Eine eindrückliche Lebensgeschichte. Eben konnte ich mit der Tochter der Autorin, Ruth Müller sprechen: Auf Gott vertrauen, es ist eigentlich ganz einfach. (In der Praxis habe ich da etwas mehr Mühe.) Das kleine Büchlein wurde kurz und pregnant gehalten. Frau Müller bestätigte heute, dass dies ein Ziel ihrer Mutter war. Sie verlor sich gar nicht im Detail. Dafür wurden aber auch viele Dinge nicht erfasst. Eine Geschichte hörte ich eben heute. Jemand, der in ihr Haus aufgenommen wurde, und heute noch sagt, es sei wie eine Bibelschule gewesen.
Im Büchlein selber spürt man auch diese Besonderheit: Das vertraute Leben in Christus. All die vielen Herausforderungen werden so zur Chance im Leben. Da ist eine drogensüchtige junge Frau, die bei ihnen wohnen kann und dadurch wieder Boden unter den Füssen bekommt.
Zudem hört man in letzt vergangene Zeiten. Wie das Dorf glücklich war, gute Lehre zu hören usw.
Oder wie sie als Geschäftsinhaber einer Maschinenfabrik, um genügend finanzielle Mittel baten, damit sie die Löhne oder den dreizehnten Montaslohn zahlen konnten, obwohl sie viel zu wenig Aufträge hatten oder weil der Verkäufer einer Firma eine praktisch konkursite Firma an sie verkauft hat. Gott halt und verorgte.
Die Mutter von Hedwig Gerber war römisch-katholisch, wählte aber die reformierte Kirche. Hedwig Gerber selber hatte Beziehungen zur reformierten Landeskirche wie zu Freikirchen. Ganz kurz werden verschiedene theologische Ausrichtungen erwähnt, mit denen sie Kontakt hatte. Bei allem blieb immer eines: "Aber Gottes Plan stand fest." (Seite 31) Und so kam es in allen Schwierigkeiten immer wieder gut. Manchmal klingt nur etwas kurz an, um dann später klarer aufzutauchen. Das gesamte Buch ist einfach geschrieben. Es pakte mich so, dass ich es vor zwei Tagen in der Nacht durchgelesen habe.
Es ist ein bisschen wie Dorothea Trudel aus Männedorf. Nur handelt es sich hier um eine verheiratete Frau mit drei Kindern, die ihren Mann in seiner Maschinenfabrik unterstützte.
Hier einige Beispiele:
"Das Mädchen hatte grosse Angst vor seinem Vater. Eines Tages flüchtete es vor ihm und lief von zuhause weg. Er hatte se mit einem Kessel kochenden Wassers übergiessen wollen.
Tina besuchte hier auch die Schule. Ihr Lehrer hatte ein Herz für seine Schülerin und war froh, dass das Kind bei uns ein Zuhause gefunden hatte, wo es Geborgenheit und Annahme erleben konnte....
Einmal kam sie aus der Schule heimgerannt, ganz verstört und reif: 'Chiuda la porta, chiuda la porta! Il padre, il padre!' Ich beruhigte das arme Kind: 'Geh nur ins Wohnzimmer, ich brauche ide Türe nicht zu schliessen.' In gottgegebener Autorität trat ich dem wütenden Mann antgegen: 'Tina ist jetzt bei uns. Sie haben sie in Ruhe zu lassen.? Wie ein geschlagener Hund ging er davon. Ich war tieftraurig, mitansehen zu müssen, wie Satan ganze Familien zerstört." (Seite 94)
"Angänflgich lächelte ich ab und zu über den, wie ich meinte, allzu kindlichen Glauben von Herrn Wahli. Schon bald jedoch erkannte ich, dass ich von diesem einfachen, bescheidenen und tüchtigen Mann einiges lernen konnte, was Gottvertrauen anbelangt. Er nahm Gotttes Wort ohne den geringsten Zweifel wörtlich ernst. Seine Liebe zu Jesus erfültle siene Gedanken und seine Sinne ganz, was sich ausnahmslos auf seine Mitmenschen übertrug. Er genoss Wertschätzung, überall, wwo er hinkam, auch bei unseren Mitarbeitern. Wir bewunderten seine Handfertigkeit. In Psalm 1...." (Seite 21)
"Ich erachte es als besondere Liebe und Gnade unseres Gottes, dass er sich unserer Kirchgemeinde erbarmte und unseren Pfarrer dazu bewegt hat, einen Evangelisation zu organisieren. Während seines langjährigen Dienstes wurde sehr selten auf Jesus als Erlöser hingewiesen. Der Wunsch der Dorfbewohner nach einer klaren Botschaft erfüllte sich. Der Kirchenraum platze bereits am ersten Abend des Anlasses fast aus allen Nähten." (Seite 27)
"An einem frühen Samstagmorgen stand sie unter der Haustür, diesemal tränenüberströmt, und sprudelte hervor: 'Frau Geber, würden Sie für meinen Burder beten, er ist in dieser Nacht mit dem Motorrad verunglückt.'
Dies war der Anfang eines gemeinsamen Weges, auf dem Monika bald ihr Leben Jesus übergab. Wir luden sie von nun an zu unserem Mittagstisch ein. Gemeinsam erledigten wir anschliessend den Abwasch, um nachher Zeit fürs Gebet zu haben. Gott legte uns seine Anliegen ins Herz, so dass wir oft gar nicht lange bitten mussten bis zur Erhörung. Zum Beispiel bat Monika. 'Beten wir für Beat, dass er aufhören kann zu rauchen.' Beat? Ich hatte keine Ahnung ,wer Beat war, aber wir beteten. Nach kaum drei Wochen meldete mir Monika, dass Beat nicht mehr rauche. Er selber wundere sich, warum er 'einfach so' mit dem Rauchen aufgehört haben, ohne je den willentlichen Entschluss dazu gefasst zu haben...." (Seite 78)
Sie erzählt auch, wie sie als Ostschweizerin Mühe hatte im Kanton Bern die Sonntagsschule zu halten, weil die Kinder ihr Dialekt kaum verstanden - und wie dann Gott trotzdem wirkte. Damals waren die Regionen in der Schweiz noch nicht so digital verbunden...
"Am Abend legten René und ich die ganze Last gemeinsam bei Jesus ab, heisst es doch: 'Wirf die Last deines Weges auf den Herrn, im Vertraue nauf ihn ruhe, und er wird handeln' (Psalm 37,5). Dann schloss ich: 'Vater, jetzt haben wir dir alles gesagt, jetzt möchte ich schlafen, ich bin so müde.' Kaum hatte ich mich auf die Seite gedreht, sprach Gott deutlich zu mir: 'Wer Dank opfert, der preiset mich!' Was hatte das zu bedeuten? Ich wurde hellwach. War das ein wort aus der bibel? Ich kroch aus dem Bett und konsultierte die Konkurdanz: 'Wer Dank opfert, der preiste mich, das ist der Weg, auf dem ich ihm zeige das Heil Gottes' (Psalm 50,23). Als ich im Wohnzimmer auf dem Diwan sass, füllte sich mein Herz mitJUbel. Eien Berührung und ein Gechenk Gotes. Es sang und lobte aus meinem Mund mit grosser Freude. Das ganze Repertoire miner gespeicherten Anbetungslieder erklang inun serer nächtlichen STube. Auch sang ich 'in neuen Zungen', ich weis snicht mehr wie lange. Nach kurzem Schlaf durfte ich am Morgen erfrischt aufstehen. Ja, Gott hatte mir sien HEil gezeigt. Auf welche Weise? Am Abend des nächstern Tages erzählte mir Ruth, ..." (Seite 124)
Heute ist sie - glauche ich 94 - Jahre alt. Es erstaunt nicht, dass das Buch nun in dritter Auflage erscheint. (vermutlich nicht in so grosser Zahl.) Ich konnte das Buch von einer ihrer Schwiegersöhne und ihrer Tochter kaufen. Diese meinten, man solle ihr nicht zuviel erzählen, sonst betet sie und Gott erhört schnell ihre Gebete.
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