Freitag, 20. Dezember 2013

Weihnachten 2013



Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Bergsprechen: Hebe dich weg von hier dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch unmöglich sein.
Aber diese Art fährt nicht aus ausser durch Gebet und Fasten.

Matthäus 17,20+21



Ein schwieriger Text, den da Beatrice ausgewählt hat. Für eine Weihnachtsandacht hätte ich diesen Text nicht ausgewählt. 

Um was geht es?

Die Jünger waren erstaunt, vermutlich fühlten sie sich sogar blamiert. Ein Vater brachte sein mondsüchtiges Kind zu den Jüngern von Jesus. Das Kind „leidet schwer; er fällt nämlich oft ins Feuer und oft ins Wasser.“ steht in Vers 15.
Jesus hat mit dem Problem des Jungen kein Problem: „Und Jesus bedrohte den Dämon, und er fuhr von ihm aus, und der Knabe war gesund von jener Stunde an.“ (Matthäus 17,18). 

Aber vor dieser Heilung reagiert Jesus völlig entrüstet und für uns nicht nachvollziehbar:
ein Senfkorn
„Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn her zu mir!“ (Matth. 17,17)
Nach dieser Heilung kamen die Jünger alleine zu Jesus und fragten ihn, warum sie ihn nicht heilen konnten. Und dann kam diese Antwort in Vers 20 und 21. Auch in Markus 9,29, eine Parallelstelle  sagt Jesus: „Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren, ausser durch Gebet und Fasten.“ (1)

Das Problem, die Krankheit oder die Belastung des Knaben erinnert uns an die Symptome der Epilepsie: Krämpfe, Schaum, Schreien. Markus führt noch Stummheit, Zähneknirschen und Abmagerung des Kranken auf. Matthäus bringt die Anfälle in Zusammenhang mit dem Mondwechsel. Hinter dieser Belastung stand laut Jesus keine „normale“ Krankheit, sondern ein Dämon. Vielleicht kennen wir auch Menschen, die beim Mondwechsel Probleme bekommen? Vielleicht könnte man in diesem Fall Jesus fragen, ob er heilen könnte. In Markus 9,24 jedenfalls schreit der Vater des Knaben in seiner Not zu Jesus:

„Ich glaube, Herr; hilf meinem Unglauben!“

Jesus hatte diesen Jüngern die Vollmacht gegeben Dämonen auszutreiben. Die Wuppertaler-Studienbibel denkt, dass die Jünger durch die vorangehenden Kreuzesworte von Jesus verunsichert waren. Ja, sie standen unter Versuchungen und ihre Verbindung zum Meister war gestört. „Oh du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht“ hat man in der Vergangenheit auf die umstehende Volksmenge, die Schriftgelehrten, den Vater des Kranken (s. Markus) und auf die Jünger bezogen. Vermutlich sind alle diese Aussagen richtig. Dazu Wuppertaler-Studienbibel:
„Nach der Freude des Umgangs mit den Himmelsbewohnern Moses und Elias findet sich Jesus auf einmal wieder mitten in einer Welt, wo der Unglaube in verschiedenen Abstufungen herrschend ist; der Kontrast nicht zwischen dieser und jener Persönlichkeit, sondern zwischen der ganzen gottentfremdeten Menschheit, in deren Mitte er lebt, und den Himmelsbewohnern, von denen er herkommt, presst ihm diesen schmerzlichen Ausrufs aus.“ (Seite 326 Wuppertaler-Studienbibel).

