Eine Predigt für eine christliche Gesellschaft. Er Predigt vor Reformierten, in einem reformierten Land, nämlich Schottland. Es hören also Menschen zu die regelmässig zum Gottesdienst gehen und das Abendmahl einnehmen und getauft sind. Es sind Calvinisten. Whitefield hinterfragt in dieser Predigt ihren Glauben. Dabei hält er fest, das an die Existenz von Gott und Jesus Christus, an die Dreieinigkeit und alle rechtgläubigen Ueberzeugungen zu glauben nicht ausreicht, um wirklich Christ zu sein und in den Frieden Gottes einzugehen. Auch der Teufel ist überzeugt, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist und zittert unter diesem Namen. (Ich hörte von einem heute lebenden Okkultisten, der dies bestätigte. Allerdings sagten die gefallenen Geister ihm nicht, dass die Herrschaft Christi in die Freiheit führt. Letztendlich wollten die Dämonen ihn weiterhin in seinem Unglück versklaven. Und klingt nicht auch bei uns dieses Misstrauen gegen Gott an, dass er es nicht wirklich gut mit uns meine? So kam die Erbsünde durch Adam auf uns und wir sind zutiefst von diesem Misstrauen geprägt. Zudem sehen wir auf dieser Welt immer wieder den Missbrauch von Macht. So haben wir Mühe zu glauben, dass die höchste Persönlichkeit der Welt, nicht so ist. Wir haben Mühe zu verstehen, dass Gott wirklich Liebe ist und sich aus dieser Liebe auch für mich demütigt, um mir Gutes zu tun. Diese Wahrheit kann sogar weh tun, weil sie unser Selbstverständnis umkehrt.)
Wir müssen wirklich glauben, dabei geht er soweit, dass er sogar sagt, wir müssen es spüren, dass wir Sünder sind. Das wir - im Massstab Gottes - nichts anderes tun, als sündigen. Wir können uns nicht selber retten. Wir können uns nicht selber gut machen - im Sinne von Gottes Massstab. Daher müssen wir zu Jesus Christus gehen und seine Vergebung erfahren.
Und sobald wir dies erfahren haben, wird unser verdorbenes Herz wieder versuchen den Werk-Bund zu erfüllen. Damit meint er, dass wir trotz erfahrener Gnade uns nun wieder selber gut machen wollen. Nachdem wir die Gnade Gottes erfahren haben, glauben wir uns anstrengen zu müssen, um uns gut zu machen, anstelle im Gnaden-Bund zu bleiben! So schlimm sind wir dran. Er nennt das die schlimmste Sünde: Unglauben. Wir vertrauen nicht wirklich Jesus Christus. Wir leben nicht im Frieden Gottes und akzeptieren Gottes Leistung nicht, sondern wir wollen selber leisten.
Und ist es nicht wirklich schlimm: Jesus Christus stirbt einen schrecklichen Tod, damit meine Sünden vergeben sind, und ich weiss nichts besseres zu tun, als mit meinem Verhalten zu sagen: In Worten gebe ich Gott recht. Aber ich kann es schon selber. Du hättest nicht ans Kreuz gehen müssen. Das klingt oft auch sehr edel. Tatsächlich ist es ein Schlag in das Gesicht von Gott. Unser Leistungsdenken hat uns verführt. Wir sollen im Frieden Gottes bleiben, wenn wir ihn erhalten haben. Dann werden - darauf geht Whitefield zwar nicht gross ein - aber dann wird Gott in uns die guten Früchte wachsen lassen:
"Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung." Galater 6,22 Wenn wir dies aus eigener Kraft wirken wollen, gibt es nur ein Geknorz.
Mich hat die Predigt tief berührt. Vielleicht ist es gefährlich von ihm zu behaupten, man müsse es spüren, man müsse wirklich traurig über unseren Zustand sein. Denn dies könnte uns verführen, uns auf den Grad unserer Reue festzulegen. Ich jedenfalls traue hier einfach auf Gott und weiss, dass ich nicht genügend Reue habe. Aber auch dies darf ich Jesus bringen und ich traue darauf, dass Jesus auch dafür gestorben ist. Zudem erlebe ich immer wieder Momente dieser heiligen Reue, die mir so gut tun, weil ich weiss, dass ich gleichzeitig die Vergebung des Allmächtigen habe.
Hier liest jemand diese Predigt von George Whitefield (wobei er über noch vieles andere spricht: u.a.: Die Selbstgerechtigkeit ist der letzte Götze, der ein Bekehrter überwinden muss.):
https://www.youtube.com/watch?v=87jdvug1B44
2. Ueber das Leben von George Whitefield hat John Piper auf folgender Homepage gesprochen, inkl. Manuskript:
http://www.desiringgod.org/biographies/i-will-not-be-a-velvet-mouthed-preacher
Hier kann man John Piper sogar bei seinem Vortrag ansehen:
John Piper geht darauf ein, das George Whitefield ein ausergewöhnliches Wirken hatte: Er predigte mehr, als er schlief.
Hier einige Zitate von George Whitefield:
"Alle Wahrheiten, die nicht Heiligkeit und Liebe erzeugen, sind nutzlos. Sie mögen an der Oberfläche des Verständisses schwimmen, aber sie nutzen alle nichts, wenn sie nicht das Herz verändern."
"Wenn andere davon reden und sich dessen rühmen mögen, dass in ihnen etwas gewesen sei, das sie der Errettung würdig gemacht habe, so kann ich in mir nichts anderes sehen, als dass ich gänzlich geeignet und passend bin, verdammt zu werden."
Als ich vor Jahren einen Vortrag über George Whitfield zusammenstelle, schloss ich die Power-Point-Präsentation mit diesen Worten:
¨Liebe
Freunde, leider muss ich Euch die Wahrheit sagen:
¨In
mir und in Euch stecken nicht nur gute Gedanken. Hier in meinem Herzen
verborgen liegt der Grund für Tod und Feindschaft, Hass und Neid, Hochmut und
Lieblosigkeit.
¨Ein
Philosoph sagte, wir Menschen seien Wölfe.
¨Und
Jesus Christus hat versprochen, dass er uns dieses Herz ändern will.
¨Anstelle
eines steinernes, will er uns ein warmes, durchblutetes Herz geben.
¨Dann
sendet uns Jesus Christus wie Schafe unter Wölfe.
¨In
Christus vergibt uns Gott diese Schuld, diese Sünden.
¨In
Christus werden wir gereinigt und gewaschen.
¨Allein
aus seiner Liebe zu uns, hat er uns dazu erwählt. Sobald wir aber aus uns
selber Leben wollen, fallen wir in unseren Egoismus zurück. Denn aus eigener
Kraft kommt der Wolf, dass Tier wieder zum Vorschein.
¨Weil
die Menschheit gefangen ist von der Sünde, sind wir versklavt und verkauft
unter die Sünde. Darum musste Jesus Christus ans Kreuz gehen, um uns davon frei
zu kaufen.
¨Jesus
selber vergleicht sein Opfer (s. Johannesevangelium 3,11) mit der Schlange, die
damals Mose an der Stange erhöht hat. Und jeder der sie anschaute wurde
gerettet.
¨«… so
muss auch der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm das
ewige Leben hat. (Johannes 3,14b -15)
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