Zur Abrundung des Jahres feiern wir bald den wichtigsten Geburtstag des Jahres:
Weihnachten.
Damals vor 2'000 Jahren gab es Kaiser, die die rörmishe Republik retten wollten, indem sie sich mehr kaiserliche Macht aneigneten. Dabei nannten sie sich Heiland (Σωτήρας = Retter, Heiland). Sie vertraten die Meinung, dass man sich als Heiland der Welt ganz natürlich auch viel Macht aneignen dürfe, damit man die Welt und die Republik retten kann. Das mit Caesar funktionierte nicht mehr. Erstaunlicherweise hatte die römische Republik Angst, dass wieder ein König kommen könnte, der sich zum Tyrannen wandelte. Und gerade in dieser Kultur führte man über das Cäsarentum, den Diktator, das "göttliche" Kaisertum ein. Sie führten also gerade das ein, wovor sie sich doch so fürchteten. Aber wer die innere Fairness und Disziplin nicht mehr hat, sucht sich wohl den Halt in einem absoluten Staat, weil er mit der Freiheit nicht mehr verantwortungsvoll umgehen kann.
Zugleich erwartete Israel seinen Messias (hebräisch Ma-Schiach (= משיח) = griechisch: Christos (= Χριστός)).
Einen Menschen als Heiland zu verherrlichen, um die Demokratie zu retten, empfinde ich bis heute als nicht ganz unproblematisch. Darum sind mir die Begeisterungsäusserungen für einen Politiker egal welchen Couleurs etwas suspekt. Das biblische und klassische Reformierte Gott ist das Höchste Gut und wir Menschen können nur menschliche Gerechtigkeit (s. Zwingli) sträubt sich gegen die Idealisierung von Menschen. Und es ist zugleich auch für die Politiker ein Selbstschutz: Denn so wie man sie in diesem Idealismus frenetisch Bejubelt, können sie auch im nächsten Moment übermoralisierend entmenschlicht werden. Wer um seine Menschlichkeit weiss, vielleicht sogar von seiner Sündhaftigkeit und darum immer wieder seine Anteile an den Problemen bewusst wird und in dem allem Barmherzigkeit erlebt, kann dann auch selber mit anderen barmherziger umgehen und wird einen Menschen nicht entmenschlichen.
Zudem korrumpiert Macht und viel Macht korrumpiert viel.
Gott scheint darum seinen Heiland etwas anderes ausgedacht zu haben, was uns Menschen auch manchmal etwas verwirrt: Gott kam als Buschi, wusch seinen Jüngern die Füsse, starb am Kreuz. Der Tod konnte ihn nicht behalten: Er auferstand aus den Toten und besiegte die Sünde und den Stachel der Sünde: den Tod.
Er machte das, damit wir nicht unsere eigenen Schuld bis in alle Ewigkeit tragen müssen und damit wir bis in alle Ewigkeit in der Dreieinigkeit glücklich werden (Perichorese).
So wie er auferstanden ist, werden wir aus den Toten auferstehen oder wenn Jesus vorher wiederkommt, überkleidet werden und einen neuen Auferstehungsleib erhalten. Unsere geistliche Wiedergeburt ist die erste Auferstehung. Auf diese folgt dann die zweite Auferstehung, die leibliche Auferstehung aus den Toten.
Gott hat uns damit unsere tiefsten Sehnsüchte erfüllt, weil er das Leben selber ist. Oder wie es Johannes schreibt: Der Logos ist (= Vernunft, Wort Gottes).
Manchmal brauchen wir zu diesem Glück eine Befreiung von unserem Selbsterlösungsstolz. Das kann sich manchmal wie ein Sterben anfühlen. Gott demütigt uns, damit er uns als seine Söhne, d.h. seine Erbberechtigte erhöhen kann. In einem gewissen Sinne werden wir dadurch sogar zu Brüdern von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.
Erstaunlich, dass sich so viele Menschen darüber aufregen. Aber es zeigt, wie stark unser Selbsterlösungsstolz, unser wie Gott sein wollen, unser Sündhaftigkeit ist, dass wir ohne Hilfe des Heiligen Geistes, dieses grosse Geschenk von Gott nicht annehmen können. Wer natürlich die geistliche Wiedergeburt erlebt hat, nimmt das Geschenk an und will in der Gnade leben. Wobei er oft die geistliche Wiedergeburt gar nicht bewusst erlebt hat. Aber seine neue Motivation als Sünder zu Jesus Christus gehen zu wollen und die Vergebung, die Befreiung, die Entlastung, die Liebe Gottes, die juristische Rechtsprechung und die Adoption als Kind Gottes und als Erbberechtigter Sohn (gilt auch für Frauen, denn in Jesus Christus gibt es weder Mann noch Frau) möchte er. Und so darf der Heilige Geist auch die geistlichen Früchte in ihm wachsen lassen. Wir Menschen können einen anderen Menschen nicht ändern. Wir können ja auch nicht mal unsere eigenen tiefsten Motive ändern. Aber der Heilige Geist kann es sehr wohl. Und erstaunlicherweise nutzt er dazu auch uns, indem wir beten, Zeugnis geben. Und natürlich die Predigt.
Hier in dieser Zwischenzeit mag es für uns manchmal nur wie eine Hoffnung sein. Aber dieser Glaube in Christus ist realer und wirklicher als alles andere. Denn: Es ist wirklich jemand aus den Toten auferstanden: Jesus Christus! Und das war so mächtig, dass damals sogar noch andere Menschen aus dem Tod auferstanden, die vermutlich dann auch wieder entschlafen sind, weil das noch nicht die eigentliche zweite Auferstehung war. Aber die Kraft, die Dynamik Gottes sprengte damals das Leben noch reicher ins Leben, als er es sonst schon jeden Tag tut.
Darum: Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2025. In Jesus Christus kommt alles gut.