Jesus konnte also kurz vor dieser Heilung Menschen sprechen die bereits verherrlicht waren (nach dem Tod wurden Mose und Elia verherrlicht, wie es alle in Jesus Christus wiedergeborenen erleben werden.). Dann traf er wieder auf Menschen dieses Zeitalters. Das kann einem aus dem psychischen Gleichgewicht bringen. Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott. Und in diesem Moment erlebte er als vollkommener Mensch, wie wir noch unvollkommen sind. Es war wohl eine Mischung aus Heimweh nach seiner Welt und Abstossung vor unserer Welt: „Wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen?“ ruft Jesus in Vers 17 aus. Er kam, um uns zu ertragen. Er kam um uns bis durch den Tod zu ihm zu tragen. Dafür ging er für uns ans Kreuz. Litt Erniedrigung und trug meine Strafe, damit ich nicht mehr gestraft werden muss. Er trug meinen Fluch, meine Uebertretungen, meine Sünden. Hier leuchtet für einen kurze, wirklich nur für einen kurzen Moment auf, was es für Jesus kostete: Wie lange soll ich Euch tragen? Er wird uns, wenn wir bei ihm bleiben durch alles durchtragen.

Heute feiern wir Weihnachten, den Tag der Geburt von Jesus. Ein besonderer Geburtstag: Die wichtigste Persönlichkeit des gesamten Universums war Mensch geworden. Er war schon vorher Existent als ewiger Gott. Nun liess er sich durch eine Jungfrau und als Mensch auf diese Welt gebären. Er wurde zu 100% Mensch und war doch 100% Gott: Können wir das verstehen? Wohl kaum in der gesamten Grösse und Ungeheuerlichkeit. Niemand, auch die Engel Gottes nicht, hätten gedacht, dass Gottes Liebe so weit gehen würde. Das Gott dies bereits beim Sündenfall angedeutet hatte, als er zur verführerischen Schlange sagte: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“ 1. Mose 3,15. Dies wurde erfüllt, als Jesus am Kreuz dem Bösen den Kopf zertreten hatte. Dabei hat das Böse Jesu – in diesem Bild gesprochen - in die „Ferse gestochen.“ Zu seiner Zeit hat dieses Geheimnis Gott erfüllt.

Die Ankündigung der Schwangerschaft

„Und siehe, du (Maria wird angesprochen) wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
Dieser wird gross sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben;
Und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und seines Reiches wird kein Ende sein.

Maria aber sprach zu dem Engel: Wie kann dass sein, da ich von keinem Mann weiss? (Sie war mit Josef verlobt. Die Ehe war noch nicht vollzogen.)
Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.“ (Lukas 1,31-35)

Eine beinahe unglaubliche und fantastische Geschichte, die da vor mehr als 2000 Jahren geschehen ist. Ein Wunder! Gott selber kommt in diese Welt, um meine Sünden abzubüssen, zu durchleiden. Da kann ich nur danke sagen, lieber Heiland. Vielen Dank!

Maria glaubte dem Engel, auch wenn die Situation für sie als Teenagerin, die einem Mann
mehrere Senfkörner
verlobt war und nun einfach ein Kind von jemand anderem bekam, alles andere als sozial akzeptabel war. Josef hätte die Todesstrafe für diesen Ehebruch verlangen können. Es sei denn, wenn sie geltend gemacht hätte, dass ihr ausserhalb des Dorfes Gewalt angetan worden wäre. Laut dem Gesetz Mose bestand dann generell die Unschuldvermutung. Josef verlangte aber keine Genugtuung, sondern wollte sie aus dem Ehebund entlassen und damit dem vermeidlichen Nebenbuhler nachgeben (Vermutlich weil er Maria wirklich liebte und sich selber zurücknehmen konnte.). Aber Gott schaute für Maria. Gott selber überzeugt Josef, dass Maria kein Unrecht begannen hatte, trotz dieser ungewöhnlichen Situation. Josef Ihr Verlobter hielt danach treu zu ihr und ihrem Kind. Später durften Josef und Maria die Ehe auch noch vollziehen und eigene Kinder haben, die so zu Halbbrüdern von Jesus wurden. (Ich glaube die offizielle röm.-kath. Sichtweise sieht das etwas anders. In diesem Moment war Josef sicherlich zutiefst erschüttert und enttäuscht.) 

