Es gibt die These, dass der Westen nie christlich gewesen wäre. Gerade dieser Brand zeigt uns, dass dies nicht wahr ist. Es gab wohl in Detailfragen viele Differenzen (gerade wenn man an Frankreich und die Verfolgung der Hugenotten denkt.) und vorallem: Eine christliche Gesellschaft ist nicht perfekt. Eine christliche Gesellschaft ist noch nicht der Himmel auf Erden. ABER manchmal schimmert der Himmel durch, im Sinne des "Schon-jetzt-und-noch-nicht-Aspektes".
Gerade an diesem Geschehen sieht man wie unsere westliche Gesellschaft vom Christentum beeinflusst war und es noch immer ist (wenn auch jedes Jahr etwas davon verloren geht). Das man als Insider diese christliche Prägung oft nicht merkt, liegt daran, dass es viele Selbstverständlichkeiten gibt, die wir gar nicht mehr als Quelle des Christentums erkennen, zum Teil, weil sie uns in sekularisierter Form selbstverstädnlich wurden.
Zudem gehen mir noch andere Fragen durch den Kopf
Wie lange wird es noch Pfarrer geben, die an klassische christliche Glaubensbekenntnisse glauben? Und wie viel Raum dürfen diese noch einnehmen? Wo ist das betende Volk Gottes, dass für den Westen vor dem Allmächtigen eintritt?
Vielleicht weckt uns Christen dieser Brand aus dem tiefen Schlaf des Selbstmitleides auf? Schütten wir doch den Dispensationalismus und alle depressiven (und oft auch selbstverliebten) Endzeit-Theologien ab und wenden uns dem frohmachenden Evangelium zu. Der Ammilianismus würde uns helfen, alle belastenden Aspekte unter die sichere Hand Gottes zu wissen. Denn Gott kommt an sein Ziel, selbst wenn die Welt brennen würde.
"So spricht der HERR: Haltet jeden Morgen ein gerechtes Gericht und rettet den Beraubten von der Hand des Unterdrückers, damit mein grimmiger Zorn nicht ausbreche wie ein Feuer und brenne, dass niemand löschen kann, wegen der Schlechtigkeit eurer Taten!" Ich habe "zufällig" diesen Text aus Jeremia 21,12 geöffnet. Der Prophet Jeremia kritisiert hier Gottes Volk. Es wäre ja das Minimum, wenn wir als Christen täglich faire urteilen würden. Letztendlich können wir es ohne die HIlfe von Christus nicht. (Darum täglich Busse und von Jesus beschenken lassen.) Und wenn wir gerade dabei sind, können wir auch alle anderen Menschen um uns im Gebet einschliessen und für sie in den Riss treten.
Es gibt Schlimmes auf dieser Welt, weil die Menschheit durch den Sündenfall aus dem Paradies fiel. Es gibt aber auch Probleme, für die wir selber verantwortlich sind. Und manchmal sind es vielleicht nur 10% an Eigen-Verantwortung am Problem. Aendern können wir dann diese 10%, indem wir uns dieser Verantwortung bewusst werden und sie Jesus Christus übergeben, der dafür gestorben ist. So werden wir wirklich frei und leben die Erlösung in Jesus Christus! Und mindestens 10% eines Problems sind in Ordnung: Ein Wunder.
Vermutlich ist ein Mensch für den Brand verantwortlich. Wie gehen wir mit diesem um? Hat er ein Fehler bei der Arbeit gemacht? Waren es ideologische Motive? Kennt der Westen noch die Verantwortung UND die Barmherzigkeit? Man wird es sehen.
Interessanterweise nimmt dieses Thema (+ die Frage, wie viel Raum das Christentum im Westen einnehmen darf) der dritte Teil des Films "Gott ist nicht tot" auf. Wie auf meinem Blog über Filme beschrieben ein eher düsterer Film. Dabei geht ebenfalls eine Kirche in den USA in Brand auf. Hier ist eine Werbung für diesem Film:
Dabei nimmt auch der "Brandstifter" eine interessante Rolle ein. Und noch interessanter ist es, wie der betroffene Pfarrer mit ihm umgeht ... (längere Zeit ent-täuschen die Christen ...)
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