Freitag, 17. Februar 2023

Keine Gräbe aufreissen durchs Bibelverständnis

 Zu diesem Thema gab es einige Leserbriefe im Idea. Ich versuchte einen Leserbrief zu schreiben. Hier zwei Entwürfe:


Keine Gräben aufreissen durchs Bibelverständnis

 

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott (καὶ Θεὸς ἦν ὁ λόγος). Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen.“ (Johannes 1,1–5)

 

Wie will man Gottes Wort, die Bibel von Jesus Christus, dem Logos trennen? Es zeugt von unserer Gottesähnlichkeit, dass wir so kreativ sind, dass wir so etwas denken können. Aber im Gegensatz zu Gott sind wir nicht Gott und unsere Gedanken schaffen nicht Realitäten aus dem Nichts.

 

Darum bekannten die alten Reformierten im Zweiten Helvetischen Bekenntnis:

„Denn Gott selbst hat zu den Vätern, Propheten und Aposteln gesprochen und spricht auch jetzt noch durch die heiligen Schriften. Und in dieser Heiligen Schrift besitzt die ganze Kirche Christi eine vollständige Darstellung dessen, was immer zur rechten Belehrung über den seligmachenden Glauben und ein Gott wohlgefälliges Leben gehört. Deshalb wird von Gott deutlich verboten, etwas dazu oder davon zu tun (5. Mose 4,2).“

 

Wir sind darauf angewiesen aus der Bibel die Schätze des Glaubens zu heben und dann dürfen wir in Christus ganz sicher sein, weil es nicht auf meine Leistung, sondern auf Gottes Leistung ankommt: Er hat uns geliebt und erwählt: vor Erschaffung der Welt und als wir noch Feinde Gottes waren. Wir und die ganze Kirche haben keine eigene Schönheit. Wir sind wie der öde Mond, der alles von der Sonne unserm Gott erhält und weitergibt. Wir haben nichts aus uns, aber alles von Gott! Eine solche Kirche ist eine arme und scheussliche Braut (man siehe nur die Kirchengeschichte), aber ihr Bräutigam Jesus Christus schenkt ihr wunderbare Schönheit! Zu diesen Schätzen, die wir in der Bibel heben dürfen gehört, dass Gott uns liebt: Er liebt uns bis ans Kreuz und in die Auferstehung! Es ist wahr, weil es Gott versprochen hat, in seinem Wort! Denn das Wort, der Logos ist Jesus Christus, welches die Welt und uns erschaffen hat!

 ODER

Keine Gräben aufreissen durchs Bibelverständnis

 

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott (καὶ Θεὸς ἦν ὁ λόγος). Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen.“ (Johannes 1,1–5)

 

Wie will man Gottes Wort, die Bibel von Jesus Christus, dem Logos trennen? Es zeugt von unserer Gottesähnlichkeit, dass wir so kreativ sind, dass wir so etwas denken können. Aber im Gegensatz zu Gott sind wir nicht Gott und unsere Gedanken schaffen nicht Realitäten aus dem Nichts.

 

Darum bekannten die alten Reformierten im Zweiten Helvetischen Bekenntnis:

„Denn Gott selbst hat zu den Vätern, Propheten und Aposteln gesprochen und spricht auch jetzt noch durch die heiligen Schriften. Und in dieser Heiligen Schrift besitzt die ganze Kirche Christi eine vollständige Darstellung dessen, was immer zur rechten Belehrung über den seligmachenden Glauben und ein Gott wohlgefälliges Leben gehört. Deshalb wird von Gott deutlich verboten, etwas dazu oder davon zu tun (5. Mose 4,2).“

Oder Johannes Calvin in seiner Institutio, I,7,1

„Indessen hat sich bei vielen der verderbliche Irrtum eingeschlichen, die Schrift habe nur soviel Gewicht, als ihr das Gutdünken der Kirche zugestehe.“ Dies führt zu Wiedersinnigkeiten und manchmal sogar zur Tyrannei der Gemeinde Gottes, (man denke nur an die Inquisition) und „Was soll aber aus den armen Gewissen werden, die eine feste Gewissheit des ewigen Lebens suchen, wenn alle Verheissungen, die darüber bestehen, allein auf Menschenurteil beruhen?“

 

Nein, Gott hat es ganz fest versprochen und es ist wahr, auch wenn die Welt vergeht, wenn Jesus Christus unser Herr sagt:

„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben.“ (Johannes 11,25b–26a)

Solcher Glaube – ohne Leistungsdenken – ist nur möglich, wenn der Heilige Geist wirkt und somit Gott uns erwählt hat. Denn der Dreieinige Gott liebte uns als wir noch Feinde Gottes waren und rettet uns und nicht wir uns selber! Ihm allein sei Ehre und Dank! Das ist auch die einzige Möglichkeit Heilsgewissheit zu erlangen, weil sie nicht in uns sondern in Gottes Liebe liegt.

 


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