Samstag, 7. März 2015

Eschatologie

Eschatologie, die Lehre von den letzten Dingen oder wie es der kleine Duden für Fremdwörter beschreibt: Lehre vom Endschicksal des einzelnen und der Welt (Rel.), eschatologisch:  die Letzten Dinge, die Eschatologie betreffend.

Hier ist eine Betrachtung auf Englisch, der den Amillennialismus vertritt.



Zum Thema Eschatologie kann ich auch das Buch von Roland Hardmeier "Zukunft. Hoffnung. Bibel. Endzeitmodelle im biblischen Vergleich" empfehlen. Wie im You Toub Beitrag, gibt er auf Seite 16 eine einfache Uebersicht dieser Varianten. Hardmeier zeigt es so und damit etwas detaillierter auf:

Grundmodelle:                         und ihre Varianten:

Amillennialismus                      klassischer Amillennialismus
                                                 präteristischer Amillenialismus

Prämillennialismus                   klassischer (historischer) Prämillennialismus
                                                 dispensationalistischer Prämillennialismus

Postmillennialismus                  klassischer Postmillennialismus
                                                     päteristischer Postmillennialismus

Das gesamte Buch befasst sich mit diesen Endzeitmodellen. Auf Seite 16 gibt er einen ultrakurzen Abriss dazu:

Amillennialisten erwarten kein (a-) irdisches Tausendjähriges Reich. Sie glauben, dass die tausend Jahre von Offenbarung 20 symbolisch für die gegenwärtige himmlische Herrschaft Christi sowie das Gemeindezeitalter stehen. (Anmerkung von mir aus "Der Tempel aller Zeiten von Gregory K. Beale, s. Seite 15 und 10. Dies bedeutet, dass das Reich Gottes mit Jesus Christus angebrochen ist. Das passt auch gut zum jetzt schon und noch nicht Aspekt  oder der inaugurierten Eschatologie. Siehe u.a. dazu auch Hebräer 12,22-24, wo der Neue Bund mit dem Alten Bund verglichen wird: "Ihr seid gekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem; und zu Myriaden von Engeln, der Festversammlung; und zur Gemeinde der Erstgeborenen, die in den Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten; und zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes; und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet als das von Abel.)

Prämillennialisten erwarten die Wiederkunft Christi vor (prä-) dem Tausendjährigen Reich. Sie glauben, dass das Tausendjährige Reich eine länger geschichtliche Epoche zwischen Wiederkunft und Vollendung ist.

Dispensationalisten erwarten die Wiederkunft Christi ebenfalls vor dem Tausendjährigen Reich. Sie glauben, dass sich im Tausendjährigen Reich die an Israel ergangenen Prophezeiungen in vollem Mass erfüllen werden.

Postmillennialisten erwarten die Wiederkunft Christi nach (post-) dem Tausendjährigen Reich. Sie glauben, dass sich das Tausendjährige Reich im Laufe der Geschichte Bahn bricht und der grösste Teil der Menschheit für Gott gewonnen wird.

Präteristen glauben, dass  die grosse Trübsal im ersten Jahrhundert n.Chr. stattfand und beziehen auch die Offenbarung des Johannes auf diese Zeit. Der Präterismus führt zu einer ähnlichen optimistischen Sicht wie der Postmillennialismus.

Ich habe mich lange Zeit nicht mit der Offenbarung und der Endzeit beschäftigt. Das, was ich so hörte, schien mir viel zu spekulativ. Dieses Buch und auch der You Toub Beitrag gehen gründlich an dieses Thema heran. Wobei der You Toub Beitrag den Amillennialismus erklärt, während das Buch alle diese Modelle gründlich erklärt. 

Was hat dies aber mit uns und unserem heutigen Leben zu tun?
Sehr viel. Je nachdem, was wir glauben, werden wir positiver oder pessimistischer unser leben hier auf Erden gestalten. Entweder werden wir Gottes Wirken durch die Zeit erkennen und uns dankbar in Gottes Hände begeben oder aber wir werden zu einer kleinen verängstigen Gruppierung, die auf eine schreckliche Zeit wartet. Ersteres ist mir sympatischer. Und einige der Modelle unterstützen dies, während andere den Pessimismus und damit auch eine Machtlosigkeit Gottes unterstellen.

Ich habe mich noch nicht so intensiv mit den verschiedenen Endzeitmodellen auseinander gesetzt. Sicher ist, dass man das gesamte Neue UND Alte Testament für diese Betrachtung heranziehen muss. Eine Beschränkung auf eine Bibelstelle, wie zum Beispiel Offenbarung 20 widerspricht dem reformatorischen Prinzip, dass sich die Bibel selber auslegt. Meine bisherige oberflächliche Betrachtungsweise stützt sich auf Aussagen, die Jesus gesagt hat, dass das Reich Gottes im Herzen der an ihn Glaubenden heranbricht. Hebräer (s.o.) 12,22-24 verdeutlicht dies auf eine grandiose Art, was mit Jesus und seinem Leben und Sterben angebrochen ist. Daher neige ich zur inaugurierten Eschatologie und zum Amilliannismus: Jesus Christus regiert. der Teufel ist gebunden. Wir, die Gläubigen sind der dritte Tempel Gottes, weil der Dreieinige Gott in uns wohnt. Die unsichtbare Gemeinde/Kirche ist ebenfalls der Tempel Gottes. Wenn wir beten, treten wir vor Gott im Himmel, wie es der jüdische Tempel einst symbolisierte und uns aufzeigte. Leben verändern sich und erleben Heil und Heiligung. Ganze menschliche Gesellschaften werden in Liebe und Wertschätzung umgestaltet.  Dies alles ist angebrochen, doch auch das Alte ist noch da. Noch gibt es Tränen und Krieg. Der Teufel ist gebunden, aber er schlägt in seiner Verzweiflung wild um sich. Aber mitten im Krieg und einer der grössten Christenverfolgung entsteht neuer Glaube und liebevolle Taten. Mitten im Reich der Finsternis herrscht doch das Gute und nichts geschieht, dass Gott nicht überragt. 

Es ist eine Zwischenzeit: Das Neue ist angebrochen, aber das Alte ist auch noch da: In 
unserer Welt und sogar in den Wiedergeborenen selber (s. Römer 7 und 8 zum Beispiel). Gerade weil Gott im Leben eines Wiedergeborenen etwas Neues geschafft hat, ist der geistliche Kampf so heftig. Mögen (noch) nicht gläubige Philosophen von ihrer Zerrissenheit zwischen Bösem und Gutem klagen, als wahrer Christ ist die Diskrepanz um ein vieles grösser! Weil nun der wirklich Gute Gott in ihm wohnt und das Alte immer noch da ist. Daher können wahre Gläubige den gleichen Misst machen, wie alle anderen. UND darum sind wir wirklich nicht besser als alle anderen. Aus uns sind wir gleich verloren. Daher nützten all unsere Anstrengungen nichts, um wirklich Gutes zu tun oder gar uns wirklich Gut zu machen. (Eine gute Tat ist noch nicht wirklich gut Sein.)
Natürlich schaffen auch unsere unvollkommenen guten Werke eine angenehmer Welt, sofern wir sie nicht überhöht werden. Denn was könnte schlimmer sein, als eine selbstgerechte gute Tat, die von Hochmut stinkt? (Bsp.: Eine übertriebene und erdrückende Liebe schafft nicht Leben, sondern benutzt den anderen für seine selbstsüchtigen Triebe. Damit ist nicht die hilflose Liebe eines Babys gemeint. Diese "egoistische" Liebe ist gerade in ihrer Einfachheit und Bedürftigkeit viel edler, als manch "unegoistische" Liebe. Vielleicht auch darum sagt Jesus, dass wir wie Kinder werden sollen... )
Daher dürfen wir auch hier christliche Hedonisten sein und uns von Gott beschenken lassen. Bis wir so beschenkt sind, dass wir nicht mehr die Gaben und Werke von Gott sehen, sondern Gott selber! Damit wir Gott wegen seiner grandiosen Liebe zu uns beginnen zu lieben. Denn die grösste Gabe, die uns Gott geben kann, ist Gott Wert zu schätzen und ihn zu lieben. 
Wir mögen dies in dieser Zwischenzeit nie vollkommen erreichen. Aber es ist angebrochen und Jesus Christus wird es bei seinem zweiten Kommen sein gutes Werk in uns vollenden, dann wenn er uns an Leib und Seele verherrlicht! 

Gebet:

Ja lieber Heiland komme bald. Komme jetzt in unsere Herzen. Beschenke uns, dass wir wirklich leben. Dass wir zur Ruhe kommen von unseren eigenen Werken. Damit wir in Deinen Frieden eingehen und leben. Hilf unserer Unzulänglichkeit. Mache aus unserem Misst etwas Fruchtbares und Gutes! Danke Herr, machst Du das!

Danke vergibst Du meine vergangen, aktuellen und zukünftigen Sünden. 

Danke bist es Du, der mich liebt. Hilf mir, dass ich dies immer weniger vergesse und in diesem Bewusstsein lebe!
Lass mich auf Dich sehen und nicht auf die Probleme! Hilf mir die Probleme Dir zu geben. Hilf meinem Unglauben. Denn die Probleme sind Chancen für Dein Wirken, Herr, mein Meister und Gott!

Dir allein gehört die Ehre in Ewigkeit.

Danke bin ich so uneigennützig von Dir geliebt und Wert geschätzt. Danke für diese Würde, die Du mir und allen Menschen zusprichst. Und wenn ich sterbe oder Du wieder kommst, lieber Heiland, dann werde ich sehen, was ich jetzt hoffe und glaube. Das, was jetzt schon begonnen hat, wird dann für alle sichtbar! Danke Herr!

Und hilf mir Herr, dass ich nicht Deine Gaben suche, sondern Dich!

Amen



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