"Die offene Wunde des Islams" von Vishal Mangalwadi
Er hat dieses Buch mit Freunden in einer Rekordzeit geschrieben und ist daher sehr aktuell.
Mangalwadi analysiert seine Sicht der Problematik. Dabei arbeitet er auch die Fehler des Westens auf.
Unter dem Titel "Der Arabische Frühling: Ein Totentanz der Demokratie" geht er der traurigen Entwicklung nach...
Zudem geht er auch der Geschichte der Muslem Bruderschaft nach und die Fehler, welche das britische Imperium machte. Er zeigt dann allerdings auch auf, das die Briten wie auch die gemässigten Moslems, moralische Grenzen eingehalten haben.
Wie dann die USA in Afghanistan gegen die UdSSR mit islamistischer "Bildung" anstelle mit dienenden Menschen die Sowjetunion bekämpften, ist die nächst tragische Entwicklung. Dabei gingen sie ähnlich vor, wie einst im ersten Weltkrieg Deutschland.
"Um hilflose Flüchtlinge in Märtyrer zu verwandeln, braucht man Idealismus. Um der Fantasie der Flüchtlinge auf die Sprünge zu helfen, griffen die Strategen unter Brzezinskis Kommando zum islamischen Fundamentalismus; denn allein für den Kalten Krieg der Amerikaner gegen den Kommunismus hätten die Flüchtlinge nicht ihr Leben riskiert. Die Strategie, aus Flüchtlingen Guerillas zu machen, war auf Osama Bin Laden und seine Organisation Al-Qaida angewiesen. Der Islam konnte zwar die Flüchtlingen nicht mit einem Freiheitsgedanken inspirieren, aber zumindest konnte er aus dem Kalten Krieg einen heissen Dschihad machen - einen Kampf der Religionen gegen den gottlosen Kommunismus. Al-Qaida bedeutet 'die Basis', 'das Fundament'." (Setie 75)
Damals hatte Jimmy Carter hatte mit Zbigniew Brzezinski vielleicht nicht den idealsten Partner. Aber die Strategie ging zuerst auf. Zugleich aber erkannte er nicht die geistliche Problematik hinter seinem Tun:
"Brzezinski war ausserordentlich intelligent. Aber seine Bildung und seine Weltanschauung verschafften ihm nicht das Rüstzeug, um den 'radikalen (militanten) oder 'apokalyptischen' Islam zu verstehen. Leider war er nicht der Einzige. Er demütigte sich auch nicht, um Gottes Weisheit zu suchen. Vielleicht hat er Präsident Caarter nicht einmal gesagt, dass er das Deutschland des Ersten Weltkrieges imitierte." (Seite 77)
Nachdem die Sowjetunion besiegt war, begann sich der Islamismus gegen die USA zu wenden.
Natürlich darf Sadam Hussein und der Irak nicht fehlen.
"Präsident George W. Bush schlug zurück - genau wie Osama Bin Laden es wollte! Nach der islamischen Apokalyptik wird sich am Ende der Zeit 'Rom', die ungläubige Welt, vereinen, um gegen den Islam zu kämpfen. Diese apokalyptische Erwartung eines weltweiten Krieges gegen den Islam lieferte die Motivation für die Rekrutierungstätigkeit und den Terrorismus des Islamischen Staates. Sie inspirierte ihn dazu, aufsehenerregende, spektakuläre Ereignisse zu inszenieren, um die Welt dazu zu provozieren, ihn zu bekämpfen." (Seite 83)
"Präsident Bush hatte sich möglicherweise von seinen neokonservativen Strategieberatern hinters Licht führen lassen. Diese waren Moral-Relativisten, denen offenbar Strategie wichtiger war als Ethik. Durch ihr Gerede über Massenvernichtungswaffen manipulierten sie die amerikanischen Wähler dazu, eine kostspielige Invasion im Irak zu unterstützen. Der hohe Preis dafür besteht zu einem grossen Teil aus einem Verlust der Glaubwürdigkeit Amerikas. Nur durch eine nationale Umkehr kann ein Anfang gemacht werden, um das Vertrauen in die amerikanische Integrität wiederherzustellen." (Seite 86)
Das Prinzip des Eingeständnis von Fehlern, Korrektur und Demut ist ein hohes Gut. Aber sehr schwer. Jesus Christus hat diesen Weg mit seinem Opfer an Kreuz geebnet.
"Es wäre Amerikas Christenpflicht gewesen, den Versuch zu unternehmen, auf friedlichem Wege einen Abzug der irakischen Streitkräfte aus Kuwait zu erreichen. Immerhin war Amerika 1990 immer noch ein mehrheitlich christliches Land. Doch theologische Zeitströmungen hatten dazu geführt, dass sich amerikanische Christen nicht mehr für Politik interessierten, ausser in einigen innenpolitischen Fragen, die mit der Ethik der persönlichen Lebensführung zu tun hatten, etwa beim Thema Abtreibung.
Die biblische Gemeinde hatte durch ihre besondere Sicht der Endzeit das Interesse an den feinen Verästelungen internationaler Beziehungen verloren. Ein Grossteil der Gemeinde in Amerika wartete darauf, dass Jesus zurückkehren und sie in den Himmel entrücken würde. Nur wenige sprachen noch davon, dass es die Aufgabe eines Christen ist, darum zu beten und dafür zu arbeiten, dass auf Erden Gottes Wille geschieht. Infolgedessen waren Präsident Bushs aussenpolitische Berater vom Neo-Konservativisismus geleitet und nicht vom biblischen Christentum.
General Norman Schwarzkopf, der Kommandeur der amerikansichen Einsatztruppen, befürwortete Goorbatschows Friedensplan. Doch Saddam verkomplizierte die Situation, indem er Israel bedrohte. Diese Drohgebärde im falschen Moment verstärkte die Ansicht, dass der Irak nur mit Gewalt aus Kuwait zu vertreiben sei. Leider lehnte Amerika Gorbatschows Bemühungen, Hussein einen Rückzug ohne Gesichtsverlust zu ermöglichen, ab, ohne auch nur einen Versuch in dieser Richtung zu unternehmen. Geistliche Reife und Weitblick passten nicht zu den vermeintlichen Amtspflichten der arroganten amerikanischen Aussenpolitik-Experten..." (Seite 87)
Ich vermute der Dispensationalismus hat die amerikanischen Christen in diese passive Rolle gebracht. Diese eschatologische Auslegung entstand vor 100 oder 150 Jahren und wurde populaire, als der erste und zweite Weltkrieg mit ihren Schrecken die Zukunftsgläubigkeit zerbrechen liess. Bis dahin glaubten die meisten US-Amerikaner an den Postmillenianismus. Viele Puritaner glaubten daran, dass sich das Reich von Jesus Christus immer mehr ausbreitet, bis dann am Schluss Jesus Christus wieder kommt und sein Tausendjähriges Reich hier auf Erden errichten wird. Diese positive Haltung zerbrach unter den Schrecken der zwei grossen Weltkriegen. Aber wir dürfen nicht vergessen, bis dahin wurden soviele positive Vortschritte erreicht. Der Glaube im 16. und 17. Jahrhundert, dass man mit dem Evangelium die Seele und mit der Wissenschaft hier auf Erden die Welt verbessern kann, hatte sich erfüllt - bis das 20. Jahrhundert in seine grossen Krisen kam. Da bot sich der neue Dispensationalismus auf (nicht zu verwechseln mit dem historischen Prämillenialismus), der versprach, dass vor der grossen Trübsal alle Christen "heimlich" in den Himmel entrückt werden. Eine schöne Erneuerung der Endzeiterwartung, die aber ein pessimistisches Weltbild verbreitete, wo Gott manchmal als ohnmächtiger dargestellt wird. (Ich persönlich hange eher dem Amillenialsmus an. Als Kein Tausendjähriges Reich hier auf Erden. Denn Jesus Christus herrscht jetzt im Himmel und Gott hat alles in Händen. Wir leben in einer Zwischenzeit, wo das Alte noch da ist, aber geistlich breitet sich das Reich von Jesus Christus aus - bis - nach einer Trübsalzeit, die mit Wehen einer Frau zu vergleichen sind - Christus zum zweiten Mal für alle sichbar wiederkommt und sich alles erfüllt: Dann wird es wirklich Gut.)
Danach geht er auf den Begriff Dar al-Islam und Dar al-Harb (Seite 88) ein und wie der Islamismus eigentlich Nichtmuslime dazu bringen will, gemässigte Muslime zu hassen. Sobald dies geschieht, kann sich der "Militante als ihre Retter " betrachten. Danach geht er auf einen Fehler von Billy Graham ein.
Das Duo Bush / Blair hat dann 2003 die Idee:
"... einen schrecklichen Diktator durch eine demokratische Regierung zu ersetzen. Doch aus der Sicht der militanten Muslime war es genau umgekehrt: Ihrer Meinung nach lieferte Präsident Bush lediglich den Beweis für ihren Vorwurf, er lasse die Geisteshaltung der Kreuzritter wieder aufleben.
Wie vorhergesagt, führte der Regimewechsel dazu, dass die Macht von der sunnitischen Minderheit auf die schiitische Mehrheit überging. Davon, dass die herrschende Mehrheit auch die Rechte der Minderheit schützen müsse, war keine Rede, denn diese Rechte gehen auf den Schöpfer zurück und nicht auf den Staat. So war die Mehrheit automatisch immer im recht.
Die US-Truppen gaben sich alle Mühe, Sunniten und Schiiten zum gemeinsamen Kampf gegen Al-Aida zu bewegen. Doch dann wirkte der eklatante Missbrauch demokratischer Macht durch die schiitische Mehrheitsregierung, unterstützt von einer 'Kreuzritter^-Armee, wie eine Einladung für die sunnitische Al-Qaida in den Irak. So begann der sunnitisch-schiitische Sektenkrieg im Irak. Viele radikalisierte Iraker flüchteten sich in das mehrheitlich sunnitische Syrien." (Seite 90)
"Brzezinskis Amerika hatte Al-Qaida bereits beigebracht, wie man aus Flüchtlingen Guerlilla-Terroristen macht. Diese Taktik wandte Al-Qaida nun bei den Flüchtlingen aus Irak und Syrien an. Die Obama-Regierung bewilligte 500 Millionen Dollar, um sunnitische Rebellen auszubilden, die den Schiiten Assad stürzen wollten..." (Seite 91)
Mangalwadi versucht auch ein Variante aufzuzeigen, wie christliche Präsidenten in Amerika auch noch handeln hätten können. Dabei geht es ihm vorallem, um das zeigen von dienender Führung!
"Verglichen mit repressiven islamischen Regimen, seien es Demokratien oder Diktaturen, waren die amerikanischen Präsidenten von Carter bis Obama die reinsten Gentlemen. Viele von ihnen waren Christen. Sie alle hatten Pastoren, die ihnen als Freunde und Ratgeber zur Seite standen. Doch wie es scheint, verfügte keiner von ihnen über Berater, die ihnen helfen konnten, sich in der Aussenpolitik von Gottes Weisheit leiten zu lassen. Keiner von ihnen verstand, dass ein Regimewechsel durch militärische Gewalt keine dienenden Führer hervorbringt. Demokratische Institutionen bleiben oberflächlich, wenn die Verantwortungsträger nicht gelernt haben, dienende zu führen, und die Bürger nicht in ihrem Denken, ihrem Handeln und in ihren Herzen ernfeuert werden.
