"Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten. Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn die Pforte ist eng und der weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden." (Matthäus 7,12+14)
Jesus fasst hier ganz einfach eine wesentliche Aussage der Bibel zusammen: Das Gesetz und die Propheten. Dieses Verhalten ist so schwer, wie wenn wir durch eine enge Pforte gehen. Nicht so zu leben, ist hingegen der Weg der Massen. Das liegt natürlich daran, dass die Menschheit unter der Sklaverei des Sündenfalls lebt. Das führt dazu, dass wir das von Gott gegebene Gute pervertieren. Andere Denker drückten diese goldene Regel so aus:
"Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu." Jesus drückt es positiv aus: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso;"
Offensichtlich leben Terroristen nicht nach diesem Grundsatz. Es sei denn, dass sie ebenso behandelt werden möchten, wie sie es tun. Was ich aber nicht annehme, dann hätten sie noch ein anderes Problem. Nun ist es immer einfach auf andere zu zeigen. Die Bibel, Gottes Wort aber zeigt immer auch auf mein persönliches Leben. Von Natur aus werde ich als in Sünde gefallener Mensch auch nicht so handeln, wie es gut wäre. Wenn ich auch nicht gerade eine Bombe werfe, so tue ich es vielleicht in verbaler Form. Denn auch ich neige dazu auf dem breiten Weg der Massen zu laufen.
Denn schliesslich denkt ja niemand an mich: Ausser ich! Wenn wir auf uns alleine gestellt sind, werden wir so denken.
Darum brauchen wir einen sicheren Ort, um den anderen auch sehen zu können. Jesus Christus hat mit seinem Opfer diesen sicheren Ort geschaffen. Jesus ist der gute Hirte, der uns gut tut und uns auf ein guten Weideplatz führt, d.h. ein gutes und ewiges Leben garantieren kann, wenn wir ihn als Herrn durch den Heiligen Geist wirken lassen. Wenn wir von Gott selber gerecht gesprochen werden und von ihm als Kind Gottes angenommen werden, dann sind wir für alle Ewigkeit sicher. Wie geht das? "jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden". (Römer 10,13) Es mag uns zustossen, was will. Gott gebe uns wirkliche Freunde, die uns in dieser Hoffnung unterstützen. Das sollte Gemeinde, Kirche sein.
Logischerweise warnt Jesus dann im nächsten Vers von den falschen Propheten, "die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reissende Wölfe sind! An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen."" (Matthäus 7,15-16a)
Hier werden also Menschen beschrieben, die sehr wohl "Herr, Herr" rufen können, aber ganz anderes im Sinn haben, als auf Gott zu hören. Etwas später geht ja Jesus noch weiter darauf ein: Nicht alle die rufen Herr, Herr....
An den schlechten Früchten werden wir sie erkennen. Dazu gehört sicherlich auch jemand, der andere Menschen nicht so behandelt, wie er behandelt werden möchte.
Mit guten Früchte würde man das Wirken des Heiligen Geistes in einem Menschenleben erkennen. Galater 5,25 zählt einige auf: "Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, reue, Sanftmut, Selbstbeherrschung." Und ich denke, Gott bewirkt auch, dass man Verantwortung übernimmt und sich entschuldigt, wo man Fehler gemacht hat. Gleichzeitig erkennt man immer mehr, die eigene Unfähigkeit und Gottes Fähigkeiten. Und gerade dadurch (und das ist wohl etwas komplex) macht uns Gott fähig durch den Heiligen Geist, dass nun der Wille Gottes zu meinem Willen wird. (Das mag in dieser Zwischenzeit immer nur unvollkommen sein. Aber immerhin: Durch die Busse, d.h. Hinwendung zu Jesus, kann Gott wirken.) Heiligung ist denn auch nichts anderes, als immer mehr Gott zu erkennen, wie heilig, gerecht, liebevoll und verschwenderisch gütig Gott mir gegenüber ist und wie ich dem nicht entspreche. Denn ein guter Baum bringt gute Früchte, ganz natürlich. Ein reissender Wolf aber ist ein Wolf, auch wenn er Kreide gefressen hat. Philosophen ohne Heiligen Geist erkennen, dass der Mensch prinzipiell ein Wolf ist. Wer eine Wiedergeburt erlebt wird noch viel tiefer diese Wahrheit kennen lernen - gerade in seinem eigenen Herzen. Hier liegt auch der tiefe Grund, warum wir manipuliert werden können: Wir wollen (oft unbewusst) verführt werden, um unsere Sündhaftigkeit ausleben zu können. Wird dies sogar noch als top Ideologie oder superheile Religion verkauft, dann gehen wir völlig in unserer Bösartigkeit auf.
