Ich komme zur Zeit nicht sehr
schnell voran, bei meinem Durchlesen der Bibel. Heute stiess ich im Kapitel 24
der Sprüche auf interessante Sprüche:
Wer sein Vermögen durch
Wucherzinsen vermehrt, der sammelt es für einen, der sich des Armen
erbarmt." (Sprüche 28,8)
Dieser Vers ist cool! In genialer
Weise wird gesagt, dass ein Habgieriger nicht für sich sammelt, sondern für
andere. Irgendwie lenkt es Gott so, dass es sogar den Armen zu Gute
kommt. Es ist also das Gegenteil von dem, was der in Sünde versklavte (=
Habgier) unbedingt erreichen will (vielleicht Sicherheit durch Geld?).
Ähnliches hören wir in Vers 20 im gleichen Kapitel:
"Ein ehrlicher Mann hat viel
Segen; wer aber schnell reich werden will, bleibt nicht unschuldig."
ähnlich klingt es in Vers 6
"Ein Armer, der in seiner
Unschuld wandelt, ist besser als ein Reicher, der krumme Wege geht."
Ebenfalls weiterführend Vers 11:
"Ein Reicher kommt sich
selbst weise vor; aber ein Armer, der verständig ist, durchschaut ihn."
Interessant ist, dass man laut
der Bibel sehr wohl auch reich werden darf, aber nicht auf Kosten der eigenen
Seele. Und der Reichtum mit seinen Möglichkeiten (Macht!) bringt ganz natürlich
die Gefahr des Machtmissbrauchs und dem Wahn vor falscher Sicherheit. (Spr.
18,11 "Das Gut des Reichen ist seine feste Burg und wie eine hohe
Mauer in seiner Einbildung.") Oder es kann uns auch zur Überheblichkeit
verführen, weil wir als Reiche versucht sein könnten, uns besser als andere zu
fühlen:
"
"Wer des Armen spottet, schmäht
seinen Schöpfer; wer schadenfroh ist, bleibt nicht ungestraft. -" (Sprüche
17,5)
Hier wird wie im Doppelgebot der
Liebe oder den zehn Geboten die Würde des Menschen durch Gott (hier: seinen
Schöpfer) als unveräusserliches göttliches Recht manifestiert. Letztendlich ist
Spr. 17,5 nichts anderes als ein praktischer Ausfluss von: Du sollst Deinen
Gott lieben und Deinen Nächsten wie Dich selbst.
"Ein Unglücklicher hat
lauter böse Tage, aber ein Frohmütiger hat immerdar Festmahl.
Besser wenig mit der Furcht des
HERRN, als grosser Reichtum und ein unruhiges Gewissen dabei!" (Spr.
15,15+16)
"Wer unrecht Gut begehrt,
verstört sein Haus; wer aber Geschenke hasst, der wird leben." (Spr.
15,27) Dieser Vers deckt Korruption als indirekter Diebstahl auf, der sein
eigenes Haus zerstört. Und genau das sehen wir ja: Je korrupter eine
Gesellschaft, umso unwirtschaftlicher funktioniert alles. Man könnte Korruption
mit Rückschritt umschreiben oder als Gegenteil, um Fortschritt in
wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und juristischen Sinne zu erreichen.
Natürlich gaukelt die Korruption etwas ganz anderes vor. Aber das ist für die
Versuchung typisch: Sollte Gott gesagt haben? Die Versuchung will uns glauben
machen, dass es Gott mit uns nicht gut meine und dass er uns etwas vorenthalten
will. Letzteres mag ja stimmen: Gott will uns tatsächlich etwas vorenthalten:
Die Sünde, die Perversion des Guten. Gottes Gebote wollen uns hindern, dass wir
uns selber und andere weh tun und zerstören. Gott will echtes Leben in
wertschätzender Liebe in ihm. Die Versuchung will uns also etwas geben, dass
wir nicht wirklich brauchen und uns vor unseren innersten Bedürfnissen fern
halten will.
Das wird u.a. nach in Spr. 15,24
"Der Weg des Lebens geht
aufwärts für den Klugen, um den Scheol zu vermeiden, welcher drunten
liegt." Der Scheol (hebr. sheol) ist das Totenreich. Dieses Wesen wird
auch in Spr. 1,10 ff aufgenommen:
"Mein Sohn, wenn dich Sünder
überreden wollen, so willige nicht ein, wenn sie sagen:
'Komm mit uns, wir wollen auf
Blut lauern, wir wollen dem Unschuldigen ohne Ursache nachstellen;
wir wollen sie verschlingen wie
der Scheol die Lebendigen, als sänken sie unversehens ins Gab!
Wir wollen allerlei kostbares
Gut gewinnen und unsere Häuser füllen mit Raub;
schliesse dich uns auf gut Glück
an, wir wollen gemeinsame Kasse führen!'
Mein Sohn, geh nicht mit ihnen
auf dem Wege, halte deinen Fuss zurück von ihrem Pfad! -
Denn ihre Füsse laufen zum Bösen
und eilen Blut zu vergiessen.
Denn vergeblich wird das Netz
ausgespannt vor den Augen aller Vögel;
sie aber lauen auf ihr eigenes
Blut und stellen ihrem eigenen Leben nach.
Dies ist das Schicksal aller, die
nach (ungerechtem) Gewinn trachten; er kostet seinen Besitzern die Seele!
Die Weisheit ruft draussen laut,
öffentlich lässt sie ihre Stimme hören;
im ärgsten Strassenlärm schreit
sie, an den Pforten der Stadttore hält sie ihre Reden:
Wie lange wollt ihr Einfältigen
die Einfalt lieben und ihr Spötter Lust am Spotten haben und ihr Toren
Erkenntnis hassen?
Kehret um zu meiner Zurechtweisung!
Siehe, Ich will euch meinen Geist sprudeln lassen, euch meine Worte kundtun!
Darum, weil ich rufe und ihr mich
abweiset, weil ich meine Hand ausstrecke und niemand darauf achtet,
weil ihr vielmehr allen meinen
Rat verwerfet und meine Zurechtweisung nicht begehret, so werde auch ich eures
Unglücks lachen und euer spotten,
wenn das, was ihr fürchtet, wie
ein Wetter über euch kommt und euer Schicksal euch wie ein Wirbelsturm
überraschen wird, wenn euch angst und Not überfällt." Das geht so noch
weiter. Ziemlich hart.
Zurück zu Kapitel 28 im Buch der
Sprüche.
Was machen, wenn man sich im
Leben völlig verheddert hat?
"Wer seine Missetaten
verheimlicht, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der
wird Barmherzigkeit erlangen." steht in Spr. 28,13
So gilt auch Zephanja 2,17:
"Der HERR dein Gott, ist in
deiner Mitte, ein Held, der helfen kann; er wird sich über dich freuen mit
Wonne, er wird schweigen in seiner Liebe, er wird über dir jubelnd
frohlocken." Dann, wenn der HERR die Gerichte von uns nimmt (Zepahnja
2,15).
"Denn so sehr hat Gott die
Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt,
nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat." (Johannes 3,16)
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