Bei all ihren Unzulänglichkeiten waren die meisten amerikanischen Präsidenten gute Männer. Sie wollten der Welt zum Segen werden und sie zum Besseren verändern. Doch sie trugen nur wenig dazu bei, das Denken der Muslime zu erneuern. Ihnen stand die säkulare amerikanische Vorstellung im Weg, es sei politisch inkorrekt, den Glauben oder die Spiritualität anderer Menschen zu bewerten oder zu 'beurteilen'. Deshalb konnten diese Präsidenten sich nur dafür engagieren, dem muslimischen Willen säkulare Ueberzeugungen und Werte entgegenzusetzen. Ihre amerikanische Weltanschuung erlaubte es ihnen nicht, die moralische Finsternis zu bekämpfen, die sich in ihrem eigenen Heimatland Amerika ausbreitete. Ebenso hielt sie sie davon ab, sich mit göttlicher Weisheit und Demut an die Seite muslimischer Länder zu stellen.
Die Bekämpfung der Militanz mit militärischer Gewalt liess diese fragilen Staaten auseinanderbrechen. Die meisten Muslime würden vielleicht nicht sagen, dass Amerika der Grosse Satan sei (weiter vorne geht er auf diesen Vorwurf ein), aber die amerikanische Politik hat ihnen reichlich Gründe geliefert, im Westen nicht ein Licht zu sehen, dem man folgen könnte, sondern einen 'Kuffar' - einen verachteten Ungläubigen, der nur auf Eroberung, Kontrolle und Profit aus ist." (Seite 94)
"Manche können nicht über die Wirtschaft (Erdöl) oder über die Fehler hinausblicken, die in letzter Zeit von politischen Entscheidungsträgern gemacht worden sind, sei es im Westen oder bei den Muslimen." (Seite 95)
"In unserer postmodernen Zeit hält man es für unhöflich, politisch inkorrekt, ja gefährlich in der Oeffentlichkeit über Ueberzeugungen zu sprechen. Dennoch, im privaten Gespräch geben manche meiner Freunde zu, dass Kultur nicht nur eine Frage der Wirtschaft ist, sondern zugleich Ursache und Wirkung von Ueberzeugungen, Geschichten, Werten, Traditionen und sozialen Faktoren, zu denen auch die Wirtschaftspolitik gehört."
...
"Die meisten menschen wissen, dass ein böser Geist einen vernünftigen menschen in eine selbstzerstörerische Irrationalität führen kann.- er kann ihn grausam, süchtig, zügellos, mörderisch oder suizidal machen. Die Geschichte ist voller Beispiele, wie ganze Länder von dämonischen Ideologien wie Faschismus und Kommunismus besessen waren, die sie dazu trieben ,sich in selbstmörderische politische Abenteuer und Kriege zu stürzen." (Seite 97)
"Die Demokratie ist im muslimischen Nahen Osten gescheitert. Ebenso scheiterte sie auch bei ihrem ersten Auftreten in den griechischen Stadtstaaten. Weil die athenische Demokratie ihren einflussreichsten Weisen Sokrates (469 - 399 v. Chr.) tötete, nannte dessen Schüler Platon (427 - 347 v. Chr.) die Demokratie die schlechteste aller Staatsformen. Die ideale Republik (auf Griechisch politeia), so meinte er , sollte nicht durch die Stimmen der unwissenden Massen beherrscht werden, sondern durch Philospohenkönige - gebildete und gut geschulte elitäre Herrscher." (Seite 98)
Danach sehen wir einen solch philosophisch geschulten König: Alexander der Grosse (356 -323 v. Chr.): "einer der fähigsten, gelehrtesten und brutalsten Eroberer der Weltgeschichte." (Seite 98)
Bemerkenswert ist, dass seine Hellenisierung keine einzige Demokratie hervorbrachte...
"Bei uns in Asien inspirierte Alexander den indischen Herrscher Chandragupta Maurya (340 - 297 v. Chr.) zur Gründung unseres ersten bekannten Reiches, des Maurya-Reiches (321 - 15 v. Chr.) Wegen Alexander, Platon und Aristoteles führte die Ausbreitung der griechischen Kultur , die sogennante Hellenisierung, nirgendwo auf der Welt zur Entstehung von Demokratien. Die Griechen wussten ja, dass die Demokratie letzten Endes scheiten würde." (Seite 99) Vielmehr inspirierte griechische Philosophie Niccolo di Bernardo dei Machiavelli (1469 - 1527) zu seinem Buch: Der Fürst.
"Sein einflussreiches politisches Traktat stellte die Frage: 'Wie kann ein Fürst durch selektiven Gebrauch der Religion und des Schwertes, von Wahrhaftigkeit und Täuschung, von Dienst und Verschwörung, von Gemeinwohl und Mordanschlägen an die Macht gelangen und seine Macht erhalten?' Machiavellis politisches Denken wurde zur Grundlage für die diabolischen Methoden, mit denen der Faschismus durch Manipulation, Zwang, Unterdrückung, Mordanschläge, Terror und Genozid seine Macht an sich riss und festigte.
Die Demokratie war also in Europa, wo sie entstand, schon lange gescheitert, b evor sie ind er muslimischen Welt scheiterte. (Seite 100)
Reine Demokratie ist furchterregend, weil sie die unumschränkte Herrschaft der Mehrheit ist. Die Tyrannei eines Despoten lässt sich mit einer einzigen Kugel beenden. Aber unter der Tyrannei der Mehrheit sind Versklavung oder Verrat die einzigen Möglichkeiten, die einer terrorisierten Minderheit noch bleiben." (Seite 100)
Wie konnte dann trotzdem die Demokratie so befreiend und fortschrittlich sein?
Mangalwadi geht auf die Verfassung der USA ein: Es ist eine eingeschränkte Herrschaft der Mehrheit. Auch die offiziellen Organe haben nur eine eingeschränkte Macht.
"Der Kongress und die freie Presse haben das Recht und die VERANTWORTUNG, den Präsidenten für jedes falsche Wort oder jede unkluge Handlung zur Rechenschaft zu ziehen und nötigenfalls seines Amtes zu entheben." (Seite 100)
Bei einem Kalifen oder einem Philosophenkönig, wie es Alexander der Grosse einer war, sieht das anders aus (Uebrigens auch beim Papst).
Woher kommt dann die Idee, einer funktionierenden Demokratie? Auf Seite 101 geht Mangalwadi darauf ein. Er fängt mit der Magna Charte von 1215 an. Dann verweist er auf Schottland des 16. Jahrhundert und das Werk der Reformatoren, auch in Frankreich. Die Leitung von Aeltesten, wie in 5. Mose 1 war eine wichtige Grundlage für eine republikanische Verfassung. Die Reformatoren befreiten sich von Platon und Aristoteles, die sich in der römisch-katholischen Kirche gefestigt hatten und wandten sich gegen ihre hierarchischen Ideen. (Bsp.: François Hotman, THéodore de Bèze und 'Stephen Junius Brutus' (vermtulich das Pseudoonym von PHilippe Duplessis-Mornay). Das Beispiel der Presbyterianischen, also reformierten Kirche wurde auch auf den Staat angewandt: Man wählt seine Aelteste, welche durch die Gemeindeversammlung kontrolliert wird.
"Ohne innere geistliche Erneuerung kann die Stimme des Volkes so verdreht werden, dass sie zur Stimme des Teufels wird - zur Tyrannei der Mehrheit." Oder wenn ich an die Schrecken der französischen Revolution denke, kann sie auch diktatorische Gruppen und Diktatoren hervorbringen. Wobei Frankreich mit Napoleon noch Glück hatte. Er hätte noch schlimmer sein können, wie Hitler oder Stalin beweisen.
Woher kommt aber der Mythos, unsere Demokratie käme aus dem alten Griechenland?
"Der säkulare Mythos, wonach die erfolgreiche moderne Demokratie von den gescheiterten griechsichen Stadtstaaten stammt, wurde erst im zwanzigsten Jahrhundert erfunden. Urheber dieses Mythos waren John Herman Randall (1899 - 1980) vom New Yorker Columbia College sowie Mortimer Adler (1902 - 2001) und Robert Maynard Hutchins (1899 - 1977) von der Universität Chicago. Der amerikanische Philosoph und Schriftsteller Will Durant (1885 - 1981) machte dieses Märchen populär. Das säkulare Bildungswesen führe dann die ganze Welt in die Irre, indem es diesen Mythos zu einem unfehlbaren Glaubensbekenntnis des säkularen Humanismus machte." (Seite 101)
Hat Mangalwadi recht? Immerhin weiss ich, dass Voltaire von der englischen glorreichen Revolution begeistert war. Mangalwadi spricht von den Schotten, die natürlich konsequenter waren. Warum erfährt man heute darüber so wenig. Ja noch mehr, warum werden die Reformatoren entweder einfach vergessen (zum Beispiel in der Schweiz, wenn es um unsere Neutralitätspolitik geht? Wobwei ja Zwingli wichtiges dazu beitrug.) Oder dann einfach nur verlacht? Ebenso die Bibel?
Natürlich hatten die Reformatoren auch Fehler. Sie waren ja genau wie wir Menschen, die vom Sündenfall beeinflusst waren. Aber all das, was Gut war, sollte man trotzdem schätzen. Muss uns das ein Inder sagen? Vielleicht.
"Es sollte niemanden überraschen, wenn Muslime, die in Europa geboren und ausgebildet wurden, die säkulare Demokratie ganz verwerfen - zugunsten des Kalifats.
Warum sollten sie die westliche Kultur respektieren, die ihre eigenen Gründer, die Reformatoren, entehrt? Die europäischen und amerikanischen Reformatoren waren die erfolgreichsten Revolutionäre der Weltgeschichte. Ihnen gelang es, grosse Nationen aufzubauen. Heute jedoch machen sich säkulare Intellektuelle und die Medien nur noch lustig über diese Gelehrten, die ihr Leben riskierten, um die moderne Welt ins Leben zu rufen.
Der postmoderne Westen ist eine sterbende Kultur, weil er sich selbst von der geistlichen Quelle seines enormen Erfolges abgeschnitten hat. Er weigert sich, seinen Messias zu ehren, und macht stattdessen Stars aus oberflächlichen Prominenten, Sportlern, Sängern ... und sogar Pornodarstellern. Durch die Loslösung von seinem geistlichen Erbe ist der Westen auf dem Weg zu einer selbstsüchtigen Gesellschaft, der Mutterschaft so wenig wert ist, dass sie ihre Alten und sogar ihre eigene Zukunft in Gefahr bringt. Sein gieriger Kapitalismus nutzt elitäre Medien, Finanzinstitute und sogar die Vereinten Nationen, um andere Länder zu seinem eigenen Vorteil zu destabilisieren. Diese Kultur kann nicht mehr am Prinzip der Ehe festhalten, definiert als Bund von einem mann und einer Frau, exklusiv und dauerhaft, wie es seinerzeit zur Grundlage für den Aufbau von Nationen wurde. Aus der Sicht der muslimischen Welt hat der im Niedergang begriffene Westen das übernatürliche, grundlegende Prinzip der Ehe aufgegeben." (Seite 104)
Darum muss bei uns vielleicht bald jeder Ehemann und jede Ehefrau eine eigene Steuererklärung einreichen. Zumindest hat dies der Nationalrat beschlossen. Mal geschehen, wie das weiter geht. Dabei spielt es keine Rolle, was das kosten wird und wieviel Arbeit man für die Steuerpflichtigen (und zwar Eheleute wie Personen, die eine eingetragene Partnerschaft leben.) damit macht. Hauptsächlich ein Stück Eherealität ist abgeschafft.
