Freitag, 27. Mai 2016

Tod und Trauer

Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. (s. Johannes 14,6)
Diesen Mittwoch ist Martin verstorben.

Es tut so weh, einen lieben Menschen zu verlieren. Hier auf dieser Erde werde ich seine trockenen Witze nie mehr hören. Er fehlt mir. Dabei überlegte ich mir, wann ich ihn dieses Wochenenden nochmals besuchen könnte. Das letzte Mal als ich bei ihm war, hat er nur geschlafen, weil er die Nacht über wach war. Gerade diese Woche hatte ich keine Zeit für ihn. Nun ist er nicht mehr hier bei uns.


Leider ist in dieser Zwischenzeit alles endlich. Nun ist er an einem Ort, wo nichts mehr endlich ist.

Da er sich nicht klar geäussert hat, hoffen wir, er war in Jesus gesichert und seine innersten Bedürfnisse sind nun erfüllt, ausser dass er noch auf die leibliche Auferstehung wartet. Am Jüngsten Tag wird er dann mit uns, die wir auf Jesus vertrauen, auferstehen und einen neuen Auferstehungsleib bekommen. Dann werden wir ihn wieder sehen können, als intelligenter und genialer Alleskönner, was er hier ja schon war. Meine Frau fragte sich, ob er Canaille nun sehen kann... Er hatte Katzen immer so gerne. Ich denke, dass dies durchaus möglich ist. Immerhin beschreibt Paulus im Römerbrief, dass auch die Schöpfung auf die Wiederherstellung aller Dinge wartet, weil sie noch darunter leidet. Zu dieser Schöpfung gehören sicherlich Tiere, Pflanzen und vermutlich auch die Berge usw. (Aber nicht Engel, denn diese leiden ja nicht so unter dem Sündenfall und müssen nicht erlöst werden und bei den gefallenen Engeln, den Dämonen gilt ja die Versöhnung, die Jesus errungen hat, nicht: Die Armen.). Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass wir nach dem Jüngsten Tag mit Tieren zusammenleben. Vielleicht wird da auch Canaille sein. Und vielleicht ist Gott so grosszügig, dass er es auch im "Warteraum" des Himmels für Martin es möglich macht, dass er mit Canaille wieder spielen kann.

Es tut weh, einen lieben Menschen zu verlieren. Der Tod ist grauenhaft und Scheisse im wörtlichsten Sinne. Er ist der Stachel der Sünde. Ich hasse den Tod. Und ich hasse es, wenn man den Tod verniedlicht oder billige Ausreden sucht, die unser Denken vernebeln sollen. Der Tod ist einfach nur schlimm. Am Ende dieses Zeitalters wird der Tod mit dem Totenreich in den Feuersee geworfen und dann sind wir ihn los (Offenbarung 20,14). Da gehört der Tod auch hin. Dann wenn Jesus zum zweiten Mal wiederkommt, diese Welt im Feuer vergeht (1) und alle Dinge wieder hergestellt werden.

Diese Auslegung beruht auf der amillianistischen Sichtweise, dass in Offenbarung 20,5 nicht die leibliche Auferstehung gemeint ist, sondern dass die in Christus Verstorbenen bei Christus lebendig - noch ohne Leib - leben. So kann die erste Auferstehung also unser Leben in Christus nach unserem leiblichen Tod bedeuten.  Und dies beruht natürlich auf unserer geistlichen Wiedergeburt. Logischerweise wird ja in der Bibel für die geistliche Wiedergeburt auch ein Sterben des alten Menschen beschrieben. Und dies kann man auch als erster Tod betrachten, der uns die geistliche Wiedergeburt ermöglicht. In diesem Sinne ist also der erste Tod, wenn unsere Sklaverei unter der Sünde durch den Heiligen Geist besiegt wird, indem wir für das Gesetz gestorben sind und die Kraft Gottes in uns wirkt: Dadurch ermöglicht der Heilige Geist das ewige Sein in Christus. (Dies beginnt mit unserer geistlichen Wiedergeburt. Der Begriff: schon jetzt und noch nicht oder die inaugurierte Eschatologie bezeugt, dass schon hier das Reich Gottes und unser neues Leben in Christus angebrochen ist. Zugleich warten wir aber noch auf ihre Erfüllung. Es ist hier auf dieser Erde noch ein Warten auf unsere eigentliche Erbschaft. Wir haben "Vorschüsse" erhalten, dann aber wird es erfüllt. In diesem Sinne ist der leibliche Tod der Anfang dieser Erfüllung, die am Jüngsten Tag dann gänzlich erfüllt wird.)  Nebenbei können wir nun - nicht aus eigener, menschlicher Kraft - sondern aus der Kraft Jesu anders leben und so unsere Heiligung bewirken, die Gott schon vorbereitet hat. So werden wir im leiblichen Tod nicht wirklich sterben, sondern bei Christus weiterleben, bis wir am Jüngsten Tag die zweite Auferstehung erleben, wo wir einen neuen Auferstehungsleib erhalten. Daher kann die Bibel auch unsere geistliche Wiedergeburt als erste Auferstehung betrachten. Und in einem  gewissen Sinne ermöglicht dies das eben genannte, d.h., dass wir nach unserem leiblichen Tod bei Jesus sein können, bis wir die zweite Auferstehung, die leibliche Auferstehung am letzten Tag unserer aktuellen Welt, d.h. am Jüngsten Tag freudig erleben.

"Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt;
und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?"
(Johannes 11,25 + 26)

Für Martin und uns alle Wünsche ich das!

Gott segne uns alle, damit wir erleben dürfen, was Jesus in uns wirken will:

"Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fliessen." (Johannes 7,38)

André Gujer

Anhang

(1) 2. Petrus 5 und 6: Wie die Welt vor der Sindflut durch Wasser unterging, so wird unsere durch Feuer untergehen. Und wie einst zu Noah's Zeiten wird es eine neue Welt hier auf Erden geben. Aber eine, in der die Menschen verherrlicht sein werden. Unsere Tränen werden abgewischt und kein Leid wird mehr sein. Nichts Böses wird es mehr geben. Denn alles Böse wird im Feuersee sein. Was wir ersehnt und in Christus erhofft haben, wird dann von der geistlichen Realität zur absoluten Realität auf einer erlösten Erde. Das himmlische Jerusalem wird auf diese Welt kommen, d.h. der Himmel wird hier auf Erden sein, wo kein Tod, kein Geschrei, keine Ungerechtigkeit dann mehr sein wird. "Und es wird kein Fluch mehr sein." (Offenbarung 22,3a)  Wirkliches Leben wird dann sein in der Erfüllung der Perichorese, in der Liebe unseres Dreieinigen Gottes. Dann werden wir dieses Leben mit seinen Mühen wie einen bösen Traum betrachten, weil wir nun in der Realität angekommen sind, für die wir bestimmt sind, weil uns Gott der Vater, der absolut Heilige und Gerechte, so liebt, wie er seinen Sohn Jesus Christus liebt. Darum nahm Gott sehr viel Leid auf sich, um uns das zu ermöglichen. Es ist seine Liebe mit der er uns bis hierher und bis zum Himmel erträgt und trägt.

Viele können es sich nicht vorstellen zu leben, ohne die Sündenlast und Perversion des Guten. Aber dann wird es sicher so sein. Gott gab sein Wort dafür, dass jeder, der an Jesus Christus glaubt, wie die Schrift lehrt, nicht sterben* wird, auch wenn er stirbt**! (Mit dem Sterben mit * ist der zweite Tod gemeint, wie in Offenbarung 20,14 und 15 beschrieben. Wer an Christus glaubt, wird diesen nie erleben müssen. Mit dem folgenden Begriff sterben** ist unser leiblicher Tod gemeint. Das bedeutet: Wer auf Christus traut, wird trotz des leiblichen Todes nicht sterben. Er wird bei Jesus weiterleben, bis er am Jüngsten Tag einen Auferstehungsleib erhält. Halleluja!

2. Anhang:
Wenn wir in der Bildersprache der Offenbarung also den ersten Tod, das Sterben des alten Menschen und seine Wiedergeburt verstehen, lesen wir Offenbarung 20,4 bis 6 im Zusammenhang mit der übrigen Aussage der Bibel:
"Dann sah ich Throne und sah, wie denen, die darauf Platz nahmen, die Aufgabe übertragen wurde, Gericht zu halten. Es waren die Seelen derer, die hingerichtet worden waren, weil sie sich zur Botschaft von Jesus bekannt und an Gottes Wort gehalten hatten; sie hatten das Tier und sein Standbild nicht angebetet und hatten sich das Kennzeichen des Tieres nicht auf der Stirn oder auf der Hand anbringen lassen. Jetzt wurden sie weider lebendig und regierten tausend Jahre lang zusammen mit Christus. Das ist die erste Auferstehung. die übrigen Toten wurden nicht zum Leben erweckt, bis die tausend Jahre vorüber waren.
Glücklich, wer zu Gottes heiligem Volk gehört und an der ersten Auferstehung teilhat! Ueber diese Menschen hat der zweite Tod keine Macht; vielmehr werden sie Gott und Christus als Priester dienen und während der tausend Jahre mit Christus regieren." Offenbarung 20,4-6)

Wer also den ersten Tod: das geistliche Sterben unseres alten Menschen und die Wiedergeburt erlebt hat, darf sich freuen und glücklich sein.

Hier wird natürlich auch von den Blutzeugen, d.h. den Märtyern geschrieben, die an ihrem Glauben festhielten, auch wenn ihnen dafür das Leben genommen wurde. Diese Märtyrer unterscheiden sich von den heute populär gewordenen, dadurch, dass sie für ihren Glauben litten - ohne dass sie andere Menschen plagten (quälten). In einem gewissen Sinne leiden alle Christen für ihren Glauben, wenn wir dafür ausgelacht werden oder andere Repressionen erleiden müssen, wie zum Beispiel übergangen zu werden, nur weil wir auf Christus vertrauen. Zugleich müssen wir uns aber bewusst sein, dass es viele Christen gibt, die ihr Christsein noch einiges mehr kostet. Doch so wie wir an der Auferstehung von Christus im Glauben anteil haben, haben wir leider auch an den Leiden Jesu Anteil. Hier geht es nicht darum, etwas zu verdienen. Genausowenig verdienen wir etwas, wenn wir gute Werke tun. Wie sollten wir auch: In Christus haben wir ja alles umsonst, graits. ABER wer das Gute geschmeckt hat, beginnt auch das Gute zu lieben und ist dafür immer mehr bereit, Opfer zu bringen, weil das Gute einfach gut ist und nicht um sich besser machen zu wollen. Das wäre ja eine Werkgerechtigkeit und Selbstgerechtigkeit, die wir ja eben nicht können. Vielmehr sollen wir das Geschenk von Jesus annehmen UND dann in der Kraft von Gott leben, d.h. im Vertrauen auf das, was Gott versprochen hat. Dabei werden wir immer wieder Busse tun für unsere guten und schlechte Werke, damit Jesus etwas wirklich Gutes daraus tun wird. So verwirklichen wir das von Gott vorbereitete und doch ist es Gott alleine, der das Wirken und Vollbringen schafft. Darum gehört Gott alleine die Ehre und nicht uns. Und das ist so schön, dass ich Freude darüber bekomme: Ich werde von Gott einfach geliebt! Ich darf immer zu Jesus. Im grössten Versagen, vergibt er mir und so habe ich immer durch Jesus Zugang zum Heiligen Gott, der so zu meinem Vater im Himmel wird. Was für ein Wunder. Was für eine Freiheit!
Tausend Jahre wird im Amillianismus natürlich bildlich verstanden für die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Kommen von Jesus. Eben kein Tausendjähriges Reich hier auf Erden, vielmehr ein  Reich Gottes im Himmel, wo Jesus herrscht. Und auch irgendwie geistlich - im jetzt schon und nicht Aspekt - hier auf dieser Erde. Denn Jesus herrscht wirklich - in den Herzen der Menschen, die es wollen. Dieses Reich breitet sich in den Herzen der Menschen aus - obwohl in ihnen noch nicht alles heil ist und es manchmal ein geistlicher Kampf ist. Und es ist gleichzeitig auch manchmal ein geistlicher Kampf gegen aussen, gegen geistliche Mächte, die das Leben von uns Menschen in den Tod führen wollen. Und auch die ganze Kirche steht in diesem Kampf: Darum ist die ganze Kirchengeschichte auch so voll von Fehlern und dem Ringen nach Wahrheit. Und manchmal irrt sie sich gewaltig: Immerhin war es das Bundesvolk, die Kirche Gottes, die Christus kreuzigte. Und wenn wir nicht aufpassen, machen wir das wieder, wenn unsere selbstverliebter Hochmut sich über Jesus uns seine Barmherzigkeit aufregt, weil wir nicht aus lauter Gnade geliebt werden wollen. Wir wollen autonom und aus eigener Kraft, dabei müssen wir wieder lernen, wie vor dem Sündenfall, uns in die guten Hände Gottes zu legen  und mit seinem Rat, mit seinen guten Ideen und seiner Kraft zu leben und nicht mit unseren verwirrten und oft verbogenen Ideen.

Lieber Heiland, schütze uns vor uns selber. Herrsche Du, dass es gut kommt.
Amen!

Hilf, dass unser Verstand Dich in der Bibel sucht. Heiliger Geist rede Du durch die Bibel zu uns, dass wir Dich verstehen. Hilf, dass uns der Gedanke an den Tod weise macht, dass wir Dich den Allmächtigen fürchten und nicht Menschen. In der Gottesfurcht beginnt die wahre Weisheit. Wirke Du, dass wir Dich als Gott anbeten UND dann können wir alles andere liebenswerte richtig Ordnen, damit diese nicht zu unseren Götzen werden, die uns versklaven. Wenn Du unser Gott bist, dann kommt unser Herz zur Ruhe. Dann lernen wir Weisheit und können das Gute von Dir so lieben und geniessen, wie es Du gemeint hast.
Danke lieber Heiland bist Du mitten unter uns und hilfst uns auf diesem Weg, den man Heiligung nennt. Hier werden wir das Ziel nicht erreichen. Aber wenn wir auf dem Weg sind, wirst Du, wenn Du wieder kommst, uns auf diesem Weg antreffen und freudig alles Schenken, was wir noch lange nicht erreicht haben: Wirkliche Liebe und Barmherzigkeit. Weisheit und Treue. Klarer Verstand und ein gesundes Gewissen. Demut, welche sich richtig einschätzt und die Freiheit, zu Stärken und Schwächen zu stehen. Eine Freude, die unbeschreiblich ist. Eine Erfüllung im Herzen, dass ... Wahres Glück.

AMEN

Samstag, 21. Mai 2016

Wiedergeburt

Auch als "Schnecke" kann man in den Himmel kommen, weil es ein Geschenk Gottes ist.
(Das ist bildlich gemeint.)

Die Wiedergeburt ist ein besonderes Geschenk von Gott an uns Sünder. Die Wiedergeburt kann man sich nicht erarbeiten, weil es ein Geschenk ist. Es ist Gnade und Gnade ist ein Geschenk.

Aber was ist die Wiedergeburt?

"Kann ein Mensch der alt ist von neuem geboren werden?" Diese Frage stellt ein anerkannter Theologe Jesus. Und mir scheint, es ist eine gute Frage. Jesus antwortet unerwartet.


Die Schnecke ist klein und verletztlich. Und doch ist sie auch ein Geschöpft Gottes. Sie wartet wie der restliche Schöpfung auf die Wiederherstellung aller Dinge (Römer 8,19 ff, insbesondere Vers 22).

In der Bibel spricht Jesus sehr klar die Wiedergeburt an. Hier unten in diesem Video lese ich dazu aus dem Johannesevangelium vor. Dazu noch ein Abschnitt aus dem Brief an die Epheser. Dieser Brief stammt von Paulus.


Hier unten auf diesem Video lese ich Gedanken zur Wiedergeburt und Heiliger Geist von Spurgeon, jenem Prediger aus dem 19. Jahrhundert der damals schon tausende Zuhörer hatte. Seine Predigten wurden schriftlich auf der ganzen Welt gelesen, so dass Millionen es mithörten. Er hatte Sekräterinen, um die Leserbriefe zu beantworten, von denen nicht wenige seelsorgerlicher Art waren. Daneben war er wie gesagt Prediger einer grossen Gemeinde / Kirche. Und bis heute wirkt sein Leben und Predigen nach. Dabei hat er als Teenager begonnen zu predigen, ich glaube mit 16 Jahren! Sein Vorbild war George Whitefield. Whitefield einer jener Prediger der grossen Erweckung in Nordamerika und in England sowie Schottland. Jene Erweckungsbewegung von der einst Margaret Thatcher sagte, dass sie England vor einer Revolution wie in Frankreich bewahrt hatte, weil es die Herzen und damit auch die Kirchen, das Sozialwesen und die Wirtschaft verändert hat. Es ist immer die gründlichere Veränderung, wenn die Motivation geändert wird, anstelle nur Aeusserlichkeiten.



Hier noch eine sehr passende Predigt zu diesem Thema: Vollmacht Kind Gottes zu werden. Dies geschieht mit der Wiedergeburt! Es ist der Prozess, der Gott macht, damit wir von der Versklaverei der Sünde befreit werden. Wir werden durch den Heiligen Geist lebendig gemacht, weil wir vorher - geistlich - tot waren. (Wir sind als  Menschen beim Sündenfall - geistlich - gestorben, was uns letztendlich auch den leiblichen Tod brachte.)
Natürlich ist das Calvinismus, wie es auch ein Luther und Augustin geglaubt haben. Pastor Wolfgang Wegert geht in seiner Predigt sehr auf unsere Verantwortung in dieser Sache zu. Denn die biblische Prädestination betont unsere Verantwortung UND die Allmacht Gottes. Die Bibel hält ein gesundes Mass der Mitte zwischen unserer Verantwortung und Gottes Handeln. Wir Menschen neigen - mit unserem menschlichen Verstand - entweder an die Allmacht Gottes oder an die menschliche Verantwortung zu glauben. Wir mit unserem "beschränkten" Verstand können nur das eine oder andere als logisch empfinden. Dabei besteht hier eine Antinomie: Beides ist wahr! Daher dürfen wir nicht auf der einen oder anderen Seite des Pferdes zu fallen: Weder Fatalismus (was die Betrachtung der Vollmacht irrtümlich bewirken könnte) und unserer Ueberforderung (wenn wir nur unsere Verantwortung betont würde).
Es bedeutet aber auch, dass wir voll verantwortlich ist. Daher auch das Jüngste Gericht am Ende dieser Welt! Und je höher die Verurteilung, um so höher die Gnade und Vergebung durch Jesus Christus, wer es denn will!
Letztendlich müssen wir uns bewusst sein, dass wir nur Persönlichkeiten kennen, die an Zeit und Raum gebunden sind. Genau das gilt natürlich nicht für die grösste Persönlichkeit: Gott ist nicht an Zeit und Raum gebunden.

Das wir Mühe haben die Prädestination zu verstehen, liegt vermutlich vorallem daran, dass Gott transzendent ist: Er ist eben nicht an Zeit und Raum gebunden! Dies hat nicht nur Paulus, Johannes, Luther, Calvin und Augustin erfasst, auch schon David, wenn er schreibt:

"Deine Augen sahen  mich, als ich noch unentwickelt war; und es waren alle Tage in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten, als derselben noch keiner war:
Und wie teuer (Elberfelder übersetzt: schwer oder gewichtig oder kostbar) sind mir, o Gott, deine Gedanken! Wie gross ist ihre Summe!
Wollte ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein als der Sand. wenn ich erwache, so bin ich noch bei dir! "
(Psalm 139, 16 - 18)

Wer in Christus ist, ist auf alle Ewigkeit gerettet, weil es Gottes Werk ist und nicht unser menschliches. Wir können und dürfen auch nur als Sünder zu Jesus gehen UND Jesus spricht uns frei von aller Schuld und macht uns gerecht, so dass wir freien Zugang zu Gott dem Vater haben: Darum werden wir in Christus zu Priestern und Priesterinnen Gottes: Wir haben durch Jesus direkten Zugang zu Gott, der zu unserem Vater wird, weil Gott uns in Christus vergibt, mit sich versöhnt und uns als Kinder Gottes adoptiert! Darum darf ich nun die höchsten Persönlichkeit als mein Vater im Himmel ansprechen: Aba, was Papi bedeutet!

Hier noch ein weiterer Gedanke aus den Psalmen:

"Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang; sie macht klug, die sie üben. Sein Ruhm besteht ewiglich." (Psalm 111,10)

Und um diese Weisheit dürfen wir auch Gott bitten, wenn sie uns mangeln sollte.

Es lebe die heilsame Lehre! Aus Mangel an Erkenntnis geht mein Volk zugrunde.

Ich las von Rumänien: "Romania, alles kaputt!". Ein Land, das Mitglied der EU ist. Im Regionalspital Craiova ist das Personal mehr als überfordert. Nur im Notfall gehe man da hin. Hart arbeitende Menschen. Kleiner Lohn. Trotz Krankenkasse zahle man jede Dienstleitung direkt an Putzfrauen, Pflegerinnen, Aerzte usw. Ueberhaupt muss man die Verbandsmaterial usw. mitnehmen.

"Es ist nicht immer gleich, wenn ich in Craiova unterwegs bin. Doch an manchen Tagen erschlägt mich die Hoffnungslosigkeit und härte des Lebens. Man kann sie auf den Gesichtern der Menschen ablesen, sie hat sie in die Züge eingegraben." (aus Infobrief Mai 2016 ethos open hands).

Ich mag mich noch gut erinnern, als ein Flüchtling aus Angola die Bilder aus Moldavien (jenes Land neben Rumänien, dass auch mal zu Rumänien gehört hatte.) sah und es einfach nicht für möglich hielt, dass so etwas in Europa möglich ist: Das ist ja wie in Afrika. (Dieser Mann wurde später Nationalrat!) Vor nicht so langer Zeit behauptete jemand, dass die Europäer rassistisch besser seien und daher so erfolgreich gewesen seien. Hier sieht man, dass dies nicht stimmt. Der Unterschied ist die gute Lehre der Bibel. Wenn wir so weiter machen, werden wir zu Afrika oder vielleicht Indien oder China. Drei ganz unterschiedliche Gegenden, was ihnen aber gemeinsam ist: Eine privilegierte Schicht kümmert sich wenig bis gar nicht um die Aermeren. Und täuschen wir uns nicht, wenn Menschen hier behaupten, wir nehmen das menschliche Leben zu wichtig, dann wird dies zur Folge haben, dass wir in Zukunft das menschliche Leben weniger achten werden, weil wir jetzt schon die ideologische Grundlage dafür haben. Damit ist vieles der schönen Worte, die wir hören, eigentlich geheuchelt. Sie täuschen über die wahre Tragik hinweg.
Vor den 68-er gab es viel weniger  Selbstmorde in der Schweiz und  generell in der westlichen Hemisphäre. Warum war das so? Weil man einen Sinn im Leben sah, der mehr war, als Freude und Eierkuchen.
Man wusste, dass auch Schweres zum Leben gehört. Man wusste, dass die Reaktion auf Probleme wesentlicher ist, als die Herausforderung selber. Leid und Schmerz kann so zu einer Chance zur Reife und tieferem Verständnis werden. Echte Weisheit ist barmherzig, hat aber trotzdem den Durchblick.

Wie finden wir da wieder zurück? Back to the  roots!

Selbst in diesem Schreiben von ethos open hands steht der Satz:
"Es ist mit Sicherheit nicht unser Auftrag, den wirtschaftlichen Aufschwung herbeizuführen." Wenn Christen eine so absolute Aussage sagen, ist dies erschreckend und ich frage mich, ob sie die Bibel wirklich richtig verstanden haben. Davor kommt natürlich die übliche dispensationalistische Fahnenflucht: "Anderseits befinden wir uns am Ende der Tage..." Entschuldigen sie diese heftige Wortwahl: Aber es ist eine Lüge, dass das Evangelium, dass die Bibel nicht auch wirtschaftlichen Aufschwung bewirken kann. Ich meine damit nicht, das Wohlstandsevangelium. ABER wir selber haben es ja erlebt, wie die Veränderung der Herzen Menschen neu macht. Als Nebenprodukt bewirkt die Bibel - bei Christen und Nichtchristen - dass wir beginnen zu denken und die wahren Probleme zu betrachten. Und als nächstes erkennt man, was man ändern kann. Das Geniale dabei ist, dass man nicht in erster Linie Institutionen ändern muss, denn die Menschen, welche wahre Lehre (= Wahrheit) erkannt haben, was wirklich wichtig ist, verändern in ihrem Umfeld Positives - obwohl oder gerade weil sie wissen, dass sie Sünder sind und ohne Jesus nichts machen können. (Nichtchristen gelangen natürlich nicht in die tiefe Sünden- und Gnadenerkenntnis, sonst wären sie ja Christen. Aber das Salz sein des wahren Christentum bringt auch die anderen dazu, positiv zu wirken. Denn jeder hat von Gott ja ein Gewissen gekommen und wüsste ja eigentlich, was richtig wäre. In diesem Sinne hat Sokrates sogar recht: Wenn die Menschen wüssten, was Böse wäre, würden sie es nicht tun. Darum müsse man sie lehren. Leider kennt der Humanismus - und auch der christliche Humanismus - oft die wirklich tiefen Abgründe unseres Herzens nicht. Darum können sie letztendlich nicht die wirkliche Heilung der Herzen herbeiführen. Das kann kein Mensch. Dass muss Gott tun. Und dafür müssen wir zu Jesus gehen.)

