Unten ein Vortrag von mir zu diesem Thema:
Hierzu aus dem Buch von C.H. Spurgeon: Ganz aus Gnade, ab Seite 62 (insgesamt 4 Teile)
Zum Thema Glauben gehört auch das Thema Zweifel. Hier einige Gedanken dazu:
Intellektuelle Zweifel sind moralisch nicht schlecht. Hier muss mit Intellekt, also mit Denken gearbeitet werden. Interessant ist, dass Gott durch Scheidung geschaffen hat. Er scheidet das Licht von der Finsternis usw. Da wir Gottes Ebenbild sind können wir auch "scheiden", wozu sicher auch das unter-"scheiden" gehört. Dazu brauchen wir klar definierte Begriffe. Klar definierte Begriffe helfen uns nicht nur, uns unter uns Menschen zu verstehen, sie helfen uns auch, gründlich zu denken. Sie ermöglichen gewissermassen klarer zu denken, wie sie uns auch helfen, uns klarer zu verständigen, indem wir unterscheiden.
Dann gibt es aber für Zweifel auch geistlich-moralische Gründe. Letztendlich sind diese Zweifel nichts hauptsächlich sachlich bedingt. Sind solche Zweifel vorhanden, kann der Intellekt nur ein Werkzeug sein, um moralische und/oder geistliche Gründe zu "wahren". Wenn jemand zum Beispiel einen Ehebruch machen will, kann er intellektuelle Gründe gegen das Gebot: "Du sollst nicht ehebrechen." suchen und dann vorbringen, damit er sich die Sünde des Ehebruchs erlauben "kann". In diesem Fall beruht der Zweifel auf eine sündige Art. Und dieser wird in der Bibel stark kritisiert. (Das die verschiedenen Charaktere natürlich verschieden sündigen ist noch ein anderes Thema. So kann es durchaus sein, dass auch der Betrogene einen Beitrag zur Zerrüttung einer Ehe beigetragen hat und damit auch eine Form der Verantwortung für die Gefährdung der Ehe mitträgt. Hier merkt man, dass es besser ist, wenn man von Aussen nicht zu vorschnell ein Urteil fällt, weil oft die Realität komplexer ist, als es auf den ersten Moment aussieht. Damit kann auch die Lösung viel komplexer sein, als man zuerst denken würde. Prinzipiell gilt aber: Wir sollten versuchen unseren Anteil an einem Problem erkennen. Den diesen können wir auch ändern und so übernehmen wir auch die Verantwortung dafür. Das demütigt uns, macht uns aber zugleich freier und wird nach dem Schmerz der Selbsterkenntnis uns freudiger machen. Denn nun sehen wir und können etwas positives leben. So machen wir aus Versuchungen eine Chance zum Sieg.
Vermutlich gibt es noch eine dritte Art des Zweifels, wie es gläubige Christen immer wieder erleben können. Ich glaube Ole Hallesby nannte dies so: Zweifel, die wie eine Krankheit sind. Und diese Art von Zweifel sollte man auch wie eine Krankheit behandeln. Ich weiss nicht, ob dies wirklich eine dritte Art des Zweifels ist, oder ob es sich nicht eher um eine Mischung aus den ersten zwei Arten des Zweifels handelt + noch andere Arten des Zweifels. Zumindest wurde auch Jesus Christus versucht. Jesus war aber ohne Sünde, im Gegensatz zu uns Menschen. Dies zeigt, dass man rein theoretisch vom Teufel auch versucht werden, wenn keine sündhaften Zweifel vorhanden sind. Besonders verhängnisvoll kann es dann werden, wenn wie bei der Versuchung Jesu, der Teufel sogar mit der Bibel argumentiert. Da braucht man einen sehr klaren Kopf, um die biblischen Zusammenhänge richtig einordnen zu können. Jesus konnte mit biblischer Wahrheit dem Teufel klar entgegnen und so die Verwirrung, die der Teufel anrichten wollte, entwirren. Jesus macht das viel besser, als es einst Eva und Adam im Paradies machten. Eine Anfechtung ist also noch keine Sünde. Bei uns Menschen, welche durch den Sündenfall etwas deformiert sind, kommt aber sicherlich noch dazu, dass wir in uns selber einen Hang zur Perversion des Guten haben (= Sünde) und manchmal allzu gerne der Versuchung nachgeben oder uns einfach treiben lassen, wie einst unserer aller Vorfahre Adam es tat: Sollte Gott gesagt haben... Sie glaubten, Gott meine es nicht gut mit ihnen. Oder Gott wolle ihnen Gutes vorenthalten. Und seither haben wir den "Salat". Sie hätten anstelle auf den Rat des Teufels, besser auf den guten Rat Gottes gehört.
Es könnte also sein, dass wir in uns eher eine Neigung haben, nicht ganz so heiliges und reines glauben zu wollen. Neben der erwähnten Verwirrung macht das die ganze Sache natürlich noch etwas schwieriger. Darum spricht die Bibel auch von einer geistlichen Neugeburt, die diese Haltung ändert. Aber selbst wenn wir diese erlebt haben, kann es schwierig sein, die Wahrheit zu erkennen und das zu glauben, was wahr ist. (Um das geht es dann in den Passagen von Spurgeon.) Dies zeigen nur schon die zwei erwähnten Beispiele von Eva, und Adam sowie von Jesu Versuchung in der Wüste. Bei all diesen Herausforderungen dürfen wir wissen, dass wir IMMER im Gebet zu Jesus gehen dürfen. Er hilft gerne. Sein Wort ist zuverlässiger als ein Felsen in der Brandung. Wer eine Wiedergeburt möchte, wer Weisheit möchte, wer die Wahrheit erkennen will, darf zu ihm gehen und ihn darum bitten. Jesus gibt gerne. Dafür hat er sehr viel gemacht! Dafür hat Jesus alles vollbracht! Jesus wurde dadurch zu einem zweiten Adam, der ohne Sünde versucht wurde. Der alles perfekt gehalten hat. Und als 100% Mensch UND als 100% Gott nahm er unsere Sünden, unseren Fluch auf sich, damit wir frei werden. Darum dürfen wir zu Jesus gehen: Wir dürfen als Sünder gehen. Jesus macht den Weg frei zum Vater im Himmel. Ja, wir können nur als Sünder zu Jesus gehen, der uns reinigt und so den Zugang zum Vater schafft. (Und er schafft damit noch mehr.) Für Selbstgerecht ist Jesus nicht gestorben.
Wie auch immer: In so einem Moment der Versuchung ist guter Rat teuer. Was uns vielleicht trösten mag: Wir Menschen waren sogar im perfekten Zustand vor dem Sündenfall nicht autonom: Wir waren damals schon auf guten Rat angewiesen. Leider wechselten die ersten Menschen den Ratgeber. Sie begannen nicht mehr auf Gott, sondern auf den Teufel als Ratgeber zu hören. Und damit kam die ganze Misere, die wir nun auf der Welt haben. Somit ist es nun wichtig, den guten Ratgeber: Gott, unseren Schöpfer, anzuhören. Dann wird es uns besser und besser gehen. Damit ist nicht gesagt, dass wir keine Probleme oder Schmerzen mehr hätten. Auf dieser Erde - die eine Zwischenzeit ist - ist alles noch unvollkommen. ABER gerade durch Mühen reifen wir, wenn wir mit den Versuchungen, Ungerechtigkeiten und Schmerzen, die auf uns eindringen, richtig umgehen. So wird gewissermassen aus den Herausforderungen eine Chance.
Zum Zweifel oder nicht an Jesus Christus glauben können: Es gibt natürlich auch noch andere Gründe, die uns davon abhalten. Je nachdem, wie wir sozialisiert sind. Die Bibel selber gibt noch einen wichtigen Grund an: Wir sind seit dem Sündenfall unter die Sünde versklavt. Wir sind also nicht nur Sünder, weil wir sündigen, sondern wir sündigen, weil wir Sünder sind. Daher müssen wir damit rechnen, dass wir in unseren besten Werken nicht so gut handeln, wie es laut dem Willen Gottes sein sollte. Ja es kann gut sein, dass wir daher es lieber nicht so genau wissen wollen. Die Bibel spricht von Menschen, die das Licht scheuen, d.h. lieber im Dunkeln bleiben, wo man die Realität nicht so ganz klar - oder gar nicht - erkennen kann. Nur der Heilige Geist kann uns aus so einer Situation holen. Sollten Sie verspüren, dass dies wahr sein könnte, könnte es durchaus sein, dass der Heilige Geist an Ihnen wirkt. Dann sollten sie Gott das bekennen, was ihnen bewusst wurde, was nicht so gut war. Jesus ist für dieses unser Unvermögen gestorben. Je nach Mensch haben wir verschiedenen Stärken - und leider auch verschiedene Schwächen. Aber all diesen Schwächen ist gemeinsam, dass wir so nicht in den Himmel kommen. Denn dort dürfen nur wirklich absolut moralisch gute und reine Menschen sein, sonst wäre der Himmel kein Himmel mehr. Und seit dem Sündenfall ist das nur Jesus Christus, der zugleich Mensch und Gott ist. Daher brauchen wir Gnade, die Gott für uns verdient hat. So kann uns Gott beschenken. Glauben heisst also auch, das Geschenk, was Jesus für uns errungen hat, annehmen.
Zudem gilt zu beachten: Gott ist gerecht. In seiner Allmacht und Gerechtigkeit hasst er jede Form der Sünde. Daher kam er selber als Wort Gottes auf diese Welt und erfüllte die Gerechtigkeit, indem er unsere Sünden bis ans Kreuz, ja bis in die Gottesferne trug. Er wurde für unsere Sünden geschlagen. Er erlitt unseren Fluch, den wir verdient hätten. Da bin ich sehr dankbar dafür und beuge mich vor diesem gerechten und liebevollen Gott.
Sündenerkenntnis kann weh machen. Auch der Stolz hat das nicht so gerne. Aber denken Sie daran, es geht um eine echte Befreiung. Nach der Demütigung werden Sie freier sein. Es folgt Vergebung, Versöhnung mit Gott und die Adoption durch Gott als Kind Gottes. Gott macht das also nicht, um uns zu erniedrigen. Obwohl sich das so anfühlt, wenn unser falscher Stolz gebrochen wird. Dieses "Sterben" ist vielmehr der Anfang eines ganz neuen Lebens. Daher: Ganz im Gegenteil! Gottes Heilsweg ist uns zu erhöhen! Dafür muss er zuerst unser Selbstvertrauen oder was es auch immer ist korrigieren. Oder wie jemand mal meinte: Mache es wie Gott und werde Mensch! (Das ist vielleicht etwas salopp gesagt.) Vielleicht ist das alles auch etwas zu komplex. Daher auch am Anfang meine PowerPoint-Vortrag und dann das Kapitel aus dem Buch von Spurgeon. Aber Wahrheit ist oft komplex. Wenn man es aber begriffen hat, ist es klar und einfach.
Gott segne Sie! Denn Gott ist wirklich gut. Wer zu ihm kommt, wird wirklich Hilfe finden, die bis in alle Ewigkeit reicht.
Hier noch ein schönes Erlebnis mit dem lachenden Hans (= Kookaburra)
Ich wünsche Ihnen viel Freude und dass Sie auch ein reinigendes Wasserbad erleben!
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