Und Gott sah, dass es gut wahr. (1.Mo 1,25) |
Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht Sklaven von Menschen (= δοῦλοι ἀνθρώπω = Douloi Antropo = Sklaven von Menschen!)
Im Textzusammenhang geht es darum, dass man "Im Uebrigen gilt: Ein jeder führe sein Leben so, wie es der Herr ihm zugeteilt, wie Gott ihn berufen hat." (1. Kor. 7,17a) Dann wird Paulus konkreter:
"Ist ein Beschnittener berufen worden, mache er seine Beschneidung nicht rückgängig; ist einer als Unbeschnittener berufen worden, lasse er sich nicht beschneiden. Beschnitten sein gilt nichts, und Unbeschnittensein gilt nichts; allein die Beachtung der Gebote gilt. Jeder aber bleibe an seinem Ort, an den er berufen worden ist." (1. Kor. 7,18-20)
Dann fährt er weiter und sagt, dass man sich als Sklave sich nicht bekümmern solle. Wer aber die Gelegenheit hat frei zu kommen, soll sie nutzen. Er begründet es folgendermassen:
"Denn wer im Herrn als Sklave berufen wurde, ist ein Freigelassener des Herrn; ebenso ist, der im Stande der Freiheit berufen wurde, ein Sklave Christi." (1. Kor. 7,22)
Paulus meint also, wie und wo wir im Leben stehen, ist es gut so. Als Nicht-Juden, also als Menschen aus den Nationen oder als Heiden, müssen wir nicht Juden werden. Und Juden müssen ihre Identität nicht ablegen. An anderer Stelle beschreibt er, was die Juden als Gottes Volk alles erhalten haben. Das ist alles wichtig und wertvoll. Aber aus Gnaden berufen zu sein, erfüllt alles. Daher brauchen wir nichts mehr, ausser auf die endgültige Offenbarung der Versprechungen Gottes zu warten und mit Gottes Hilfe diese Zwischenzeit zu leben. Zugleich haben wir in einem geistlichen Sinne aber schon alles:
"Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch wirkt und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Ihr seid teuer erkauft. verherrlicht also Gott mit eurem Leib!" (1. Kor. 7,18+19) schreibt Paulus vorgängig, als er den wiedergeborenen Christen in Korinth erklärt, dass sie nicht zu käuflichen Damen gehen sollen.
Erstauntlich, dass man das Christen sagen muss? Das liegt daran, dass wir aus Gnaden berufen sind. Das einfache Bekenntnis zu Jesus reicht, um mit dem Dreieinigen Gott einen Bund einzugehen. Dabei ist Gott so treu, dass er uns bis in alle Ewigkeit zu sich trägt. Dadurch werden wir Kinder Gottes, Erben des Höchsten. Es ist freiwilliges Geschenk des Allmächtigen. Es ist daher logisch, dass wir dadurch noch nicht gelernt haben, wie Kinder Gottes zu denken und zu leben, insbesondere, wenn wir in einem Kulturkreis aufgewachsen sind, wo jüdisch-christliche Kulturgut fremd ist. Und selbst dort, wo viel jüdisch-christliches Gedankengut vorhanden ist, wird alles neu, weil die Liebesbeziehung zu Gott es ändert: Wir können nun zum allmächtigen Gott wirklich Abba, also lieber Papi sagen und Gott ist trotzdem noch Gott der Allmächtige, der für uns sorgt und heilig ist.
Diese Liebesbeziehung zu Gott wird durch unsere Furcht zu den Menschen gestört. Aber wir müssen keine solche Furcht haben! Selbst wenn wir Sklaven sind. Bei uns gibt es zwar keine Sklaven mehr, da Art. 27 ZGB (Schweizerisches Zivilgesetzbuch) dies verbietet:
"Auf die Rechts- und Handlungsfähigkeit kann niemand ganz oder zum Teil verzichten. Niemand kann sich seiner Freiheit entäussern oder sich in ihrem Gebrauch in einem das Recht oder die Sittlichkeit verletzenden Grade beschränken." Allerdings frage ich mich, ob dies in der Realität doch nicht auch vorkommt: Wieviele von uns müssen zur Arbeit, da sie ihren Lebensstandard sichern müssen? Bereits nach der amerikanischen Revolution waren die Whig's sehr enttäuscht, denn ihr Ziel eine Gesellschaft aufzubauen, wo der Bürger frei war, im religiösen, politischen und wirtschaftlichen Sinne - auf der Grundlage von jüdisch-christlichen werten - wurde mit der zunehmenden Industrialisierung in eine - wie sie es nannten - Lohnsklaverei - verwandelt. Für das hatten sie nicht gekämpft. Später änderte man den amerikanischen Traum, indem man sagte, jeder könne vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen. Aber es blieb diese bittere Pille, dass die erträumte Freiheit nur zum Teil erreicht wurde. Das Bild des mittelalterlichen Handwerkers und Händlers, der in der Stadt ein freier Bürger war, konnte nicht ganz umgesetzt werden. Und wer meinen letzten Beitrag gelesen hat über die ehemals Magersüchtige Damen, weiss, dass es noch ganz andere Versklavungen gibt. (Ihre Magersucht kann man auch auf das Problem zurückführen, dass sie die Meinung der Menschen überbetonte.)
Aber hier hinein spricht die Bibel und sagt: Ihr seid in Christus frei! Indem ihr Euer Leben dem Schöpfer gibt, werdet ihr in einem Sinne zu Sklaven Christi, aber gerade das macht Euch frei! Es ist nicht mehr wichtig, wie die Lebensumstände sind. In Christus sind wir frei. Es ist nicht mehr wichtig, wo wir überall versagt haben: In Christus sind wir frei. Es ist nicht einmal mehr wichtig, was andere Menschen über uns denken: In Christus sind wir frei und wir sollen Gott mehr fürchten als Menschen, wie es schon im Alten Testament heisst:
"So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch für seinen Arm hält und dessen Herz vom HERRN weicht!" Der Prophet Jeremia macht gerade diese Menschenfurcht zu einem der Gründe, warum wir uns unglücklich machen. Er beschreibt es sogar als einen Fluch, wenn wir Menschen als Problemlösung sehen! Denn es ist Gott, der uns geschaffen hat und uns hilft. Das macht Gott durch viele Arten: Situationen, Engel und auch durch Menschen. Wer sich aber auf Menschen verlässt, kann sicher sein, dass er enttäuscht wird. Jesus wusste dies gut, als wir Menschen ihn zum König machen wollten, meinte er einmal, dass er schon wisse, was in ihrem Herzen ist. Und später riefen die gleichen Menschen, dass man Jesus kreuzigen solle. So instabil sind wir Menschen. Daher ist es viel vernünftiger sich auf Gott zu verlassen, als auf Menschen. Dies bedeutet trotzdem, dass wir allen Menschen Vorschuss-Vertrauen im alltäglichen Umgang geben sollten. - Nur so können wir zusammenleben und kann sich ein Mensch entwickeln. Aber unser letztes Vertrauen muss in Gott sein. Dann können wir auch unser missbrauchtes Vertrauen besser einordnen und dem anderen einfacher vergeben.
Und selbst wenn wir das nicht immer leben können: Auch das ist letztendlich egal. Dann wenden wir uns traurig zu Jesus und er macht alles in Ordnung. Denn in Jesus Christus kommt unsere arme Seele zur Ruhe, weil Jesus alles gut macht. Er ist unser Heiland und Erlöser. Und ihm allein gehört diese Ehre. Aus diesem sicheren Hafen in Christus können wir nun lernen, dass zu leben, was Gott für uns vorbereitet hat.
So lieben wir auch in der richtigen Reihenfolge: Zuerst Gott und dann hilft er uns die anderen liebenswerten Beziehungen und Dinge richtig zu ordnen. Dass wird uns gut tun - und wirklich frei machen! Denn Christus hat uns mit seinem Opfer am Kreuz frei gemacht und für ein ewig sinnvolles und wertschätzendes Leben mit Gott dem Sohn, Gott dem Vater und Gott dem Heiligen Geist erkauft.
"Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht Sklaven von Menschen!" (1. Kor. 7,23)
"Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch wirkt und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Ihr seid teuer erkauft. Verherrlicht also Gott mit eurem Leib! (1. Kor. 6,18)
"Zur Freiheit hat uns Christus befreit! Steht also fest und lasst euch nicht wieder in das Joch der Knechtschaft einspannen." (Galater 5,1)
Gebet:
Lieber Heiland, hilf uns, dass wir auf Dich vertrauen und vor Dir mehr Respekt haben, als vor Menschen. Du bist der Fels, der auch in 1000 Jahren noch da ist. Du hältst Deine Versprechen und wir wollen Dir gehören! Als unser Schöpfer sind wir am Besten bei Dir aufgehoben: Dein guter Wille soll geschehen! Wir vergeben allen, die unser Vertrauen missbraucht haben. Danke vergibst auch Du mir, wo ich anderen Menschen ihr Vertrauen gegenüber missbraucht habe und danke vergibst Du mir, wo ich DEIN Vertrauen missbraucht habe. Danke gingst Du auch dafür ans Kreuz und machst alles gut.
Dir allein, lieber Jesus gehört der Dank, für Deinen Mut! Dir allein, lieber Vater im Himmel gehört der Dank, dass Du das alles auf Dich genommen hast! Dir allein lieber Heiliger Geist gehört der Dank, dass Du das Gross in uns machst!
Amen!
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