Freitag, 15. März 2019

Prediger Kohelet (Der Prediger Salomo)


Das Buch der "Prediger" oder Kohelet, bezw. Der Pediger Salomo ist ein biblisches Buch des Alten Testament (christliche Bezeichnung) und des Tenachs (jüdische Bezeichnung).

Dieses Buch gehört zu der Weisheitsliteratur der Bibel. Geschrieben wurde es von König Salomo, der vom Heiligen Geist dazu inspiriert war. Neure Ausleger glauben, dass es nicht der König Salamon sein konnte, da es auch Passagen gibt, die sich negativ über Könige und Regenten äussert. Zudem sei  die hebräische Sprache nicht passend. Diese Gruppe von Gelehrten verlegen die Entstehung dieses Buches auch gerne auf die Zeit nach dem babylonischen Exil (6. Jh. vor Christus = vor 2'600 Jahren). Wenn aber König Salomo das Buch verfasst hat, muss es im 10. Jahrhundert vor Christus geschrieben worden sein: also vor 3'000 Jahren. Wenn man die Aktualität des Buches betrachtet, ist das sehr eindrücklich.

Was aber sicher festgehalten werden kann:

Wenn die Bibel Machtmissbrauch anspricht, dann ist das doch ein klares Indiz, dass es ein besonderes Buch ist. Wenn selbst ein König wie Salomo selbstkritisch auf seine Machtfülle schauen kann, dann ist das bemerkenswert und nicht zwingend ein Grund, dass es nicht von ihm geschrieben  wurde. Ein anderer "Superstar" der Bibel, König David, wird ebenfalls sehr klar beschrieben, inklusive mit seinen Fehlern, Versagen und Erschütterungen. Es gehört zur Bibel, dass es authentisch berichtet. Ein klarer Hinweis auf die Inspiration durch Gott selber. Denn die Bibel wurde wohl von Menschen geschrieben (Menschenworte könnte man sagen), aber Gott selber hat die Schreiber inspiriert (= Gottes Wort). Ein Wunder? Ja.

Dabei sticht das Buch "Prediger" auch mit seinen  für mich existenzialistischen Äusserungen hervor. Manchmal klingt es, als ob ein Atheist sich Gedanken über die Welt und Weisheit macht. Es ist ein Ausdruck, wie frei Salomo denkt. Hierzu gehört sicherlich auch sein "Haschen nach Wind". Wir glauben, Vieles sei unglaublich wichtig. Dabei ist es ein Haschen nach Wind. Flüchtig, wie der Wind. Doch soll man

"Alles, was deine Hand zu tun vorfindet, das tue mit deiner ganzen Kraft; denn im Totenreich, dahin du gehst, ist kein Wirken mehr und kein Planen, keine Wissenschaft und keine Weisheit!" (Prediger 9,10). Davor hält er fest:

"Geniesse das Leben mit dem Weibe, das du liebst, alle Tage des eitlen Lebens, welches er dir unter der Sonne gibt in dieser vergänglichen Zeit; denn das ist dein Teil am Leben und an der Mühe, womit du dich abmühst unter der Sonne." (Prediger 9,9) 

Am Schluss folgert Salomo:

"Und ausserdem, lass dich warnen,  mein Sohn! Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren ermüdet den Leib. 
Lasst uns die Summe aller Lehre hören:
Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das soll jeder Mensch!
Den Gott wird jedes Werk ins Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse." (Prediger 12,1214)

Die Genfer Studienbibel hat auf Seite 1072 eine interessante Zusammenfassung zum Thema veröffentlicht:

Der Weg der Weisheit (12,14)

gott-loses Lernen                      führt zu                   Zynismus (1,7 f.)
gott-lose Grösse, Bedeutung    führt zu                   Ärger, Schmerz (1,16-18)
gott-loses Vergnügen                führt zu                   Enttäuschung (2,1 f.)
gott-lose Arbeit                          führt zu                   Lebensverdruss (2,17)
gott-lose Menschenweisheit      führt zu                   Leere (3,1-9)
gott-lose Ewigkeit                      führt zu                   Unausgefülltheit (3,11)
gott-loses Leben                        führt zu                   Depression (4,2 f.)
gott-lose Religion                       führt zu                   Furcht (5,3-6)
gott-loser Reichtum                   führt zu                    Ärger, Unruhe (5,11)
gott-loses Dasein                       führt zu                   Enttäuschung, Frustration (6,12)
gott-lose Weisheit                      führt zu                   Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit (11,1,8)

Der Anfang der Weisheit ist die Furcht Gottes, d.h. eine äusserst ernsthafte Einstellung zu Gottes Geboten.

Furcht Gottes                             führt zur                  Erfüllung (12,13 f.)

Denkt man heute allgemein anders? Das war schon beim Sündenfall so: Sollte Gott gesagt haben? Meint es Gott wirklich gut mit uns? Will er uns nicht vor dem Guten fernhalten? So spricht die Versuchung und verdreht die Realität. Der Gott des Lebens und Schöpfer will wirkliches Leben! Fallen wir nicht darauf rein, sondern glauben Gott, der die Wahrheit ist.

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