Das Buch der "Prediger"
oder Kohelet, bezw. Der Pediger Salomo ist ein biblisches Buch des Alten
Testament (christliche Bezeichnung) und des Tenachs (jüdische Bezeichnung).
Dieses
Buch gehört zu der Weisheitsliteratur der Bibel. Geschrieben wurde es von König
Salomo, der vom Heiligen Geist dazu inspiriert war. Neure Ausleger glauben,
dass es nicht der König Salamon sein konnte, da es auch Passagen gibt, die sich
negativ über Könige und Regenten äussert. Zudem sei die hebräische
Sprache nicht passend. Diese Gruppe von Gelehrten verlegen die Entstehung
dieses Buches auch gerne auf die Zeit nach dem babylonischen Exil (6. Jh. vor
Christus = vor 2'600 Jahren). Wenn aber König Salomo das Buch verfasst hat,
muss es im 10. Jahrhundert vor Christus geschrieben worden sein: also vor 3'000
Jahren. Wenn man die Aktualität des Buches betrachtet, ist das sehr
eindrücklich.
Was
aber sicher festgehalten werden kann:
Wenn
die Bibel Machtmissbrauch anspricht, dann ist das doch ein klares Indiz, dass
es ein besonderes Buch ist. Wenn selbst ein König wie Salomo selbstkritisch auf
seine Machtfülle schauen kann, dann ist das bemerkenswert und nicht zwingend
ein Grund, dass es nicht von ihm geschrieben wurde. Ein anderer
"Superstar" der Bibel, König David, wird ebenfalls sehr klar
beschrieben, inklusive mit seinen Fehlern, Versagen und Erschütterungen. Es
gehört zur Bibel, dass es authentisch berichtet. Ein klarer Hinweis auf die
Inspiration durch Gott selber. Denn die Bibel wurde wohl von Menschen
geschrieben (Menschenworte könnte man sagen), aber Gott selber hat die
Schreiber inspiriert (= Gottes Wort). Ein Wunder? Ja.
Dabei
sticht das Buch "Prediger" auch mit seinen für mich existenzialistischen
Äusserungen hervor. Manchmal klingt es, als ob ein Atheist sich Gedanken über
die Welt und Weisheit macht. Es ist ein Ausdruck, wie frei Salomo denkt. Hierzu
gehört sicherlich auch sein "Haschen nach Wind". Wir glauben, Vieles
sei unglaublich wichtig. Dabei ist es ein Haschen nach Wind. Flüchtig, wie der
Wind. Doch soll man
"Alles,
was deine Hand zu tun vorfindet, das tue mit deiner ganzen Kraft; denn im
Totenreich, dahin du gehst, ist kein Wirken mehr und kein Planen, keine
Wissenschaft und keine Weisheit!" (Prediger 9,10). Davor hält er fest:
"Geniesse
das Leben mit dem Weibe, das du liebst, alle Tage des eitlen Lebens, welches er
dir unter der Sonne gibt in dieser vergänglichen Zeit; denn das ist dein Teil
am Leben und an der Mühe, womit du dich abmühst unter der Sonne."
(Prediger 9,9)
Am
Schluss folgert Salomo:
"Und
ausserdem, lass dich warnen, mein Sohn! Des vielen Büchermachens ist kein
Ende, und viel Studieren ermüdet den Leib.
Lasst
uns die Summe aller Lehre hören:
Fürchte
Gott und halte seine Gebote; denn das soll jeder Mensch!
Den
Gott wird jedes Werk ins Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut
oder böse." (Prediger 12,1214)
Die
Genfer Studienbibel hat auf Seite 1072 eine interessante Zusammenfassung zum
Thema veröffentlicht:
Der
Weg der Weisheit (12,14)
gott-loses
Lernen
führt zu
Zynismus (1,7 f.)
gott-lose
Grösse, Bedeutung führt zu
Ärger, Schmerz (1,16-18)
gott-loses
Vergnügen führt zu
Enttäuschung (2,1
f.)
gott-lose
Arbeit
führt zu
Lebensverdruss (2,17)
gott-lose
Menschenweisheit führt zu
Leere (3,1-9)
gott-lose
Ewigkeit
führt zu
Unausgefülltheit (3,11)
gott-loses
Leben
führt zu
Depression (4,2 f.)
gott-lose
Religion
führt zu
Furcht (5,3-6)
gott-loser
Reichtum
führt zu
Ärger, Unruhe (5,11)
gott-loses
Dasein
führt zu
Enttäuschung, Frustration (6,12)
gott-lose
Weisheit
führt zu
Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit (11,1,8)
Der
Anfang der Weisheit ist die Furcht Gottes, d.h. eine äusserst ernsthafte
Einstellung zu Gottes Geboten.
Furcht
Gottes
führt zur
Erfüllung (12,13 f.)
Denkt
man heute allgemein anders? Das war schon beim Sündenfall so: Sollte Gott
gesagt haben? Meint es Gott wirklich gut mit uns? Will er uns nicht vor dem
Guten fernhalten? So spricht die Versuchung und verdreht die Realität. Der Gott
des Lebens und Schöpfer will wirkliches Leben! Fallen wir nicht darauf rein,
sondern glauben Gott, der die Wahrheit ist.
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