Die gespiegelte Pilgerreise von C.S. Lewis
Englische Originalausgabe „Pilgrim’s Regress bey CS Lewis @
C.S. Lewis Pte Ltd. 1933
Ich bin von den Büchern und den Gedanken von C.S. Lewis
begeistert. Dieses Buch hat er 1933 geschrieben, zwei Jahre nach seiner
Hinwendung zu Jesus Christus. Das gleiche Buch wurde bereit unter dem Titel „Flucht
aus Puritanien, eine phanastische Reise veröffentlicht. In dieser Ausgabe
werden zu Beginn eines Kapitels die philosophische Grundlage kurz erklärt,
worum es geht. In „Das Schloss und die Insel“ fehlt dies, wie vermutlich auch
in der englischen Originalausgabe.
Es ist eine phantasievolle allegorische Erzählung, die der „Pilgerreise“
von John Bunyan (The Pilgrim’s Progress, 1678) ähnelt. Eine Allegorie ähnelt
einem Gleichnis. Es handelt sich also um eine einfache Geschichte, die in sich
grössere Wahrheiten beinhaltet. Im Gegensatz zu einem biblischen Gleichnis
sollte eine Allegorie mehr als nur eine oder zwei Wahrheiten beinhalten. Die
Verpackung in einer Geschichte ist dabei die Würze für unser Denken.
Im Vorwort von C.S. Lewis, welche in der Ausgabe „Flucht aus
Puritanien“ fehlt, kritisiert C.S. Lewis selber sein Buch, indem er zugibt,
dass er Fehler gemacht hat.
„Beim Wiederlesen dieses Buches, zehn Hare, nachdem ich es
geschrieben habe, sehe ich, dass sein Hauptfehler gerade diejenigen sind, die
ich selbst bei Büchern anderer Autoren am wenigsten zu verzeihen geneigt bin:
unnötige Schwerverständlichkeit und eine hartherzige Haltung.
Für die Schwerverständlichkeit gab es, wie ich jetzt
erkenne, zwei Ursachen. Auf der intellektuellen Seite hatte mein eigener Weg
vom ‚populären Realismus‘ zur idealistischen Philosophie geführt, vom
Idealismus zum Pantheismus, vom Pantheismus zum Theismus und vom Theismus zum
Christentum. Ich finde immer noch, dass dies ein weg ist, der sich ganz
natürlich ergibt, aber ich weiss inzwischen, dass er dennoch nur sehr selten
beschritten wird.
Anfang der dreissiger Jahre wusst e ich das nicht….
… Die zweite Ursache für die Schwerverständlichkeit lag
darin, dass ich damals dem Wort ‚Romantik‘ (unabsichtlich) eine ‚private‘
Bedeutung gab…“ (Seite 13)
Diese Kritik über sein eigenes Buch tut gut. Man spürt den erfrischenden
Wind der Ehrlichkeit. Er geht auch darauf ein, dass es jene Philosophien waren,
die damals, 1933 aktuell waren. Die merkt man insbesondere, wenn er im äussersten
Norden die Zwergmenschen als eine andere Spezies beschreibt.
„Diese Zwerge sind tatsächlich eine andere Spezies, und zwar
eine ältere als wir. Allerdings könnte diese Abweichung auch bei menschlichen
Kindern jederzeit wieder auftreten. Sie verwandeln sich zurück in Zwerge. Infolgedessen
vermehren sie sich sehr rasch: Ihre Zahl nimmt sowohl durch die gewöhnliche
Vermehrung unter einander als auch durch den Zugang jener Rückentwickler oder
Wandler von aussen zu. Er sprach von allen möglichen Unterarten neben den
Marxomanni –den Mussolimini, den Swastiki, den Ganzgomanni …..
… Schliesslich sagte er es mir. Er züchtet und rillt sie für
einen Ueberfall auf dieses Land.“ (Seite 131 -132)
Vergessen wir nicht, das Buch wurde 1933 veröffentlich.
Lewis hatte es innert 14 Tagen während
eines Urlaubs 1932 im Haus seines Belfaster Freundes Arthur Greeves
geschrieben. (Seite 10) Das obenerwähnte Zitat bezieht sich eindeutig auf die
damals herrschenden Ideologien Marxismus und Faschismus. Es ist erstaunlich wie
deutlich Lewis diese entlarvt – und gleichzeitig aufzeigt, wie die anderen
Menschen, diese Gefahr nicht ernst nehmen. Genauso, wie es damals ja auch war.
Winston Churchill schreibt noch über 1938: „In dieser Nacht
vom 20. Februar 1938 aber, dies einzige Mal nur, liess mich der Schlaf im Stich.
Von Mitternacht bis zum Morgengrauen verzehrte ich mich in Schmerz und Sorge.
Ich glaubte eine starke junge Gestalt zu sehen, die sich gegen tiefe, trübe,
trägflüssige Fluten von Richtungslosigkeit und Ohnmacht, gegen falsche
Massstäbe und schwächliche Impulse zur Wehr setzte. An seiner Stelle hätte ich
mich in vieler Hinsicht anders verhalten;…“ (Seite 135 aus Der zweite
Weltkrieg). Churchill sah damals die Katastrophe kommen. Damals hätten sie
einen weniger schlimmen Krieg gegen das nationalsozialistische Deutschland
führen können, indem sie gekämpft hätten. Aber wenn man vor dem ersten
Weltkrieg zu kriegstreibend war, so war der Westen vor dem zweiten Weltkrieg zu
kriegsmüde. Man wollte sich der Realität nicht stellen und floh in Trugbildern
und löste damit einer der verheerendsten Kriege aus.
Natürlich wäre noch intelligenter gewesen, man hätte sich schon
vor einem Krieg der intellektuellen Herausforderung gestellt. Dann hätte man
den Kampf anstelle auf dem Schlachtfeld der Waffen auf dem Feld der Worte
führen können. Die Frage stellt sich aber, ob die damalige Zeit dazu fähig
gewesen wäre. Lewis lässt dazu Humanist sagen:
„‘Auf die Intelligenz kommt es an‘, sagte Humanist.
‚Die bewegt aber nicht‘, wandte John ein. ‚Sie sehen doch,
dass Wüst (der Chef dieser Zwerge) glühend heiss ist, Sie aber kalt sind .Sie
brauchen Hitze, um es mit seiner Hitze aufnehmen zu können. Oder glauben Sie
etwa, Sie könnten eine Million bewaffneter Zwerge in die Flucht schlagen, indem
Sie ‚nicht romantisch‘ sind?‘ (Seite 135)
Auch heute frage ich mich, ob auf dem Feld der Worte
genügend Feuer für das Gute vorhanden ist. Jedenfalls habe ich bis heute noch keine Diskussion zwischen einer dieser Zwerge und einem Vertreter der
Demokratie gehört, indem der Demokrat dieses Feuer gezeigt hätte… Das kann auf
der Gegenseite als Unglaubwürdigkeit verstanden werden ...
Und wo sind die christlichen Theologen, Pfarrer und Prediger,
die noch weit wichtigeres zu sagen hätten? (Zugegeben ein besonders schwierige
Aufgabe: Orthodox und unendlich Barmherzig zu sein. Ich denke Thimoty Keller aus
New York scheint zur Zeit diese Gabe von Gott geschenkt bekommen zu haben.)
Und wo sind wir Christen und beten dafür? Die Welt findet das natürlich zum Teil lächerlich. (Aber es gibt sicher auch einige dankbare Menschen. Sonst gäbe es wohl kein regelmässiges Gebet unter der Bundeskuppel in Bern. Aber so oder sollten wir Christen das Lachen über uns mit Ehre tragen. Leider gibt es auch Mächte, die vor unserem Gebet (oder überhaupt von unserem Glauben an Jesus) erzittern, weil sie wissen, was dies bewirkt. Diese können aggressiv reagieren ... Aber Jesus wird uns durch alles durchtragen: Wir müssen davor nicht zuviel Angst haben: In ihm sind wir sicher - auch in der Wüste oder unter Gefahr: Sei mutig! Wurde Josua zugerufen. Das gilt auch uns. Jesus hat leider nicht versprochen und uns vor Verfolgung und Schwierigkeiten herauszunehmen. Aber wenn es sein soll und wir ausgelacht, verstossen und verfolgt werden sollten, dann wissen wir, das es Jesus auch nicht anders ging. Wenn wir ihn ihm bleiben und nicht wie Petrus mit dem Schwert dreinschlagen - und Jesus den von uns Verletzten sein Ohr heilen muss - dann wir gerade dieser Leidensweg zu einem Zeugnis vor Gott. Denn wir kämpfen ja nicht gegen Menschen, "denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften ,gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen (Mächte) der Bosheit in den himmlischen (Bereichen)." (Epheser 6,12)
Gott möge mir und ihnen, wenn wir in so etwas geraten sollten, die nötige Kraft und Mut dafür geben. Zur Zeit hätte ich dies nicht. Wir brauchen auch unbedingt die notwendige Weisheit richtig zu reagieren: Denn es sind nie die Menschen, die uns wegen unserem Glauben angreifen, die das eigentliche Problem sind: Sondern es sind immer die geistlichen Mächte die dahinter stehen. Und diese können - wenn wir wie Petrus im Garten Gethsemane, nicht in Christus sind, auch in uns wirken. So werden wir auch ein Werkzeug des Bösen anstelle ein Zeuge Christi. Das geschah leider im Christentum immer wieder... Nochmals: Der Mensch ist nie unser Feind, sondern die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Bereichen. Daher wird es mit Heer und menschlicher Macht nicht gelingen: Aber in Christus!!! Uebrigens gibt Paulus hier ganz gute Tipps im Epheserbrief, die er dann bildlich im der geistlichen Waffenrüstung zusammenfasst.)
Gott möge mir und ihnen, wenn wir in so etwas geraten sollten, die nötige Kraft und Mut dafür geben. Zur Zeit hätte ich dies nicht. Wir brauchen auch unbedingt die notwendige Weisheit richtig zu reagieren: Denn es sind nie die Menschen, die uns wegen unserem Glauben angreifen, die das eigentliche Problem sind: Sondern es sind immer die geistlichen Mächte die dahinter stehen. Und diese können - wenn wir wie Petrus im Garten Gethsemane, nicht in Christus sind, auch in uns wirken. So werden wir auch ein Werkzeug des Bösen anstelle ein Zeuge Christi. Das geschah leider im Christentum immer wieder... Nochmals: Der Mensch ist nie unser Feind, sondern die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Bereichen. Daher wird es mit Heer und menschlicher Macht nicht gelingen: Aber in Christus!!! Uebrigens gibt Paulus hier ganz gute Tipps im Epheserbrief, die er dann bildlich im der geistlichen Waffenrüstung zusammenfasst.)
Lewis sah dies schon 1932 klar - indem er einfach hinhörte und das Denken verstanden hatte.
In „Flucht aus Puritanien“ steht dazu: „Die revolutionären
Unter-Menschen rechter und linker Färbung Sie alle sind Vasallen der
Grausamkeit – Der heroische Nihilismus lacht über die gemässigteren Formen der
Starrsinnigkeit.“ (Seite 132) Eigentlich fühlen sie diese Zwerge ja eher
als Ueber-Menschen, die andere Menschen zu Unter-Menschen erklären. Aber gerade dieses Verhalten lässt sie kleiner
werden und – um im allegorischen Bild zu sprechen – macht sie zu Zwergen, zu
einer neuen Spezies. Sie verhalten sich nicht mehr wie Menschen.
Dieses Buch enthält sicherlich eine Reise, welche Lewis
selber gemacht hatte. Als junger Bube christlich, später ein überzeugter
Atheist, um dann 13 Jahre einen gedanklichen Weg bis hin zu Jesus Christus zu
gehen. Doch das Buch beinhaltet noch mehr: Es ist eine Reise durch aktuelle und vergangene
Jahrhundert der Literatur und Philosophie. Da Lewis dies in den Ferien und aus
dem Gedächtnis schreibt, sind die Zitate manchmal nicht ganz genau
wiedergegeben.
Eine weitere Kostprobe:
John, dass ist der Flüchtling aus Puritanien, der u.a. vor
der Heuchelei der Frommen floh und der Erfüllung seiner innersten Sehnsucht
suchte, begegnet auf seinem Weg der Dame Vernunft. Schlussendlich wird er vor
ihr Fliehen. Aber hier hört er sich noch ihre Antwort auf einer seiner Fragen
an:
„‘Wenn jemand Argumente gegen sie vorbringt, sagen sie, er
rationalisiere nur seine eigenen Wünsche, und deshalb brauche man ihm nicht zu
antworten. Doch wenn jemand ihnen zuhört, werden sie selbst argumentieren, um
zu zeigen, dass ihre eigenen Lehren wahr sind.‘
‚Ich verstehe. Und welches Mittel hilft dagegen?‘
‚Du musst sie fragen, ob irgendein Vernunfturteil überhaupt
gültig sein kann oder nicht. Wenn sie das verneinen, entziehen sie ihren eigenen
Lehren, die ja auf Vernunfturteilen beruhen, den Boden. Sagen sie aber ja, dann
müssen sie auch diene Argumente zur Kenntnis nehmen und vernunftgemäss darauf
antworten. Denn wenn manche Vernunfturteile gültig sind, dann könnte es ja
durchaus sein, dass dein Vernunftargument eines von den gültigen ist.‘“ (Seite
90)
Vorher fragt ihn die Vernunft: „Kannst Du denn keinen
Zweifel aushalten?“ (Seite 87)
Oder dann das krasse Bild jener Menschen, die in einer
finsteren Höhle gefangen sitzen. John wird ebenfalls als Gefangener
hineingeführt und der Blick des Riesen Zeitgeist lässt ihn alles „durchsehen“.
Aber dieses „Durchsehen“ ist so schrecklich, dass er sich vom Licht abwendet
und in die Dunkelheit der Höhle flüchtet. Schon vorher hat Herr Aufgeklärt ihm
die Hände vor seinen Augen weggerissen, damit er diesen Riesen anschauen musste.
(Seite
74)
Als John die richtigen Fragen stellt, scheint sich seine
Lage zu verschlimmern – und doch scheint er sich auch von seinem Gefängnis zu
befreien – bis dann Frau Vernunft auftaucht und den Riesen bodigt. Als sie die
anderen Gefangenen aus ihrer finsteren Höhle befreien wollen, ziehen sie
weiterhin die Dunkelheit vor:
„Das ist wieder nur ein Wunscherfüllungstraum, wieder nur
ein Wunscherfüllungstraum. Lasst euch nicht von neuem hereinlegen… Es hat keinen
Zweck, uns täuschen zu wollen. Das gebrannte kind scheut das Feuer.‘ Dann
streckte er seine Zunge heraus und verschwand wieder.“
‚Diese Psittakose ist eine sehr hartnäckige Krankheit‘,
sagte Vernunft. Und sie machte kehrt und bestieg das schwarze Pferd.“ (Seite 83)
Die armen Gefangenen…
In dieser Geschichte merkt man, warum die Bücher von Lewis
so genial sind. Selbst seine Kindergeschichten, die man einfach nur als
spannende Romane lesen kann, beinhalten so viel Tiefgang. Die Kunst etwas Einfaches
zu erzählen, die gleichzeitig die Möglichkeit gewährt, noch tiefer zu gehen.
Das ist geniale Literatur.
Für Menschen, die glauben, dass die Sinnlichkeit nur Sünde
ist, ist das Buch schwer verständlich. Gerade zu Beginn des Buches als John
noch zu Hause in Puritanien ist, verfällt John der Unzucht. Das Buch wertet
nicht. Es ist klar für die Puritaner ist es Sünde. Und es ist ja auch wirklich
Sünde. Doch es ist wichtig, zu verstehen, warum dies geschieht: John such den
wunderbaren Klang und die wunderbare Insel. Er sucht eine innere Sehnsucht zu stillen. Dabei verfängt er sich in den armen eines braunen
Mädchens, das vorgibt diese Sehnsucht stillen zu können. Anfänglich scheint es
auch so, bis John merkt, dass es dies nicht ist.
Wieviele Menschen erleben heute genau dies?
Als Christen
wissen wir, dass diese Sehnsucht Gott in unsere Herzen gelegt hat. John weiss
es nicht. Und viele auf seinem Weg wollen ihm davon abbringen, nach dieser
Insel zu suchen, weil sie sich mit einem Ersatz begnügen oder weil sie ihre
Sehnsucht abgestellt haben. Die gedanklichen Auseinandersetzungen mit diesen
Gedanken in Form von Gestalten ist sehr interessant. Wie Lewis selber zehn
Jahre später schreibt, hat das Buch auch seine Schwächen. Aber diese sind
erträglich.
