Der Römerbrief habe ich in meiner Morgenandacht durchgelesen und dazu einige Gedanken geäussert.
Dabei nutzte ich die Genfer Studienbibel, welche die Schlachterübersetzung nutzt.
Aus dem Kommentar der Genfer Studienbibel:
"Die einführenden Worte des Briefes (1,1) und die biographischen biographischen Details in 1,15 f. zeigen, dass der Brief an die Römer vom Apostel Paulus geschrieben wurde. Der Briefwurde bereits im 2. Jh. Als paulinisch gehört und zitiert. Seine Echtheit wurde nur selten und nie überzeugend angezweifelt."
Unter dem Titel
«Besonderheiten und Themen» schreibt die Genfer Studienbibel auf Seite 1827:
«Der Römerbrief ist die ausführlichste, grossartigste und umfassendste Darlegung des Evangeliums von Paulus. Seine gedrängten Erklärungen der grossen Wahrheiten sind, wie Sprungfedern – einmal losgelassen, springen sie durch Verstand und Herz, erfüllen den Menschen und prägen sein Leben. Johannes Chrysostomos, der grösste Prediger des 5. Jh. nach Christus liess sich den Römerbrief einmal in der Woche laut vorlesen. Augustinus, Luther und Wesley, die alle drei wesentlich zum christlichen Erbe beitrugen, kamen zur Gewissheit des Glaubens durch die Wirkung des Römerbriefes.
Alle
Reformatoren sahen den Römerbrief als den von Gott gegebenen Schlüssel zum
Verständnis der ganzen Heiligen Schrift an, weil Paulus hier die grössten
Themen der Bibel zusammenbringt: Sünde, Gesetz, Gericht, menschliche Bestimmung,
Glauben, Werke, Gnade, Rechtfertigung, Heiligung, Erwählung, den Plan der
Erlösung, das Werk Christi und des Geistes, die christliche Hoffnung, das Wesen
und das Leben der Gemeinde, die Stellung des Juden und Nicht-Juden im Heilsplan
Gottes, die neutestamentliche Schau der Gemeinde und der Weltgeschichte, die
Bedeutung und Botschaft des Alten Testaments, die Pflichten des christlichen
Bürgers und die Prinzipien der persönlichen Frömmigkeit und Moral.
Vom Blickwinkel
des Römerbriefes aus liegt das ganze Panorama der Bibel zur Einsicht offen, und
die Beziehung der Teil zum Ganzen wird verständlich. Das Studium des
Römerbriefes ist deshalb lebensnotwendig für die geistliche Gesundheit und die
Erkenntnis des Christen.» (Seite 1827)
RÖMER 4 Abraham als Vater derer, die durch Glauben gerecht werden
Abraham wurde aus Glauben zum Vater der
Glaubenden und nicht aus Werken: siehe auch 1. Mose 15,6 und Galater
3,16.
Gewaltig, wie Paulus Fleisch und Geist erklärt. In Vers 28 des 8. Kapitels bringt er Gottes Allmacht und alleiniges Wirken mit unserer Liebe zu Gott zusammen: unsere Verantwortung und Gottes Allmacht. Unsere Sicherheit liegt in Gottes Wirken, d.h. in Jesus Christus, wie auch diese zwei Kapitel klar offenbaren. Darum gilt:
"Wir wissen aber, dass denen, die Gott
lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die bach dem Vorsatz berufen
sind."
"Wer will gegen die Auserwählten Gottes
Anklage erheben? Gott (ist es doch, der rechtfertigt!"
""Ebenso kommt aber auch der Geist
unserer Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen ich, was wir beten sollen, wie
sich's gebührt, aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen
Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiss, was der Sinn des Geistes ist,
denn er tritt für die Heiligen so ein, wie es Gott angemessen ist." Römer
8,26+27
Mit Heilige sind jene gemeint, die Gott
geheiligt sind, d.h. die Gott gehören. Daher bekennen Sie bitte Jesus Christus
als Ihren Herrn und Heiland. Sie dürfen wissen, dass dieser Wille der befreit
ist vom Sündenfall ein Wirken des Heiligen Geistes ist. Denn wer Jesus liebt,
s. Vers 28, 8. Kapitel. Darum verstehen wir auch, warum jemand beim Besten
menschlichen (= fkeischlichen) Willen das nicht kann. Hier muss man als Mensch
dem anderen Menschen immer Freiheit geben. Wir dürfen erklären und beten, aber
der Heilige Geist muss Wirken.
Ich glaube hier liegt der Grund, warum die
strengen Reformierten in der Vergangenheit, die ersten freien Gesellschaften
schufen. Stefan Zweig kann dies nicht verstehen. Er sieht nur einen Gegensatz,
den er nicht erklären kann. Tatsächlich bildet das Lex Rex Prinzip die
Grundlage, um alle Menschen gleich behandeln zu wollen und für Rechtssicherheit.
Zugleich relativiert es den Idealismus, weil alles Busse braucht. Mit Busse
meine ich keine Selbstgeisselung, sondern das eben erklärte: zu Jesus Christus
unserem Herrn und Heiland gehen, der alkes wirklich gut macht. Und das ulist
eine freudige Sache, wie schon Martin Luther entdeckte.
Jesus Christus ist die Lösung aus Sündennot
und Selbstgerechtigkeit sowie Gesetzlichkeit in seine Gnade, Barmherzigkeit und
Freiheit
Paulus erklärt die komplexe Beziehung zwischen
der alten Kirche und den Heiden.
Dabei schenkt er uns auch einen Einblick in
die Gnade Gottes, die in der biblischen Prädestinationslehre ihren tiefsten
Ausdruck findet. Diese wirkt in unserem menschlichen Denken wie eine
Antinomie.
Es gilt: "Jeder, der den Namen des Herrn
anruft, wird gerettet werden." Römerbrief 20,13 b
Gottes Offenbarung zeigt uns nun, dass dieses
zu Jesus Christus kommen nicht in Form eines Werkes geschieht, sondern aus
Gnade, als eine Annahme des Geschenkes von Gott. Und das können wir nur, wenn
vorher Gott ein Wunder tut. Dies hat Paulus im Römerbrief schon Vorgänger
genauer erklärt. Hier wendet er es auf die Kirche an: Man kann Mitglied einer
Kirche/Gemeinde sein und doch nicht zur unsichtbaren Kirche gehören.
Als Heide, wie wir Schweizer, wird man
aus Gnaden in Israel eingepfropft. Man ist gewissermaßen ein geistlicher Jud
ohne Beschnitten, ohne physischer Jude zu sein
Da wir aus Gnade errettet sind, dürfen wir ins
auch nicht über das physische Israel erhebe: 11,21.
Und Gott kann Mitglieder der alten Kirche
vielmehr als uns Gojm auch wieder einpfropfen: 11,23 ff
Ab Vers 25 des 11 Kapitels erklärt Paulus
sogar ein Geheimnis.
In Vers 28 und 29 fasst er die komplexe
Realität zusammen und deutet damit eine weitere wichtige Folge der biblischen
Prädestinationslehre an: Man muss Freiheit gewähren, weil wir Menschen es nicht
in Händen halten, wer an Christus glauben will und wer nicht!
Wir können bekennen, beten und das Evangelium
muss verkündet werden (10,12 ff). Gleichzeitig muss man dem Heiligen Geist
nicht im Weg stehen und Freiheit geben. Paulus leidet an der Situation seiner
Volksgenossen, 9,1 ff, insbesondere 9,2. Und bietet Freiheit, weil es an Gottes
Wirken liegt. Darum wurden auch aus den reformiert geprägten Ländern die ersten
freien Gesellschaften und zwar in einer Zeit, wo der Absolutismus en Vogue war.
Darum konnte ein George Whitefield als
Erweckungsprediger mit Benjamin Franklin, einem Freidenker befreundet sein.
Es ist schade, dass heute viele Evangelikale
auch die seelsorgerliche Komponente der Prädestinationslehre nicht erkennen: Es
liegt in Gottes Händen und das kann die Seele beruhigen.
Es versichert uns, wie sicher wir in Christus
sind.
Letztendlich können wir diese Lehre, wie auch
die Lehre der Dreieinigkeit nicht fassen. Denn wir haben Gott nicht unter
Kontrolle. Gott ist Gott und hat es unter Kontrolle.
Auch das ist ein ganz wichtiger seelsorgerlicher
Aspekt.
Wobei Gott unseren Vorwitz bi dieser Sache an
der Nase herumführt, indem er aus den Schlimmsten die Besten macht: Bsp Paulus
vom Christenverfolger zum grossen Missionar für Christus.
Darum: Das Ideal ist in Gottes Hand und wir
können das Ideale nicht aus menschlicher Kraft verwirklichen. Aber Jesus
Christus kann es:
Römer 12 bis 14
14.1.23
Nachdem Paulus das Leben in der Gnade erklärt
hat, wendet er diese Freiheit in der Praxis anzuwenden. Das darf man nun nicht
im Leistungsdenken verstehen, sondern in Christus, im Bewusstsein, dass ich es
nicht im Fleisch, nicht mit meinen menschlichen Möglichkeiten kann, sondern in
Christus geschenkt bekomme.
Das ist ein anderer Gehorsamschritt, als wenn
ich es aus eigener Kraft machen müsste. Es ist vielmehr, im Vertrauen auf die
Hilfe Gottes barmherzig und grosszügig zu leben, weil man von Gott beschenkt
wird.
In dieser Zeit bis Jesus wiederkommt, steht
das noch unter dem eschatologischen
"Schon-jetzt-und-noch-nicht-Aspekt". Also ein immer wieder in
Christus sein wollen.
Wir sind in Christus gerettet. Trotzdem harren
wir in Christus.
"Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid
auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist." Römerbrief.
Das können wir nicht. Aber Christus kann es.
Und da wir Gottesfurcht haben und damit unserer Menschenfurcht Einhalt
gebieten, können wir das in Christus auch, wenn uns die Menschen ablehnen. Die
Ablehnung oder sogar der Hass tut weh. Paulus wird schlussendlich sogar in Rom
geköpft. Aber die geistliche Wahrheit, die Liebe zu den Menschen in Rom war so
stark, dass Rom schlussendlich christlich wurde. Kaiser Konstantin hielt es
zwar noch für unmöglich aus Rom eine christliche Hauptstadt zu machen.
Aber es wurde ein wichtiges christliches
Zentrum. Natürlich lässt das auch dss Böse aufflammen und wir sehen dann gerade
in der römischen Kirche durch den Machtzuwachs Perversionen. In der Reformationszeit
sah man das Prinzip des Papsttums als den Antichristen. Nicht unbedingt jeder
Papst, aber das Prinzip, dass man die Stellvertretung Gottes praktisch zum Gott
selber sein erhöhte, dass man selber Erfüllen will, anstelle in Christus und
dass man selber bestimmen will, was Gott zu wollen hat.
Und das ist ja nicht nur ein Problem des
Pfarrers von Rom. Wir alle haben eine solche Tendenz, die uns ins Unglück
führen wird, wenn wir es nicht täglich zu Christus bringen.
Dieses Busse tun ist ein freudiges Geschäft,
wie schon Luther sagte.
Denn die Freude am Herrn ist unsere Kraft.
Sinngemäss steht das schon im Alten Testament, s. Nehemia 8,10
Unsere Freude liegt in Gott und nicht in den Umständen,
darum kann Paulus diese Zeilen im Heiligen Geist schreiben.
Gott gebe uns seinen Geist, damit wir immer
mehr in Christus ruhen dürfen. Auch wenn unsere erste Liebe erkaltet sein
sollte: Christus kann sie wieder geben. Vielleicht eine gereiftere Liebe, die
nun mehr versteht. Weniger enthusiastisch, dafür umso ausdauernder.
Römer 15
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen