Samstag, 11. Mai 2019

Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa

Eben habe ich in der NZZ (Beitrag vom 11.5.2019  von René Scheu: Der Nobelpreisträge Mario Vargas Llosa erzahlt, wie man vom glühenden Marxisten zum coolen Liberalen wird) gelesen. 
Dieser Schriftsteller beeindruckt mich. Ein Denker, dem freies Denken und der Disput wichtig ist und der sich gegen den Stumpfsinn der Horde währt. Viele klingt bei mir positiv an, wenn ich diesen Beitrag lese. "Doch keine dieser kulturellen Errungenschaften hat der Mensch am Reissbrett entworfen - sie entspringen alle menschlichem Handeln, nicht aber menschlicher Absicht oder Planung von oben." Hier klingt in meinen Ohren Positives und etwas anderes an.War es wirklich nur das Handeln?Wenn er Wert legt, dass man nicht nur theoretische Ueberlegungen über die Welt machen darf, sondern diese Unbedingt an der Realität zu überprüfen, kann ich 100% zusteimmen. Aber dann hat man ja selber schon darüber nachgedacht, wie man handeln will. Selbst die Popper-Fans haben ja vorgängig Popper gelesen und dann diese Ideen übernommen. 
Die Idee der Liberalen fussen sicherlich auch auf John Lock, der ja aus einem puritanischen Elternahaus stammten. Lock selber glaubt sogar noch an die Verbalinspiration der Bibel. Lock sekularisierte reformierte Theologie. Dabei ging natürlich auch einiges verloren. Darum stelle ich die These auf, dass der liberale und sekulare Staat nur exisiteren kann, wenn auch ein gewisser Prozentsatz klassisch reformierter Theologie (ich meine hier nicht die modernen und postmoderne Varianten davon). Mario Verges Llose aber hat anstelle  der Bibel täglich im Buch von Karl Popper "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" (1938 - 1943). Ein Buch, dass ich unbeidngt ebenfalls noch lesen sollte ...
Hier gehe es darum, dass die Freiheit und Vernunft über Kollektivismus und Stammesdenken obsiegen solle.
Und dann kommen in diesem Beitrag der erwähnte Bezug zur Bibel:
*Nich aus der bibel, sondern aus genau diesem Buch schöpfte Mario Vargas Llosa Hoffnung, als er inden Jahren 198 bis 1990 an der spitze des klassisch liberalen Moimiento Libertad gegen Alberto Fujimori kämpfte ..."
Schade las er auch nicht regelmässig in der Bibel ...
Ich verstehe ihn aber gut, dass er gegen Platon, Hegel und Marx war weil diese nicht unbedingt vertreter einer liberalen Gesellschaft waren. Doch verstehe ich Platon: Er hat eine Demokratie erlebt, die ausartete. WEnn eine Demokratie nur noch die überhöhten Eigeninteresse ihrer Mitglieder vertritt, kann es auch wieder sehr unliberal werden. Letztendlich glaube ich, dass es ein gesundes Mass der Mitte braucht: Wir Menschen sind auf Gemeinschaft ausgebaut. Es ist eine Illusion, dass wir völlig unabhängig leben könnten. Nicht nur als Baby sind wir auf andere Menschen angewiesen. Wir sind es - bis zu einem gewissen Grad - immer. Ich brauche Liebe und Verständnis. Ich brauche jemand, der mir die Schuhe produziert usw.
Und doch brauchen wir auch die Freiheit, unser Leben frei gestalten zu dürfen. Unsere Neigungen und Fähigkeiten, unsere Fragen und unser Suchen brauchen Platz. Die Neoliberalen übertreiben aber, wenn sie glauben, evolutionistische Prinzipien führen zu einem liberalen Staat. ES braucht einen gewissen Rahmen, eine Verfassung und einen Staat, der die Freiheit, die Bürgerrechte, die Justiz usw. bildet. ABer leider kann gerade der sekulare Staat das Wesentlichste dazu nicht selber produzieren, dass er freiheitlich bleibt:

Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. 

Diese sogenannte Bpckenförde-Diktum wird gerne vergessen.  Und so können aus sekularisierten und freiheitliche Staaten auch Diktaturen werden. Oder umgekehrt: So können aus Diktaturen auch keine sekularisierte und freiheitliche Staaten werden, weil die Kräfte dazu zu schwach sind. Es fehlt ihnen die  Grundlage, die Weltsicht und der Glaube dafür, obwohloft sehr viel Ideologie und Glauben vorhanden sind.

Somit kann es eben doch auch nicht unweidgit sien, was für denkerische Voraussetzungen man hat. (Wobei die Liberalen ja selber eine grosse denkerische Voraussetzung haben). Interessant hierzu sind die Helfeden der Liberalen Thatcher und Reagan. Zwei Politiker, die sich ihrer christlichen und damit auch biblischen Grundlagen nicht schämften. (Ob sie auch im engeren Sinn Chrsiten waren, ist eine andere Frage. aber sie liessen diesem Aspekt der Kutlur einen wichtigen Platz.)

Auf jeden Fall hat Mario Vargas Llosa recht, dass man Theorien immer auch an der Realtiät überprüfen muss. Ein wichtiges Anliegen der Reformationszeit ...

Auch die Selbstkritik ist bemerkenswert, wenn da steht:

"Der moderne Mensch ist jenes gut gekleidete Wesen, das erfolgreich kaschiert, dass es mit einem Steinzeit-Gehirn herumläuft. Dieses Wesen lässt sich vom eigenen Schein noch so  gerne blenden und bildet sich masslos viel ein auf seine intellektuellen Fähigkeiten, die es von anderen Tieren unterscheiden."

Es klingt beinahe etwas von der Sündhaftigkeit von uns Menschen an: Doch zugleich wird der Wert des EMnschen mit einem Tier gleichgesetzt. Damit ist LLosa näher bei Jean-Jaques  Rousseau als bei Voltaire. Und damit hat er auch den Menschen zu einem intelligenten Tier erklärt. Wir Menschen sind aber - auch ohne Leistungsfähigkeit - Ebenbilder Gottes. Wir sind nicht Gott - was wir so gerne wären - aber wir sind Gott ähnlich. Diese biblischen Merkmale des MEnschen: Gottes Ebenbilder und in Sünde gefallen und darum dazu neigend das von Gott geschaffene Gute zu pervertieren, in diesem Dilemma leben wir. Und jedem vernunftfähigen Menschen, der die Realität beachten will, wird dies irgendwie auffallen. Die Interpretation Llosa ist hier aber gefährlich, weil er die bedingunglose Würde eines jeden MEnschen nicht denkt. Das unser Fortschritt von Unten und nicht von Oben befohlen wurde, hat er sehr gut erkannt. Allerdings gibt es auch Kulturen, die dann diese Errungenschaften sehr wohl auch wieder von Oben teilweise kopiert und befohlen haben.
Russland, Türkei usw. sind dazu Beispiele und zeigen zugleich  die Schwäche, wenn man ohne geistliche Grundlage diese  aufklärerischen Freiheiten übernehmen möchte. Llosa würde dies mit Liberalismus angehen. Sie hätten Angst, dass die Geellschaft an der Freiehit zugrunde gingen. Und da ihnen die geistliche Grundlage fehlt, haben sie nicht ganz unrecht. Nur wenn eine innere Disziplin und Ordnung in den MEnschen vorhanden ist, braucht es wengier Staat und Gerichte. Diese Grundlage schaffte vor 500 Jahren die Reforamtion. Die später folgende Aufklärung schöpfte - leider nur teilweise - aus der Reformation und darum waren soviel Freiheit und Ordnung möglich. Aber ohne ein gewisses Mass an biblischen Know How in der Gesellschaft, wird unser Hang zur Pervertion des Guten jede liberale Sturktur unterminieren, pervertieren. Korruption und Manipulation werden die Demokratie un den Liberalismus zu einem Zerrbild machen.

Auf der anderen Seite habe ich in christliche Gemeinschaften auch sehr viel unliberales und beklemmendes erlebt. Ich wünschte mir diesen Geist der Diskussion nach der Wahrheit, wie es dieser Herr Llosa bechreibt. Ich wünschte mir die Freimachende Botschaft von Jesus Christus klar und deutich unter Christen, damit gute Geschäftsleute, gute Richter und Juristen, gute Politiker und Lehrer usw. aus diesen Gemeinschaften die Welt besser machen. Und eigentlich sollte es auch ein selbstverständlicher Teil einer jeden christlichen Gemeinschaft sein. Viele Juden machen es uns vor. Und selbst die Liberalen haben es letztendlich von der Bibel her. Aber warum gibt es so viel "Verknorztes" unter uns Christen? Und damit verbunden: Warum waren vor 500 Jahren, ja überhaupt früher, die Christen so viel effektiver, als die heutigen Christen?

Ein neues Thema. Sicherlich muss man das westliche Christentum, dass in einer grossen Krise steht, von der übrigen Welt getrennt betrachten. Es ist besonders das euroäische Christentum, dass in einem Auflösungsprozess steht. Und ich denke - in aller Kürze - dass es am nicht wirklich ernst nehmen der Bibel liegt. Und zwar egal, ob man eher einer liberalen oder positiven  Theologie angehört. Auch bei den Evangelikalen merke ich, dass  mehr Erasmus von Rotterdam als Luther oder Calvin vorhanden ist (1). Oft wird auch mit "christlich" etwas bezeichnet, dass ich nicht ganz so in der Bibel finde. Mit anderen Worten, wir Christen hätten wieder einmal eine Erweckung und Reformation nötig. Eine Erneuerung unseres Geistes, unserer "christlichen" Gesellschaften anhand der Bibel mit der Hilfe des Heiligen Geistes. Schlaf ist etwas gesundes. Aber vor lauter Gedudel nicht mehr zu denken, die Bibel nicht mehr ernsthaft zu lesen und zu Jesus zu gehen, ist keine gute Lösung. Wir gehen so in den alltäglichen Herausforderungen unter ... Und die Welt hat kein ernsthafes christliches Gegenüber mehr. Man kann der Welt nicht vorwerfen, dass sie nicht Salz der Welt sind. Das müssten wir Chrsiten sein! Und können es natürlich nicht. Ich kann es nicht. Aber wir können zu Jesus gehen, Busse tun und von ihm erbeten, dass er so wirkt, wie er es in der Bibel versprochen hat.

Gebet:
Herr komm. Hilf uns. Kritisiere uns. Fördere uns. Leite uns. Vergib uns tätglich unseren Misst und mache daraus Deinen guten Dünger.
Danke
Amen


(1) Ein Beispiel, wo sich heutige Christen eher bei Erasmus als bei Luther befomdem:
Erasmus = Man muss sich der Bibel UND der Kirche unterwerfen
Luther = Gottes Wort macht uns in einem geistlichen Sinne frei. Darum muss man seinen Verstand unter Gottes Wort, die Bibel  stellen. Und die Bibel fordert uns auf, die Kirche zu kritisieren. Es ist eine neue Lehre, wenn Erasmus in  "Vom freien Willen" behauptet, man müsse sich der Bibel und der Kirche unterwerfen. 

Hier weht bei Luther der Geist der Freiheit vor menschlichen Institutionen, ja selbst vor der sichtbaren Kirche! Und obwohl das realexistierende Luthertum eher hierarchiegläubig ist, im Gegensatz zu den reformiert geprägten Kirchen.

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