Samstag, 5. Oktober 2019

Musik aus Israel

Vor wenigen Wochen entdeckte ich Gesänge von ultraorthodoxen Juden (s.o.). Ich war überrascht über die Qualität der Musik. Auch die darin austrahlende Ernsthaftigkeit und Freude ist beeindruckend. Meine Frau meinte: Professionnel. 
Die Melodie passt zu den Worten, die ich leider nicht verstehe. Es scheint darum zu gehen, etwas in der Bibel nicht zu verstehen. Er denkt und betet und fragt Gott nach Antwort, bis es dem Jungen dann aufleuchtet.

Es ist wie ein Blick in eine andere Welt. Das Verlangen nach Verständnis des Wortes Gottes in einer fremden Kultur - und doch ist sie nicht so fremd, denn sie beinhaltet die Wurzel des Christentums. 

Hier ein anderer Bub, vermutlich nicht ultraorthodox. Eindrücklich, obwohl ich auch hier nicht verstehe. Ausser vielleicht Shmaa Israel, was "Höre Israel" bedeutet. Ich nehme an, das bezieht sich auf Deuteronomium (oder 5. Mose) Kapitel 6, Vers 4:
"Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein." Danach kommen in der Bibel die berühmten Worte:
"Und du sollst den HERRN, deinen Gott,
lieben mit deinem ganzen Herzen,
mit deiner ganzen Seele und mit aller deiner Kraft!"
(5. Mose 6,5)
In diesem Lied wird das Leid und die Schrecken aufgebarbeitet. Eben habe ich dazu den Text gefunden, den ich nach dem Youtub-Beitrag aufliste.

Der Rahmen ist hier eine Art Talent-Show. Die Emotionen sind eindrücklich und zeigen, dass es viel mehr als eine Talent-Show ist, wenn man denkt, in welchen Problemen Israel leben muss.
Hier zu sehen:


Hier der Text auf Deutsch:


Wenn das Herz weint, hört nur Gott zu.
Der Schmerz steigt aus der Seele auf. Ein Mensch fällt bevor er untergeht.
Mit einem kleinen Gebet zerschneidet er die Stille.
Höre Israel, mein Gott, Du bist der Allmächtige. Du gabst mir mein Leben, Du  gabst mir alles. In meinen  Augen eine Träne, das Herz weint in Stille. Und wenn das Herz schweigt, schreit die Seele.
Höre Israel, mein Gott, Jetzt bin ich alleine.
Stärke mich mein Gott, dass ich mich nicht fürchten werde. Der Schmerz ist gross und man kann nicht fliehen.
Mach, dass es beendet wird, denn ich habe keine Kraft mehr.

Wenn das Herz weint, bleibt die Zeit stehen. Der Mensch sieht plötzlich sein ganzes Leben.
Zum Unbekannten möchte er nicht gehen.
Zu seinem Gott ruft er am Ende des Abgrunds.

Höre Israel, mein Gott, Du bist der Allmächtige. Du gabst mir mein Leben, Du gabst mir alles. In meinen Augen eine Träne, das Herz weint in Stille. Und wenn das Herz schweigt, schreit die Seele.

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