Was für eine interessante Frage, die der Inder Vishal Mangalwadi in seinem B uch "Das Buch der Mitte" auf Seite 377 stellt. Dabei lässt er Alexis de Tocqueville sprechen. Er war 40 Jahre nach dem Scheitern der Französischen Revolution in den Jahren 1831 und 1832 in Amerika. Darüber schrieb er das Buch: Ueber die Demokratie in Amerika. Daraus zitiert Mangalwadi:
"durch die Amerikaner geschaffene Dinge schilderte. (...) Wenn mir jemand die Frage stellte, auf was man nach meinem Dafürhalten den besonderen Wohlstand und die wachsende Kraft dieses Volkes zurückführen müsse, so antwortete ich: Es ist die Ueberlegenheit der Frauen."
"Die jungen Mädchen sind in allen protestantischen Völkern in ihrem Tun weit selbständiger als in den katholischen Völkern. Diese Unabhängigkeit ist noch grösser in jenen protestantischen Ländern, die wie England das Recht der Selbstregierung bewahrt oder erworben haben. Alsdann dingt sowohl mit den politischen Gewohnheiten wie mit dem religiösen Glauben die Freiheit in die Familie ein. In den Vereinigten Staaten verbinden sich die Lehren des Protestantismus mit einer sehr freien Verfassung und einer sehr demokratischen Gesellschaftsform, und nirgends wird das junge Mädchen rascher und vollständiger sich selbst überlassen." (Seite 377 und 378)
Dabei war auch das Band der Ehe besonders betont:
"Amerika ist sicherlich das Land der Welt, wo das Band der Ehe am heiligsten gehalten wird, und wo man den höchsten und richtigsten Blick vom ehelichen Glücke hat."
Die Familie werde von Tocqueville nur am Rande beleuchtet. Wobei dieses am Rande mit mindestens einem Beispiel klar beschrieben wird, so dass Mangalwadi es zitieren kann. Dabei erklärt er auch - im Vergleich mit seiner eigenen Kultur und anderen Kulturen, wie die Monogamie der Frau und den Kindern Sicherheit geben konnte.
Dabei verhält Mangalwadi nicht, wie gross die Opferbereitschaft der amerikanischen Frauen waren. (Seite 384: Tocqueville schildert eine Art heldenhafter Stärke, die sich in Unterordnung, Opfer und Ausharren äussert - Eigenschaften, aus denen man oft den Strick dreht, mit dem man Frauen kleinhält. In der auf die Bibel gegründeten demokratischen Kultur Amerikas, so hält Tocqueville fest, bildeten diese Qualitäten den Nährboden für Amerikas Frauenrechtsbewegung und seine nationale Stärke." (Seite 384) Aber auch, wie klug und weise sie ihre Männer auswählen konnten, weil man ihnen Zeit und Selbstbewusstsein mitgab. Das mag der Grund sein, dass in Amerika die Frauenrechtsbewegung entstehen konnte. Wo ein solches Bewusstsein nicht vorhanden ist, kommt man nicht auf eine solche Idee.
"Unsere Nachbarn nannten ihre Frauen noch nicht einmal mit Vornahmen. Eine Frau war schlichtweg bhitarwali, die zu Hause bleibt." (Seite 381).
Mangalwadi beschreibt auch, wie sie von Indern in einer bestimmten Region "angeklagt" wurden, da sie so unanständig mit ihren Frauen umgingen. Sie bedeckten ihr Gesicht vor ihren Vätern, Onkeln und älteren Brüdern nicht. Sie nahmen sie auf einem Roller zum Markt mit. Sie liefen nicht 3 Meter hinter den Männern usw. Die Antwort gab sein älterer Bruder Vinay. Siehe Seite 380: U.a. sagte er: Ich kann meiner Frau erlauben, mit meinem Bruder zum Markt zu gehen, weil ich beiden vertrauen kann. Aufgrund unserer Moralvorstellungen, die weit strenger sind, dürfen unsere Frauen über die Felder gehen und euch auf euren Höfen besuchen. Ihr dagegen kettet eure Frauen in euren Küchen fest und haltet sie hinter Schleiern gefangen, weil ihr unmoralisch sied." Mangalwadi war erstaunt, dass seinem Bruder nicht widersprochen wurde.
