions-Theorie mit dem "Urknall" dies bestätigen.) "Die Welt muss einen Schöpfer haben und konnte sich nicht aus sich selbst heraus erschaffen. Wenn jemand  in ein weit entferntes Land ginge und dort stattliche Gebäude sehen würde, dann käme er niemals auf den Gedanken, dass  sie sich selbst erbaut hätten. Er würde aber denken, das es einige Baumeister geben muss, ..." (Seite 215-216)

"Gott hatte diesen grossen Klumpen und diese Masse - zuerst rudis indigestque moles -roh und als ungeordnete Masse geschaffen -, und dann schmückte er ihn mit Schönheit....
... Der Mensch ist das Meisterstück der Schöpfung. Er ist ein Mikrokosmos - eine kleine Welt für sich. .... Künstler nehmen es gewöhnlich mehr als genau, wenn sie das Meisterstück beschäftigt sind." (Seite 217)

"Aber warum hat Gott die Welt geschaffen?
1. Im negativen Sinne: nicht für sich selbst. Denn er hatte es nicht nötig, weil er unendlich ist." (Ich würde auch noch erwähnen, dass Gott in seiner Dreieinigkeit eine ständige wertschätzende Liebe erfährt. Watson weiss noch anderes zu erwähnen u.a.:

"Als Platon gesehen hatte, dass die ganze Welt noch nicht einmal eine Fliege erschaffen kann, war er von der Existenz einer Gottheit überzeugt." (Seite 219) (Louis Pasteur hat den ersten Teil dieser Aussage bestätigt, als er im 19. Jahrhundert die alte Frage klärte, ob es eine spontane Entstehung von Mikroben (generatio spontanea) geben könne oder nicht. Er hat damit einen Preis der französischen Akademie der Wissenschaft erhalten. Darum pasteurisieren wir auch... (pasteur-isieren = von Louis Pasteur). Jedes mal, wenn wir eine Past-Milch trinken, können wir daran denken...

Auf Seite 221 geht  er dann auch noch kurz auf die Sünde ein. "Die Sünde hat die Schönheit der Welt sehr verdunkelt, ihre Süsse durchsäuert und ihre Harmonie getrübt. (Getrübt heisst nicht, dass gar nichts mehr da ist. Das gute und klare Wasser wurde getrübt.) Wie bitter ist diese Galle. Ein Tropfen davon kann einen ganzen Ozean bitter machen. Die Sünde hat Eitelkeit und Plagen in die Welt gebracht - ja, einen Fluch. Gott hat die Erde um des Menschen willen verflucht (1. Mose 3). Aus diesem Fluch sind verschiedene Früchte hervorgegangen.  
'Mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang' (Vers 17). Unter Mühe müssen wir alle Schwierigkeiten und Sorgen des Lebens verstehen. 'Im Schweisse deines Angesichts ..." und so fährt er einige Sätze weiter, um dann doch wieder positives aufzuzeigen. (Seite 221)

Ab Seite 222 beschreibt er so schöne Gedanken, dass ich sie hier wiedergeben möchte:

"Hat Gott diese herrliche Welt geschaffen? Hat er alles gut erschaffen? War da in der Schöpfung so viel Schönheit und Lieblichkeit? Oh, was für eine Lieblichkeit ist dann in Gott? Quicquid efficit tale, illud est magis tale - die Ursache ist immer edler als ihrer Auswirkungen. Denken wir einmal selbst darüber nach: Gibt es so viel Vortrefflichkeit in Häusern und Ländereien? Wie viel mehr Vortrefflichkeit ist dann bei Gott, der sie gemacht hat! Ist in einer Rose Schönheit? Was für eine Schönheit ist dann erst in Christus, der Rose von Scharon! Bringt Oel das Gesicht zum Glänzen? Wie wird es dann das Licht von Gottes Angesicht zum Glänzen bringen! 

Macht der Wein das Herz fröhlich (Ps 104,15)? Oh, welch eine Kraft muss dann erst im wahren Wein sein! Wie erfreut dann erst das Blut von dieser Weintraube das Herz! (3.a)

Ist eine Frucht aus dem Garten süss? Wie muss dann erst die Frucht des Geistes sein! Ist eine Goldmine kostbar? Wie reich muss dann derjenige sein, der diese Mine gefunden hat! Wer ist dann Christus, in dem alle Schätze verborgen liegen (Kol 2,3)? Wir müssen stets vom Geschöpf zum Schöpfer aufsteigen. Wenn hier auf Erden schon gute Dinge sind, wie viel mehr muss dann bei Gott sein, der alle diese Dinge erschaffen hat! Wie unvernünftig ist es, dass wir uns an der Welt erfreuen, und nicht viel mehr an ihm, der sie erschaffen hat! Wie müssten wir unsere Herzen auf Gott ausrichten, und wie müssten wir danach verlangen, bei Gott zu sein, bei dem unendlich mehr Lieblichkeit ist als bei irgendeinem Geschöpf!" (Seite 22-223)

"zweite Anwendung
Zur Ermahnung:
1. Hat Gott die Welt erschaffen? dann lasst uns die Werke der Schöpfung mit Weisheit beachten. Gott hat uns nicht nur das Buch der Schrift gegeben, um es zu lesen, sondern auch das Buch der Schöpfung. Schauen wir hinauf zum Himmel, denn er zeigt viel von Gottes Herrlichkeit. Die Sonne vergoldet die Welt mit ihren hellen Strahlen. Betrachten wir die Sterne, wie sie sich in ihrer festgelegten Umlaufbahn bewegen. Betrachten wir ihre Grösse, ihr Licht und ihre Anziehungskraft. 

Wir sehen Gottes Herrlichkeit im Glühen der Sonne und im Funkeln der Sterne. Schauen wir das Meer an und betrachten wir die Wunder Gottes in der Tiefe (Ps 107,24). 

Schauen wir in die Luft, wo die Vögel ihr Zwitschern hören lassen und zum Lob ihres Schöpfers singen. (3) 

Schauen wir die Erde an, wo wir die Zusammensetzung der Mineralien bewundern können, die Anziehungskraft der Magneten und die Heilkraft der Kräuter. 

Schauen wir die Erdoberfläche an, die wie eine Braut mit Blumen geschmückt ist. Das sind alles die herrlichen Auswirkungen von Gottes Macht. Gott hat die Schöpfung wie ein seltenes Stickwerk gemacht, damit wir seine Weisheit und Güte wahrnehmen und ihm das Lob geben, das ihm zusteht.
'HERR, wie sind diene Werke so viele! Du hast sie alle in Weisheit gemacht' (S 104,24)." (Seite 223)

"2. Hat Gott alle Dinge erschaffen? Dann lasst uns unserem Schöpfer gehorsam sein. Wir sind jure creationis - rechtsmässig seine Geschöpfe - und verdanken es ihm, dass wir sind. Wenn jemand für unseren Lebensunterhalt sorgt, denken wir, dass wir in seiner Schuld stehen. Um wie viel mehr stehen wir in Gottes Schuld und sollten dem dienen, der uns das Leben gab. 'Denn 'in ihm leben, weben und sind wir' ' (Apg 17,28).
Gott hat alles so gemacht, damit es dem Menschen dient: das Getreide zur Nahrung, die Tiere zur Hilfe und die Vögel zur Musik, damit der Mensch Gott diene. Alles, was wir haben, kommt von Gott. Lasst uns unserem Schöpfer die Ehre geben und für ihn leben ,weil er uns gemacht hat.
... lasst den Hochmut dahinfahren......
... Dass wir wunderbar gemacht sind, mag uns dankbar machen; aber dass wir aus Staub gemacht sind, sollte uns in Demut halten....
 (Seite 223-224) (4)


Anhang
(1) Laut Wickipedia (in Englisch) lebte Thomas Watson von 1620 - 1686 als Puritaner in England und war stark presbyterianisch, also reformiert, geprägt. Er hat an der Emmanuel College in Cambridge studiert und viel damals schon mit seinen intensiven Studien auf.
Einige seiner Schriften sind heute noch weit verbreitet. (
Ich vermute seine Bücher sind  vorallem in englischer Sprache verbreitet. Das mir vorliegende Buch in Deutsch hat eine interessante Geschichte: Mehrere Pfarrer und Gemeindeglieder aus reformierten Kirchen der Niederlande haben sich zusammen getan und eine Stiftung gegründet, die "Stichting Vrienden van Heidleberg en Dordrecht. Dieser holländische Name versteht man, auch wenn man wie ich kein Holländisch versteht. Sie haben festgestellt, dass viele grundlegende Schriften der "Nadere Reformatie" und des Puritanismus nur in Englisch und in niederländischsprachigen Fassungen gibt. Daher haben sie - u.a. - dieses Buch ins Deutsche übersetzt und herausgegeben. 
Sie schreiben über dieses Buch:
"Dieses ist der erste Band in der Trilogie von Thomas Watson (ca. 1620-1686), der einer der bekanntesten Prediger in London während der Aera der Puritaner war. Seine Schriften zeichnen sich durch Klarheit, Dynamik und geistlichen Reichtum aus. Dies zeigt sich insbesondere in dieser hervorragenden hilfreichen Auslegung des Kleinen Westminster Katechismus. Sie beinhaltet eine ausgezeichnete Anleitung zur chrisltlicher Lehre und deren Anwendung. Gleichzeitig ist es eine wunderbare Einführung in die puritanische Literatur."
Dazu noch ein Zitat von Herrn Watson:

"Wenn du nicht in der Glaubenslehre gegründet bist, dann wirst du niemals im Glauben wachsen können."

(2) Die Kostproben stammen aus dem Buch "Darlegung der christlichen Lehre und ihre Anwendung", Predigten über den Kleinen Westminster Katechismus. Erstaunlich wie frisch seine Schriften daherkommen. Ich bin positiv überrascht.
In Klammern habe ich (s. oben) die Seitenzahlen der Zitate vermerkt. Sind Bemerkungen in Klammern, dann sind das meine.

(3) Was für ein wissenschaftliches Denken! Die Schöpfung als Gottes Lobpreis zu erforschen und ihr Namen zu geben, wie es Gott einst Adam geboten hatte! Da ist der Vogelgesang Lob Gottes und nicht nur ein Kampf ums überleben der Vögel. - Wie tat es mir auf einem Ausflug weh, als ein Vogelkenner den Vogelgesang zu einem Kampf des Ueberlebens des Fitteren degradieren wollte. 
Schon weiter oben fragt Watson nach der Schönheit der Rose. Es geht immer um mehr als nur Wissen oder Wissenschaft. Es geht auch um Schönheit und Sinn des Lebens. Hier beschreibt Watson die Schönheit der Schöpfung. Dafür sollen wir Gott danken. Und mit diesem Sinn sollen wir Wissenschaft betreiben. Das verschaffte der Wissenschaft im Westen zum explosionsartigen Durchbruch. Das brachte uns Menschen weiter: Weil wir damit Gott lobten und unseren Wissenszuwachs zum Dienst für Menschen gebrauchen konnten, was Gott wiederum lobte. - Natürlich leben wir in einer gefallenen Welt. Und auch das macht sich bei allem immer wieder bemerkbar. Aber dies ist "nur" eine Perversion des Guten. Der Grund selber ist nicht böse, sondern gut und schön. Das Böse ist immer nur die Perversion des Guten.
Naturwissenschaft kann auf sich  selber gestellt logischerweise keinen Sinn schaffen. Dafür braucht es Metaphysik. Atheisten / Materialisten neigen daher dazu, aus der Naturwissenschaft eine Metaphysik zu machen. Damit überschreiten sie aber die Grenze der Naturwissenschaften und betreiben Metaphysik. Der Sinn, die Schönheit und noch vieles mehr, gibt uns Gott. Und dieser Gott hat durch die Bibel zu uns gesprochen. Daher wäre es weise, die Bibel zu lesen. Logischerweise versteht man die Bibel nicht immer einfach. Aber dies ist immer so, wenn wir uns an ein Buch heranwagen, von dem wir etwas lernen können. Bitten wir Gott darum, dass er durch die Bibel zu uns sprechen kann. Gott erhört gerne solche Gebete.

(3a)  Ich staune über die Lebensfreude dieses Puritaners. Vielleicht sind gewisse Urteile über die Puritaner nicht immer zutreffend... Auf der anderen Seite sind Christen ja auch Sünder und gewisse Kritiken daher auch angemessen. Zum Thema Alkohol: Leider kann gerade auch der Alkohol (wie alle guten Gaben von Gott) missbraucht werden. Auf jeden Fall ist der Wein in seiner gesunden, von Gott gewollten Funktion, ein Geschenk Gottes. Dies musste ich, als ich Christ wurde, ebenfalls lernen, als ich mit erstaunen feststellte, dass einige Christen Wein trinken. Jesus selber hat Wasser in Wein verwandelt... Allerdings gibt es ja auch solche, die bewusst darauf verzichten, Wein zu trinken, damit sie für andere keine Versuchung sind. Jesus selber macht darauf aufmerksam, dass Johannes der Täufer nichts trank. Aber es gab damals Menschen, denen gefiel Johannes gar nicht, weil er so bescheiden lebte. Die gleichen haben dann Jesus angeklagt, weil er feiern konnte. Aehnlich wie später Luther klagte man Jesus an, dass er ein Säufer sei. Jesus erklärt im NT, warum wir so ungerecht richten. Wir verurteilen sogar den einzig wirklich guten Menschen: Jesus Christus.

Hier die Bibelstelle in Matthäus 11,18 und 19:
"Denn Johannes ist gekommen, der ass nicht und trank nicht; da sagen sie: Er hat einen Dämon.
Der Sohn des Menschen (= Jesus Christus) ist gekommen, der ist und trinkt; da sagen sie: Wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von ihren Kindern."

(4) Auf Seite 224 geht er auch nochmals auf unsere Sünde ein:
"Hat Gott unsere Seele nach seinem Bild geschaffen, das wir verloren haben? Dann lasst uns nicht eher ruhen, bis Gottes Bild bei uns wieder hergestellt ist. Wir tragen nun das Bild des Teufels an uns, das aus Hochmut, Bosheit und Feindschaft besteht. Lasst uns doch nach dem Bild Gottes erneuert werden, das in Erkenntnis und Gerechtigkeit besteht (Kol 3,10; Eph 4,24). Die Gnade ist unsere grösste Schönheit; sie macht uns Gott und den Engeln ähnlich. Was die Sonne für die Welt ist, das ist Heiligkeit für die Seele. Lasst uns zu Gott gehen, damit er sein Ebenbild wieder in uns herstellt. Herr, du hast mich einst erschaffen, mache mich wieder neu. Die Sünde hat dein Bild in mir verdorben. Oh, zeichne es wieder neu mit dem Stift des Heiligen Geistes." 

Gebet
Ja Herr, zeichne Du wieder deutlich unsere Gottesebenbildlichkeit. Du siehst, was uns entstellt hat. Heile Du. Wir können es nicht. Beschenke uns. Deine Gnade ist ein reines Geschenk. Wirke Du, dass wir auf diesem Pilgerweg hier in Deine Ewigkeit wandern. Geleitet, bewahrt, gereinigt und geführt von Dir. Wenn wir fallen, stehen wir im Vertrauen zu Dir wieder auf. In Dir ist alles gut, Jesus Christus, weil Du alles für uns getan hast!
Mache aus unserem Herz aus Stein ein Herz aus Fleisch und Blut. Das wir Deine Barmherzigkeit immer besser verstehen und ihr uns anvertrauen können. Dann werden wir automatisch von Dir barmherziger gemacht. Danke, lieber Heiland.
Amen.

Montag, 6. April 2015

China sowie der neue Atheismus und das Christentum

China sowie der neue Atheismus und das Christentum

In der NZZ am Sonntag vom 5.4.2015 wurde ab Seite 14 in der Beilage „Gesellschaft“, wie auch schon auf der Titelseite, unter dem Titel „Chinas Religionskrieg“ über brutale Uebergriffe gegenüber christliche Kirchen berichtet.

„Es wird kommen wie im alten Rom. Je mehr Druck, desto schneller wird sich das Christentum in China ausbreiten“, sagt ein Pfarrer dazu. In China geschieht etwas, was wir hier in Europa uns kaum mehr vorstellen können: Ein Christentum das schnell wächst – und trotz Repressalien wegen ihrer (über-)menschlichen Wärme und Zuverlässig geachtet wird. Dieses „vitale“ Christentum in China sticht durch ihre gesunde Frömmigkeit, die aus Lehre, Gemeinschaft und Diakonie besteht heraus. So geben reichere Christen für ärmere Menschen – und das nicht nur in China, sondern auch für Bedürftige im Ausland. Im Bericht wird erwähnt, dass man nicht weiss, ob die geschilderten Repressalien nur an regionalen Leiern liegen oder ob es von ganz Oben kommt. Auf jedenfall fordert das extreme Zunahme der Christen den kommunistischen Atheismus heraus. Schon jetzt sind mehr Chinesen in der Volksrepublik China Christen als es Mitglieder in der kommunistischen Partei gibt. Interessant ist auch, dass in einer Stadt, wo es viele Christen gibt, es auch sehr viele Unternehmer gibt, so dass 95 % der Firmen von Unternehmern und nicht vom Staat geführt werden.

In China sind „subersive“ Stellen der Bibel verboten. So darf nicht über Daniel berichtet werden, der als hoher, manchmal höchster Beamter im perserreich Gott mehr gehorchte als seinem König (Calvin legt diese Stelle interessant aus!). Auch die Offenbarung scheint den chinesischen Staat und den Atheismus ernsthaft zu verunsichern, daher hat man über die Offenbarung einen Bann ausgesprochen.
Zudem scheinen Atheisten / Materialisten in China Angst zu haben, dass der religiöse und soziale Einsatz der Christen sich in politischen Aktivismus umwandeln könnte. Man weiss was in Polen geschehen ist. Zudem waren in den letzten Unruhen in Hong Kong (d.h. Demonstrationen für reale Demokratie) sehr viele Christen dabei und das Wort Gott fiel dabei ebenfalls oft.

Ein Gegenmittel der frei machenden Botschaft der Bibel wäre natürlich, die grosse Masse dumm zu halten, wie es immer wieder in der Geschichte geschehen ist. Schon im alten Rom hiess es: Brot und Spiele für das Volk, während die Mächtigen sich mit dem Wesentlichen beschäftigten. Aber der Atheismus in China hat wohl noch genügend christlich-jüdische Werte, dass er das nicht ausüben kann. Und zudem möchten sie eine grosse Nation sein. Dass kann man aber nur längerfristig mit Bürgern, die gebildet sind, erreichen. Es bleiben also nur drei Möglichkeiten: Die Ideologie des Atheismus / Materialismus zu stärken und demagogisch zu agieren oder / und mit Gewalt gegen die Christen vorzugehen. Es gäbe auch noch eine dritte Möglichkeit: Wenn China wirklich gross werden will: Ein Ja zu Freiheit und Ordnung, indem man das Christentum fördert und die positiven Effekte der biblischen Wahrheit für China nutzt. Dazu müssten die Atheisten über ihren Schatten springen. D.h. sie müssten ihre Dogmen ablegen. Wenn sie sich gar der Weisheit der Bibel öffnen würden, sehen sie, dass ein biblischer Nationalismus mit Bescheidenheit und Selbstkritik gesegnet ist. Und gerade diese Bescheidenheit führt zu einer Förderung der Gerechtigkeit. Und die Gerechtigkeit erhöht eine Nation, wie es in der Bibel heisst. – Natürlich wird dies auf dieser gefallenen Welt immer nie wirklich voll realisiert. Schon vor 500 Jahren sprach Zwingli, der Reformator von Zürich, davon, dass unsere menschliche Gerechtigkeit nicht mit der göttlichen Gerechtigkeit vergleichbar ist. Aber danach streben im Bewusstsein unserer eigenen Bedürftigkeit (d.h. dass uns Gott die schlechten wie guten Werke vergeben muss), ergibt eine gerechtere Gesellschaft, die Raum hat für Schwache und dadurch eine sehr starke Gesellschaft wird. In diesem Klima können sie „Starken“ sich frei entfalten. Geschäfte können auf der Basis von Rechtssicherheit getätigt werden. Man kann sich für die Allgemeinheit einsetzten, weil man weiss, dass wenn man selber schwach ist, die anderen helfen werden. Eine Frau wird auch am Abend aus dem Haus gehen können – ohne Angst haben zu müssen, dass ihr etwas geschehen wird. So wie es einst bei uns in der Schweiz war.

Leider ist China rein quantitativ gross. Dadurch ist die Versuchung viel grösser, sich auf diese Grösse zu verlassen. Diese Versuchung war in der Schweiz durch ihre Kleinheit nie gross. Die Regierungen und die Mächtigen mussten dadurch - normalerweise - viel mehr Rücksicht auf das Volk nehmen. Heute ist aber eine andere Versuchung gross: Der Materialismus. Unser Reichtum und die lange Friedenszeit ist eine grosse Versuchung für uns, dass wir glauben könnten, dies sei selbstverständlich. Ja, es könnte sein, dass wir vergessen, woher dieser Segen kommt. So wird er eidgenössische Dank- und Gebetstag immer mehr vernachlässigt. Aktuell wird öffentlich darüber debattiert den “unzeitgemässen“ frommen Text der Nationalhymne abzuschaffen.

Eine Grundlage für diese Unweisheit, bildet sicherlich der Materialismus. Es ist dabei interessant, wie dieses Wort „Weisheit“ kaum noch gebraucht wird. „Tor“, der Begriff für das Gegenteil eines Weisens, gibt es praktisch gar nicht mehr. Soviel sei hier erklärt: Man kann sehr intelligent sein und trotzdem ein Tor sein. Dies ist eine biblische Weisheit und damit eine kleine praktische Anwendung des Know-how der Bibel.

Was mich am neuen Atheismus erstaunt, ist, dass er nicht postmodern ist. Unsere Zeit in der Schweiz und Europa und vielleicht in der ganzen westlichen Hemisphäre ist geprägt durch ein allmähliches Niederlegen der jüdisch-christlichen Werte. Gleichzeitig breitet sich der Hedonismus und die Idee, dass alles relativ sei, aus. Also wir glauben immer weniger, das es Wahrheit gibt. Allerdings wenn es um unsere Rechte geht, um unser Geld usw., dann steigen wir aus diesen postmodernen Gedanken aus und dann wissen wir wieder was wahr ist. Es ist aber logisch, dass wir diese Diskrepanz im Denken längerfristig nicht durchalten werden. Mächtige werden bei Gelegenheit ihr „postmoderne“ Ueberzeugungen auch in konkreten Gedanken Taten ausleben (1). Der neue Atheismus ist also als erstes überhaupt nicht postmodern. Der neue Atheismus kennt Wahrheit. Das ist positiv. Als Christ kann ich mit ihnen über Wahrheit diskutieren oder streiten. Mit einem Postmodernen ist dies unmöglich. Ich habe es selber schon erlebt, wie da die schlimmste Ungerechtigkeit relativiert wird. Ein Postmoderner kann sich selbstzufrieden über grauenhafte Ungerechtigkeiten äussern, dass einem die Haare zu Berge stehen. Aber wehe, wenn es dann um ihre Interessen geht! In ihrem praktischen Leben wissen sie dann sehr wohl, was nicht relativ sein darf – eben, wenn es um ihr Geld, ihre Gesundheit usw.  geht – so denken sie in philosophischen und weltanschaulichen Gedanken so relativ, dass sie die Existenz von Wahrheit leugnen. Aber in ihrem praktischen Leben können sie trotzdem ihr Recht einfordern. Aber wie lange wird das gut gehen? Diese Unlogik wird in die eine oder andere Richtung aufgelöst werden, früher oder später.


Professor Dr. John Lennox, ein Professor für Mathematik an der University of Oxford und Fellow Mathematics and Philosophy of Science am Green Templeten College geht diesen Thema in drei Vorträgen auf der DVD „Der neue Atheismus“ nach.
Diese Gedanken hat er auch in öffentlichen Debatten mit Herrn Richard Dawkins (Autor des Gotteswahn’s“) und Herr Christopher Hichens (Autor von „Der Herr ist kein Hirte“ und in seinem Buch „Hat die Wissenschaft Gott begraben?“ dargelegt.

Das Buch habe ich leider bis heute nicht gelesen. Es liegt bereit – neben vielen weiteren Büchern. Aber die DVD habe ich diese Tage gesehen – und ich bin tief beeindruckt. Professor Dr. John Lennox ist ein sympathischer und vernünftiger Denker. Er zeigt die Logik des neuen Atheismus auf. Auch ihre neuartige Aggressivität, die sich sogar gegen Atheisten äussern kann, die Verständnis für den Theismus haben. Man merkt, wie Lennox versucht genau hinzuhören. So kann er erklären, was an ihrer Kritik wahr ist und wo er ebenfalls in ihre Kritik einstimmen muss oder wo er „Denkfehler“ der neuen Atheisten feststellt. Dazu gehören falsche Alternativen. Oder, wenn er ihre Logik auf sie selber anwendet. Oder wenn sie Fakten falsch deuten oder gar weglassen. Dazu gehört auch die Leugnung der Gräuel von Atheisten. In Polen lacht man über solche Ideen. Waren sie schon mal in Russland? Kennen die neuen Atheisten Stalin, Pol Pot, Mao usw.? Oder wie ist es mit dem eben erwähnten NZZ am Sonntag Bericht über China? (Ich glaube seit dem Sündenfall sind wir alle gefährdet unsere Sündhaftigkeit auszuleben. Normalerweise nehmen wir uns zusammen. Aber wehe, wenn uns jemand einen religiösen oder idoelogischen oder gesellschaftlichen Grund, um unsere Bösartigkeit als gut oder gar als heilig auszuleben. Dann besteht die Gefahr, dass wir unserem Wesen, d.h. unserer Sündhaftigkeit gemäss handeln. Jedes Mobbing zeugt davon, nicht nur Stalin und Hitler.)

Zustimmen kann Lennox den neuen Atheisten, wenn sie von der Gefahr von Religionen sprechen. Besonders der blinde Glaube ist auch für Professor Dr. John Lennox gefährlich. Denn dieser kann von Mächtigen missbraucht werden. (Dass soll nun chinesische und andere Machthabern nicht dazu verleiten, genau diesen Machtmissbrauch zu tun. Es liegt kein Segen darauf.) Lennox glaubt, dass dies nicht für einen Glauben gilt, der auf Indizien beruht, wie der christliche, biblisch begründete Glaube. Oder der Glaube von Herrn Dawkins, dass seine Frau ihn liebt. (Man beachte den positiven Einfluss der Bibel auf die verschiedenen Gesellschaften in Europa, Nord- und Südamerika, Australien, Indien und wie eben in China. Natürlich gibt es auch den Missbrauch der Bibel. Aber gerade die Bibel selber kritisiert dies am stärksten. Die Bibel ist religionskritischer als es je ein Karl Marx war. Man lese nur den Anfang des Buches Jesaja oder die Worte Jesu im neuen Testament.) Interessant ist, dass Herr Dawkins in diesem Zusammenhang seinen eigenen Glauben nicht erkennen kann. Herr Lennox versuchte ihm diesen zu erklären, indem er ihn sagte, dass er doch an die Liebe seiner Frau für ihn glaube. Dies beruht auf Indizien. Und es ist wahr. (Interessant ist auch Professor Lennox Beschreibung von Beweisen. In der Mathematik könne man Beweise anführen. In der Naturwissenschaft gibt es „nur“ Indizien. Hier handelt es sich natürlich um eine Definitionsfrage des Begriffes „Beweis“)

Ueberhaupt ist es interessant, wie Herr Lennox die verschiedenen Weltanschauungen beschreibt: Materialismus, Theismus und Pantheismus. Dabei stellt er auch die interessant Frage, welche dieser Weltanschauungen am besten zur Naturwissenschaft passt. Dazu geht er auch in die Geschichte: Warum erlebte im 17. und 18. Jahrhundert die Naturwissenschaft ein derart explosionsartiges Wachstum? Wer der Frage nachgeht, wird eine Weltsicht finden, die dies ermöglichte: Es war der biblische Glaube an einen vernünftigen Gesetzgeber. Der in der Bibel Adam aufforderte den Tieren Namen zu geben. Genau dies macht die Naturwissenschaft: Sie schaut, was es gibt und gibt Namen. Sie beschreibt, wie es funktioniert. (Sie stellt Thesen auf und schaut, ob diese Thesen sich bewahrheiten.) Sobald Naturwissenschaftler aber die Frage des „Warum“ im Sinne von Sinn beantworten wollen, überschreiten sie die Grenze der Naturwissenschaft und begeben sich auf metaphysisches Gebiet. Lennox benutzt, so glaube ich, für Metaphysik einen anderen Begriff. Wie auch immer: Es ist wichtig, dass wir diese zwei Paar Schuhe unterscheiden: Naturwissenschaft und Metaphysik. Oder anders ausgedrückt: Naturwissenschaft und Glaube. Dabei ist es wichtig, dass wir den eigenen Glauben erkennen (2).

Für mich persönlich war es sehr interessant Professor Lennox zu hören, weil ich merkte, dass Gott ein vernünftiger Gott ist. Gott ist die vernünftigste Person des gesamten Universums, auch wenn ich ihn nicht immer verstehen kann. Aber wenn ich Gott nicht verstehen kann, dann liegt dies nicht an der Rationalität Gottes, sondern an mir, der ich nur ein Mensch bin. Als solcher bin ich nicht allwissend. Auch wenn ich als Gottes Ebenbild geschaffen bin – und darum denken und fühlen sowie kreativ, d.h. schöpferisch, tätig sein kann, bin ich nicht Gott. Gott kann dies alles besser. Er muss nur sprechen, dann ist es. Ich kann Dinge erdenken, die es nicht gibt. Aber wenn ich es ausspreche, ist es noch lange nicht da. Allerdings kann ich trotzdem viel mit meinem Mund bewirken: Segnen und Fluchen. Daher sollte man mit seiner schöpferischen Kreativität verantwortungsvoll umgehen…

Gerade gestern versuchte mir jemand zu erklären, dass der Glaube irrational sei. Dabei 
stützte er sich auf ein Gespräch zwischen einem Rationalisten (glaube ich) und einem Inder. Dieser Gedanke scheint mir eher der östlichen Mystik zu entspringen als der Bibel. Daher bin ich mir nicht so sicher, ob sich auch Soren Kirkegaard (1813 – 1855) irrt, wenn er vom Glauben als Sprung ins Ungewisse spricht: Sprung in den Glauben. Es mag sich für mich so anfühlen, dass wenn ich mich auf den lebendigen Gott verlasse, ein Wagnis eingehe. (Dieses Gefühl kenne ich sehr gut.) Aber die Realität ist das Gegenteil: Wenn Gott dahinter steht, steht die zuverlässigste Person des Universums dahinter. Sicherer kann man gar nicht aufgehoben sein.

Schon im Alten Testament steht deutlich, dass Gott nicht den Tod des Sünders will, sondern dass er von seinen bösen Wegen umkehre und lebe. Am Ende des Buches Jona, ein alttestamentliches Buch von uns Christen und gleichzeitig ein Buch der jüdischen Bibel, des Tenach’s, wirft der Prophet Gottes, Jona, Gott vor, dass er gütig ist:
„Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langmütig und von grosser Gnade, und lässest dich des Uebels gereuen!“ (Jona 4,2b) Darum sei er vom Auftrag Gottes geflohen. Darum wollte er der heidnischen Stadt Ninive nicht das Gericht Gottes über sie verkündigen.
Gott antwortet Jona:

„Da sprach der HERR: Ist es recht dass du so zürnst? (Jona 4,4) Jona war sogar auf die Barmherzigkeit Gottes wütend! Wir Gläubige sind manchmal merkwürdig. Dabei sind wir ebenso wie die Stadt Ninive auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen! Ninive tat Busse auf Grund der Predigt von Jona und Gott vergab gerne.
„Und mich sollte der grossen Stadt Ninive nicht jammern, in welcher mehr denn hundertzwanzigtausend Menschen sind, die ihre rechte Hand nicht von ihrer linken unterscheiden können; dazu so viel Vieh!“ (Jona 4,5)
Gott ist also nicht nur rational und gerecht, sondern auch noch barmherzig.

Gebet:
Danke Herr, bist Du gnädig und so lieb. Du bist ein Fels, auf den man sich verlassen kann, wenn alles andere versagt. Du bist gerecht und zuverlässig UND gnädig.
Danke Herr, sind viele chinesische Christen barmherzig und bezeugen Dich Herr damit. Hilf uns, dass wir auch in Dir und Deiner Gnade bleiben, damit Du Deine guten Früchte wachsen lassen kannst: Zu Deiner Ehre und zu unserem Guten!
Amen

Anhang
1 Lennox geht auch auf den Versuch ein, wie die neuen Atheisten die jüdisch-christlichen Werte des Westen ersetzten möchten, was sie ja zwangläufig tun müssen. Zur Zeit wird in der Praxis vorallem mit dem Utilitarismus gearbeitet. Dies bedeutet, der grösste Nutzen für die grosstmöchliche Anzahl.
Er zeigt den Nutzen und die Gefahren.
Bereits Francis Schaeffer hat auf Seite 111 in seinem Buch „Wie können wir den leben?“ auf den gut gemeinten Nutzen und den Missbrauch des Utilitarismus hingewiesen. Interessant ist, dass er den Utilitarismus unter dem Thema der Schwächen des Protestantismus behandelt. Schaeffer schreibt u.a.:
„Aber wenn Utilitarismus zum Massstab unserer Handlungen wird – wenn es keinen absoluten Massstab unserer Handlungen gibt, oder wenn der Standard, den wir in der Bibel finden, nicht furchtlos angewandt wird – dann wird das Konzept ‚das grösstmögliche Glück für die grösstmögliche Anzahl‘ leicht manipulierbar.“ Schaeffer weist daraufhin, dass „Jeremy Bentham (1748 – 1832), dem Vater des Utilitarismus“ aber sehr wohl vorschlug, dass die Regierung eingreifen sollte, „um arbeitende Kinder zu schützen und Wohn- und Arbeitsbedingungen zu verbessern.“ Trotzdem können wir gerade in protestantischen Länder den Missbrauch dieser Philosophie finden! Davon sollten wir unbedingt lernen.
2 Professor Lennox beschreibt auch, wie extreme Atheisten glauben, dass der Mensch nur durch Naturwissenschaft Wissen aneignen könne (Hier bin ich nicht mehr ganz sicher, ob er von Naturwissenschaft sprach oder generell vom Intellekt.). Lennox fragt zu Recht: Ist das wahr? Wir Menschen haben von Gott neben dem Verstand auch noch andere Möglichkeiten erhalten…


PS: Ich hoffe, ich gebe hier Professor Lennox korrekt wieder. Ich habe seinen Vortrag bis jetzt nur einmal gehört. Ich gebe seine Gedanken aus dem Gedächtnis wieder. Am besten ist es, wenn man seine Vorträge selber hört.