Gestern war ich
schwer enttäuscht. In einem Thema waren wir zu ca. 90% gleicher Meinung, trotz
dieser hohen Übereinstimmung spürte ich von meinem Gegenüber eine beinahe
feindliche Stimmung mir gegenüber. Zuerst konnte ich das nicht einordnen. Er
betonte seine Äusserungen so, als ob wir in einem extremen Streitgespräch uns
befunden haben.
Was bewog ihn, so
emotional zu werden?
Ich habe seine
Argumente kritisch hinterfragt und ich habe auf andere Sichtweisen aufmerksam
gemacht und diese ebenfalls mit ihm hinterfragen wollen. Dazu musste ich
natürlich auch deren Argumentation klar darstellen. Aber schon bei dieser Darstellung
merkte ich, dass ich mich etwas zurückhalten musste. Ich hatte mich vermutlich
zuwenig zurückgehalten, da er nicht mal diese alle eingehendst überprüfen
wollte. Ich muss aber zugeben, dass seine Argumentation so gut war, dass ich wie
erwähnt in dieser Sache zu 90% mit ihm übereinstimmen konnte.
Was mich aber
dann doch enorm enttäuschte, war die Erkenntnis, dass er sich eine feste
Schablone, eine feste Ansicht angeeignet hatte. Und zwar nicht zur über das
Thema, sondern wohl auch über mich als Person. Er nahm nun diese Schablone und
überprüfte nicht, wie weit ich diesen Ansichten und wie weit ich dieser
Schablone entspreche. Was sicher ist, dass ihm der heutige Zeitgeist und die „offiziellen“
Medien sowie vermutlich sein Stammtisch ihn zu einem grossen Teil in dieser
Schablone unterstützen (oder muss ich sagen: gefangen halten?), anstelle ihm zu
helfen, die Komplexität der Sachlage zu betrachten.
Mit anderen
Worten: Ich konnte durch seine grosse Erkenntnis einiges lernen, aber ein
wirkliches gemeinsames Suchen nach der Wahrheit, war es nicht. Als ich das
begriff, spürte ich, dass es eigentlich nicht möglich ist, mit jemanden der so
gepoolt ist, gemeinsam nach der Wahrheit zu suchen. Und das war eine sehr
grosse Enttäuschung. Es war wie eine Erschütterung einer tiefen Überzeugung
oder Selbstverständlichkeit auf der mein Weltbild und unter anderem mein demokratisches
Verständnis aufgebaut ist.
Ähnliches habe
ich von einem Vertreter des offenen Theismus gelesen. Er gab zu, dass er eine
Schablone hat, wie er die Bibel liest und meinte, dass seine theologischen
Gegner ebenfalls solche Schablone haben. Die Differenz sei also, dass man
verschiedene Schablonen habe. Was sicherlich festzuhalten ist, dass dieser
Theologe zurücktreten kann und seine eigene Schablone mit anderen vergleichen
kann. Damit kann er mehr, als die erste Person, weil er seine Position auch von
Aussen her betrachten kann. Er würde wohl sagen: Er kann sie auch neutral
betrachten.
Aber kann man mit
dieser Person auch gemeinsam die Wahrheit suchen? Nein, ebenfalls nicht. Denn
für ihn gibt es keine absolute Wahrheit, die man gemeinsam suchen könnte. Er
glaubt tatsächlich, dass es nur Schablonen, d.h. nur Ansichten gibt und nicht
auch eine Wahrheit, die man suchen könnte! Das ist typisch für das postmoderne Denken.
„Man glaubt: Es gibt keine Wahrheit!“
Dieser Satz kann,
wenn er wahr wäre, nicht wahr sein. Viele sind sich dieser Logik nicht bewusst.
Aber selbst, wenn man sie dann darauf aufmerksam macht, sind sie im Idealfall
erstaunt, aber halten weiter an dieser unlogischen Überzeugung fest.
Ähnliches spürte
ich, als ich gestern einen Kommentar in der Baz (Basler Zeitung) zur Umwelt und
Greta las. Auch viele der darzu geäusserten Kommentaren atmeten diesen Geist:
Nur meine Erkenntnis ist wahr. Wer nicht zu 100% mit mir übereinstimmen kann, ist
ein schlechter Mensch. Der Titel des Baz-Beitrages lautete auch in diesem
Sinne: „Wer Greta verspottet, ist faul und ignorant“. Verspottung finde ich
prinzipiell nicht anständig. Allerdings: Ist das wirklich gemeint? Geht es
nicht darum, dass jeder, der eine andere Ansicht vertritt als faul und ignorant
abgetan wird? Ja noch mehr: Nur schon, wenn es jemand wagt, kritische Anfragen
zu stellen, der verspottet und ist faul und ignorant? Wenn das gemeint ist,
dann haben wir ein echtes Problem. Es mag schwierig sein, positive Kritik zu
üben. Im Neuen Testament wird ein Begriff dazu verwendet, der zugleich
ermahnen, trösten und ermutigen bedeutet. Durch unseren Sündenfall neigen wir
dazu, die Kritik zu pervertieren, d.h. den anderen „herunterreissen“ zu wollen.
Manchmal wollen wir mit der Kritik unseren eigenen Minderwert ausgleichen,
indem wir den anderen erniedrigen. Und manchmal kann sich in unserer Kritik ein
Mobbing-Verhalten einschliessen: Das ist ein Böser, an dem darf ich nun meine Sündhaftigkeit
auslassen.
Jede Kritik muss
kritisch nach diesen Perversionen gefragt werden. Auch dieser Titel des
Baz-Beitrages und meine Kritik an diesem Kommentar. Und als Menschen, die in
Sünde gefallen sind, werden wir wohl die positive Kritik nie zu 100% erreichen.
Auch dafür musste Christus ans Kreuz. ABER man sollte sich dennoch danach
richten und unsere menschliche Gerechtigkeit nach dieser göttlichen
Gerechtigkeit ausrichten (s. hierzu Zwingli). Diese zutiefst reformatorische
Erkenntnis ist in unserer Gesellschaft vergessen. Nun scheinen aber auch die säkularisierten
Fundamente dieser Sichtweise zu verschwinden. Haben wir das alles vergessen?
Es ist
beängstigend, was sich für eine Denkweise im Westen breit macht. Man sucht
nicht mehr nach der Wahrheit. Auf meinem letzten Blog habe ich u.a. ein Link zu
einem Gespräch zwischen vier Theologen erwähnt. Das Gespräch wird durch John
Piper geleitet und hält dabei mit seiner eigenen Ansicht (= Schablone) zurück.
Was dabei eindrücklich ist: Dieses Gespräch findet in einer Kirche statt. Es
ist öffentlich und von uns allen im Internet nachvollziehbar. Und sie hören
sich wirklich zu. Da sieht man u.a. John Piper, der nachfragt, die Bibel vor
sich hat, und sinngemäss sagt: „Das muss ich nochmals nachgehen. Du meinst, dass dies so und so zu verstehen ist, weil dies und das.“ So genial.
(Hier links zu sehen.)
In meinem Umkreis kenne ich sehr wenige Christen, selbst unter den Theologen und Predigern, die sich so eingehend mit der Eschatologie beschäftigt haben, wie diese vier Herren. Und wenn, dann ist es meistens nur eine Sichtweise, der Dispensationalismus. Alle vier haben sicherlich jahrelang an ihren Ansichten gearbeitet. Drei der Theologen vertraten offiziell und voller Überzeugung je drei unterschiedliche eschatologische Ansätze: Postmillianismus, Prämillianismus und Amillianismus. Aber dennoch können sie so ehrlich auf die Bibel schauen und gemeinsam nach der Wahrheit suchen. Keiner muss dem anderen unterstellen, er habe seine Überzeugung aus böser Absicht zusammengestellt. Sie versuchen sich zu verstehen und suchen gemeinsam nach der Wahrheit. Dabei fragt John Piper auch nach den Gemeinsamkeiten! Und man staunt: In wesentlichen Punkten stimmen sie trotz aller Gegensätze überein! Das beweist nebenbei, dass die Eschatologie der Bibel nicht so detailliert ist, wie wir das wünschen, ABER es ist dennoch so detailliert, dass man das Wesentliche erkennen kann. Damit hilft uns Gott, damit wir lernen, demütig zu studieren und dort, wo Gott nicht alles offenbart hat, auch aufzuhören, irgendwelche selbsterfundene Behauptungen absolut setzen zu wollen. Und es hilft, gemeinsam nach der Wahrheit zu suchen. Bereits vor 500 Jahren wurde in diesem Geist in Zürich die Bibel übersetzt: Im Grossmünster trafen sich die Gelehrten und übersetzten gemeinsam die Bibel ins Deutsch: die Zürcher Bibel. Jeder, der wollte konnte ins Grossmünster gehen und sie bei ihrer Arbeit, ihren Diskussionen usw. mitverfolgen. So wurden nicht nur wöchentlich ihre neuen Bibelerkenntnisse mitgeteilt, sondern man konnte direkt die Arbeit der Gelehrten mitverfolgen. Heinrich Bullinger, der Nachfolger von Zwingli, sollte dann sogar ein Bulletin herausgeben, indem er sein Wissen über die Welt herausgab. Bullinger schrieb mehr als jeder andere Reformator und war europaweit mit seiner Korrespondenz vernetzt. Dadurch konnte er in seinem Bulletin über die Welt informieren. Noch heute bieten seine Schriften einen interessanten Einblick in die damalige Zeit. Obwohl Bullinger für die Einheit von Kirche und Staat war und darüber mit Leo Jud gestritten hat, der eine gewisse Trennung wollte, trat Bullinger für die freie Predigt ein. Diese Kombination aus freier Predigt (Zwingli würd sogar vom prophetischen Dienst sprechen, d.h. aufbauende Kritik) und Informationsweitergabe machte Bullinger zu einem Vorgänger unserer Zeitungen. Und als genau das, wurde er an der Landi (Landesausstellung) vor dem zweiten Weltkrieg geehrt. Sein Portrait hing dort gross und war eine Gegenposition des damals „neuen“ Europas der Faschisten und Nationalsozialisten.
Zum Abschuss
möchte ich noch der Ansicht nachgehen, ob die Gegenpositionen des offenen
Theismus einfach eine andere Art von Schablonen besitzen. Hierzu muss man
wissen, dass der offene Theismus in den USA entstanden ist. Hier haben die
südliche Baptisten eine Art Reformation durchgemacht und sich bewusst auf die
reformierte (calvinistische) Glaubensbekenntnisse zurückbesinnt. Sie bemerkten,
dass Gemeindewachstum nicht automatisch ein Zeichen der Orthodoxie ist. Wer das
Gemeindewachstum ins Zentrum steht, wird pragmatisch. Und dieser Pragmatismus
kann die Rechtgläubigkeit untergraben. Sobald man dies korrigieren wollte,
wurden die Pragmatiker nicht mehr so freundlich und ein Kampf entstand. Der
Offene Theismus ist also als Gegenkonstrukt zur klassischen reformierten
Theologie entstanden. Darum können wir uns fragen, ob die klassische
reformierte Theologie einfach eine andere Schablone als der offene Theismus
ist. Das der Calvinismus eine Schablone ist, können wir sicherlich zustimmen. Aber
wird er von den Reformierten (= Calvinisten) auch in jeder Weise gleich
verstanden, wie die Schablone des offenen Theismus? Inhaltlich sicherlich
nicht. Da ist man sich einig, sonst wäre der offene Theismus keine
Gegenposition. Aber ich meine jetzt nicht in erster Linie die konkreten
Überzeugungen, sondern die Art, wie man die Schablone nutzt: Wird die Schablone
des Calvinismus wie die Schablone des offenen Theismus genutzt? Und ist die
Schablone auf die gleiche Weise entstanden?
Gerade letzteres
können wir verneinen. Zumindest Calvin würde sich die Haare raufen, wenn seine
Überzeugungen nur eine menschliche Überzeugung wäre. Calvin würde sicherlich
wie Bullinger sagen, dass er sich irren kann und seine Schablone an der Bibel
überprüft werden muss! Bullilnger sagte es im Eingang zu seinem Zweiten
Helvetischen Bekenntnis so:
„Vor allem aber
bezeugen wir, das wir immer völlig bereit sind, unsere Darlegungen im allgemeinen
und im Besonderen auf Verlangen ausführlicher zu erläutern, und endlich denen,
die uns aus dem Worte Gottes eines Besseren belehren, nicht ohne Danksagung
nachzugeben und Folge zu leisten im Herrn, dem Lob und Ehre gebührt. Gegeben am
1. März 1566.“
Die reformierte
Schablone hat also nur dritte Priorität. Erste Priorität hat immer die Bibel.
Zweite Priorität haben die Kirchenväter und dann kommt erst Bullinger, Calvin
usw. Und dann, würde ich meinen, kommen meine Erkenntnisse, die vierte Priorität
haben.
Die Idee dahinter
ist also: Das die Bibel Gottes Wort ist und sie sich selber auslegt. Als
Menschen können wir uns irren und sind daher darauf angewiesen, ständig mit
Hilfe des Heiligen Geistes die Bibel zu lesen und uns dadurch zu erneuern und
zu lernen. Das versteht übrigens auch Johannes Calvin unter „reformiert sein“,
sich ständig durch den Heiligen Geist an Gottes Wort zu reformieren = zu
erneuern. Calvin spricht von der Bibel als Schule des Heiligen Geistes. Interessanterweise
vergessen wir auch sehr schnell, was wir durch die Bibel und den Heiligen Geist
gelernt haben, wenn wir uns nicht immer wieder im Gebet auf die Bibel
einlassen.
Und alles, was
wir hier nicht lernen konnten, werden wir dann bei Jesus in seinem Reich
lernen.
Die Entstehung
der reformierten Theologie ist also nicht das Gleiche. So statisch die
Grundüberzeugungen scheinen mögen – und sie sind es auch, weil sie uns eine
gute Grundlage geben – so dynamisch sind sie durch den erwähnten Prozess!
Natürlich kann es zu einer leblosen Orthodoxie mutieren. Aber wenn der Heilige
Geist die Orthodoxie belebt, dann kommen Leben, Liebe und Wahrheit zusammen!
Denn gesunde Lehre tut uns gut! So lernen wir, was Gott ehrt. Und was Gott
ehrt, tut uns so gut!
Daraus erklärt
sich auch – dass es zwar möglich ist, dass die reformierte Theologie zur gleichen
Schablone wie der offene Theismus „verkommen“ kann, aber ihrem ursprünglichen Wesen
nach ist es überhaupt nicht so. Wenn das geschieht, dass ist es eine Aushöhlung
oder Entleerung des eigentlich gemeinten.
Interessant ist, als ich zum ersten Mal über den offenen Theismus las, fand ich die ersten Worte noch interessant. Mit der Zeit war dann aber ein unsachlicher Angriff auf John Piper. Schon da spürte ich, dass der offene Theismus als Antrieb nicht nur die Wahrheitssuche hatte, sondern auch noch etwas anderes verarbeitet.
Es ist auch darum nicht das Gleiche, weil diese Schablone (= klassische reformierte Theologie) sich hinterfragen lässt: Entspricht es wirklich Gottes Wort? Zugleich hilft diese Schablone, den Gesamtzusammenhang der Bibel im Auge zu behalten. Das ist eigentlich auch der eigentliche Sinn. So kann zum Beispiel von seiner Institutio sagen, dass jeder andere auch auf all das kommen kann, wenn er die Bibel im Zusammenhang und als sich selbstauslegend und unter dem Heiligen Geist liest, aber er erkennt so schneller den Gesamtzusammenhang. Und natürlich, dass ist eine Schablone, die aber keine Eisegese machen will, sondern eine Exegese! Und es gehörte immer schon zum Christentum, dass man seine Überzeugungen in Worte fasste. Die Bibel selber ist in Worte gefasst und Jesus ist der Logos. Das wir dabei unsere Glaubensbekenntnisse immer wieder an Gottes Wort ausrichten (eichen) müssen, ist logisch. Somit ist es statisch und zugleich dynamisch, weil es viel komplexer ist, als unsere Worte ausdrücken können.
Vielleicht wird jemand entgegnen, dass er hier kein Unterschied sieht. Dann möchte ich darauf aufmerksam machen, dass er Unterschied darin liegt, dass man nicht nur in der eigenen Denkfähigkeit die Wahrheit sucht, sondern auch in der Offenbarung Gottes. Und man wirklich lernen will und nicht nur die eigenen Ideen bestätigt sehen will. Ich gebe zu, das ist nicht einfach. Aber wär täglich gewöhnt ist über seine bösen und guten Werke Busse zu tun, wird trotz aller Anfälligkeit zur persönlichen Logik das Wunder erleben, durch Gottes Hilfe echtes Wissen und Leben zu finden, das bis in alle Ewigkeit durch Jesus Christus tragen wird.
Es ist auch darum nicht das Gleiche, weil diese Schablone (= klassische reformierte Theologie) sich hinterfragen lässt: Entspricht es wirklich Gottes Wort? Zugleich hilft diese Schablone, den Gesamtzusammenhang der Bibel im Auge zu behalten. Das ist eigentlich auch der eigentliche Sinn. So kann zum Beispiel von seiner Institutio sagen, dass jeder andere auch auf all das kommen kann, wenn er die Bibel im Zusammenhang und als sich selbstauslegend und unter dem Heiligen Geist liest, aber er erkennt so schneller den Gesamtzusammenhang. Und natürlich, dass ist eine Schablone, die aber keine Eisegese machen will, sondern eine Exegese! Und es gehörte immer schon zum Christentum, dass man seine Überzeugungen in Worte fasste. Die Bibel selber ist in Worte gefasst und Jesus ist der Logos. Das wir dabei unsere Glaubensbekenntnisse immer wieder an Gottes Wort ausrichten (eichen) müssen, ist logisch. Somit ist es statisch und zugleich dynamisch, weil es viel komplexer ist, als unsere Worte ausdrücken können.
Vielleicht wird jemand entgegnen, dass er hier kein Unterschied sieht. Dann möchte ich darauf aufmerksam machen, dass er Unterschied darin liegt, dass man nicht nur in der eigenen Denkfähigkeit die Wahrheit sucht, sondern auch in der Offenbarung Gottes. Und man wirklich lernen will und nicht nur die eigenen Ideen bestätigt sehen will. Ich gebe zu, das ist nicht einfach. Aber wär täglich gewöhnt ist über seine bösen und guten Werke Busse zu tun, wird trotz aller Anfälligkeit zur persönlichen Logik das Wunder erleben, durch Gottes Hilfe echtes Wissen und Leben zu finden, das bis in alle Ewigkeit durch Jesus Christus tragen wird.
Was also im
ersten Blick gleich erscheint, ist bei genauerem Hinsehen doch nicht genau das
Gleiche.
Nun ist zum Glück
nicht unser grösse unseres Wissens Massstab für unsere Errettung. Alleine unser
alleiniges Vertrauen in Christus und seine Tat und sein Wirken rettet uns. Aber
gesunde Lehre tut uns gut. Daher ist das Suchen danach und das Festhalten der
gesunden Lehre so gesund und wichtig. Dabei gilt, was vor bald 500 Jahren
Martin Bucer sagte:
„Wenn man sofort denjenigen als vom Geist
Christi verlassen verurteilen will, der nicht ganz genau so urteilt, wie man
selbst, und sogleich bereit ist, gegen den als Feind der Wahrheit anzugehen,
der vielleicht etwas Falsches für richtig hält: Wen, frage ich, kann man denn
noch als Bruder ansehen? Ich habe jedenfalls noch nie zwei Menschen gesehen,
von denen jeder genau dasselbe denkt. Und das gilt auch in der Theologie.“
(Martin Bucer 1530 im Vorwort zu seinem Evangelienkommentar)
Nur schon diese
Beschäftigung mit diesen Gedanken helfen uns, den Westen als eine denkende,
freie und demokratische Welt zu erhalten, selbst wenn Sie im Detail mit mir
nicht übereinstimmen sollten.
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