Ich selber weiss von einer Moslemin, die gerade aus solch einem Grund begonnen hat, ein Kopftuch zu tragen. Man weiss nie, was für ein Mann einem begegnen wird, meint sie dazu.
Somit liegt die Freiheit der Fraui in Werten, an die sich Frauen und Männer halten! Aber nicht nur die Freiheit der Frau. Mangalwadi:
"Werte ohne Freiheit bedeuten Sklaverei. Freiheit ohne Werte ist zerstörerisch." (Seite 381)
"Für Tocqueville war es offensichtlich: Die amerikanischen Christen hielten einerseits die Führungsrolle des Mannes in der Ehe in praktischer und sozialer Hinsicht befristet für richtig, betonten dabei aber auch die wesenhafte, tief verwurzelte und geistlich begründete Gleichwertigkeit von Mann und Frau." (Seite 381)
In den meisten Kulturen geht man aber davon aus, dass die Frau dem Mann wesensmässig unterlegen ist. Sogar der Aufklärer Rousseau glaubte, dass eine Frau nur ein unvollständiger Mensch sei. Die Hindu-Weisen lehren, eine Seele mit einem schlechten Karma müsse als Frau wieder auf die Erde kommen und den Männern dienen. (s. Seite 382)
Danach geht Mangalwadi auch auf die Stellung der Frauen in der amerikanischen Kirche ein. Später, Seite 393 meint er, dass im 1. Jahrtausend die Kirche die stärksten Impulse für die Emanzipation der Frauen von der römisch-katholischen Kirche kam. Zu Beginn des 2. Jahrtausends jedoch führte die "Verehrung der Jungfrau Maria" und der Gedanke, dass man durch Frömmigkeit die Errettung verdienen könne, zu einer unbiblischen Ueberbetonung des Zölibats." Es scheint logisch, wenn man im Zölibat Gott näher kommt, wird auf einmal die Sexualität und die Frau abgewertet. Die Reformation korrigiert dies wieder. Ich glaube Calvin sagte sogar: Sex in der Ehe ist keusch. Darum heirateten die Reformatoren auch und gaben damit ein praktischen Beispiel, wie man Ehe leben konnte. Wobei Luther erstaunt war, dass es eine grössere Herausforderung ist, als Ehemann zu leben, als ein Mönch zu sein. Mangalwadi beschreibt dies u.a. auch auf Seite 395, wenn er Luther von der Charakterschule der Ehe reden lässt.
"Der von Gott verordnete Sexualtrieb sei ein notwendiger, guter und ehrenwerter Impuls." (Seite 396) fasst Mangalwadi Luther zusammen.
Auf Seite 397 schildert er sogar, dass die Familie der wichtigste Motor des Wirtschaftswachstums in einer Gesellschaft sei. Zudem führte "das Priestertum aller Gläubigen" zu einer Gleichwertigkeit der Berufe: Ein Schreiner war wie ein Priester (die nun bei Lutheraner und Reformierter Pfarrer hiessen) angesehen.
Dazu Luther (Seite 398 zitiert):
"Es gibt drei Stände: Ehe, Keuschheit und Wissenschaft. Alle sind gut. Keiner soll verachtet werden. Die Jungfrau soll nicht höher geachtet werden als die Witwe noch die Witwe höher als die Ehefrau - so wie man den Schneider auch nicht höher achtet als den Metzger.
Es gibt keinen Stand, den der Teufel mehr anficht als die Ehe. Die Geistlichkeit will keine Mühe mit Arbeit und Sorgen haben. Sie fürchten sich vor einem nörgelnden Weib, vor ungehorsamen Kindern, schwierigen Verwandten oder dass das Schwein oder die Kuh sterben könnte. Sie wollen im Bett liegen, bis die Sonne durchs Fenster scheint. Unsere Vorfahren wussten darum und sagten: 'Liebes Kind, werde Nonne und Priester, und gehab dich wohl.' Ich habe gehört, wie Eheleute zu den Mönchen sagten: 'Du hast es gut, aber wenn wir aufstehen, dann wissen wir nicht, wo wir Brot herbekommen sollen.'
