Freitag, 6. September 2019

Meinungsfreiheit Demokratie

Ich denke, dass unsere Presse und Politik usw. nicht ideal die Meinungsfreiheit und damit unsere Demokratie unterstützen. Sie werden bedrängt vom Preisdruck, ideologische Vorstellungen, politischen Interessen und nicht zuletzt durch die Postmoderne, welche antiintellektuell ist. Aber es gibt noch eine andere Gefahr, wie wir weiter unten sehen werden: Angst.

Dies färbt auch auf Diskussionen ab. Letztes Wochenende diskutierte - oder anfänglich war es wohl mehr ein Streit - weil ich wagte die Dogmatik der pseudoreligiösen Umwelt-Glaubens kritisch zu hinterfragen. Sehr bald wurde einem fünften gegenüber - einem Pastor - von mir gesagt - ich lehne jede Form des Umweltschutzes usw. ab. Meine Frau sass neben mir und ich dachte eigentlich, dass sie in ein anderes Gesprächen vertieft war. Aber anscheinend war sie doch bei unserem Gespräch:

"Das hat er doch gar nicht gesagt. Er hat nur kritisch hinterfragt."

Einer stellte mich richtig fest: "Du verstehst nichts davon. Von Theologie verstehst Du was, aber in dieser Sache hast Du keine Ahnung." Eigentlich ein Kompliment und tatsächlich habe ich mich in der Umweltfrage nicht so vertieft. ABER auch wenn ich mich nicht so vertieft habe, kann ich Argumente kritisch hinterfragen und sie damit auf ihren Wahrheitsgehalt abklopfen. Wenn aber anstelle Argumente nur Wut (einer wurde sehr wütend, dem anderen war die Angst des Weltuntergangs merklich anzuspüren) vorherrscht, dann scheint meine vernünftige Lösung dieses Problems nicht möglich zu sein, weil man das Problem nicht vernünftig analysieren kann.

Unsere Zeit scheint eine gewisse Infantilisierung durchzumachen. Und so löst man keine Probleme. Aber gewisse Gruppierungen können natürlich damit die Masse manipulieren. Manipulation aber zerstört eine vernünftige Debatte und letztendlich auch unsere Demokratie. Es gibt heute viele, die glauben, man muss die Massen lenken, sonst wird es gefährlich. Was natürlich zu einer gelenkten Demokratie und schlussendlich zu einer Diktatur führen wird. 

Mit der Zeit konnte ich mit zwei der drei Personen vernünftig über die Umweltprobleme reden. Dann nämlich, als sie ihre ideologischen Scheuklappen abgelegt haben und die echten Probleme angingen. Ein Problem dabei ist auch die Selbstgerechtigkeit. Christen sollten diese selbstüberhebliche Blindheit gut kennen. Da unsere Gesellschaft aber die  jüdisch-christlichen Werte immer mehr verliert, ist sie diesen Gefahren (beinahe) schutzlos ausgesetzt: Man überhebt sich über andere. Man glaubt in eigener Kraft alles erfüllen zu können und sieht seinen eigenen Mangel nicht ein. Das  führt zu Heuchelei und Zweideutigkeit. Zudem verunmöglicht die Moralisierung der eigenen Argumente eine vernünftige Debatte. Im konkreten Fall wollte mir doch tatsächlich einer einreden, ich müsse ein schlechtes Gewissen habe, weil ich dieses Jahr einmal nach Nordafrika geflogen bin. Im Laufe der Debatte fragte ich diese Person, ob er denn kein schlechtes Gewissen habe, wenn er bald in den Kaukasus fliege. Auch hier bekam ich keine vernünftige Antwort, sondern nur Wut und Empörung. Vermutlich hat er seine Persönlichkeit mit dieser Ideologie so verbunden, dass er sich nicht mehr erlauben darf, seine eigene Inkonsequenz einzugestehen.

Das ist völlig irre und zeigt die Gefahr, wenn wir nicht lernen vernünftig zu streiten. Eine ähnliche Schwierigkeit sieht man auch im  untenstehenden Youtub-Beitrag (Beachten Sie am Anfang auch die Zuhörer: Sogar sie haben Mühe überhaupt zuzuhören. Und Herr Hamed Abdel Samad und andere setzten sich dafür ein, dass man auch einem Vertreter des offiziellen Islams in Oesterreich zuhört. Allein das ist ein Einüben des Zuhörens. Und das kann man nur, wenn man in Diskussionen geht, wo jemand eine komplett andere Meinung hat. Das ist sehr wichtig für unsere Demokratie und unsere denkerische Entwicklung. In diesem You-Toub-Beitrag geht es konkret um das Thema Islam. Aber das Thema ist letztendlich irrelevant: Relevant ist: Wie gehen wir mit unterschiedlichen Ansichten um? Können wir vernünftig streiten? Können wir zuhören und können wir nach der Wahrheit suchen oder glauben wir die Wahrheit "gefressen" zu haben?
Dahinter liegt natürlich auch noch eine tiefere Grundlage: Auf was bauen wir wirklich unser Denken und Leben auf? 

Wissen wir noch, was für eine Kraft in einer gepflegten Debatte liegt? Wie Meinungsaustausch und Streitgespräche nicht nur zerstörerisch, sondern auch lernreich, aufbauend und vorallem deeskalierend sein können? 

Denn was bleibt, wenn man nicht mehr miteinander reden kann? Es bleibt nur noch stumm sein oder Gewalt. In diesem Sinne hilft der demokratische Geist auch Konflikte zu lösen. Letztendlich kommt dieser Geist von einem Geist der Demut, des Dienens, der Wertschätzung des menschlichen Lebens und der Suche nach der Wahrheit.  Und noch weiter gesucht, er findet sich in der Bibel: Jesus Christus, der als Gott wirklich Mensch war, wie wir sein sollten.

Unten ist die erwähnte und interessante Buchvorstellung von Herrn Hamed Abdel Smad, der mit Herrn  Tarafa Baghajati 2015 diskutiert.
Hier geht es um den Islam. Und nur schon, wie die Meinungen dargelegt werden, lässt vieles erkennen.
Am Ende kommen beide auf die wichtige Aussage differenzieren zu müssen. Also gerade jene Schwäche der Postmoderne, die nicht mehr differenzieren will, sondern nur noch im Rausch feiern und sich mit billigen Plattitüden zufrieden gibt.
Herr Hamde Abdel Samad betont zudem:
"Immer zwischen Ideologie und Menschen unterscheiden. Nicht jeder Moslem ist ...
... Nichts ist unantastbar ausser der Würde des Menschen."

In der Einleitung hört man, wie der Veranstalter für die Meinungsfreiheit einsteht. Und wie diese auch durch gewaltbereite Personen gefährdet wird. Hier möchte ich erwähnen: Das es auch aus anderen Ideologien Gewaltbereitschaft gibt, die sich in Europa zum Beispiel gegen Demonstrationen für das Lebensrecht von Ungeborenen einsetzt. In der Presse aber wird nur von Gewaltbereiten Vorgeburtslebensrechtler gesprochen (die tatsächlich eine sehr, sehr kleine Gruppe sind). Was aber hier bemerkenswert ist: Herr Hamde Abdel Samad kann in Europa, konkret in Deutschland und Oesterreich nur unter Polizeischutz leben! Egal ob man mit ihm gleicher Meinung ist oder nicht. ABER das dürfte eigentlich nicht sein. Hier sehen wir, dass es in Europa noch einen weiteren Feind der Pressefreiheit und der Meinungsfreiheit gibt: Angst vor Mord der religiös/ideologisch begründet wird! Eigentlich ein riesiger Skandal! Warum empört uns das nicht mehr?! 
(Und von den Theologen frage ich mich, warum wird nicht erwähnt, dass wenn jemand in Hass und Bösartigkeit lebt, nicht zum wirklichen Leben kommt, weil er schon hier seine Hölle begonnen hat zu leben, das er bis in alle Ewigkeit weiterleben wird? In gewisserweise ist er schon hier tot und versucht sich mit den Mitteln des Todes ein besseres Leben zu erwirken. Doch das geht nicht. Falsch informiert. Wer hier nicht in der Gnade und Versöhnung mit Gott lebt, wird es auch nicht in der Ewigkeit! In diesem Sinne ist der Tod kein Exit. Er ist kein Ausgang aus den Problemen dieser Welt. Man nimmt den Hass und den Tod in seinem Herzen mit in den ewigen Tod. Natürlich steht es mir als Mensch nicht zu, über ein einzelnes Leben zu urteilen. Das tut Jesus Christus am Ende dieser Zeit. Ich kann nicht in die Herzen schauen. Aber ich kann sehr wohl über die Systematik der Problematik reden. Und jeder sollte sich prüfen, ob er diese Problematik nicht lebt. Ich habe gerade gestern gehört, wie eine Chefin eine Mitarbeiterin nach 20 Jahren fertig machte. Auch hier kann ich nicht urteilen, weil ich nicht in das Herz sehe. ABER wenn sie ihre Bösartigkeit immer auf die anderen abwälzt (das kann sich so anhören: Die anderen sind immer das Problem. Ich habe keine Probleme.) Wenn sie als Chefin zu einem Tyrann wird, dann hat sie ein echtes Problem: Hier und jetzt und erst recht in der Ewigkeit. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass sie nicht ihre gerechte Strafe bekommt. Aber das gilt nur, wenn sie Busse tut, das heisst wenigstens prinzipiell zugesteht, dass sie eine Sünderin ist und nur durch die Vergebungstat Christi am Kreuz mit Gott versöhnt werden kann. Denn Gott kann es nicht ertragen, dass sein Ebenbild mit Füssen getreten wird. Aber ehrlich gesagt: Auch ich kann nur so zu Gott dem Vater gehen. Selbst wenn ich mich immer zusammen nehmen würde und nie eine Tatsünde begehen würde, so bin ich trotzdem aus meiner Natur ein Sünder. So kann mich Gott nicht in seinen Himmel aufnehmen. Nur wenn ich meine Unmöglichkeit vor Gott bringe in Jesus Christus, kann er mich heilen und alles Neu machen. (Das alles Neu ist im Aspekt des Schon-jetzt-und-noch-nicht. Aber immerhin, in   Christus ist es schon mal ein Anfang. Auf der einen Seite bin ich aus mir aus immer noch nur ein Sünder. Auf der anderen Seite aber, in den Augen Gottes, bin ich gereinigt und rein, wenn ich unter der Gnade bleibe und mich nicht in die Selbstgerechtigkeit begebe …)

Hier aber der interessante Beitrag:)


Hier würde ich nachfragen: Und wie definiert man die Würde des Menschen? Ich glaube, es ist der Zweiklang oder Rahmen, wie es die Bibel uns zeigt: In den Zehn Geboten wie auch:
"Jesus antwortete ihm: Das erste ist 'Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, leiben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!'
Das zweite ist dies: 'Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!' Grösser als diese ist kein anderes Gebot."
(Markus 12,29–31)


Es ist also der dreieinige Gott, der unsere Würde als Menschen absolut definiert. Sogar die Präambel unsere Bundesverfassung nimmt dies auf, indem sie "Im Namen Gottes" beginnt und mit dem Wohl des Schwächsten endet:

Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft

vom 18. April 1999 (Stand am 23. September 2018)
  Präambel

Im Namen Gottes des Allmächtigen!
Das Schweizervolk und die Kantone,
in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung,
im Bestreben, den Bund zu erneuern, um Freiheit und Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden in Solidarität und Offenheit gegenüber der Welt zu stärken,
im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben,
im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen,
gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen,
geben sich folgende Verfassung1:

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