Eben hab ich diesen Begriff neu gelernt: Kidult.
Dieser
Begriff setzt sich aus Kid für Kind und adult für Erwachsener zusammen. Es ist
als ein aus dem englischen Wortschatz zusammengestellter Begriff. Er erklärt,
wie heute Erwachsene "kindliche" Verhaltensweisen in ihr
Erwachsensein integrieren. Das muss nicht kindisch sein.
Dies
führt u.a. dazu, dass laut Coop-Zeitung rund 25% der Spielsachen heute von
Erwachsenen gekauft werden. Bei Lego sind es sogar 50%. Ich selber habe für
gewissse Modelle meine Vorlieben: zum Beispiel i.S. Lego-Eisenbahn. Allerdings
produziert Lego heute für Erwachsene nicht wirklich ein grosses Sortiment auf
diesem Gebiet, daher bezog ich auch schon etwas bei Bluebrixx. Eigentlich
handelt es sich hier dann um eine Art Puzzle in 3 D (= dreidimensionales
Puzzle), indem ich meine Vorliebe für Modelleisenbahn umsetzten kann.
Erich
Kästener (1899 bis 1974) soll gesagt haben: "Nur wer Erwachsen wird und
ein Kind bleibt, ist ein Mensch." (1). Bei Hunden sagt man, dass
verspielte Hunde intelligent sind. Belgische Schäfer zum Beispiel sind viel
verpielter als Deutsche Schäferhunde. Mit belgischen Schäfer kann man nicht so
lange trainieren, wie mit Deutschen Schäfern. Aber ist das nicht auch eine Art
von Weisheit? Denn das Leben ist nicht nur Disziplin und Leistung. Zudem gilt
für Kinder, dass Spielen auch eine Art von Arbeit ist, indem sie lernen.
Interessant
ist, was Jesus Christus zu diesem Thema sagte:
"Lasst
die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich
Gottes!
Wahrlich,
ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht
hineinkommen! Und er nahm sie auf die Arme, legte ihnen die Hände auf und
segnete sie."
(Markus
10,14b-16)
Im
Vers 13 sehen wir, wie die Jünger von Jesus die Kinder von Jesus abhalten
wollten. Ja noch mehr: "die Jünger tadelten die, welches sie
brachten." Es waren also so kleine Kinder, dass sie gebracht wurden. Für
Kind steht im griechischen Urtext "Paidia". "Paian"
bedeutet übrigens Retter, Helfer, Arzt und Heiland und feierlicher, vielstimmiger
Gesang. Paidia kann auch Spiel, Scherz und Belustigung bedeuten. Mein
Griechisch ist nicht so gut. Aber ich vermute, hier wird Paidia wie im
Deutschen in der Mehrzahl verwendet und kommt von Peideia. Peideia bedeutet
Erziehung, Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kindheit. Ich hätte gehofft, wir
können hier eindeutig aus dem griechischen Wort ableiten, dass es sich um
Kleinkinder handelte. Dann wäre diese Bibelstelle ein Zeugnis für einen
Glauben, der nicht auf intellektuellen Denken, sondern auf einem kindlichen
Urvertrauen beruht. Ich bin dankbar für entsprechende Kommentare, die hier
weiterhelfen.
Auf
jeden Fall tendiere ich trotzdem zu dieser Auslegung: Jesus Christus in einem
kindlichen Urvertrauen zu vertrauen, nur so gehört uns das Reich Gottes. Denn
es sind Kinder die gebracht werden (Vers 14). Kinder, die noch abhängiger von
anderen Menschen sind, als wir Erwachsene. Und leider sind die Jünger gar nicht
nett zu denen, die sie bringen. Und Jesus Christus muss hier seine Jünger
korrigieren. Es steht sogar im Vers 15, dass Jesus unwillig wurde. Jesus regte
sich also über seine Jünger auf:
"Lasst
die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solchen ist das Reich
Gottes!
Wahrlich,
ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen!"
(14a bis 15).
Wir
dürfen hier dankbar sein, dass Jesus uns als seine Jünger hier korrigiert: Es
ist nicht unsere Leistung, die uns zu Jünger macht, sondern unser schlichtes
Vertrauen in Jesus Christus, dass er alles macht. Kleinkinder können gar nicht
anders, als sich darauf verlassen, dass sie umsorgt werden. Und genau in dieser
Haltung dürfen, ja müssen wir zu Jesus Christus gehen! Das mag demütigend für
unseren Stolz sein. Aber es tut gut, damit wir nicht den gleichen Fehler wie
die Jünger von Jesus machen und andere UND uns selber von Jesus Christus
fernhalten.
Und
es befreit uns vom Leistungsdenken. Unser Herz, unsere tiefstes Inneres kann so
in Jesus Christus zur Ruhe kommen. Wir sehen, dass es hier um viel mehr geht,
als wir im ersten Moment unter dem Begriff Kidult erwartet hätten.
Interessant
ist, dass im Vers 17, also gerade im nächsten Vers ein reicher Jüngling zu
Jesus Christus kommt und ihn fragt, was er tun muss, damit er das ewige Leben
ererben kann. Das ist praktisch das gleiche, wie die Frage, wie wir ins Reich
Gottes eingehen können. Hier reagiert Jesus ganz anders. Er nimmt die
Leistungsbereitschaft dieses reichen Jünglings und steigert die Anforderung ins
Unermessliche und folgert daraus: "Es ist leichter, dass ein Kamel durch
das Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt."
(Vers 25)
Die
Jünger waren entsetzt. Da war nun doch ein reicher Jüngling, der die guten
Gebote Gottes einhielt und offensichtlich mit Reichtum von Gott beschenkt
worden ist. Der war doch ganz anders als Kleinkinder, die nichts tun können und
sich nur beschenken lassen können. Er hat doch soviel geleistet! Und er soll
nicht in den Himmel kommen?
"Sie
aber entsetzen sich sehr und sprachen untereinander: Wer kann denn dann
gerettet werden?" (Vers 26).
"Jesus
aber blickte sie an und sprach: Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht
bei Gott! Denn bei Gott sind alle Dinge möglich." (Markus 10,27)
Danach
kommt das Thema des Lohnes der Nachfolge von Jesus Christus.
Interessant!
Nicht wahr?
Überraschend
und anregend. So ist Gott, er bringt uns zum Denken und in seine Ruhe.
Wenn
wir in Jesus Christus ruhen, was hier in dieser Zwischenzeit wohl täglich in
Busse geschenkt wird, dann werden wir wirklich immer wieder zur Ruhe kommen.
Unsere Werke werden nicht unsere Werke sein, sondern das Wirken des Heiligen
Geistes und darum werden wir allein Gott die Ehre dafür geben und das wird uns
sehr glücklich machen, weil wir in Christus ruhen und Gott geniessen können.
Dazu hat Jesus Christus alles getan. Wir dürfen mit all unseren Mankos, Sünden
und Flüchen sowie Werken zu Jesus Christus gehen und er macht aus unserem Misst
guten Dünger. Er heiligt sie. Das ist ein Wunder. Menschen können das nicht.
Aber: "Denn bei Gott sind alle Dinge möglich." (27b)
Danke lieber Heiland für Deine
Gnade! Danke für Deine Erwählung. Danke für Deine Liebe vor Erschaffung dieser
Welt, die mich zu Dir gezogen hat. Die mich aufweckte und mein Wille zu Dir hin
schaffte. Du allein bist würdig! Dir allein gehört die Ehre! Und danke darf ich
so in Dir ruhen und immer wieder lernen in Allem in Dir zur Ruhen, damit Du
alles Gut machst.
Amen
In
diesem Sinne wünsche ich allen schöne Weihnachten und ein gesegnetes Jahr 2022.
Hoffentlich sehen wir uns alle wieder im Reich Gottes.
PS:
Matthäus 19,14 "Aber Jesus
sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; den solcher
ist das Reich der Himmel!" Die Genfer Studienbibel schreibt dazu:
"Die Jünger sahen Kinder
als eine Ablenkung Jesu von seinem Werk an. Aber Jesus heisst die Kinder als
Bürger des Königreiches willkommen und segnet sie. Da der Eintritt ins
Himmelreich durch Gottes Gnade ermöglicht wird und nicht durch menschliche
Leistung, haben die abhängigen Kleinen einen besonderen Anspruch auf den
Bundessegen (18,1-11)."
Cool,
diese Auslegung bestätigt unsere Sichtweise.
Anhang:
(1)
Quelle: Coop-Zeitung
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