"Die westliche Kultur löst sich auf, weil ihre Universitäten sich ihre Seele amputiert haben: die Quelle ihrer erstaunlichen Entwicklung - die Bibel. Die Selbstauflösung des Westens treibt idealistische muslimische Jugendliche heute dazu, innerhalb der islamischen Tradition nach einer besseren Ordnung zu suchen.
Nachdem der Westen seine Geschichte durch oberflächliche Legenden und Mythen ersetzt hat, ist er mit einem naiven Multikulturalismus gestandet, der allen Kulturen den gleichen Wert zumisst. Er hat seine gottgegebene universelle Messlatte verloren, mit der man Kulturen beurteilen kann und durch die man letztlich lernen kann, wie ein Staatswesen gelingt - oder eben nicht. Das Beste, was der postmoderne Westen noch zustande bringt, ist, allen anderen seine sich ständig verändernden Ideen aufzudrängen. Doch ein erneutes Aufflammen der Wahrheit ist immer noch möglich." (Seite 105)
Mangalwadi hat noch einiges mehr zu sagen. Sehr interessant. Hier noch ein interessantes Thema zum Begriff einer grossen Nation. Als ich ihn an einem Vortrag hörte, machte er Andeutungen, dass er die Schweiz für eine grosse Nation hält. Ein Land, dass aus 26 Kantonen besteht und unterschiedlichen Sprachen und Konfessionen - und das alles friedlich irgendwie zusammenbringt, ist für ihn eine grosse Nation. Warum? Hören Sie ihn selber:
Wie wird eine Nation wirklich gross?
"Zur Zeit des Mose waren aus den zwölf Söhnen Jakobs dreizehn Stämme geworden. Mose lehrte sie das Geheimnis, wie ein grosses Volk entsteht, indem er sagte:
'Ich habe euch die Gebote und Weisungen gegeben, die ich vom Herrn, meinem Gott, empfangen habe. Ihr sollt danach leben, wenn ihr in das Land kommt, das der Herr euch schenken will. Haltet euch an diese Gebote, und befolgt sie; dann werden die anderen Völker sehen, wie weise und klug ihr seid. Wenn sie von euren Gesetzen hören, werden sie sagen: 'Dieses grosse Volk besitzt Weisheit und Verstand!' Denn kein anderes Volk, ganz gleich wie gross, hat Götter, die ihm so beistehen, wie der Herr, unser Gott, uns beisteht! Wann immer wir zu ihm rufen, hört er uns. Wo ist ein Volk, gross wie wir, das so gerechte Gebote und Weisungen hat, wie ich sie euch heute gebe?' (5. Mose 4,5 - 8)
Das hiess: Eure Grösse wird NICHT auf eurer zahlenmässigen Stärke, eurer Brutalität oder euren militärischen Leistungen beruhen. Sie wird abhängen von Gottes Gegenwart in eurer Mitte. Gott arbeitet daran, euch zu einem grossen Volk zu machen, aber ihr seid nicht in erster linie dazu berufen, nach Grösse zu streben, sondern Gott zu lieben und ihm in demütiger Unterordnung nachzufolgen. Er wird in eurer Mitte sein, wenn euer Glaube und eure Liebe durch euren Gehorsam gegenüber seinem Gesetz sichtbar werden. IHr werdet eure Weisheit und Grösse nicht hinausposaunen müssen. Eure Nachbarn werden sie sehen können, wenn euer Verhalten Gottes Weisheit widerspiegelt." (Seite 148)
Eine grosse Nation wird dann gross, wenn sie ihre Sippensicht zu Gunsten einer möglichst gerechten Gesellschaft erweitern. Wo nicht nur Egoismus, sondern auch das Gemeinwohl gesucht wird. Als in Sünde gefallene Menschen fällt uns das nicht immer leicht. Darum brauchen wir Licht in unserer Dunkelheit. Gottes Wort, ja Gott selber kann hier helfen, damit wir demütig mit unseren Möglichkeiten umgehen lernen und weise werden. Der Weisheit Anfang ist Gottesfurcht.
Ab Seite 118 geht Mangalwadi dann nochmals auf die dienende Führung ein. Wie schwierig war es für Jesus seinen Jüngern dieses Prinzip beizubringen!!! Drei Jahre reichten nicht aus! Da sieht man, was für eine Herausforderung vor uns steht!
Manalgwadi geht dann weiter:
"Der Herr Jesus gründete ein Reich, dessen Herrscher die Autorität und die Macht hatten, jedes Joch zu zerbrechen, die Unterdrückten zu befreien und die Schwachen zu stärken. Niemandem aber wurde von ihm die macht gegeben, hilflose Frauen zu entführen und zu versklaven.
Der Wandel von Herrschern zu dienenden Führern war ein Faktor, der erklärt, warum die westlichen Demokratien relativ erfolgreich waren. Ebenso wichtig war die geistliche Erneuerung der gewöhnlichen Bürger." (Seite 121)
Ab Seite 123 geht er der Frage nach: "Wie konnte es der Reformation in Schottland gelingen, korrupten Geistlichen und rücksichtslosen Herrschern ihre religiöse und politische Macht abzunehmen und sie den einfachen Menschen zu übergeben? Wie kam es dazu, dass Gott mit der Stimme des Volkes sprach und nicht mit der von Päpsten und Bischöfen?" (Seite 124)
Cool, was er da beschreibt. Seite 125 folgert er in Bezug auf Hebräer 4,12, Das Gottes Wort schärfer ist, als jedes Schwert, da es unsere Seele und unseren Geist durchdringt.:
"Dieses Wort ist ein unbestechlicher Richter über die Gedanken und geheimsten Wünsche unseres Herzens. Die Stimme des Volkes (in einer Demokratie) kann nur dann zur Stimme Gottes werden, wenn das Denken der Menschen durch Gottes Wort so erneuert wurde, dass sie Gottes guten und vollkommenen Willen kennen. Eine Demokratie hingegen, die Gottes Wort verachtet, wird die Stimme des Volkes zur Stimme des Teufels verkehren.
Weder das Schwert noch Kreuzzüge noch Selbstmordanschläge können Gottes Reich herbeiführen. Der Herr Jesus lehrte, mit dem Reich Gottes sei es so, wie wenn man ein winziges Samenkorn aussät - das Wort Gottes. Dieser Same geht auf und wird zu einer Pflanze, die Leben spendende Früchte trägt (Matthäus 13,1-13)" (Seite 125)
Ist Mangalwadi hier zu extrem? Unsere Demokratien funktionieren doch trotz ständiger Abnahme von jüdisch-christlichen Werten. Und als Christ sind wir wohl schon länger als die Werte in der Minderheit. Doch die Demokratie funktioniert immer noch recht gut.
Jesus sprach auch vom Salz sein. Ich vermute, dieses Salz wirkt noch nach. Sobald die Wirkung aber vergangen sein wird, werden wir sehen, wie es mit der Demokratie weitergeht. Ich glaube jedenfalls schon folgendes gemerkt zu haben: Die Positionen werden immer extremer. Die Suche nach dem gemeinsamen Weg wird langsam zu einem Kampf verschiedener Gruppierungen und Parteien, wo es Sieger und Besiegte gibt. Das war früher nicht so. Sogar nach dem Sonderbundskrieg versuchten die Sieger die Besiegten nicht als Verlierer zu behandeln. Darum haben wir wohl auch den Ständerat, der den damaligen Rebellen mehr als nur ein Vetorecht ermöglichte. (Und ich glaube keiner dieser damaligen Rebellen fühlen sich heute als Rebellen. Vielleicht fühlen sie sich sogar besonders als Eidgenossen, weil sie es ja auch sind!) Hier ist ein besonderes Geheimnis von einer demütigen Demokratie, die sich auf christliche und damit biblische Werte stützt.
Auf Seite 127 geht Mangalwadi auf die Liebe gegenüber Sündern ein. Auch das ein Thema, dass eigentlich für Selbstgerechte sehr revolutionär sein muss.
Auf Seite 130 erklärt uns Mangalwadi, warum man in Europa Angst vor den islamischen Flüchtlingen hat:
"Sicher, die muslimischen Immigranten werden eine radikal andere Weltanschuung mitbringen. Aber warum ist Europa deswegen so nervös? Warum sollte Europa sich vor der Herausforderung der Kernwerte seiner Kultur durch die Einwanderer fürchten?
Die traurige Wirklichkeit ist, dass die Europäer Angst haben, weil sie weder wissen, was den Westen gross gemacht hat, noch, warum ihre Kultur anders ist, als die nichtwestlichen Kulturen. Politische Korrektheit und Multikulturalismus verbieten es ihnen, zu sagen, dass und inwiefern ihre Kutlur in irgendeiner Weise besser sei als andere.
Das Problem ist nicht, dass muslimische Flüchtlinge die intellektuelle Saat ihrer eigenen Zerstörung mitbringen. Das eigentliche Problem ist der europäische Nihilismus. Das postmoderne Europa hat die Prinzipien (die Samen) verloren, die Europa gross und erstebenswert gemacht haben." (Seite 130)
Wir haben Angst, dass wir keine Antwort auf die Herausforderung einer anderen Kultur haben. Wir haben Angst, dass uns gewissermassen die Worte fehlen, um zu erklären, warum wir frei und demokratisch leben können.
Vielleicht ist es die gleiche Frucht, die uns davor zurückschreckt mit Rechtsradikalen zu sprechen? Ich frage mich schon lange, wo jene Demokraten sind, die ihnen Antworten geben.
Könnte hinter der Aussage: "Mit denen kann man nicht reden." Vielleicht auch die Realität stehen, dass man keine Argumente hat? Wenn ja, dann haben wir aber echt ein Problem.
Ich weiss, es gibt Menschen, die sind auf Argumente nicht ansprechbar. Selbst wenn sie echt gut sind. Interessant ist nun, wie Mangalwadi auf Musleme eingeht, die ihm am öffentlichen Reden hindern. Dabei frage ich mich, ob ich diesen "Magen" auch gehabt hätte. Auf jeden Fall lebt er vor, wie eine solche Diskussion mit Gegner der freien Meinungsäusserung umgegangen werden könnte. Nämlich in einer respektvollen Art.
"An einem Sonntagnachmittag im Jahr 1998 sprach ich an der Speakers' Conrer im Hyde Park in London. Eine organisierte Gruppe junger muslimischer Männer fing an, mich mit Zwischenrufen zu unterbrechen. Ich versuchte, geduldig darauf einzugehen. Aber keiner von ihnen stellte Fragen. Sie wollten nichts verstehen. Ihr Verstand war abgeschottet." (Seite 131)
Warum verhindern diese Männer diese freie Rede? Warum sind sie gegen freie Meinungsäusserung? Diese waren in Londoner Moscheen dafür geschult worden, "einen Redner mit etlichen Einwänden gleichzeitig zu bombardieren. Sie bemühen sich, den Redner immer wieder abzulenken, und ebenso das Publikum, bis die Leute frustriert sind und weggehen. Solche Agitatoren missbrauchen ihre 'demokratischen' Rechte, wenn sie mir mit 'Zwischenrufer-Vetos' das Recht verweigern, zu sprechen und gehört zuwerden. Sie leben in Grossbritannien. Sie studieren dort. Aber weder ihre säkulare Bildung noch ihre Moscheen vermitteln ihnen die Fähigkeit, die westlichen Freiheiten der Meinungsäusserung und der Religionsäusserung zu verstehen und zu respektieren.
Ich beschloss, mit dieser Gruppe von Muslimen in ein Café zu gehen und ihnen zuzuhören. Ich wollte sie verstehen." (Seite 131 und 132)
Eine interessante Analyse folgt dann: Der Islam hat bei der Eroberung christlicher Gebiete auch die Lehren von Aristoteles aufgenommen. Das Mittelalter in Europa war ebenfalls von dieser Denkweise gefangen. Die Reformation befreite uns davon. Aristoteles beschränkt die Möglichkeiten Gottes wie auch der Natur auf die menschliche Logik. Das behinderte ja auch die Naturwissenschaft, bis wir uns Dank der Reformation davon lösen konnten. Die Natur verhält sich manchmal tatsächlich anders als unsere Logik es erwarten würde. Zudem ist der lebendige Gott mehr als unsere Logik!
Darum kann Mangalwadi auch fragen:
"Wie gross ist ein Gott, der durch deine Logik begrenzt ist? Hat dir niemand gesagt, dass das Festhalten an der Logik des Aristoteles sowohl den Islam als auch die Kirche des Mittelalters daran hinderte, eine moderne Wissenschaft zu entwicklen? Die wissenschaftliche Revolution kam erst in Gang, als Christen anfingen, die Bibel zu lesen, und sahen, dass darin Beobachtung mehr gilt als Logik. Die Frage ist nicht, ob Gott Mensch werden konnte. Der Allmächtige kann tun ,was er will. Die eigentliche Frage lautet: Ist Gott Mensch geworden? Und wenn er es getan hat - warum?" (Seite 132)
Cool, sie können zusammen reden. Das ist doch schon mal etwas. Hier zeigt Mangalwadi auf, wie eine oberflächliche Logik zu einer intellektuellen Falle werden kann.
Auf Seite 137 sagt er diesen coolen Satz:
"Gott wurde kein Engel. Er wurde Mensch, um sein Ebenbild in den Menschen wiederherzustellen. Logischerweise stehen also Männer und Frauen über den Engeln. es versteht sich, dass diese Debatte eine Herausforderung für die religiöse Tradition Europas war." (Seite 137)
Dann folgt ein Bezug auf Calvin, den er weiter führt zum Philosophen Pope und dann zu Darwin (Seite 137 - 138).
Wenn Calvin (1509 - 1564) von völliger Verderbtheit der Menschen sprach, können wir dies heute völlig falsch verstehen. Er meinte dies im Gegensatz zur Annahme von Pico della Mirandolas, dass Adam und Eva "nur" ihr Herz nicht aber ihren Verstand oder Logik beim Sündenfall gefallen sei. Die Bibel zeigt, dass alles zur Perversion des Guten neigt. Leider.
Darum war Calvin der Ueberzeugung, dass wir sehr viel über unser Menschsein lernen können, wenn wir Gott besser kennen lernen. Neben der Gnade, der Vergebung tut es uns gut, wenn wir die Liebe und Grosszügigkeit Gottes anfangen zu begreiffen, der trotz seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit sich mit uns gefallenen Menschen einlässt.
"Deshalb sei unser Verstand genauso auf Gottes erneuernde Gand eangewiesen wie unser Herz."
"Die Invasion muslimischer Flüchtlinge erschient bedrohlich,weil die westlichen Intellektuellen schon lange die philosophischen Grundlagen ihres Glaubens - die Grundlagen der Menschenwürde, der Gleichheit aller Menschen und der Menschenrechte - vergessen haben. Viele haben nie die lebensverändernde Kraft des Evangeliums erfahren." (Seite 138)
Alexander Pope (1688 - 1744) trennte nun diesen Prinzip, wie es Calvin lehrte (Calvin: Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis) zum Prinzip: "Darum erkenne dich selbst; masse dir nicht an, Gott zu durchschauen. Das angemessene Studienobjekt der Menschheit ist der Mensch.
Charles Darwin ging dann noch weiter: Seit Darwin glauben viele, sie müssen die Tiere beobachten, um die Menschen verstehen zu können.
Damit hat der Westen:
"... keine Grundlage mehr dafür, irgendeinen metaphysischen Unterschied zwischen einem Menschen, einer Ratte und einer Kakerlake zu postulieren. Nachdem sie Gott ausgeschlossen haben, ruht ihr ererbter Glaube an die Menschenwürde nur noch auf dem Sand der Evolution, nicht mehr auf dem Felsen solider Vernunftargumente und objektiver Beobachtung. Beim Studium des Menschen hält sich der Westen heute nicht mehr an Einsteins Maxime, wonach man Modelle so einfach machen sollte wie möglich, aber nicht noch einfacher.
Die meisten Europäer vertreten nicht mehr die Weltanschuung der Bibel, obwohl sie sich danach sehnen, dass ihre Kutlur ihre christlichen Werte behält. Somit haben sie guten Grund zu der Befürchtung, ihre fundamentlose Kultur könnte ins Wanken geraten unter den starken Wellen islamischer Flüchtlinge - die das Prinzip der einzigartigen Würde des Menschen verwerfen, weil der Islam die Menschwerdung Gottes in Jesus ablehnt. Darüber hinaus ist festzustellen, dass der Islam die Menschwerdung Gottes deshalb verneint, weil er die Dreieinigkeit ablehnt. " (Seite 139 - 140).
Dann geht er über zum Titel "Die Trinität: Der Kultur-Konflikt"
Ebenfalls sehr interessant. Er beschreibt, wie sich dieser Kulturunterschied auch in der Hinrichtung des schiitischen Scheichs Nimr al-Nimr in Saudi Arabien zeigt.
"Sowohl die EU als auch die USA schienen so zu tun, als hätten sie nicht gemerkt, worum es bei der Hinrichtung al-Nimrs offensichtlich ging: Saudi-Arabien schickte damit der sunnitischen Jugend die klare Botschaft..." (Seite 143) Hier empfehle ich weiter zu lesen. Ebenfalls eine interessante Information.
Dreieinigkeit Gottes zeigt Einheit in Vielfalt. Nach meiner Meinung auch das Gott nicht nur ewig Mächtig, sondern auch ewige Liebe ist, da er in Ewigkeit mit sich selber Einheit lebt.
Diese komplexe Einheit Gottes können wir natürlich nicht ganz verstehen. Aber diese Liebe ist ja auch das Ziel der christlichen Hoffnung: Eingehen in die liebevolle Einheit der Perichorese. Für immer wertschätzend geliebt zu werden. Etwas, was ich nie verdienen könnte, sondern aus reiner Liebe Gottes beschenkt bekomme.
Vielfalt ist Reichtum. Das kann man aber auf dieser Welt auch anders sehen. Es gibt Kräfte, die wollen Uniformität erzwingen auf Kosten von Kreativität und Prosperität. Diesem Gedanken geht Mangalwadi ebenfalls nach.
Bis auf Seite 158 spannte er diese Gedanken aus. Hier kommt er zur Ehe:
"Als Individuum bin ich nach dem Bild Gottes erschaffen. Aber Gott ist kein Individualist. Gott befähigt mich, ihm noch ähnlicher zu werden, wenn ich mich dafür entscheide, meine Frau zu lieben und eins mit ihr zu werden. Wir beide werden dem dreieinigen Gott noch ähnlicher, wenn wir ein Baby bekommen und zur Familie werden. Eine Menschenfamilie wird zu der Charakterschule, die das Ebenbild Gottes in sündigen Menschen erneuert. Dieses Ebenbild wurde durch unseren Sündenfall beschädigt.
Auf Seite 159 überträgt er ganz interessant, was da vorgefallen ist.
Zum Abschluss möchte ich diese Zeilen noch zitieren:
"Selbst für den grausamsten Terroristen gibt es Hoffnung, weil der Herr Jesus Christus das Lamm Gottes wurde, das für unsere Sünden geopfert wurde. Er ist der Retter, der Sünden vergibt und aus Sündern Heilige macht.
Man könnte fragen: 'Schert sich Jesus denn nicht um Gottes absolute moralische Forderungen?'
Doch, natürlich! Das Moralgesetz ist ja sein Gesetz. Als die zweite Person der göttlichen Dreieinigkeit ist er der Gesetzgeber. Er ist auch der Richter. Sogar der Koran bestätigt, dass Jesus wiederkommen wird, um die Lebenden und die Toten zu richten. (Da wusste ich nicht.)
Doch ein Grundlegender Unterschied zwischen dem Islam und dem Christentum ist, dass Gott zwar sein Gesetz wichtig nimmt, der Gesetzesbrecher ihm aber noch wichtiger ist. (Seite 177 und 176) Dabei zitiert er auch Jesaja 53, 4 - 11.
Danach geht er auf "Das Kreuz: Die Macht der Versöhnung" ein: und noch viel mehr. U.a. Seite 193: Das Kreuz: Der Grund für Toleranz.
Hier zeigt er auch Fehlentwicklungen in Europa auf. Aber auch deren Korrektur.
Er schliesst diese Gedanken folgendermassen ab:
"Für wie armselig haltet ihr denn Gottes unendlich reiche Güte, Geduld und Treue? Seht ir denn nicht, dass gerade diese Güte euch zur Umkehr bewegen will? (Römer 2,4) (Seite 197)
Ab Seite 200 beginnt er mit
Triumph über den Terrorismus
Auf Seite 208 stellt er folgendes fest:
"viel dringender als grössere und bessere Armeen braucht der Westen Nachfolger Christi, die gelernt haben, Weltreligionen und internationale Beziehungen zu verstehen. Sie müssen danach streben, die Aussenpolitik ihrer Regierungen zu einem realistischen Werkzeug werden zu lassen, um andere Nationen - zu segnen!
Dieser Realismus kann auch kriegerische Mittel einschliessen, aber seine vorrangigen Werkzeuge sind Liebe und Segen. Segen auch für die, die uns verfluchen.
Das säkulare Bildungswesen ist zur grössten Gehirnwäsche-Maschine aller Zeiten geworden. Es bringt muslimische und säkulare Jugendliche gegen die Gerechtigkeit und gegen den Westen auf. Sein Nihilismus verachtet die westlichen Völker. Er höhlt den grundlegenden Völkerbegriff des Westens aus.
Unsere menschliche Fähigkeit, Ehepartner, Nächste und Feinde zu lieben, kann und will er weder aufbauen noch stärken.
Wenn es stimmt, dass die säkulare Bildung zu einem Werkzeug Satans geworden ist, um die Völker hinters Licht zu führen, dann brauchen wir nichts dringender als eine neue Reformation der Universitäten des Westens....
... und sie dürfen sich nicht scheuen, Wahrheit und Tugend zu lehren." (Seite 209)
"Die Demokratie konnte dem Nahen Osten keine Freiheit bringen, weil der Westen seine eigene historische Definition von Freiheit vergessen hat. Die Wahrheit, die den Westen frei gemacht hat, lautet: 'Jesu Christus ist Herr.'" (Seite 209)
Für uns alle gilt, auch den Terroristen:
"Doch ich, Gott der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: mir macht es keine Freude, wenn ein Gottloser sterben muss.
Nein, ich freue mich, wenn er von seinen falschen Wegen umkehrt und am Leben bleibt. Kehrt um, verlasst die alten Wege!' (Hesekiel 33,11).
"Eure Liebe soll aufrichtig sein. Und wie ihr das Böse hassen müsst, sollt ihr das Gute lieben. ... Bittet Gott um seinen Segen für alle, die euch verfolgen, ja, segnet sie, anstatt sie zu verfluchen .... Vergeltet niemals Unrecht mit neuem Unrecht. Verhaltet euch gegenüber allen Menschen vorbildlich.
..
Liebe Freunde, verschafft euch nicht selbst Recht. Ueberlasst vielmehr Gott das Urteil, denn er hat ja in der Heiligen Schrift gesagt: 'Es ist meine Sache, Rache zu üben. Ich, der Herr, werde ihnen alles vergelten.' ...
Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute."
(Römer 12,9.14.17.19.21) (Seite 213)
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