Freitag, 4. Oktober 2019

Erasmus in Basel (Humanismus, seine griechische-lateinische Ausgabe das Neue Testament, welche in Basel gedruckt wurde; sein Streit mit Luther usw.)

Ein interessanter Beitrag zu Erasmus. Zuerst wird der Theologe und Philosophen Enno Rudolf

Allerdings glaube ich, dass der Streit zwischen Luther und Erasmus nicht wirklich erfasst wird. Oder zumindest nur auf einer humanistsichen Weise. (Denn die Bibel spricht von Gottes Allmacht UND unserer Verantwortung. Das ist für unser menschliches Denken eine Antinomie, also zwei sich widersprechende Gesetze. Das liegt aber daran, dass Gott eine Persönlichkeit ist, die transzendent ist, d.h. Gott ist nicht an Zeit und Ort gebunden. Und alleine das übersteigt unser Denkvermögen und unsere Erfahrungen mit Personen. Denn unsere Beziehungen schliessen normalerweise Personen ein, die an Zeit und Ort gebunden sind.) Zudem sieht Martin Luther  das Problem der Unfreiheit nicht aus einer generellen Unfreiheit in allen Dingen. Da irrt sich der Gelehrte (oder vielleicht sagt er es zuwenig klar , dass es in der "lutherischenum" Unfreiheit, um die Unfreiheit der Errettung geht, d.h., dass  wir uns nicht selber aus dem uns niederreissenden Sunft retten können). Vielmehr glaubt Luther sehr wohl, dass der Mensch das macht, was er will. Er ist aber seit dem Sündenfall unter die Sünde versklavt.
Und gerade in unserer Hilflsogikeit uns selber so gut machen zu können, wie wir sein sollten, leuchtet die unverdiente Gnade Gottes: Darum ging Jesus Christus ans Kreuz, weil uns Gott der Vater nur so retten konnte. Er darf uns nun vergeben, obwohl wir nicht das wollen und tun können, was wir müssten, da wir es nicht könnten. Obwohl wir unsere innersten Motive ändern müssten, aber nicht zu diesem absoluten Guten fähig sind. (Natürlich schenkt Gott uns, indem wir zu Jesus gehen eine ganz neue Motivation. Aber selbst dann gilt, wie Paulus im Römerbrief sagt: Nun ist zwar der Geist willig, aber das Fleisch, dass heisst unsere menschlichen Möglichkeiten sind immer noch nicht fähig dazu. Nur im täglichen zu Jesus gehen (= Busse = zu Jesus gehen), haben wir als in Christus Wiedergeborene das beste aller möglichen Leben für uns. UND genau das befreit uns vom Leistungsdenken. Und gerade das Befreit uns auch von kirchlichen und jeder anderen religiösen oder ideologischen Geisel! So kann Luther in seinem Buch "Vom unfreien Willen" oder "Vom versklavten Willen" (gemeint von unserem Willen, der unter die Sünde versklavt ist), scheiben:

"Was  sollen wir auch dazu sagen, Erasmus? Genügt es nicht, den Verstand der Schrift unterzuordenen?
Oernest du ihn auch den Entschiedungen der Kirche unter?
Was kann den nsie entschieden, was nicht die Schrift entschieden hat?
Ferner; Wo bleibt die FREIHEIT und die Vollmacht, die zu beurteilen, die solches entschieden haben?
Wie Paulus sagt:
'Die anderen lasst urteilen' (1. Kor. 14,29). 

Gefäfflt es  dir nicht, dass jeamnd über die Lehrsätze der Kirche urteilt, was Paulus doch befiehlt?^
Was ist das für eine NEUE RELIGION und Demut, dass du uns die Vollmacht nimmst, Menschenlehren zu beurteilen zu dürfen? Wo schreibt uns Gottes Wort das vor?

Verner: Welcher chrsit schlägt die Vorschirften der Schrift und der Kirche derart in den Wind, dass er sagen mag: 'Ob ich es begreife oder nicht, ist einerlei'" du unterwirfst dich, und dennoch liegt dir nichts daran, ob due es begreifst oder auch nicht?
Wahrhftig sei der chsit verflucht, der sich nicht sicher ist und nicht begreift?
Denn du wirst das hier 'begreifen (assequi) nennen, was jemand sicher erfasst hat und nicht nach der Weise der Skeptiker anzweifelt. Was nämlhc könnte eine MEnsch an irgendeinem Geschöpft begreifen, wenn begreifen dasselbe wäre, wie etwas vollkommen zu erkennen und zu durchschauen? Denn dann wäre es auch unmöglich, dass jeamnd etwas begreifen und zugleich ncihzt begreifen kann;
sondern wer nur irgendein Ding begriffen hätte, der hätte alle Dinge begriffen, nämlich in Gott. Wer den nicht begreift, der begreift auch nie einen Teil der Schöpfung.
Kurz gesagt: Eine Worte klinge nso, als ob dir gar nicht s daran liegt, was wer auch immer glauben mag, wenn nur der Weltfriede rehalten bleibt - als sei es erlaubt, wenn Leben, guter Ruf, Vemrögen und Gunst bei MEnschen in Gefahr stehen, den nachzuahmen, der da srpicht: 'Sagen die Leute ja, sage auc hcih ja; sagen sienein, sage auc hich nein." Nach deinen Worten schienst du die  christliche Lehren für nichts Besseres zu halten, als für die der Philosophen und sonstige Menchenmeinungen. Über diese zu zanken, zu streiten und sie fest zu behaupten sie überaus töricht, weil daraus nichts als Streit und Störung des äusseren Freiden kommen... (Seite 21 + 22)

Oder auf Seite 136 ff
"Deshalb, um usneren Stolz zu brechen, zeigt uns dieser MEnsch als schreckliches Beispiel, was unserer freier Wille vermag, wenn er sich selbst èberlassen bleibt und der Geist Gottes ihn nicht bestàndig immer mehr fèhrt und stàrkt. Adam konnte nicht zu einer stàrkeren Fülle des Geistes gelangen, dessen Erstlingsgabe er hatte, sondern fiel von der Erstlingsgabe des Geistes ab. Wie sollen dann wir als in sènde Gefallene zur verlorenen Erstlingsgabe des Geistes gelnagen können? Zuzdem herrscht jaschon Satan in uns mit voller Macht, der Adam, als er noch nicht in ihm herrschte, durch eine einzige Anfechtung niederstreckte. Nichts Stàrkeres könnte man gegen den freien willen vorbinrgen, als wenn ma ndiese Stelle bei Sirach zusammen mit dem Fall Adams behandelt; aber dafèr ist jetzt kein Raum, und vielleicht wird sich anderweitig die Gelegenheit bieten. Derweil soll es genügen, dass gezeigt wurde: Sirach sagt an dieser Stelle, die man doch fèr den Hauptbeeleg hàlt, èbehraupt nichts fèr denfreien Willen; auch zeigen diese Stelle und àhnliche ('Wenn du willst", "Wenn du hörst", "Wenn du tust") nicht, was Menschen tun können, onsdern was sie schuldig sind."

Man bekommt den Eindruck, Luther wirft Erasmus vor, dass er sich der römischen Kirche wieder anbietert und  von seiner einst kritischen Haltung zurückgeht. Oder aber, dass er den Frieden höher schätzt, als die Suche nach der Wahrheit und dem wirklich Guten und  Gerechten.

Interessant auch, wie hoch Luther Erasmus Denken einschätzt - neben seinen polemischen Äusserungen -, wenn er auf Seite 340ff - wohl auch etwas polemisch - schreibt
"Ausserdem lobe und preise ich andir auch, dass du als  einziger von allen anderen die Sache selbst aufgegriffen hast, das heisst, den eigentlichien EKrn der Sache, und mir nicht zugesetzt hat mit jenen anderen Dingen èber das Papsttum, das Fegefeuer, den Ablass und Ähnlichem, was  mehr Possen als Probleme sind, mti denen bisher fast alle auf mich vergeblich Jagd gemacht haben. Einzig und  allein du hast den Nerv der Sache gesehen unddas Messer an die Kehle gesetzt. Dafèr danke ich dir von Herzen. Denn mit dieser Sache beschàftige ich mich lieber, soweit Zeit und Musse es gestatten. Wenn ds  diejenigen getan hätten, die mich bisher angegriffen haben, wenn das jene täten, die sich neuerdings mit neuen Geistern und neuen Offenbarungen brüsten, so hàtten wir wengier Aufruhr und Sparltungen und mehr Frieden und Eintracht. Aber Gott hat so durch den Satan unsere Undankbarkeit gestraft..." Dann dankt Luther Erasmus für seine sprachliche Arbeiten, mit denen er auch ihm gedient hat. Dann hofft er auf Besserung und greift Erasmus nochmals an. Irgendwo wirft er auch Ersamus vor, dass er sich nicht auch noch in die Tragik einmischen soll. Diesem Trauerspiel zwischen der Reformation und der römischen Kirche.

Auch diese Worte Luthers auf Seite 340 will ich Ihnen nicht vorenthalten:

"Aber kurzum: Wen nwir glauben, dass Christus die Menschen durch sein Blut erlöst hat, dann müssen wir bekennen, dass der ganze Mensch verloren war; sonst machen wir Christus entweder überflüssig oder zum Erlöser des wertlosesten Teiles im Menschen


Interessant ist auch, dass Luther ab Seite 87 sinngemàss auf das Tehma der unsichtbaren Kirche eingeht: Dazu gehört, dass die sichtbare Kirche eben nicht mit der unsichtbaren übereinstimmt! Luther spricht konkret von vielen Verirrungen und selbst von den wirklich Erwàhlten: "Wen nwir auc hzugeben, das einige Auserwàhlte ihr ganzes LEben lang in einem Irrtum gefangen waren, so ist es doch nétig, dass sie vor ihrem Tode auf den rechten Weg zurückkehrten;" (S. 88) 

Interessant ist auch die Sichtweise, dass der Humanismus von Erasmus den Menschen so férdern wollte, was in ihnen steckte. und nicht wie später eine übermàssige Disziplinierung. Spàter geht er sogar darauf ein, dass der "Transhumanismus"  kein Humanismus mehr ist.



Thomas  Hofmeyer wird dann im zweiten Teil dieses Beitrages befragt und durch die Stadt Basel führen.
In Basel war einer der besten Drucker, darum kam er nach Basel.
Dabei geht man auch an sein Grab im reformiert-evangelischen Münster. 

Danach kommt Adriano Mannino, der den Humanismus weiterentwickeln möchte. Interessant ist, dass er die Religionskritik befürwortet. Oben sehen wir, dass Martin Luther im Gegensatz zu Erasmus eine viel "strengere" Kirchenkritik aus der Bibel ableitet. Herr Marinnino spricht den "Fundamentalistden" gerade diese Fähigkeit ab. Doch Luther ist nicht der einzige, der diesem wiederspricht. Denn interessanterweise ist die Bibel religionskritischer als Karl Marx. Daraus lässt sich die Frage stellen, ob  Herr Mannino die christlichen Denker nicht unterschätzt. Noch interessanter ist, dass er eigentlich glaubt, dass der Mensch ein trocker Nasen-Affe sei. Das steht nicht durch der biblischen Sichtweise sondern auch dem klassischen Humanismus zu 100% entgegen. Er selber spricht die Problematik von seiner Sicht zum Humanismus an. Ich denke auch Platon würde Herrn Mannino kräftig widersprechen. Für Platon ist es logisch, dass es ein höheres Wesen und eine ewige Seele gibt. Platon kommt mit seiner humanistischen Philosophie, also durch sein Nachdenken auf diese Sicht der Dinge, obwohl er natrülich auch die Vorgänger von Nietzsche aus seiner Zeit kennt. 

 Manchmal ist ertstaunlich, wie selbstsicher ggewisse Denker Gedanken vertreten und andere Meinung nur mangelhaft darstellen. Wenn diees dann noch die ihnen unbekannten Welten mit Begriffen wie "Fundamentalismus" aus ihrem Denken verbannen, fragt man sich, wer denn hier eigentlich in seiner ideologischen Ecke eingeengt sitzt. Dies ist mir gerade letzthin auch bei einem Theologen aufgefallen. Er wurde ein Missionar in Japan und stammte aus einem evangelikalen Hintergrund. Vermutlich hatte dieser wirklich auch ein eingeengtes Blickfeld. Als er nun auf die völlig andere japanische Kultur traff, musste das für ihn ein Schock gewesen sein. Er überwand diesen, indem er den Shintoismus in sein Christentum aufnahm. Nun fühlte er sich viel offener im Denken als vorher mit seinem Evangelikalismus. Tatsächlich hat er aber nur ein enges Verständnis mit einem anderen engen Verständnis gewechselt. Denn sein Charakter machte aus seinem Evangelikalismus etwas engstirniges. Und es war wieder sein Charakter, der auch aus seinen neuen Überzeugungen etwas engstirniges machte. Da  dies aber eher dem Mainstream angeapsst war/ist, merkte er es nicht. Man kann es aber merken, auf welche Weise er seine Überzeugungen vertritt.

Die negative Seite des Fundamentalismus, und das ist das, was heute unter diesem Begriff verstanden wird, ist völlig egal, was man als Sichtweise hat. Jeder gute oder schlechte Grundlage kann in einer negativen Wiese fundamentalistisch werden. Und oft sind jene, die nach Fundamentalismus schreien, selber nicht davon gefeit. Denn man braucht ein klares Fundament - oder positive ausgedrückt - eine klare Grundlage - um auch eine klare Kritik äussern zu können. Daher warnt uns Jesus, dass wir nicht andere Menschen richten sollen. Ich deute dies so und ziehe dazu auch die Sache mit dem Splitter und Balken dazu: Die Gefhar besteht, dass wir in unserer Sündhaftigkeit, uns an den Fehlern anderer aufwerten wollen, indem wir andere niederdrücken, wenn sie Fehler machen. Darum sollen wir - wenn wir jemanden kritisieren, immer zuerst unseren eigenen Balken bewusst werden, weil bei den anderen Menschen sehen wir nicht die ganze Tragweite ihrer Sündahftigkeit - dazu ist Gott zu rückchichtsvoll - sonder nur einen Splitter. Und wenn wir diese demütige Haltung haben, können wir auch eine positive Kritik an diesem Splitter anbringen, damit es diesem anderen in Zukunft besser gehen könnte.
Wir stecken im Dilemma,  dass wir gute Grundlagen (= Fundamente) benötigen. Zugleich können uns diese aber in einen negativen Teil des Fundamentalismus führen. Dazu gehört, dass wir nicht mehr fähig sind, unsere Ideen an der Realittät zu prüfen oder andere Meinungen fair zu analysieren. Und natürlich gehört zu dieser Gefahr auch ein liebloser Fanatismus und selbstgerechte Selbstüberhöhung.
Hier dazu die Bibelstelle, in der Jesus darüber spricht (Hier sieht man die tiefe Wahrheit, die in der Bibel liegt):

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, 
und mit welchem Mass ihr messt, wird auch euch gemessen werden.
Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in dienem Auge bemerkst du nicht?
Oder wie kannst du zu dienem Bruder sagen: 
Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen! - und siehe, der Balken ist in denem Auge?
Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen!

Matthäus 7,1 - 5




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