Eben haben mich die zwei ersten Fragen dieses Glaubensbekenntnisses freudig überrascht:
"Was ist die vornehmste und höchste Bestimmung des Menschen?"
Die Antwort ist verblüffend:
"Die vornehmset und höchste Bestimmung de Menschen ist, Gott zu verherrlichen und ihn vollkommen zu geniessen in alle Ewigkeit."
Es klingt beinahe etwas postmodern: Geniessen! Aber schon Calvin nutzte diese Sichtweise für das Abendmahl: Wir sollen schmecken, wie gut es Gott mit uns meint!
Indem wir Gott verehren und ehren, werden auch wir glücklich. Es ist das gesündeste, auch für unsere Seele. Weil wir von ihm Geschaffen wurden, finden wir auch in Christus unsere Erfüllung und tiefste Befriedigung. In dieser Welt mit seinem "Schon-jetzt-und-noch-nicht-Aspekt" natürlich noch nicht so durchbrechend, wie wenn Jesus wieder kommt.
Auch die zweite Fragei ist cool:
"Woraus geht hervor, dass eseinen Gott gibt?"
Auch diese Antwort ist überraschend:
"Das eigene Licht der Natur im Menschen und die Werke Gottes zeigen deutlich, dass es einen Gott gibt. Aber allein sein Wort und Geist offenbaren ihn hinlänglich und wirksam den Menschen zur Seligkeit."
Damit wird in alles kürze bekannt, dass jeder Mensch durch Gott erschaffen wurde, ein Ebenbild Gottes ist und ein Licht in seiner Natur hat, welches auf Gott hindeutet. Auch die ganze übrige Schöpfung zeugt von Gottes Schöpferkraft und damit auch von seiner Existenz. Diese natürliche Erkenntnis Gottes wird ja gerne von Atheisten bestritten. Und da sie - wie Calvin in der Institutio meint - von Gott eine tiefe Überzeugung über Gottes Realität in ihrem Herzen haben - müssen sie mit all ihrer Kraft und all ihrem Intellekt dageben ankämpfen, damit sie atheistisch bleiben können. Vielleicht ist letzteres heute weniger der Fall? Vielleicht wird dieses innere und äussere Zeugnis Gottes intellektuell und medial so überzeugend geleugnet, dass wir diesem natürlichen Zeugnis nicht mehr glauben wollen?
Interessant ist aber dann auch die Vortsetzung: Nur mit der Bibel (was in der dritten Frage definiert wird) und Gottes Geist, also durch Gottes Offenbarung, können wir noch eine tieferes Wissen über Gott erlangen. Ja noch mehr: Nur dadurch können wir unser ewiges Heil in Christus finden. Darauf wird dann in den nächsten Fragen eigengangen. Zum Beispiel Frage 7:
"Was ist Gott?"
"Got ist ein Geist, in sich und aus sich unendlich in WEsen, Herrlichekit, sEligkeit und Vollkommenheit, allgenügsam, ewig, unwandelbar, unbegreiflich, allgegenwärtig, allmächtig, allwissend, öchst weise, höchst helig, höchst gerecht, höchst barmherzig und gnädig, langmütig und überreich an Güte und Wahrheit."
oder die 13. Frage:
"Was hat Gott beonsders über die Engel und die Menschen beschlossen?
"Gott hat durcheinen ewigen und unabänderlichen Ratschluss aus reiner Liebe zum Preise siener herrlichen Gnade, die zu seiner Zeit kundgetan werden sollte, einige Engel zur Herrlichkeit auserwählt und hat in Christo einige Menschen zum ewigen LEben und zugleich zu den Mitteln dafür erwählt: und benso hat er gemäss seiner unumschränkten Maht und dem unerforschlichen Rat seines eigenen Willens (wodurch er Gunst erweist oder vorenthält, wie esihm gefällt) die übrigen übergangen und vorausverordnet zur Unehre und zum Zorn, die um ihre Sünde willen über sie verhängt wedern sollten, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gerechtigkeit."