DVD: s.u.:: Es begab sich aber zu der Zeit
Auf jeden Fall wurde Josef so zum Stiefvater von Jesus. Und sollte die Erbsünde über den Mann vererbt werden und u.a. darum im Alten Bund die Männer beschnitten, dann kam Jesus auf diese Weise nichts von der Erbsünde ab. Wie wir heute wissen, war es ein ungewöhnlicher Weg. Aber es war alles moralisch in Ordnung. Wir Menschen sind durch den Sündenfall so tief gefallen, dass Gott diesen ungewöhnlichen Ausweg ging: Weil er sich ein Volk erwählt hat. 

Warum tat Gott das? Weil wir Gottes Ebenbilder sind? Weil wir so gut sind? Letzteres sicherlich nicht. Nein, er hat uns trotz unserer Verdorbenheit geliebt. Es war seine Liebe zu uns, die uns Gott finden liess. Ehre und Dank gehört alleine unserem grossen Erlöser und Gott. Wir werden ohne Leistung, ohne Werk von Gott als seine Kinder angenommen, weil Jesus am Kreuz dafür gesorgt hat, dass jeder der an ihn glaubt und ihn mit dem Mund bekennt, nicht verloren gehen wird.

Dafür wollen wir auch danken! Ihm allein gehört die Ehre! Wie wunderbar bist Du, oh Gott, der
Viele Senfkörner
Du alles gibst, was wir sind und haben. Der Du alles für uns in Ewigkeit tust! Maria hat es so Gott dafür gelobt:
„Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter,
dass er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter!
Denn grosse Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name;
und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten.
Er hat Mächtiges mit seinem Arm getan,
er hat zerstreut, die hochmütig sind in ihres Herzens Sinn.
Er hat Gewaltige von den Thronen gestossen und Niedrige erhöht.
Hungrige hat er mit Gütern gesättigt und Reiche leer fortgeschickt.
Er hat sich seines Knechtes Israel angenommen, um der Barmherzigkeit zu gedenken, wie er geredet hat zu unseren Vätern, Abraham und seinem Samen, auf ewig!“
(Lukas 1,46-55)

Was können wir daraus lernen:

Gott ist allmächtig.

Gott meint es gut mit uns.

Gebet und Fasten ist Gemeinschaft mit Gott. Dadurch wirkt Gott. Hier redet Gott. Dadurch verstehen wir die Bibel, sein Wort, bis die Bibel selber uns liest.

Ein kleiner Glaube, so gross wie ein kleines Senfkorn, genügt für ein neues Leben, dass in Ewigkeit sinnvoll und erfüllt sein wird. Und wenn wir das nicht haben, genügt es zu beten:

Komet Ison, vom Künstler Thomas Ruch nachempfunden
ein Senfkorn
„Ich glaube, Herr; hilf meinem Unglauben!“

Amen: So sei es.

Weihnachten: Gemeinschaft und Freude


 
(1)           In Matthäus der griechischen Nestle-Urtext fehlt Vers 21, laut Wuppertaler-Studienbibel. Darum ist der Verweis auf Markus 9,29 wesentlich.














DVD-Hülle: Es begab sich aber zu der zeit...
 Zu diesem Thema: Weihnachten ein sehr zu empfehlender Film:
"Die Weihnachtsgeschichte Es begab sich aber zu der Zeit ...
eine Reise zu Lebzeiten. Eine Geschichte für die Ewigkeit."
Mit diesem Film ist die Weihnachtsgeschichte ergreifend verfilmt worden. 
Maria wird von Keisha Castle-Hughes und Josef von Oscar Isaac gespielt. 

Laut Wickipedia sei der Film, obwohl ein amerikanischer, im Vatikan uraufgeführt worden, was mich erstaunte. Interssant ist die Bemerkung, dass Frau Castle-Hughes, welche Maria spielte, tatsächlich mit 16 Jahren Schwanger war. Das passt sehr gut zur Geschichte, wenn wir davon ausgehen, dass es sich bei Maria und Josef um Teenager handelte.

Der Film wurde aufwendig gedreht, das merkt man. Ich bin vom Film begeistert. Laut Wickipedia kostete er 35 Mio. Dollar.

 





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