Gut, niemand ist so böse wie er sein könnte, die Abgründe sind in Tat und Wahrheit noch tiefer. Das mag ein Trost sein. Auf jedenfall werden wir so (s.o.) sicherlich in einem gewissen Bereich dann unserer sündhaften Natur freien lauf lassen. Dann mobben wir. Dann betrügen wir. Dann machen wir andere Menschen klein. Dann tun wir andere Menschen weh. Dann können wir sogar in voller Ueberzeugung töten. Mit dem allem sind wir dann sehr, sehr weit von Jesu Worten entfernt: "Alles nun, was ihr wollt,..." Und eigentlich wissen wir ja, was richtig wäre. Wir haben es nur verdrängt - mit Hilfe von Lügen, Ideologien, Philosophien, religiösen und/oder psychologischen Praktiken usw. So sehen wir unsere eigenen Sünden selten oder gar nicht oder nur sehr oberflächlich. In einem religiösen oder ideologoischen Wahn sehen wir es natürlich erst recht nicht. So wahr zum Beispiel Stalin von der Notwendigkeit seiner Taten für eine bessere Welt völlig überzeugt. So gibt es manche Wölfe im Schafspelz, die einmal vor Gott eine böse Ueberraschung erleben werden. Denn Gott ist gerecht. Er ist nicht korrupt. Dann wird unser eigenes Gewissen uns genau sagen, wie es um uns steht. Wer sich noch an ein schlechtes Gewissen erinnern kann, kann sich vorstellen, wie es weh tun kann. Nur schon dies ist eine Hölle, beissend wie das Feuer.
Daher ist es vernünftig hier auf dieser Welt zu Jesus zu gehen und ihm alles zu bringen. Das war wir erkennen und auch nicht erkennen. Denn alle, die das machen, dürfen sicher sein, dass Jesus diese Hölle für uns getragen hat. Er hat unsere Schuld, unseren Fluch, unsere Verurteilung getragen. Darum litt er, damit er uns helfen kann und so zu unserem Heiland werden kann.
Weil Gott nicht korrupt ist, kann er nicht einfach Vergeben. Gott ist konsequent und geradlinig, er ist kein gefallener Mensch, sondern der Heilige Gott und ihm alleine gehört alle Ehre! Und dieser Gott der Mächtig und Liebe ist, opfert sich als Jesus Christus, als das Wort Gottes, damit die Gerechtigkeit erfüllt wird und Gott mir vergeben kann, ohne das Gott ungerecht wird. Auch jene Menschen, die vor dem Opfer von Jesus gestorben sind und auf die Gnade Gottes vertraut haben, wie beispielsweise Abraham oder David, erfuhren durch dieses Werk von Gott Vergebung und Adoption als Kind Gottes. Gott steht ja ausserhalb von Raum und Zeit. Das mögen wir nicht wirklich fassen können, aber so ist nun mal Gott: unfassbar von uns Menschen. Aber wir können das begreifen, was er uns offenbart. So offenbart uns Gottes Wort, die Bibel, dass alle Menschen Ebenbilder Gottes sind.Der Sündenfall hat diesen Zustand etwas verbogen, pervertiert. Und so gehen wir mit anderen Menschen nicht so um, wie wir sollten. ABER wir wissen eigentlich, wie es sein sollte: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen..." Wir aber behandeln Gottes Ebenbilder pervers. Nur wenn wir: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso;" dann erfüllen wir das Gesetz und die Propheten. Aber im gefallenen Zustand unseres Menschsseins können wir das nie in der der Reinheit und Vollkommenheit ausleben, selbst wenn wir uns alle Mühe geben. Darum brauchen wir Hilfe und Vergebung. Und das gibt uns Gott alles: durch Jesus Christus schafft er uns Vergebung und Adoption als Kind Gottes. Durch den Heiligen Geist gibt er uns konkrete Lebenshilfen. In Gnade Leben heisst, alles von Gott erwarten und ihm Vertrauen auf Gottes Hilfe zu beten, zu denken, zu handeln. Dabei bekommt man ein immer besseres Ohr, Gott zu verstehen. Natürlich gibt es Missverständnis und Versuchungen. Dieser geistliche Kampf wird uns aber letztendlich gut tun, denn es ist Gott selber, der hinter uns steht und uns fördert und hilft, wenn wir auf Jesus Christus vertrauen.