Es fällt auf, dass dieses Bekenntnis von Gott her bekennt: Gibt es Gott? Wie können wir von ihm wissen? Wie ist Gott? Und dann auf uns Menschen geschlossen wird. Doch der Beginn ist mit den ersten zwei Fragen bei uns Menschen und dieser Welt. Er erklärt auch eindeutig, dass Gott allein uns aus unserer Misere errettet, wenn er will und alleine durch seine Liebe zu uns geleitet. Diese Liebe zu uns begründet sich nicht in uns, sondern allein in Gott. Darin liegt ganz natürlich auch unsere Heilsgewissheit: Nicht wir haben Jesus erwählt, sondern Jesus hat uns erwählt. Jesus erfüllt alles. Für leistungsorientierte Menschen ist das schwer zu ertragen. Gott muss mich doch wegen irgendetwas in mir lieben. Nein, er liebt uns bedinungslos, weil er Liebe ist. Andere haben vielleicht wegen tiefer Verunsicherung (oder vielleicht auch, weil der Teufel uns versucht), den Eindruck, Gott könne sie niemals erwählt haben, weil sie nicht so gut sind. So wie sie von Menschen abgelehnt werden, werden sie wohl auch von Gott abgelehnt. Das ist ein schweres Missverständnis: Es ist ja eben nicht irgend etwas in uns, dass Gott uns erwählen wird. Gott ist kein Mensch, steht in der Bibel. Er erwählt sich nicht die Besten, sondern Sünder, die ehrlich die Hölle verdient haben. Das ist unsere Heilsgewissheit, dass er uns aus sich und nicht wegen uns liebt.
So ist die Kirche immer schon eine Ansammlung von Sündern gewesen, die keine eigene Schöhnheit haben. Es ist Gott, der seiner Kirche und seinem Volk Schönheit gibt. Christus starb für Sünder, die sich nicht selber erretten können. Und das ist schon vor Erschaffung der Welt geplant gewesen.
Das Gott nicht alle Menschen zu seinem Heil erwählt, ist schrecklich. Es gibt MEnschen, die überlässt Gott ihrem Willen. Und dieser ist, wie es auch Luther bekannte, ein versklavter, ein unfreier Wille, weil er nicht das absolut Gute will, sondern unter die Sünde versklavt ist. Darum ist der natürliche MEnsche seit dem Sündenfall geistlich gesehen tot. Der Sündenfall war tödlich. Die Bibel gebraucht Tot und Leben auf verschiedene Weise. Oft ist es auch ein Qualitätsbegriff. So kann man physisch lebendig sein, aber geistlich tot. Und niemand kann sich selber erwecken und aus seinem Tod auferstehen lassen. Jesus Christus hatte Lazarus aus dem Grab gerufen und da wurde er physisch wieder lebendig und kam aus dem Grab. Somit können wir uns auch nicht selber eine Wiedergeburt erschaffen. Es ist ein Geschenk Gottes, wenn er uns erweckt und wir uns dann zu Jesus Christus bekehren. In diesem Sinne werden ja auch alle Christen zu Calvinisten, wenn sie für andere Beten, dass sie sich bekehren. Konsequente Arminianer müssten dies nicht tun, weil sie glauben, jeder natürliche Mensch nach dem Sündenfall könne sich zu Christus bekehren. Genau diesen freien Willen haben wir eben nicht. Als natürliche Menschen nach dem Sündenfall haben wir natürlich einen Willen für dies und jenes. Und leider auch für die Sünde. Aber der absolut gute Wille immer nur das absolut Gute zu wollen, diese innere Motivation fehlt uns, seit dem Sündenfall. Und darum sündigen wir. Denn wir sind nicht Sünder, weil wir sündigen, sondern wir sündigen, weil wir Sünder sind. Der schlechte Baum bringt schlechte Frucht. Also muss der Baum besser werden, dann wird er auch bessere Frucht bringen. Auf dieser Welt können wir das eine noch andere ohne Christus nicht: Täglich muss Jesus aus unserem Mist guten Dünger machen. Und Jesus macht dieses Wunder ständig, wenn wir zu ihm gehen, so wie er für alle Menschen es regnen und die Sonne scheinen lässt und jeden Moment ihnen leben gibt, bis die Stunde des physischen Todes herenbricht und wir vor unseren Schöpfer Verantwortung abgeben werden.
Ich wähle da lieber, dass JEsus diese Verantwortung übernimmt.
Gott segne Sie. Dass sie wirklich glücklich und erfüllt werden. Dass Sie in Christus für alle Ewigkeit die wertschätzende Liebe finden. Amen.
Auch d
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen