Freitag, 10. Januar 2020

Die sichtbare und unsichtbare Kirche


(I   Ich bin gerade am Überarbeiten meines neuen Buches zum Thema Reformation. Dabei bin ich auf folgende Definition der "Kirche" von Huldrych Zwingli, dem Reformator von Zürich und grossen Teilen der Schweiz gestossen. 

     Die Kirche. 
     "Wir glauben auch, dass die eine heilige Kirche eine katholische, das heisst: eine allgemeine Kirche ist, und dass sie entweder sichtbar oder unsichtbar ist. Unsichtbar ist jene Kirche, die nach der Lehre des Paulus vom Himmel herabkam, das heisst: unter der Erleuchtung des Heiligen Geistes erkennt und umfasst. Zu dieser Kirche gehören alle Gläubigen über den ganzen Erdkreis hin. Sie heisst unsichtbar, nicht weil die Gläubigen unsichtbar wären, sondern weil es den menschlichen Augen verborgen ist, wer glaubt; nur Gott und sich selbst sind die Gläubigen bekannt. Die sichtbare Kirche ist nicht der römische Papst mit den übrigen Bischöfen, sondern alle, die sich auf dem ganzen Erdkreis durch die Taufe zu Christen bekennen. Dazu gehören auch solche, die sich fälschlicherweise Christen nennen, da sie innerlich keinen Glauben haben. Es gibt also in der sichtbaren Kirche solche, die nicht Glieder der erwählten oder unsichtbaren Kirche sind.“ 

I   Es war seine letzte Schrift vom Juli 1531, die er an Franz I. von Frankreich gewidmet hat. Dabei geht Zwingli u.a. auf das Thema Kirche ein. Auf Seite 38 zitiert Herr Willy Hirzel in seiner Schrift: Huldrych Zwingli. Wir sind Gottes Handgeschirr. J. F. Steinkopf Verlag Stuttgart, daraus.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen