Männer sind Säue, hiess es mal in einem deutschen Lied. Gestern versuchte ich zu zeigen, dass dies nicht der richtige Ansatz ist. Und wenn Männer anfangen sich so zu verhalten (wobei es noch eine Frage ist, ob Tiere sich wirklich so tierisch benehmen. Bei den Tieren gibt es ja auch Grenzen...)
Zusammenfassend und ergänzend möchte ich nochmals den Gedanken, dass diese Herausforderung, was in Deutschland über Neujahr geschehen ist - wie jede andere Herausforderung - zum Schlechteren oder Besseren führen kann. Es kommt darauf an, was wir damit machen. Zum Besseren wird es, wenn wir es zur Chance werden lassen. Wie machen wir das?
Zuerst das Grundproblem erkennen:
Durch den Sündenfall neigen wir Menschen zur Perfertion des Guten, dass die Bibel als Sünde oder Böses umschreibt. Es ist eine Zielverfehlung und bringt uns nicht das, was wir eigentlich suchen, weil die Sünde nicht hält, was sie zu versprechen scheint. Um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, stelle ich die These auf, dass wir folgendes unternehmen sollten:
Wahrheit: Es gibt eine Realität und eine Wahrheit, auch wenn sie schwer
zu erkennen sein mag. Die Augen vor den Problemen zu verschliessen,
verdrängt nur die Problemlösung und wir können die Chance nicht
"wahr-"nehmen. Daher lassen wir das postmoderne Geschwafel und
glauben Jesus, dass uns die Wahrheit frei machen wird. Jesus Christus
ist die Wahrheit.
Lebensgrundlage: Für unser Leben brauchen wir eine gesunde Lebensgrundlage. Ein
Fundament, worauf wir unser Leben aufbauen können. Damit wir das
Gute und auch die Herausforderungen meistern können.
Daher lasst uns nach Weisheit trachten, dass vielmehr als Intelligenz
ist. Laut der Bibel fängt Weisheit mit Gottesfurcht an. Gott Gott sein lassen, dann können wir alles andere Liebenswerte richtig Ordnen und die gesunde Mitte leben. Dazu gehören alle Lebensbereiche: Die Liebe, die Liebe zu unserem Ehepartner, die Liebe zu unserer Familie, die Liebe zu unserem Ort und Land, die Liebe zu unserer Arbeit, zu unseren Büchern, zu unserem Wissen usw.
Bereits vor 1'600 Jahren sagte Augustinus, dass wir nur so unser Herz, unser ganzes Menschsein zur Ruhe bringen können, wenn in Gott ruhen. Dabei dürfen wir uns auf das Opfer von
Jesus Christus verlassen, der dafür litt und starb und der mit dem Heiligen Geist uns helfen will.
Und selbst wenn nur ein kleiner Teil der Gesellschaft so in Christus gestillt ist, kann dieses Salz, die Welt verändern, weil so das Reich Gottes angebrochen ist in unsere Zwischenzeit. Und alle Menschen können davon profitieren. Denn wir sind ja alle Gottes Ebenbilder, die leider seit dem Sündenfall das pervertieren, indem wir uns nicht mehr als das erkennen und mit einander so umgehen. Dafür ist Christus auch gekommen.
Dies bildet die Grundlage mit unseren Fehlern und unseren Möglichkeiten weise umzugehen. Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis können so zunehmen. "Leider" gehört zur Selbsterkenntnis auch die Sündenerkenntnis, was weh tun kann. Aber es ist nichts gegen die Freude der Vergebung und Befreiung durch Jesus.
Versuchen wir also nicht den Fundamentalismus zu bekämpfen, sondern suchen wir das gesunde Fundament und bekämpften den pervertierten Fundamentalismus. Nennen wir den perfertierten Fundamentalismus beim Namen: Lieblosigkeit, Unbarmherzigkeit,
Hartherzigkeit, Hochmut, Selbstgerechtigkeit, Uneinsichtigkeit. Oft gesellt sich dann noch die Freude am Machtmissbrauch dazu. Manipulation und die Angst vor den eigenen Zweifeln scheinen auch oft ein Ausdruck dieser Perversion zu sein. Das treibt sie dann auch an.
Wir merken, dass darf man nicht nur auf eine bestimmte Gruppe beschränken, sondern wir alle haben damit zu kämpfen, damit daraus eine Chance wird.
Raum zum Reifen geben
Wir brauchen Erziehung, die den Kindern gesunde Leitplanken geben, die aber nicht zu eng sind. Paulus warnt davor, dass eine zu strenge Erziehung zu Jähzorn führen kann. Es braucht also auch Freiheit, um Verantwortung lernen zu können. Dazu gehört auch die Freiheit Fehler machen zu können und dann zu lernen mit den Folgen umzugehen. Gott im Himmel macht es mit seinen Kindern ebenso. Daher hat der Staat das Schwert, d.h. die Macht für äusseren Frieden und Ruhe zu sorgen. Gleichzeitig soll der Rahmen aber so sein, dass die Gesetzte uns Rechtssicherheit schaffen und uns so Raum zu unserer Entfaltung bieten. Die Gesetze sollten einfach verständlich und klar und nachvollziehbar sein. Dann verhindern sie am Besten Korruption und schaffen damit einen grossen Spielraum für uns alle.
Gleichzeitig sollte in uns bewusst sein, dass die menschliche Gerechtigkeit nicht einmal den Namen Gerechtigkeit verdient, wenn wir es im Licht der Gerechtigkeit Gottes vergleichen. (s. Zwingli) Das wird uns helfen, nicht Selbstgerecht zu werden und mit unseren Fehlern zu reifen. Darum brauchen wir auch die Bibel und den Zuspruch und Korrektur von anderen. Die Bibel spricht sogar von der Bereicherung durch unsere Verschiedenheit (verschiedene Gaben).
Wir brauchen also Grenzen, damit wir frei leben können. Diese Grenzen müssen gerecht sein. Genau dies ist in der Bibel auch gemeint, wenn sie davon spricht, dass das moralische Gesetz Gottes Freiheit schafft. Das Problem ist nur,
dass wir Menschen (ausser Jesus, der auch Gott ist), nicht danach leben können, weil wir es ständig pervertieren. Der Staat kann dies nicht alles auffangen. Er kann nur einen Rahmen, die Rechtssicherheit bieten (oder: Er sollte es.) Der Resten liegt in unserer persönlichen Verantwortung.
Darum müssen wir unsere Unzulänglichkeit Jesus bringen und von ihm vergeben lassen, damit wir mit seiner Hilfe unser Leben anpacken.
In Christus sein, ist ganz einfach. Aber manchmal scheint es auch ganz
schwer, weil wir selber wursteln wollen...
In diesem Frieden wünsche auch ich Ihnen heute einen gesegneten Arbeitstag.
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