Es gibt auch Witz. Wie zum Beispiel die Diskussion mit Herr
Aufgeklärt. Nachdem Aufgeklärt John von seiner Angst vor dem Landesherrn und
dem dunklen Loch befreite, fährt er fort:
„Na, das ist doch klar wie Klossbrühe‘, sagte sein
Begleiter. ‚Ihre Landsleute in Puritanien glauben an den Landesherrn, weil sie
nicht die Vorzüge einer wissenschaftlichen Bildung genossen haben. Nur ein
Beispiel – ich vermute, es ist Ihnen sicher neu, dass die Erde rund ist – rund wie
ein Orange, mein Junge!‘
‚Nun, so neu eigentlich nicht‘, sagte John ein wenig
enttäuscht.
‚Mein Vater hat immer gesagt, sie sei rund.‘
‚Nein, nein, mein lieber Junge‘, entgegnete Herr Aufgeklärt.
‚Da müssen Sie ihn missverstanden haben. Es ist allgemein
bekannt, dass die Leute in Puritanien allesamt denken, die Erde wäre flach.
Kaum anzunehmen, dass ich mich in einem solchen Punkt irren sollte. Nein, das
kommt gar nicht in Frage. Und dann ist da ja auch das paläontologische Zeugnis.‘
‚Was ist das?“ (Seite 47)
Das erinnert stark an die allgemein verbreitete Meinung,
dass die Menschen im Mittelalter geglaubt hätten, dass die Erde eine Scheibe
sei. Viele Menschen, die glauben gebildet zu sein, glauben dies. Tatsächlich
wusste man schon damals, dass die Erde rund war. Columbus wolle man zum
Beispiel nicht gegen Westen nach Asien fahren lassen, weil man davon ausgegangen war, dass
die Strecke zu weit sei, um diese Fahrt überleben zu können. Und tatsächlich,
wäre nicht dazwischen Amerika gelegen, so wäre die Expedition auf offener See
verhungert.
Das Problem lag mehr bei der Idee, dass die Erde der
Mittelpunkt der Erde sein sollte. Diese Idee wurde von Aristoteles übernommen
und in der römisch-katholischen Kirche zum Dogma erhoben. Irgendwie hatte sich
dies tief ins allgemeine Bewusstsein verankert – und es erschien den damaligen
Menschen eine Gotteslästerung, wenn die Erde nicht im Mittelpunkt stehen
sollte. Dies ist für mich etwas schwer nachvollziehbar…
Interessant ist nun aber, dass aufgeklärte Menschen an
dieser Idee des Dogmas einer flachen Erde festhalten. Diese irrige Idee scheint
ebenfalls eine Art falsches Dogma zu sein. Es ist wohl begründet im Gefühl der eigenen
Ueberlegenheit gegenüber einer anderen Denkweise. Dies kommt ja auch in diesen
wenigen Sätzen aus dem Buch zum Ausdruck: Da erklärt Herr Aufgeklärt einem Mann
aus Puritanien, was er gelernt haben müsse. Es kann doch nicht sein, dass sein
Vorurteil nicht wahr sein könnte. Anstelle einfach zuzuhören und in dieser
Sache von John zu lernen, erklärt er sich über die Realität erhaben. Somit
macht Herr Aufgeklärt genau das, was er den Puritanern vorwirft.
Wie bereits erwähnt, werdend die Puritaner als Heuchler
dargestellt. Sie tragen Masken, die sie je nachdem anziehen oder auch nicht.
Und hier liegt einer der Hauptgründe, warum John von ihnen flieht und seine
Sehnsucht in der Ferne sucht. Auch dies ist ein sehr realistisches Bild.
Wieivele Menschen machen heute genau dies?
Wir wissen es: Jesus war nicht so. Bei ihm sassen genau jene
Menschen, die wie John auf der Suche waren. Die damaligen Puritaner rieben sich
an Jesus. Sie waren fasziniert und gleichzeitig abgestossen. Viele sollten sich
nach Pfingsten noch zu Jesus wenden. Vorher schriehen sie aber: Kreuziget ihn.
Auch hier eine besondere Tragik unserer Menschheit. Da sendet Gott seinen Sohn,
der Gott selber ist und die Frommen, seine Kirche kreuzigt ihn.
Darum musste Jesus für uns beten, dass wir nicht wieder die
gleichen Dummheiten machen: siehe Johannes Kapitel 17.
Ich meinerseits werde das Buch weiterlesen…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen