Mittwoch, 18. September 2013

"Ich habe Gott gesehen" Diospi Suyana - Hospital der Hoffnung

Bereits am 19.5.2013 habe ich über das Spital "Diospi Suyana" unter den Aermsten der Armen geschrieben. Dort habe ich auch die Internet-Adresse dieses Spitals und den Link zu einem sehr interessanten Vortrag von Herrn Klaus-Dieter Hohn angegeben.

Nun habe ich von einer Missionarin aus Peru, welche nicht dort arbeteit, das Buch über die Entstehung dieses Krankenhauses erhalten. 

Ich staune über die den vollen Einsatz von Herrn Klaus-Dieter Hohn und zugleich sein deutliches Zeugnis, dass es Gott alleine geschenkt hat. Diese Erlebnisse mit Gott sind für ihn Programm: "Ich habe Gott gesehen." So schreibt er "Ich selbst sah hinter den Ereignissen meiner Präsentationen den Segen Gottes. Die Bibel sagt, dass Gott die Herzen der Menschen leitet wie Wasserbäche. Diese Erkenntnis ist für mich wichtig. Sie nimmt mir eine schwere Last von der Schulter. Der Erfolg auch in Drucksituationen sit nicht von mir abhängig, sondern von Gott. Deshalb sind wir gut beraten, darauf zu achten, dass unsere Beziehung zu Gott in Ordnung ist. Er ist der Einzige, der vor zehn Nullen der Unmöglichkeit eine Eins setzen kann." (Seite 159)

Es sind Wunder, die er erlebt. Er geht voran und erlebt, wie Gott ihm ungeahnte Türen öffnet. Dabei sehe ich ein Prinzip dahinter, wie es schon die Bibel lehrt: Man soll sich nicht sorgen, sondern wir sollen uns auf Gott verlassen. Dabei ist interessant, dass die Bibel damit nicht meint, dass wir keine Vorsorge treffen sollten. Ganz im Gegenteil: Wir dürfen auch wie es Herr Klaus-Dieter John in seinem Buch beschreibt, konkrete und vernünftige Vorgehensweisen erarbeiten. Wir dürfen Planen, wir dürfen all unseren Verstand einsetzen. Doch wir dürfen nicht unser letztes Vertrauen darauf setzen. Ein Prinzip, dass ja auch im Verhältnis von mir und zu meinen Nächsten gilt: Ich darf (muss!) Vorvertrauen schenken, aber das letzte Vertrauen darf ich nie in Menschen setzen, sondern alleine in Gott.
Das gilt natürlich auch für mich als Person: Ich darf mit meinem Können planen und rechnen, aber letztendlich darf ich mich nicht auf mich verlassen: Sondern alleine auf Gott. Ein gesundes Misstrauen gegen sich selber und seinen Fähigkeiten ist gesund und ehrt Gott - und lässt unsere Enttäuschung über uns, über andere Menschen oder über unsere nichterfüllten Pläne nicht übergross werden, weil wir wissen, dass Gott grösser ist. 

Denn eigentlich spielt es keine Rolle, ob wir Erfolg oder Misserfolg haben: 
Haben wir Erfolg, so ist es Gottes Verantwortung und seine Ehre. 
Scheitern wir und haben wir es  Gott hingelegt, so ist es Gottes Verantwortung. 
Sollten wir aber aus böser Absicht etwas getan haben oder beinahe getan haben, dass zum Misserfolg oder "Erfolg" geführt hat, so ist dies auf der einen Seite schlimm - es ist Sünde - und zeigt wieder einmal, was alles in uns steckt. Auf der anderen Seite treibt es uns wieder in die Arme Jesu, der uns alles vergibt. In diesem Moment sind wir wieder gut mit Jesus unterwegs - das ist die gute Seite daran. Zudem haben wir wieder etwas Demut gelernt. Vermutlich begreifen wir dann auch, wie uns Gott liebt und erwählt hat und dass wir unsere Identität alleine durch Gott haben und nie durch unsere Leistung.
Im Idealfall werden wir durch eine solche Erfahrung inskünftig mit unseren Nächsten barmherziger und Verständnisvoller umgehen.

Im Buch werden erstaunlich grosse Herausforderungen beschrieben: So versucht sich die Baufirma an dem Projekt zu bereichern. Die Gradlinigkeit und Offenheit und eine Menge Gottvertrauen lassen dann Gott das Projekt bewahren. Dabei zeigen die Verantwortlichen, dass sie Gott mehr fürchten als Menschen, indem sie offen die Probleme ansprechen und wenn nötig auch die entsprechenden Rechtsmittel bereithalten. - Man könnte hier fragen, wo da Gott war, dass er so etwas zulassen konnte. Auf jedenfall zeigte Gott dann seine Grösse, indem die Verantwortlichen die richtigen Entscheide treffen konnten - nicht zuletzt auch, weil Gott Hilfe in Form von Situationen und Menschen sandte. Doch davor stand die Bereitschaft, keine Korruption zulassen zu wollen und mit den erhaltenen Spenden sorgsam umzugehen. So wurden diese Prüfungen wieder zu Wundern mit Gott. Vielleicht ein Zweites, was man daraus lernen kann: Immer wenn wir an Grenzen kommen, sollten wir unser Glaubensschild aufrecht halten, um die Bösen Pfeile abzuwehren, damit wir nicht verzagen und nur auf die Probleme schauen und Lügen über uns glauben. Dabei sollten wir den Helm des Heils anziehen, d.h. tief in uns das Vertrauen in Gottes Heil für uns und auch diese Situation anhaben: Gott wird es machen. Gott schenke uns in solchen Situationen immer die Weisheit, wann wir still auf den Herrn warten sollen, bis er wirkt oder wann wir zwar etwas tun oder sagen müssen, aber im Innern immer noch still auf den Herrn warten. (Und manchmal müssen wir auch zur Weissglut getrieben werden, damit wir - hoffentlich mit Gottes Hilfe - eine Ungerechtigkeit angehen...)
Das einzige, was mir an dem Bericht fehlt, ist was mit den „Feinden“ geschah. Gab es für sie auch ein Happy End? D.h. konnten sie ihre Fehler Gott bekennen und konnte so auch die Vergebung Gottes erfahren und ein neues Leben in Christus beginnen? Dies lässt das Buch offen. Dies müsste wohl jemand anderes schreiben. Herr Klaus-Dieter John stürmt weiter für Gott in seiner Berufung.


Auf Seite 166 und 167 beschreibt Herr Klaus-Dieter John auch, wie die ersten Spitalmitarbeiter zum Projekt stossen: Am 31.12.2006 zählt die Mitarbeiterschaft 14 Erwachsene und sechs Kinder:
"Alle diese Pioniere brauchten eine Menge positives Denken, um nicht an den widrigen Umständen zu zerbrechen. Sie lebten in einer fremdartigen Kultur unter einfachen Menschen, deren Sprache sie nicht verstanden. Ihr neues Zuhause bestand aus einem Lehmhaus, das in Deutschland bestenfalls als Stall Verwendung gefunden hätte. Und ihr zukünftiger Arbeitsplatz war ein dunkler Rohbau, dessen Fertigstellung niemand kalendarisch prognostizieren konnte. Aber sie schöpften Mut aus ihrer Ueberzeugung,d ass Gott sie hier einmal für eine besondere Aufgabe gebrauchen würde. Sobald die Sprachschulzeit hinter ihnen lag, halfen sie mit, wo Not am Mann war." (Seite 167)



Dabei ist interessant zu sehen, wie viele Menschen, Firmen und auch Mächtige gerne den Armen helfen… Dies erinnert an die Grosse Erweckung in England und den amerikanischen Kolonien und überhaupt an jede „Erweckung“, wenn Christen wieder merken, wie gut Jesus alles für sie getan hat. Immer bewegt es die Herzen und ganz nebenbei werden Schulen und soziale Dienste gebaut. Ganz natürlich. Zum Beispiel wird dies im Leben von George Whitefield manchmal ganz nebenbei erwähnt: Eine Schule für Jungen und eine andere für Mädchen gegründet. Natürlich hatte Whitefield auch selber ein Waisenhaus gegründet und versuchte es mit den Spendengeldern seiner Predigten durchzubringen. Damals wurde die ganze Gesellschaft umgekrempelt: Die Armen mussten sich nicht mehr sinnlos betrinken. Kinder wurden wieder getauft und konnten in eine Schule gehen. Reiche rühmten sich nicht mehr, wie verschwenderisch und hochmütig sie seien, sondern dass sie soziale Werke unterstützen usw. Damals änderte Gott die Herzen. Die veränderten Herzen änderten in ihrem Machtbereich die Welt: Kinder wurden geliebt und gefördert. Arbeitgeber begannen die Arbeitnehmer als Menschen zu schätzen. Reiche wurden sich ihrer Verantwortung genauso bewusst, wie Mütter und Väter für Ihren Machtbereich. (Natürlich gab es auch religiöse Uebersteigerungen und Heuchelei. Jonathan Edward sagte zu Recht, dass der Teufel die Menschen vor Christus abhalten möchte. Wenn er das nicht mehr kann, stösst er sie und es gibt 3 grosse Fehler unter den Erweckten. Für diese Probleme braucht es eine gesunde und nüchterne Lehre und entsprechende Lehrer, die die „Neugeborenen“ in ein geistliche Reife und Freiheit leiten.)

Hier nun bei diesem Spital ist das System etwas auf den Kopf gestellt. Herr Klaus-Dieter John erkennt die Not und geht direkt zum dienenden Helfen über. Zweifellos ist das seine Berufung. Dabei ist, wie bereits erwähnt, erstaunlich wie viele Menschen gerne mithelfen. Eigentlich hätten sie ja das alles schon längst selber machen können … ABER es fehlte natürlich an der Organisation und an der Idee. Ich denke darüber nach, weil ich mich frage, ob dieses Beispiel auch für Europa selber ein Beispiel geben könnte. Hier gibt es mittlerweile auch Länder, die im Gesundheitswesen sparen wollen. Damit geht Europa der konkreten Gefahr entgegen, dass Aermere eine schlechtere ärztliche Versorgung erhalten werden, als Reichere. Auch in der Schweiz bemerke ich einen schwinden deren Zusammenhalt der Eidgenossen.
Beten wir doch darum, dass wir in der Schweiz und Europa wieder eine grosse Erweckung erleben dürfen. Vielleicht müssen wir sogar um eine Wiedermissionierung beten, da das Neuheidentum immer mehr Raum einnimmt und viele gar nichts mehr von unserem lieben Jesus wissen. Viele haben nur noch eine schwache Ahnung, wenn nicht gar nur Vorurteile. Die Vorurteile stammen oft von Gottes Bodenpersonal und sie sind leider nicht immer ungerechtfertigt. Immerhin war es Gottes Bodenpersonal, welche ihren Gott gekreuzigt haben. Gott selber hat also dies auch getragen: Er liess sich vom eigenen erwählten Gottesvolk, also von der Kirche kreuzigen, damit er sie retten konnte. 

Das klingt komplex. Aber wer hat gesagt, dass wir nicht in einer komplexen Welt leben? 

18.9.13








 

 

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