"Die Ehe ist ein schweres Kreuz, weil so viele Ehepaare streiten. Es ist Gottes Gnade, wenn wir uns einig sind. Der HEilige Geist erklärt, dass es drei Wunder gibt: wenn Brüder sich einig sind, wenn die Nachbarn sich lieben, und wenn eine Mann und eine Frau sich eins sind. Wenn ich solch ein Paar sehe, dann freue ich mich so sehr, als würde ich einen Rosengarten sehen. Es ist selten." (398 - 399: Luther in einer Predigt vom 10.1.1529).
"Die Ehe bringt bei Mann und Frau auch unschöne Seiten ans Tageslicht." (Seite 399) Darum ist es auch eine Charakterschule, wenn man zusammenbleibt und damit umzugehen lernt. Das dienst letztendlich dem Mann und der Frau, den Kindern und der ganzen Gesellschaft. Sogar die Wirtschaft wird durch das gefördert.
Ist es in Amerika heute noch so? Ist es bei uns noch so? Welche Werte haben wir?
Karl Marx beschrieb die Religion als Opium (Seite 410) NIetzsche widersprach Marx, wenn er meinte, dass die Machtlosen die Mächtigen mit der jüdisch-christlichen Einstellung in Ketten legen können, indem sie Schuldgefühle einredeten. (Seite 411)
Das übernahmen natürlich die Nationalsozialisten. Und auch heute reden wir gerne vom Stärkeren, der sich durchsetzen soll. Mangalwadi schreibt dann auch:
"Inzwischen sind Organisationen wie das Rote Kreuz zu säkularen Einrichtungen geworden, und wirtsschaftliche Interessen beherrschen zunehmend den Dienst am Nächsten, wie man in der Krankenpflege sieht. Und an der Spitze der Tierschutzverbände stehen die Esoterik-Anhänger." (Seite 412)
Warum lassen wir fahren, was uns stark gemacht hat? Warum wählen wir Nietsche anstelle die Bibel? Unkenntnis und mangelnde gesunde Lehre? Sind wir Christen dafür verantwortlich? Wir uns Christus einmal fragen, warum hast Du Deine Gaben nicht eingesetzt? Wo sind die Theologen, die wie Mangalwadi sich zur Ehre Gottes einsetzen und den Menschen Würde und Verantwortung zusprechen?Wo sind die Hirten, die sich dafür beschmipfen lassen, dass sie den Menschen helfen wollen? Das britische Empire durfte im 18. Jahrundert durch George Whitefield, John Wesley, Charles Wesley, Jonathan Edwards (in Amerika der erste Philosoph), John Newton, Wilberforce usw. dies erleben. Durch all ihre Fehler schenkte es Gott, dass er die Seelen vieler Menschen heilte und die Gesellschaft gerechter wurde. In der Folge wurden Sklaven befreit. Es wurden bessere Arbeitsbedingungen geschaffen. Schulen gegründet. Rechtssicherheit erhöht und die Wirtschaft konnte sich besser entwickeln. Gefängnisreformen und vieles mehr. Es wurden Seelen für die Ewigkeit gerettet. Es wurden der CVJM, das rote Kreuz gegründet usw.NOch früher wurden Universitäten gegründet. Die Naturwissenschaften, die Medizin zum Nutzen aller eingesetzt.
Lieber Heiland schenke dies doch noch einmal. Damit wir weise werden. Damit wir ein ruhiges Lebe nhier auf dieser gefallenen Welt leben können. Damit wir Vergebung erfahren. Damit Versöhnung geschehen kann. Damit Heilung für die geschundenen Menschen möglich wird. Damit wir in Christus glücklich werden - bis in alle Ewigkeit. Gott segne uns so! Amen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen