Tief in uns sehnen wir uns nach mehr, als nur das, was hier auf Erden ist, weil wir auch zu mehr von Gott geschaffen worden sind. Dazu gehört auch, dass uns Gott als Menschen kreiert hat, die Gemeinschaft brauchen. Daher vergleicht Jesus manchmal die Christen auch mit einer Schafherde. Es ist daher logisch, dass jene, die zu Jesus Christus gehen, für eine ewige und erfüllende Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott bestimmt sind.
Ich glaube ein Preussen König versuchte einmal Kleinkinder nur mit materieller Versorgung durchzubringen. Durch die fehlende menschliche Nähe und Liebe überlebten sie nicht. Daher sollte es uns nicht erstaunen, dass es Kinder gibt, die sich nervig verhalten. Dadurch fordern sie Aufmerksamkeit ein. Diese Aufmerksamkeit wird leider eine unangenehme und ablehnende sein. Aber es ist für die Kinder und ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit besser wenigstens dies zu bekommen, als gar keine Aufmerksamkeit. Man sagt daher ja auch, dass das Gegenteil von Liebe nicht Hass ist, sondern nicht beachtet zu werden. Hier sieht man sehr eindeutig, dass wir Menschen viel mehr als Material sind.
Der in unserer westlichen Gesellschaft herrschende Materialismus greift viel zu kurz: Unser Menschsein ist mehr als nur Materie. Eines dieser "matphysischen Dinge" ist unser unser Bedürfnis nach Gemeinschaft.
Durch dieses Grundbedürfnis nach Gemeinschaft gruppiert sich auch die betont atheistische Sonntagsversammlung "Sunday Assembly" in England, die das Deutsche Fernehen unter
http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/videos/grossbritannien-kirche-fuer-atheisten-100.html
zeigt.
Dabei tritt auch ein anglikanischer Geistlicher auf, der zu Recht sagt, dass wir Christen es lernen müssen, wie uns die heutige Zeit verstehen kann. Persönlich finde ich es noch schlimmer, wenn wir eine Kirche haben, die nicht nur das Evangelium nicht mehr vermitteln kann, sondern gar nicht mehr weiss, was das Evangelium ist. Denn dann braucht es diese Kirche nicht mehr. Denn eine Kirche, die keine wesentlichen Inhalte für die Menschen mehr hat - zu was soll sie noch Nütze sein? Dieser Satz tut mir weh. Und es schmerzt Gott wohl noch mehr.
Gar nicht vor so langer Zeit habe ich einen Theologen gefragt, worin in seiner Theologie denn der Mehrwert für die Menschen ist. Er sagte mir, dass es das gar nicht brauche.
Nach meiner Meinung ist das nicht das optimale Verständnis eines Theologen oder Predigers.
Was der Fernsehbericht nicht festhält: Die Church of England, die anglikanische Staatskirche ist im Gegensatz zu unseren Landeskirchen und den meisten Freikirchen am wachsen. Das liegt sicherlich auch an Verantwortlichen, wie jenem, der in diesem Bericht vorkommt. Die anglikanische Kirche hat ein Anliegen und einen Mehrwert für die Kirchenbesucher. Ich habe dies selbst vor Jahren erlebt, als ich in Oxford in zwei grossen anglikanischen Kirchen war. Die Dynamik, die Mischung aus modern und Tradition waren beeindruckend. Für mich Reformierten war es interessant zu sehen, wie alte Rituale, wie das Fragen oder Feststellen, des "Animators" und das Antworten der Gemeinde auch sehr lebendig sein kann. So antwortete die Gemeinde auf die Frage, ob man für den neu eingesetzten Verantwortlichen für die Jugendlichen beten wolle, mit einem kräftigen "JA". Bisher kannte ich diese Liturgieform nur von römisch-katholischen Kirchen, wo es auf mich aber eher monoton und wenige überzeugend klang. Hier war es nicht nur ein emotionsloses Tröpfeln, sondern ein intensives mitgehen. Diese grosse und altehrwürdige Kirche musste - wenn ich mich richtig erinnere - dreimal am Sonntag Gottesdienst feiern. In einem Gottesdienst mit moderner Musik stand vor mir eine hüpfende junge Frau. Da kam ein Angestellter der Kirche, und zeigte ihr ein Platz viel weiter vorne, damit sie mehr von der Musik habe. Der Angestellte war so alt, dass er nicht mehr viele Haare hatte und ging nur langsam vornübergebeugt. Er war vermutlich schon lange pensioniert und diente freiwillig weiter. Nur schon dieses Verhalten zeigt, wie dynamisch und respektvoll in diesen Kirchen miteinander umgegangen wird und wie unterschiedliche Menschen Platz haben Gott zu dienen und anzubeten. Da können wir von ihnen nur lernen. Es waren übrigens charismatisch beeinflusste Gemeinden. Die Kirchen waren voll und mir schien, dass es den Menschen mit ihrem Gottesdienst ernst war.
In der Kirche ohne Gott geniessen die Menschen schöne Gemeinschaft, tolle Musik und interessante Gedanken. Das alles sind gute Gaben Gottes. Und wieviel mehr könnten sie noch geniessen, wenn sie ihn anbeteten, Vergebung von Gott und untereinander erlebten, Heilung und Versöhnung wirkten. Ich bin meinem Gott so um das Wissen dankbar, dass er auch bei meinem grössten Versagen zu mir hält und für mich eintritt. Und er ist schon lange eingetreten , damals vor 2000 Jahren. Damals als er aus dem Tod für uns einen Doppelpunkt machte: Denn nach dem Tod fängt das überreiche Leben an, dass hier schon mit Jesus Christus beginnt.
Das wünsche ich diesen netten Besuchern und den Leitern der sympahtischen atheistischen Versammlung.
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