So ist es zwar war, dass wir nichts machen können! was in Ewigkeit gut und bestand hat: ABER Jesus Christus - wenn wir zu ihm gehen - dann gibt er uns die Kraft etwas zu tun, was Jesus heiligen und in bis in alle Ewigkeit positiv wirken kann! Dann gehört Gott allein die Ehre und nicht mir. Und das ist so befreiend und löst Freude in mir aus! Eine sehr wichtige Haltung, weil wir eher - ob Christen oder Nichchristen - dazu neigen, uns selber gross zu machen: Wir wollen Macht und Ansehen. Wir wollen geehrt und geliebt werden, weil wir so toll sind. Wir wollen wie Gott sein, wir wollen Gott sein! Das ist bekanntlich die alte Sünde, die Adam seinerzeit im Paradies ausübte und so den ganzen Misst hier produzierte.

ABER trotz diesen Unmöglichkeiten ist es mit Gott möglich. UND wenn Gott das Wunder fertig bringt, dass er Herzen ändert, dann kann er auch mit Leichtigkeit Wirtschaftssysteme verändern! Es muss nur jeder zu Jesus gehen und dort bleiben + seine Sünde bekennen (= Busse tun) und dann das tun, für dass er von Gott die Gabe erhalten hat. Wenn diese Hilfsorganisation keine politische Aufgabe hat - wie es für kirchliche Institutionen üblich ist - bedeutet dies aber trotzdem, dass sie Menschen, welche die Begabung und den Ruf Gottes in der Politik oder/und Wirtschaft haben, auch dazu ermutigen und nicht sagen: Es geht ja sowieso alles kaputt. Vielmehr müssen sie lehren, wie sich Gott die Wirtschaft gedacht hat! Wie Arbeit wertvoll ist. Und wie schön es ist, aus dem Ueberfluss von Gott weiterzugeben und anderen in die Freiheit zu führen: das gilt geistlich, wirtschaftlich und auf allen anderen Gebieten. Selbst in den unangenehmen Lebensumständen kann man in Jesus frei sein. Ob die Gedanken aus unserer Natur wirklich so frei sind, bezweifle ich: Aber in Jesus sind wir wirklich frei!
Die ersten Christen wussten Jesus herrscht im Himmel und sein Reich breitet sich in den Herzen aus. Laut dem Amillenialismus kann bei der Ausbreitung des Reiches Gottes in unseren Herzen zwar auch die Gegenwehr der Dunkelheit stärker werden, aber Jesus ist trotzdem der Stärkere. Natürlich schaffen wir kein Tausendjähriges Himmelreich hier auf Erden (darum A-Millenialismus = kein Tausendjähriges Reich hier auf Erden, sondern im Himmel und irgendwie geistlich): ABER wir können Wesentliches verbessern, dass es den Menschen besser und wohler wird. Dass heisst nicht, dass es einfach ist. Wieviele Christen wurden unschuldig verfolgt, verlacht und gar massakriert und zu Märtyrern (= Blutzeugen) gemacht? Aber das Reich Gottes in den Herzen der Menschen ist trotzdem nicht aufzuhalten, denn Christus hat am Kreuz den Teufel besiegt und wenn JEsus zum zweiten Mal wiederkommt, ist endgültig fertig mit allem Bösen: Satan, der Tod und alle seine Getreuen werden in den Feuersee geworfen. Ja, diese Welt wird nicht wie die Welt vor Noah durch Wasser zerstört werden. Sie wird vielmehr durch Feuer zerstört werden. ABER es heisst auch, dass die Schöpfung dadurch erlöst wird. Und wie bei Noha wird es auf dieser Welt also eine neue Welt geben. Konkret heisst es, dass das himmlische Jerusalem hier auf diese Erde kommen wird. Die Toten werden auferstehen - die auf die Gnade und Jesus vertrauenden werden einen Auferstehungsleib erhalten und dann endgültig verherrlicht. Dann werden unsere Tränen abgewischt. Dann werden wir nur noch das Gute wollen und leben. Dann werden wir endgültig in der wertschätzenden Liebe des Dreieinigen Gottes leben!

ABer hier in dieser Zwischenzeit haben wir trotz unserer Wiedergeburt in Christus mit dem Alten zu kämpfen: In unseren Herzen, in unseren Ehen, in unseren Kirchen, in unseren Gemeinschaften, in unserem Kantonen, Staaten und unserem Bund. Da gibt es keinen Platz für eine Aussage wie: Gott könne die Wirtschaft nicht verändern. So eine unglaubliche Lüge: Hier fehlt gute und heilsame Lehre! Wie sollen wir sonst gegen die negativen Gedanken und Mächte ankämpfen? Natürlich haben wir hier ein Leben lang dagegen anzukämpfen. Aber zu behaupten, dass der Sieg dem Bösen gehöre, ist NICHT biblisch, sondern geistliche Selbstgefälligkeit: Das ist nur eine Entschuldigung den geistlichen Kampf nicht zu kämpfen. Es verwirrt anstelle zu ermutigen. Die Opfer einer solchen Theologie sehen wir in Rumänien. Und nicht nur dort! Es entstellt sogar die USA, indem die Christen sich zurücklehnen und nicht mehr richtig beten und denken.

"Mein Volk geht aus Mangel an Erkenntnis zugrunde; denn du hast die Erkenntnis verworfen, darum will ich auch dich verwerfen, dass du nicht mehr mein Priester seiest ; und weil du das Gesetz deines Gottes vergessen hast, will auch ich deiner Kinder vergesssen!" (Hosea 4,6)

Hier klagt Gott insbesondere die geistliche Leiterschaft an.

"Fluchen und Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen hat überhand genommen, und Blutschuld reiht sich an Blutschuld. Darob trauert das Land und müssen verschmachten alle, die darin wohnen; die Tiere des Feldes, die Vögel des Himmels und auch die Fische im Meer werden dahingerafft. Nur hadre niemand und strafe keiner! ABer mit dir, du Priester, will ich hadern!" (Hosea 4,2-4)

Wir Schweizer dürfen wieder über wichtige Abstimmungen abstimmen. Wer von den Christen hat sich hier unter Gebet darüber informiert? Wer übernimmt hier seine Verantwortung? Es ist gar nicht so viel. Aber tun wir das Wenige? Was werden wir dereinst Jesus sagen, wenn wir vor ihm stehen? Ich war zu müde oder zu dumm? Nein, wir sind nicht dumm. Aber vielleicht nicht weise und übernehmen nicht unsere Verantwortung, die uns Gott gegeben hat. Könnte es sein, dass die Postmoderne uns mehr zu sagen hat, als Gott durch die Bibel?

Hier eine interessante Aussage von Theo Lehmann (Chemnitz), lutherischer promovierter Evangelist, Liederdichter und Buchautor. Zur DDR-Zeit der Pfarrer mit den meisten Zuhörern (aus Ideaspektrum Seite 31):

"Es wird eine zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden." (2. Tim. 4,3)

"Es lebe die heilsame Lehre!

Die Zeit ist gekommen. Schon allein das Wort 'Lehre' können viele nicht leiden. Lehre, womöglich noch in Form kirchlicher Dogmen, stehe im Gegensatz zum Leben. Und dann kommen abschätzige Einschätzungen wie starr, stur, stagnierend. Der Apostel Paulus dagegen bezeichnet die Lehre als 'heilsam', in früheren Bibelausgaben stand 'gesund'.

Prof. Ernst Sommerlath, einer der grossen theologischen Lehrer an der Uni Leipzig, hat seinen Studenten unermüdlich erklärt: Der angebliche Widerspruch zwischen Lehre und Leben ist unsinnig. Ohne gesunde Lehre ist gesundes geistliches Leben nicht möglich. Er erklärte es so: Es ist wie bei einem Baum. In der alten Eiche steigen die Lebenssäfte ganz innen drin nach oben. Was wir sehen, ist meterdickes Holz und schrumpelige Rinde, eine ziemlich starre Angelegenheit. Würde man das kurzerhand absäbeln, würde der Baum über kurz oder lang absterben. Die vielen Stürme überseht er nur, weil er in der Hauptsache aus relativ starrem Holz besteht. Das schützt und ermöglicht das Leben.
Wenn wir leben wollen - als einzelne Christen und als Gemeinde -, brauchen wir heilsame Lehre. Dem sanften Säuseln des Zeitgeistes in Gestalt verführerischer New-Age-Träume, den frontalen Angriffen des Unglaubens und des fromm verkleideten Schwärmertums können wir nur wirkungsvoll widerstehen, wenn wir fest auf der heilsamen Lehre der Heiligen Schrift stehen, Matthäus 28,20: 'Lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe.'
Wir brauchen heute keine neue Lehre, gleich gar nicht die Lehre, dass wir keine Lehre brauchen. Was wir brauchen, ist die alte Lehre von Jesus, dem Sünderheiland."

Laut der Coopzeitung Nr. 17 vom 26.4.16, Seite 27 sind in der Schweiz heute noch 25,6% evangelisch-reformiert. 5,1% seien andere christliche Glaubensgemeinschaften und 37,9% römisch-katholisch. Vor wenigen Jahrzehnten stellten in der Schweiz die Reformierten die Mehrheit. Es gab Kantone die mehrheitlich römisch-katholisch und andere die mehrheitlich Reformiert waren. Ich glaube - bin mir aber nicht sicher - dass nur noch der Kanton Bern eine Mehrheit an Reformierten hat. Und wenn man die Reformierten in der Schweiz fragen würde, ob sie wissen, was denn ursprünglich Reformiertsein bedeutet, würde wohl viele kaum wissen, was das ist. Tatsächlich sind es also noch viel weniger Reformierte als diese 25,6%.
Man kann sich fragen, ob das Schlimm ist. Aber unsere Kultur in der Schweiz war seit der Reformation von dieser Konfession beeinflusst. Es ging selbst bei den römischen Katholiken nicht unbeeinflusst vorbei, die auch beinahe 50% ausmachten. Und nun löst sie sich auf. DAS muss einen Einfluss haben. Und die Frage ist nun welchen. WEnn es wahr ist, dass die reformierte Bewegung Machtmissbrauch bekämpfte und die Wahrheit der Bibel besonders klar herausstellte und damit den Kapitalismus gesunde Schranken auferlegte, dann sind wir dabei, sehr viel zu verlieren. Ja, es erklärt, warum wir jedes Jahr mehr jüdisch-christliche Werte verlieren. Man wird einwerfen, dass ein Calvin und die anderen Reformatoren Fehler machten. Gerade Calvin würde diesen Vorwurf gegen ihn bejahen. Denn genau das, hat er ja auch auf seinem Sterbebett gesagt: Er habe es gut gemeint, aber ... Und wir, warum beachten wir nur die Fehler (wenn wir überhaupt darüber nachdenken)? Denn trozt ihrer Fehler, lehrten sie Dinge, die weit über ihre Person und Zeit hinaus uns zu unserer Ordnung und Freiheit beigetragen haben!!!! Es gibt eine Art der Kritik, die will nicht aus den Fehlern lernen, sondern nur, das jüdisch-christliche Kulturerbe abschaffen. Da ist jeder Fehler der Juden und Christen recht. Oft merkt man nicht einmal, dass mit jüdisch-christlichen Wertmasstäben urteilt... Also man bekämpft das, was einem begründete Kritik ermöglich. Das ist nicht wirklich weise.

Zur Zeit sieht es nicht so aus, dass Freikirchen, römisch-katholische Kirche und der Rest der Reformierten in diese Lücke springen würden. Und gerade das oben erwähnte Beispiel der christlichen Hilfsorganisation zeigt, dass auch wichtige Glaubensgrundlagen dazu fehlen. Da verwundert die Sendung im Schweizer Fernsehen nicht: "Ist die Schweiz noch ein christliches Land?"
Oder die neuesten Gerichtsurteile, welche neu die Förderung von christlicher Jugendarbeit unterbindet. Eigentlich dürfte man daher auch keine Landeskirchen mehr haben ... Und konsequenterweise müsste man auch jede andere Art von Jugendarbeit unterbinden, insbesondere jener der politischen Parteien. (wohl gemerkt, ich bin dafür, dass man die Jugendarbeit fördert. Aber wenn nur "neutrale" Jugendarbeit gefördert werden darf, müsste man vieles verbieten. Denn was ist schon neutral? Könnte neutral auch charakterlos bedeuten? Will man also nur noch Jugendliche die man einfach manipulieren kann? Solche Fragen müsste man erörtern.)

Wie auch immer: Hören wir doch auf die Glaubensväter nur von ihren schlechten Seiten zu betrachten. Sehen wir, wie Gott trotz ihrer Fehler wirken konnte. Wie sehe die Welt aus, wenn es sie nicht gegeben hätte? Und passen wir dabei auf, nicht nur von unserer Wohlstand-Situation aus zu urteilen. Die Postmoderne ist unvernünftig und wird über kurz oder noch kürzer sein Ende finden. Die Frage ist nun, wie dieses Ende der Postmoderne aussehen wird. Augustinus erlebte den Untergang des römischen Reiches in Nordafrika mit. Trotzdem beeinflusste er das Mittelalter erheblich. Auch wenn uns der Humanismus das Mittelalter zu dunkel darstellt, gab es dort ganz verschiedene Kulturen und auch Positives - neben Dunkeln. Und letztendlich ermöglichte Augustinus auch die Reformation, welche viele Fehlentwicklungen korrigierte. Natürlich war es nicht Augustinus selber: Aber seine gesunde Lehre aus der Bibel. Auch er hatte Schwächen: So konnte er nicht gut Griechisch und Hebräisch noch weniger. Daher wohl auch seine Schwäche in der Kirchenlehre... ABER seine Gnadenlehre hat die Bibel sehr gut verstanden. Diese war es dann auch, die in der Reformation die augustinische Gnadenlehre über seine Kirchenlehre siegen liess. Denn Luther wie Calvin konnten die biblischen Sprachen besser als Augustin. Sie konnten dies in ein biblischeres Licht leuchten. Und wenn wir einmal bei Jesus sein werden, werden wir merken, was die Reformatoren besser hätten machen können - und vorallem, was wir besser hätten machen können!!!!

"Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Rettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen;
denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum G lauben, wie geschrieben steht: 'Der Gerechte wird aus Glauben leben'. (Römer 1,16-17)

Vers 17 befreite Luther von seinem Hass gegen Gott, dem er aus eigener Kraft nicht genügen konnte. Sensibel wie er war, spürte er klarer, wie er Gnade brauchte. Hier die Neue Genfer Uebersetzung (welche zum Teil auch eine Uebertragung ist. Neben ihrer Uebersetzung notieren sie daher auch immer die wörtliche Uebersetzung):

"Zu dieser Botschaft bekenne ich mich offen und ohne mich zu schämen, denn das Evangelium ist die Kraft Gottes, die jedem, der glaubt, Rettung bringt.  Das gilt zunächst für die Juden, es gilt aber auch für jeden anderen Menschen. Denn im Evangelium zeigt uns Gott seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, zu der man durch den Glauben Zugang hat; sie kommt dem zugute, der ihm Vertraut. Darum heisst es in der Schrift: 'Der Gerechte wird leben, weil er glaubt'"

Gebet:

Lieber Heiland
Schenke uns Frieden in Dir. Dass wir Dich allein ehren und als Gott anbeten. Danke für Dein Opfer, dass uns reinigt und heiligt, damit wir Zugang zum Vater haben - damit Gott der Herr unser Vater im Himmel werden kann und bleibt.
Gib uns Weisheit mit unseren Schwächen und Fehlern zu leben. Schenke uns Selbsterkenntnis und das tiefe Bewusstsein, dass Du alles gut gemacht hast. In Deiner Freiheit werden wir frei und glücklich.
Gib uns Weisheit zu begreiffen, was zu sagen und was nicht zu sagen ist. Was zu tun und was nicht zu tun ist.
Hilf bei der kommenden Abstimmungen, dass wir Dich damit ehren, indem wir gute Gesetze annehmen und die schlechten ablehnen. Hilf, dass wir Menschen nicht als Zweck, sondern als Deine Schöpfung ansehen, denen Du Würde gibst. Du hast uns als Sünder, als nicht Gerechte geliebt. Lass uns daher auch sehen, was es heisst, dass Du uns trotz unserer abgrundtiefen Verwirrung liebst. Lehre uns so Barmherzigkeit und Gerechtigkeit aus Gnaden!
Befreie uns immer wieder von unserem Hang, Gott selber sein zu wollen. Bewahre uns davor, Macht und Einfluss zu erlangen, um uns einbilden zu können, wir seien wertvoll! Still unser Herz, damit es in Dir zur Ruhe kommt:
Hilf uns, dass wir keine Getriebenen und vom Schicksal geschlagene, sondern Menschen die in Deinem Segen vorwärts gehen. HIlf unst, dass wir zu Dir Jesus kommen, damit wir in Deiner Wahrheit in Deiner Kraft leben. Damit wir die Stürme des Lebens überwinden. Damit wir immer wieder Deine Liebe und Vergebung erfahren, die uns so glücklich macht. Damit Du Dein Reich bauen kannst, mitten in dieser Zwischenzeit, damit Menschen wirkliche Hilfe erfahren. Das Krankenhäuser Orte der liebevollen Fürsorge sind und nicht Fabriken. Ja hilf, das Fabriken zu Lebensquellen werden, wo mit Freude gearbeitet und Geld verdient wird, indem man Dich ehrt und den Menschen als Mensch sieht und nicht nur als Produktionsfaktor.
Hilf, dass die Wirtschaft kein Fressen des Stärkeren gegen den Schwächeren wird, sondern ein sportlicher und fairer Wettkampf, indem man einander auch gegenseitig ermutigen kann.
Wir wissen, wir sind noch nicht im Himmel. Aber hilf, dass wir etwas davon durch Dich verwirklichen können, dass positiv bis in alle Ewigkeit wirken darf.
Denn diese Welt ist real und ist entscheidend für unsere Ewigkeit!
Danke bist Du Jesus, die Lösung! Hilf, dass wir an Dich glauben, wie die Schrift lehrt!!!!!!

AMEN






Freitag, 20. Mai 2016

Wie erkenne ich Gottes Willen? in Ehe und Kauf einer Jacke

Interessante Gedanke von Wolfgang Wegert. Er beginnt mit dem Thema, wie weiss ich, wen ich heiraten soll. Dann kommt er darauf, wie ich wissen kann, ob es Gottes Wille ist, eine und welche Jacke ich kaufen soll:

Dabei betont er, dass wir auf der Basis der Bibel frei handeln können!!!! (so würde ich es ausdrücken)

Auf jedenfall glauben wir nicht an Zeichen und Umstände, sondern an Gott im Himmel,  der uns sein Wort in der Bibel offenbart hat. Und diese Prinzipien aus der Bibel machen uns frei. Wir dürfen natürlich die Jacke nicht klauen (das ist ein ganz klarer Fact der Bibel). Die Bibel schränkt vernünftige Gründe aus. Aber ansonsten sind wir frei zu handeln. Weise ist es natürlich, sich auch zu überlegen, ob man mit der Jacke herumlaufen will oder ob man mit dem Ehepartner zusammen leben will.

Während es bei der Jacke nicht so schlimm ist, sich falsch zu entscheiden, ist es beim Ehepartner tragischer. Allerdings: Wen wir auch als Ehepartner auswählen, Gott wird uns damit weiterbringen. Und bekanntlich helfen uns auch Schwierigkeiten und Nöte, um zu reifen. Ich würde es aber nicht freiwillig auswählen...

Wegert meint, man soll jene Frau heiraten - wie er - die man liebt. Ich denke, dass es auch korrekt wäre, jemand zu heiraten, die man noch nicht liebt, aber sympathisch findet und gut zu einem passt. Auf jedenfall gab und gibt es viele Kulturen, wo nicht verliebte sich verheiraten. Die Liebe kann auch nachträglich kommen, da müssen wir Hollywood nicht zu fest glauben. Hier hören ja die Liebesgeschichten sowieso bei der Hochzeit auf. Die Arbeit und Reifungsprozesse, die dann in der Ehe folgen, sind eine grosse Herausforderung, die auch sehr Verliebte erleben können. Zudem müssen wir den Unterschied zwischen Liebe und Verliebtheit sehen: Verliebtheit hört nach einigen Monaten wieder auf. Die Liebe hält ein Leben lang. Sogar die Schwierigkeiten in der Ehe kann die Liebe wachsen lassen: Was hart erarbeitet wird, hat man besonders gern.
Aber natürlich darf man jemand heiraten, in den man verliebt ist. Gerade diese Möglichkeit beinhalten jene zwei von Wegert und seinem Kollegen Andi (Ich weiss leider nicht einmal, wie Andi mit Familiennamen heisst. Dieser Moderator ist vermutlich besonders demütig und treu. Wäre er nicht schon verheiratet, so wäre er sicherlich als gute Partie für eine suchende Frau.) Ich wollte nur sagen, es geht auch anders und das ist ganz und gar nicht unmoralisch. Männer verlieben sich sowieso gerne in jemand, mit der sie auch körperliche Liebe erleben ... Und ich denke, dass Frauen sich durch dies körperlich gebunden fühlen. Die Sexualität kann in diesem Sinne eine schöne Nähe schaffende Kommunikationsform in der Ehe sein.

Wie auch immer, finde ich das Video cool. Sie geben noch einen wichtigen Tipp von Benjamin Franklin gegen Ende des Videos weiter:

Vor der Hochzeit: Beide Augen weit aufmachen. Aber danach immer eines zudrücken."

Als fehlbare Menschen müssen wir hier in dieser Zwischenzeit aus der Vergebung leben. Weisheit darf man aber von Gott erbitten - und Gott versprach in seinem Wort, dass Gott die Weisheit geben wird.


Dienstag, 17. Mai 2016

Wie der glaube zunimmt

Wie der Glaube zunimmt

Unten ein Vortrag von mir zu diesem Thema:


Hierzu aus dem Buch von C.H. Spurgeon: Ganz aus Gnade, ab Seite 62 (insgesamt 4 Teile)







Zum Thema Glauben gehört auch das Thema Zweifel. Hier einige Gedanken dazu: 
Intellektuelle Zweifel sind moralisch nicht schlecht. Hier muss mit Intellekt, also mit Denken gearbeitet werden. Interessant ist, dass Gott durch Scheidung geschaffen hat. Er scheidet das Licht von der Finsternis usw. Da wir Gottes Ebenbild sind können wir auch "scheiden", wozu sicher auch das unter-"scheiden" gehört. Dazu brauchen wir klar definierte Begriffe. Klar definierte Begriffe helfen uns nicht nur, uns unter uns Menschen zu verstehen, sie helfen uns auch, gründlich zu denken. Sie ermöglichen gewissermassen klarer zu denken, wie sie uns auch helfen, uns klarer zu verständigen, indem wir unterscheiden.

Dann gibt es aber für Zweifel auch geistlich-moralische Gründe. Letztendlich sind diese Zweifel nichts hauptsächlich sachlich bedingt. Sind solche Zweifel vorhanden, kann der Intellekt nur ein Werkzeug sein, um moralische und/oder geistliche Gründe zu "wahren". Wenn jemand zum Beispiel einen Ehebruch machen will, kann er intellektuelle Gründe gegen das Gebot: "Du sollst nicht ehebrechen." suchen und dann vorbringen, damit er sich die Sünde des Ehebruchs erlauben "kann". In diesem Fall  beruht der Zweifel auf eine sündige Art. Und dieser wird in der Bibel stark kritisiert. (Das die verschiedenen Charaktere natürlich verschieden sündigen ist noch ein anderes Thema. So kann es durchaus sein, dass auch der Betrogene einen Beitrag zur Zerrüttung einer Ehe beigetragen hat und damit auch eine Form der Verantwortung für die Gefährdung der Ehe mitträgt. Hier merkt man, dass es besser ist, wenn man von Aussen nicht zu vorschnell ein Urteil fällt, weil oft die Realität komplexer ist, als es auf den ersten Moment aussieht. Damit kann auch die Lösung viel komplexer sein, als man zuerst denken würde. Prinzipiell gilt aber: Wir sollten versuchen unseren Anteil an einem Problem erkennen. Den diesen können wir auch ändern und so übernehmen wir auch die Verantwortung dafür. Das demütigt uns, macht uns aber zugleich freier und wird nach dem Schmerz der Selbsterkenntnis uns freudiger machen. Denn nun sehen wir und können etwas positives leben. So machen wir aus Versuchungen eine Chance zum Sieg.

Vermutlich gibt es noch eine dritte Art des Zweifels, wie es gläubige Christen immer wieder erleben können. Ich glaube Ole Hallesby nannte dies so: Zweifel, die wie eine Krankheit sind. Und diese Art von Zweifel sollte man auch wie eine Krankheit behandeln. Ich weiss nicht, ob dies wirklich eine dritte Art des Zweifels ist, oder ob es sich nicht eher um eine Mischung aus den ersten zwei Arten des Zweifels handelt + noch andere Arten des Zweifels. Zumindest wurde auch Jesus Christus versucht. Jesus war aber ohne Sünde, im Gegensatz zu uns Menschen. Dies zeigt, dass man rein theoretisch vom Teufel auch versucht werden, wenn keine sündhaften Zweifel vorhanden sind. Besonders verhängnisvoll kann es dann werden, wenn wie bei der Versuchung Jesu, der Teufel sogar mit der Bibel argumentiert. Da braucht man einen sehr klaren Kopf, um die biblischen Zusammenhänge richtig einordnen zu können. Jesus konnte mit biblischer Wahrheit dem Teufel klar entgegnen und so die Verwirrung, die der Teufel anrichten wollte, entwirren. Jesus macht das viel besser, als es einst Eva und Adam im Paradies machten. Eine Anfechtung ist also noch keine Sünde. Bei uns Menschen, welche durch den Sündenfall etwas deformiert sind, kommt aber sicherlich noch dazu, dass wir in uns selber einen Hang zur Perversion des Guten haben (= Sünde) und manchmal allzu gerne der Versuchung nachgeben oder uns einfach treiben lassen, wie einst unserer aller Vorfahre Adam es tat: Sollte Gott gesagt haben... Sie glaubten, Gott meine es nicht gut mit ihnen. Oder Gott wolle ihnen Gutes vorenthalten. Und seither haben wir den "Salat". Sie hätten anstelle auf den Rat des Teufels, besser auf den guten Rat Gottes gehört.

Es könnte also sein, dass wir in uns eher eine Neigung haben, nicht ganz so heiliges und reines glauben zu wollen. Neben der erwähnten Verwirrung macht das die ganze Sache natürlich noch etwas schwieriger. Darum spricht die Bibel auch von einer geistlichen Neugeburt, die diese Haltung ändert. Aber selbst wenn wir diese erlebt haben, kann es schwierig sein, die Wahrheit zu erkennen und das zu glauben, was wahr ist. (Um das geht es dann in den Passagen von Spurgeon.) Dies zeigen nur schon die zwei erwähnten Beispiele von Eva, und Adam sowie von Jesu Versuchung in der Wüste. Bei all diesen Herausforderungen dürfen wir wissen, dass wir IMMER im Gebet zu Jesus gehen dürfen. Er hilft gerne. Sein Wort ist zuverlässiger als ein Felsen in der Brandung. Wer eine Wiedergeburt möchte, wer Weisheit möchte, wer die Wahrheit erkennen will, darf zu ihm gehen und ihn darum bitten. Jesus gibt gerne. Dafür hat er sehr viel gemacht! Dafür hat Jesus alles vollbracht! Jesus wurde dadurch zu einem zweiten Adam, der ohne Sünde versucht wurde. Der alles perfekt gehalten hat. Und als 100% Mensch UND als 100% Gott nahm er unsere Sünden, unseren Fluch auf sich, damit wir frei werden. Darum dürfen wir zu Jesus gehen: Wir dürfen als Sünder gehen. Jesus macht den Weg frei zum Vater im Himmel. Ja, wir können nur als Sünder zu Jesus gehen, der uns reinigt und so den Zugang zum Vater schafft. (Und er schafft damit noch mehr.) Für Selbstgerecht ist Jesus nicht gestorben.

Wie auch immer: In so einem Moment der Versuchung ist guter Rat teuer. Was uns vielleicht trösten mag: Wir Menschen waren sogar im perfekten Zustand vor dem Sündenfall nicht autonom: Wir waren damals schon auf guten Rat angewiesen. Leider wechselten die ersten Menschen den Ratgeber. Sie begannen nicht mehr auf Gott, sondern auf den Teufel als Ratgeber zu hören. Und damit kam die ganze Misere, die wir nun auf der Welt haben. Somit ist es nun wichtig, den guten Ratgeber: Gott, unseren Schöpfer, anzuhören. Dann wird es uns besser und besser gehen. Damit ist nicht gesagt, dass wir keine Probleme oder Schmerzen mehr hätten. Auf dieser Erde - die eine Zwischenzeit ist - ist alles noch unvollkommen. ABER gerade durch Mühen reifen wir, wenn wir mit den Versuchungen, Ungerechtigkeiten und Schmerzen, die auf uns eindringen, richtig umgehen. So wird gewissermassen aus den Herausforderungen eine Chance.

Zum Zweifel oder nicht an Jesus Christus glauben können: Es gibt natürlich auch noch andere Gründe, die uns davon abhalten. Je nachdem, wie wir sozialisiert sind. Die Bibel selber gibt noch einen wichtigen Grund an: Wir sind seit dem Sündenfall unter die Sünde versklavt. Wir sind also nicht nur Sünder, weil wir sündigen, sondern wir sündigen, weil wir Sünder sind. Daher müssen wir damit rechnen, dass wir in unseren besten Werken nicht so gut handeln, wie es laut dem Willen Gottes sein sollte. Ja es kann gut sein, dass wir daher es lieber nicht so genau wissen wollen. Die Bibel spricht von Menschen, die das Licht scheuen, d.h. lieber im Dunkeln bleiben, wo man die Realität nicht so ganz klar - oder gar nicht - erkennen kann. Nur der Heilige Geist kann uns aus so einer Situation holen. Sollten Sie verspüren, dass dies wahr sein könnte, könnte es durchaus sein, dass der Heilige Geist an Ihnen wirkt. Dann sollten sie Gott das bekennen, was ihnen bewusst wurde, was nicht so gut war. Jesus ist für dieses unser Unvermögen gestorben. Je nach Mensch haben wir verschiedenen Stärken - und leider auch verschiedene Schwächen. Aber all diesen Schwächen ist gemeinsam, dass wir so nicht in den Himmel kommen. Denn dort dürfen nur wirklich absolut moralisch gute und reine Menschen sein, sonst wäre der Himmel kein Himmel mehr. Und seit dem Sündenfall ist das nur Jesus Christus, der zugleich Mensch und Gott ist. Daher brauchen wir Gnade, die Gott für uns verdient hat. So kann uns Gott beschenken. Glauben heisst also auch, das Geschenk, was Jesus für uns errungen hat, annehmen.
Zudem gilt zu beachten: Gott ist gerecht. In seiner Allmacht und Gerechtigkeit hasst er jede Form der Sünde. Daher kam er selber als Wort Gottes auf diese Welt und erfüllte die Gerechtigkeit, indem er unsere Sünden bis ans Kreuz, ja  bis in die Gottesferne trug. Er wurde für unsere Sünden geschlagen. Er erlitt unseren Fluch, den wir verdient hätten. Da bin ich sehr dankbar dafür und beuge mich vor diesem gerechten und liebevollen Gott.

Sündenerkenntnis kann weh machen. Auch der Stolz hat das nicht so gerne. Aber denken Sie daran, es geht um eine echte Befreiung. Nach der Demütigung werden Sie freier sein. Es folgt Vergebung, Versöhnung mit Gott und die Adoption durch Gott als Kind Gottes. Gott macht das also nicht, um uns zu erniedrigen. Obwohl sich das so anfühlt, wenn unser falscher Stolz gebrochen wird. Dieses "Sterben" ist vielmehr der Anfang eines ganz neuen Lebens. Daher: Ganz im Gegenteil! Gottes Heilsweg ist uns zu erhöhen! Dafür muss er zuerst unser Selbstvertrauen oder was es auch immer ist korrigieren. Oder wie jemand mal meinte: Mache es wie Gott und werde Mensch! (Das ist vielleicht etwas salopp gesagt.) Vielleicht ist das alles auch etwas zu komplex. Daher auch am Anfang meine PowerPoint-Vortrag und dann das Kapitel aus dem Buch von Spurgeon. Aber Wahrheit ist oft komplex. Wenn man es aber begriffen hat, ist es klar und einfach.

Gott segne Sie! Denn Gott ist wirklich gut. Wer zu ihm kommt, wird wirklich Hilfe finden, die bis in alle Ewigkeit reicht.

Hier noch ein schönes Erlebnis mit dem lachenden Hans (= Kookaburra)


Ich wünsche Ihnen viel Freude und dass Sie auch ein reinigendes Wasserbad erleben!

Samstag, 7. Mai 2016

Liebe 1. Korinther 13

Ich lese aus 1. Korinther 13 vor nach der neuen Genfer Uebersetzung.

Paulus schreibt hier an die Korinther und beschreibt wie wichtig die Liebe ist: Die Motivation hinter allem unserem Tun sollte echte Liebe sein. Dabei schimmert die Liebe beinahe wie eine Persönlichkeit hindurch.



Es gibt eine Persönlichkeit, die ist die Liebe: Jesus Christus. Man könnte also anstelle die Liebe in diesem Text auch einfach Jesus lesen. Und wer Jesus sieht, sieht auch den Vater im Himmel, sagt Jesus Christus.
Wer dies nicht so sehen kann, benötigt eine geistliche Wiedergeburt, damit der Gott im Himmel in seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit zu seinem Vater im Himmel wird.

Die wahre Oeffnung der Büchse der Pandora, war jener Sündenfall Adams. Im Gegensatz zum griechischen Mythos, macht die Bibel in erster Linie den Mann dafür verantwortlich. (Sie Sünde Adams, siehe im Römerbrief) Natürlich trugen alle Beteiligten einen Fluch davon, da sie auch einen Anteil am Sündenfall hatten.

Daher können wir leider von uns aus - mit unserer eigenen Kraft (oder biblisch: mit fleischlicher Kraft) nicht so lieben. Zu dieser vollständig guten Liebe sind wir nicht mehr fähig. Daher brachen wir Gnade. Hier ein Lied dazu: Amazing Grace von John Newton.

Der Text stammt von jenem Mann, der einst weit weg von Gott war. Der viele Dummheiten begann. Der Sklavenhändler und später Kapitän von Sklavenschiffen war und selber dann soviel dazu beitrug, dass die Sklaverei im britischen Imperium so gründlich abgeschafft worden ist, dass wir uns heute kaum noch vorstellen können, dass die Sklaverei einst der wichtigste wirtschaftliche Aussenhandel von Grossbritannien war.
Er, dieser John Newton ist ein Beispiel, wie blind wir manchmal für die eigenen Sünden sein können UND wir gross Gottes Gnaden sein kann, um uns davon zu befreien!

Freitag, 6. Mai 2016

Das zweite Helvetische Bekenntnis

Das Zweite Helvetische Bekenntnis



„… das Zweite Helvetische Bekenntnis vermutlich die nachhaltigste Schrift, die je von einem Schweizer Verfasser ausgegangen ist.“ schreibt Prof. Dr. Theol. Armin Sierszyn, der – so vermute ich – mittlerweilen pensioniert ist. Ich lese seinen Beitrag zum Zweiten Helvetischen Bekenntnis vor.

Im Nachhinein betrachtet, lese ich den Beitrag auf Schriftdeutsch etwas zu zackig vor. Man müsste wohl etwas ruhiger vorlesen. Auch meine Gedanken dazu, die ich in Schweizerdeutsch bemerke, sind etwas sehr gerafft. Wenn ich einen Beitrag nur schriftlich zusammentrage, merkt man das nicht, da jeder so schnell lesen kann, wie er will. Auf der anderen Seite können Sie so mit weniger Zeitverlust den Beitrag anhören. Sollte ich einmal mehr Zeit haben, werde ich versuchen, es etwas langsamer vorzulesen…

Ich hoffe, trotz dieser Mängel, kann dieser Beitrag für Sie dienlich sein.

Wäre es nicht schön, wenn die reformierten Kirchen in der Schweiz, wie heute noch in Ungarn und anderen Ländern immer noch ein solches Glaubensbekenntnis hätten?

Vor bald 500 Jahren haben in der Schweiz und über die Grenzen hinaus viele Menschen und Kirchen dieses persönliche Glaubensbekenntnis von Heinrich Bullinger unterschrieben, weil es genau das ausdrückte, was sie selber glaubten! Müsste man nicht auch den heutigen Schweizern den Glauben an Jesus Christus in solch klarer und schriftlicher Form zeigen? Ist es nicht verständlich, dass heute viele der reformierten Kirchen in der Schweiz nicht mehr ernst genommen werden, weil sie keine klare Botschaft mehr vertreten? Natürlich, wer klar bekennt, macht sich auch angreifbar. Das hat aber – neben dem, das es unangenehm wird - zwei gute Wirkungen: Allfällige Fehler können erkannt werden, Missverständnisse können geklärt werden und man  bewegt die Herzen und das Denken, selbst von jenen Menschen, die dem Bekenntnis nicht zustimmen können.

Bullinger hatte Ueberzeugungen. Zugleich war er bescheiden und liess seine persönlichen Ueberzeugungen hinter dem gemeinsamen Anliegen zurück. Und das konnte er, weil er das Wesentliche betonte, dass die Reformierten verband. Und ich bin sogar versucht zu sagen, dass es eigentlich das Wesentliche des Christentums überhaupt ist, was er da festhält. Darum fängt es auf Seite 9 auch so an:

„Bekenntnis und einfache Erläuterung
des orthodoxen Glaubens                                         (orthodoxen = rechtgläubig)
und der katholischen Lehren                                    (katholisch = allgemein Christlich)
der einen christlichen Religion“


„Mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit,
mit dem Munde aber bekennt man zur Seligkeit.“

Römer 10,10

wird dann nach einigen Angaben der Herausgeber und einigen Worten zur Absicht des Bekenntnisses bekannt.

Am Ende des Videos lese ich noch Passagen aus dem Zweiten Helvetischen Bekenntnis vor, die auch die Thematik der dienenden Leitung aufnimmt. Zugleich beinhaltet es auch – ganz natürlich – Gedanken zur Begrenzung von Machtmissbrauch: Wenn Diener des Wortes Gott nicht gehorsam sind – also nicht gute Hirten sind – dann gilt es für die Gemeinde nicht, dann können sich Leiter eben nicht auf ihre Funktion stützten, um ungerecht zu handeln und sich so über Gottes Gerechtigkeit zu erheben. (um es ganz kurz zusammenzufassen.)

Herr Sierszyn beendet seinen Beitrag damit, dass er auf einen wesentlichen Fehler von Bullinger in seinem Wirken kurz eingeht und dann erklärt:

„Dieser Irrtum, dem sich der Zürcher Reformator heut vermutlich offen stellen würde, zeigt, dass unsere Haltungen und Theologien auch dann nicht fehlerlos sind, wenn wir ‚bibeltreu‘ arbeiten. Unsere Erkenntnis ist perspektivisch, begrenzt und zeitlich. Ewig bleibt allein ‚das wahre Wort Gottes‘.“


Diese Selbstkritikfähigkeit ist sehr wertvoll. Bullinger hatte sie sicher auch. Denn er schreibt sogar in seinem Bekenntnis, dass er offen für Korrekturen ist. Und trotzdem hat er im realen Leben Fehler ausgelebt! Wir sind halt nicht nur aus Gnaden gerettet, sondern wir müssen auch aus Gnaden leben. Hier ist alles zeitlich begrenzt. Aber einmal, wenn Jesus Christus zum zweiten Mal wieder kommt, dann wird alles endgültig verherrlicht! Daher komme bald lieber Heiland! (Aber Jesus will natürlich, dass noch möglichst viele Menschen gerettet werden, daher scheint er sein Wiederkommen zu verzögern.) 



PS: Ich habe vor wenigen Jahren mit einem Herrn gesprochen, der in der reformiert-evangelischen Landeskirche des Kantons Baselland (oder Basellandschaft?) versuchte anzuregen, sich wieder auf ein Bekenntnis zu einigen. Bis heute habe ich von keinem Ergebnis in diese Richtung gehört. Damals, vor nicht ganz 500 Jahren konnten viele einfach dieses Helvetische Bekenntnis unterschreiben, weil es ihnen aus dem Herzen sprach. Wie erwähnt, es lag auch an der Bescheidenheit und der Beschränkung auf das Wesentliche von Bullinger, dass so etwas möglich war.
Interessant ist auch, dass die damaligen Christen nicht wollten, dass man ihnen folgte, wenn sie ungerecht handeln würden ... (s. jene Passagen, die ich am Schluss aus dem Bekenntnis vorlese.)