(Lukas 1,18 - 18 vom 20.12.2015, zu hören auf https://www.arche-gemeinde.de/predigten/?mid=1265) Marias Glaube und Zacharias Unglaube.
Zudem ein Kunstwerk zu Weihnachten, dessen Entstehung man miterlebt:
Die Predigt besteht aus einem interessanten Vergleich, wie Gleiches nicht immer gleich ist, weil Gott die Motivation sieht. Wir sollen nicht bei anderen darüber richten, da wir diese Sicht nicht haben. Aber für uns selber sollten wir dies ernst nehmen, denn schlussendlich wird Gott uns darüber richten. Der alte, theologisch ausgebildete Priester Zacharias glaubt dem Engel nicht. Dabei hat er gerade um das gebeten, was der Engel ihm nun verkündigt. Warum glaubt Zacharias nicht, dass Gott seine und die Gebete seiner Frau nun erhöht? Hat er nicht jahrelang darauf gewartet? Wo blieb seine freudige Erwartung auf die Erfüllung ihrer Gebete? War alles nur ein "gewohnheitsmässiges Geplappere"? So kann Gott sehr genau in die Herzen schauen, wie wir es meinen und wir tun gut daran, es Gott hinzulegen.
Ganz anders Maria. Ein Teenager-Mädchen, dass nicht darum gebeten hatte, Schwanger zu werden. Ganz im Gegenteil, sie war ja verlobt (damals rechtmässig verheiratet, aber noch wartend auf den Vollzug der Ehe durch ihren Bräutigam, Josef). Da passte es gar nicht, Schwanger zu werden. Das musste in der damaligen Zeit zu Missverständnissen führen. Sie fragt ähnlich wie Zacharias, wie denn sowas gehen sollte. Aber sogar wir sehen ihn ihrer Reaktion - und dann später im Lukas-Evangelium noch klarer - wie sie einfach Gott glauben konnte.
Wegert erzählt dazu eine schöne Geschichte von zwei Buben, die auf der Strasse spielen. Ein Flugzeug fliegt ganz weit oben vorbei. Der eine Junge meint: "Das ist aber ein kleines Flugzeug!" Der andere sagt: "Nein, das ist ein ganz grosses Flugzeug, wenn es einmal auf der Erde ist!" Darüber geraten sie in Streit. Der eine läuft auf dem Boden die Grösse des Flugzeuges ab. Und der andere wieder: "Nein, unmöglich. Warum glaubst Du denn sowas?"
"Weil mein Vater es gesagt hat. Das Flugzeug ist in Wirklichkeit viel grösser!"
Diesen kindlichen Glauben dürfen wir haben, wie ihn Maria hatte. Aeltere Leute im Glauben können in diesem Glauben durch ihre Erfahrung weise geworden sein. Wie schön ist es. Gleichzeitig hat der Prediger Wegert Angst, dass er wie Zacharias handeln könnte und doch nicht durch das Alter reifer und weiser wurde. Und wieviele Theologen im Lande können vor lauter Bildung immer weniger wie Maria glauben, weil sie das im Himmel auf der Erde verwirklicht sich nicht vorstellen können, wie dieses Flugzeug? Ist es da ein Wunder, dass die Menschen immer weniger glauben? Es ist wohl ein Wunder, dass es viele Menschen gibt, die trotzdem glauben können wie Maria.
Was mir wichtig wurde:
Lasst uns dem glauben, der uns nicht verraten wird. Der es wagte, als ein verletzbares Buschi auf diese Welt zu kommen. Der unsere Schuld und unsere Konsequenzen (= unseren gerechtfertigten Fluch) ans Kreuz trug, damit uns Gott als gerecht erklären und uns als sein Kinder annehmen kann!
Gebet
Danke lieber Heiland, warst Du so mutig. Danke lieber Vater im Himmel, hast Du diesen Plan und den Schmerz mit uns eingegangen! Danke lieber Heiliger Geist, erklärst Du uns das!
Anhang Was man vielleicht in der Predigt anders sehen könnte, war, dass Zacharias vermutlich nicht taub war und ich könnte mir vorstellen, dass Zacharias trotz seiner Einschränkung, dass er nicht mehr reden konnte, für eine gewisse Zeit - trotzdem noch von Gott gebraucht werden konnte. Zugleich ist Zachrias auch für unser Unvermögen ein Trost, was ja auch Wegert betont: Gott kommt trotzdem an sein Ziel. Aber der Unglaube hat seinen Preis für Zacharias und leider auch in unserem Leben, wenn wir nicht dem vertrauen, der wirklich vertrauenswürdig ist. Und gerade als ältere Gläubige, denen mehr gegeben ist, ist das eine wichtige Information. Denn wem mehr gegeben ist, von dem wird mehr verlangt. So wie vom Priester Zacharias im Gegensatz zu einer einfachen Teenagerin vom Lande. Aber selbst wenn wir hier versagen, so ist die Gnade Gottes grösser und Gott kommt trotzdem an sein Ziel. Aber wir hätten es schöner haben können... Die Depression wäre nicht nötig gewesen.
Was Maria dazu meinte:
"Von ganzem Herzen preise ich den Herrn,
und mein Geist jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter.
Denn er hat mich, seine Dienerin, gnädig angesehen, eine geringe und unbedeutende Frau.
Ja, man wird mich glücklich preisen -
jetzt und in allen kommenden Generationen.
Er, der Mächtige, hat Grosses an mir getan.
Sein Name ist heilig, und von Generation zu Generation gilt sein Erbarmen denen, die sich ihm unterstellen.
Mit starkem Arm hat er seine Macht bewiesen; er hat die in alle Winde zerstreut, deren Gesinnung stolz und hochmütig ist.
Er hat die Mächtigen vom Thron gestürzt und die Geringen emporgehoben.
Den hungrigen hat er die Hände mit Gutem gefüllt, und die reichen hat er mit leeren Händen fortgeschickt. Er hat sich seinen Dieners des Volkes Israel, angenommen,
weil er sich an das erinnerte,
was er unseren Vorfahren zugesagt hatte:
dass er nie aufhören werde,
Abraham und seinen Nachkommen Erbarmen zu erweisen." (Lukas 1,46b -55)
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