Dann werden wir beginnen, andere Menschen so zu behandeln, wie wir behandelt werden wollen. Wir beginnen nicht nur unsere eigenen Interessen zu verfolgen, sondern auch andere Menschen ins Blickfeld zu bekommen. In einer Zeit, wo im Westen Narzismus nicht mehr als psychische Krankheit diagnostiziert wird, weil ja alle etwas narzistisch sind, ist das etwas Besonderes.
Natürlich müssen wir auch lernen, was denn Gott gut findet und was nicht. Jesus und Paulus konnten sehr wohl die Frage stellen, wenn sie ungerecht behandelt wurden, mit welchem Recht dies jemand macht. Gott gibt auch Rechtssicherheit, was Vertrauen und Freiheit schafft! Und wie das genau gemeint ist, wo Abgrenzung gut tut usw., da hilft Bibellesen unter Gebet. Da lernt man über das Recht Gottes uns seine Barmherzigkeit. Man lernt etwas über Rechtssicherheit, über Gleichwertigkeit und Gerechtigkeit und über die Freiheit ein Individuum sein zu dürfen! Gerade ein Individuum sein zu dürfen, ist etwas besonderes. Ich muss mich nicht allem anpassen, sondern darf auch in aller Freiheit meinen Weg gehen. Die Bibel schafft dies, indem sie uns lernt nicht Menschen zu fürchten, sondern Gott. Und dass schafft Freiheit! Man lernt, dass nicht meine Leistung mich wertvoll oder sinnvoll macht, sondern Gottes Liebe, die mich als Sünder liebt und für den er gestorben ist. Und wenn er sogar für einen Feind gestorben ist, wieviel mehr wird er sich nun für ein Kind von ihm einsetzen! So können wir in allem Leid und Durcheinander in dieser Zwischenzeit mit Paulus ausrufen: "Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat." (Römer 8,37)
Denn: "Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden". (Römer 10,13)
Gebet:
Danke lieber Heiland, bist Du grösser als ich. Bist Du so gerecht und wahrhaftig. Bist Du nicht korrupt. Auf Dich ist verlass. Du hältst zu mir, wenn niemand, nicht einmal ich zu mir halten kann. Du bist der, der alles Gut macht. Du verdienst es, dass ich Dir vertraue. Und DU wirst mein Vertrauen nicht missbrauchen, denn Du bist gut und Gott!
Wenn Du zornig bist, so hast Du Freude, wenn ich den Grund Deines Zornes Jesus bringe. Dann musst Du nicht mehr zornig sein! Dann kannst Du gerecht sein UND mich annehmen, denn Du hast mich gern! Danke Vater im Himmel. Danke lieber Heiland, Jesus Christus. Und danke lieber Heiliger Geist für Dein wirken.
Danke befreit mich gerade die Ehrfurcht vor Dir, vor Furcht.
Ich verstehe als Mensch nicht alles. Aber ich weiss, dass Du der gute und liebevolle Gott bist. So sei Du mein Herr. Zeige mir Deine Wahrheit. Sei mein Licht auf meinem Weg. Lehre mich Gottesfurcht und nimm jede Lebensfurcht und Furcht vor Menschen. Denn Du bist das Leben! Ein Leben in ewiger wertschätzender Liebe. In diese Perichorese der Dreieinigkeit möchte ich auch ewig sein!
Amen!
Wer so getröstet und geliebt wird. Wer so sicher ist in Gott, der wird von Gott auch die Kraft bekommen: "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen,...." zu erleben. Und wenn er fällt, so haben wir einen Hohen Priester, Jesus Christus, der alles - aber ohne Sünde - miterlebt hat und dadurch mitfühlen kann. Er hilft wieder auf. Jesus gibt Hoffnung, dass wir aufstehen können. Darum hören wir nicht auf den Versucher, der uns hoffnungslos machen will. Wie sang einst Luther: Ein Wörtlein kann ihn fällen... Denn Gott ist unsere feste Burg.
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