Ich denke, dass unsere Presse und Politik
usw. nicht ideal die Meinungsfreiheit und damit unsere Demokratie unterstützen.
Sie werden bedrängt vom Preisdruck, ideologische Vorstellungen, politischen
Interessen und nicht zuletzt durch die Postmoderne, welche antiintellektuell
ist. Aber es gibt noch eine andere Gefahr, wie wir weiter unten sehen werden:
Angst.
Dies färbt auch auf Diskussionen ab.
Letztes Wochenende diskutierte - oder anfänglich war es wohl mehr ein Streit -
weil ich wagte die Dogmatik der pseudoreligiösen Umwelt-Glaubens kritisch zu
hinterfragen. Sehr bald wurde einem fünften gegenüber - einem Pastor - von mir
gesagt - ich lehne jede Form des Umweltschutzes usw. ab. Meine Frau sass neben
mir und ich dachte eigentlich, dass sie in ein anderes Gesprächen vertieft war.
Aber anscheinend war sie doch bei unserem Gespräch:
"Das hat er doch gar nicht gesagt.
Er hat nur kritisch hinterfragt."
Einer stellte mich richtig fest:
"Du verstehst nichts davon. Von Theologie verstehst Du was, aber in dieser
Sache hast Du keine Ahnung." Eigentlich ein Kompliment und tatsächlich
habe ich mich in der Umweltfrage nicht so vertieft. ABER auch wenn ich mich
nicht so vertieft habe, kann ich Argumente kritisch hinterfragen und sie damit
auf ihren Wahrheitsgehalt abklopfen. Wenn aber anstelle Argumente nur Wut (einer
wurde sehr wütend, dem anderen war die Angst des Weltuntergangs merklich
anzuspüren) vorherrscht, dann scheint meine vernünftige Lösung dieses Problems
nicht möglich zu sein, weil man das Problem nicht vernünftig analysieren kann.
Unsere Zeit scheint eine gewisse Infantilisierung
durchzumachen. Und so löst man keine Probleme. Aber gewisse Gruppierungen
können natürlich damit die Masse manipulieren. Manipulation aber zerstört eine
vernünftige Debatte und letztendlich auch unsere Demokratie. Es gibt heute
viele, die glauben, man muss die Massen lenken, sonst wird es gefährlich. Was
natürlich zu einer gelenkten Demokratie und schlussendlich zu einer Diktatur
führen wird.
Mit der Zeit konnte ich mit zwei der
drei Personen vernünftig über die Umweltprobleme reden. Dann nämlich, als sie
ihre ideologischen Scheuklappen abgelegt haben und die echten Probleme
angingen. Ein Problem dabei ist auch die Selbstgerechtigkeit. Christen sollten
diese selbstüberhebliche Blindheit gut kennen. Da unsere Gesellschaft aber
die jüdisch-christlichen Werte immer mehr verliert, ist sie diesen
Gefahren (beinahe) schutzlos ausgesetzt: Man überhebt sich über andere. Man
glaubt in eigener Kraft alles erfüllen zu können und sieht seinen eigenen
Mangel nicht ein. Das führt zu Heuchelei
und Zweideutigkeit. Zudem verunmöglicht die Moralisierung der eigenen Argumente
eine vernünftige Debatte. Im konkreten Fall wollte mir doch tatsächlich einer
einreden, ich müsse ein schlechtes Gewissen habe, weil ich dieses Jahr einmal
nach Nordafrika geflogen bin. Im Laufe der Debatte fragte ich diese Person, ob
er denn kein schlechtes Gewissen habe, wenn er bald in den Kaukasus fliege.
Auch hier bekam ich keine vernünftige Antwort, sondern nur Wut und
Empörung. Vermutlich hat er seine Persönlichkeit mit dieser Ideologie so
verbunden, dass er sich nicht mehr erlauben darf, seine eigene Inkonsequenz
einzugestehen.
Das ist völlig irre und zeigt die
Gefahr, wenn wir nicht lernen vernünftig zu streiten. Eine ähnliche
Schwierigkeit sieht man auch im untenstehenden Youtub-Beitrag (Beachten
Sie am Anfang auch die Zuhörer: Sogar sie haben Mühe überhaupt zuzuhören. Und
Herr Hamed Abdel Samad und andere setzten sich dafür ein, dass man auch einem
Vertreter des offiziellen Islams in Oesterreich zuhört. Allein das ist ein
Einüben des Zuhörens. Und das kann man nur, wenn man in Diskussionen geht, wo
jemand eine komplett andere Meinung hat. Das ist sehr wichtig für unsere
Demokratie und unsere denkerische Entwicklung. In diesem You-Toub-Beitrag geht
es konkret um das Thema Islam. Aber das Thema ist letztendlich irrelevant:
Relevant ist: Wie gehen wir mit unterschiedlichen Ansichten um? Können wir
vernünftig streiten? Können wir zuhören und können wir nach der Wahrheit suchen
oder glauben wir die Wahrheit "gefressen" zu haben?
Dahinter liegt natürlich auch noch eine
tiefere Grundlage: Auf was bauen wir wirklich unser Denken und Leben auf?
Wissen wir noch, was für eine Kraft in
einer gepflegten Debatte liegt? Wie Meinungsaustausch und Streitgespräche nicht
nur zerstörerisch, sondern auch lernreich, aufbauend und vorallem deeskalierend
sein können?
Denn was bleibt, wenn man nicht mehr
miteinander reden kann? Es bleibt nur noch stumm sein oder Gewalt. In diesem
Sinne hilft der demokratische Geist auch Konflikte zu lösen. Letztendlich kommt
dieser Geist von einem Geist der Demut, des Dienens, der Wertschätzung des
menschlichen Lebens und der Suche nach der Wahrheit. Und noch weiter
gesucht, er findet sich in der Bibel: Jesus Christus, der als Gott wirklich
Mensch war, wie wir sein sollten.
Unten ist die erwähnte und interessante
Buchvorstellung von Herrn Hamed Abdel Smad, der mit Herrn Tarafa
Baghajati 2015 diskutiert.
Hier geht es um den Islam. Und nur
schon, wie die Meinungen dargelegt werden, lässt vieles erkennen.
Am Ende kommen beide auf die wichtige
Aussage differenzieren zu müssen. Also gerade jene Schwäche der Postmoderne,
die nicht mehr differenzieren will, sondern nur noch im Rausch feiern und sich
mit billigen Plattitüden zufrieden gibt.
Herr Hamde Abdel Samad betont zudem:
"Immer zwischen Ideologie und
Menschen unterscheiden. Nicht jeder Moslem ist ...
... Nichts ist unantastbar ausser der
Würde des Menschen."
In der Einleitung hört man, wie der
Veranstalter für die Meinungsfreiheit einsteht. Und wie diese auch durch
gewaltbereite Personen gefährdet wird. Hier möchte ich erwähnen: Das es auch
aus anderen Ideologien Gewaltbereitschaft gibt, die sich in Europa zum Beispiel
gegen Demonstrationen für das Lebensrecht von Ungeborenen einsetzt. In der
Presse aber wird nur von Gewaltbereiten Vorgeburtslebensrechtler gesprochen
(die tatsächlich eine sehr, sehr kleine Gruppe sind). Was aber hier bemerkenswert
ist: Herr Hamde Abdel Samad kann in Europa, konkret in Deutschland und
Oesterreich nur unter Polizeischutz leben! Egal ob man mit ihm gleicher Meinung
ist oder nicht. ABER das dürfte eigentlich nicht sein. Hier sehen wir, dass es
in Europa noch einen weiteren Feind der Pressefreiheit und der Meinungsfreiheit
gibt: Angst vor Mord der religiös/ideologisch begründet wird! Eigentlich ein
riesiger Skandal! Warum empört uns das nicht mehr?!
(Und von den Theologen frage
ich mich, warum wird nicht erwähnt, dass wenn jemand in Hass und Bösartigkeit
lebt, nicht zum wirklichen Leben kommt, weil er schon hier seine Hölle begonnen
hat zu leben, das er bis in alle Ewigkeit weiterleben wird? In gewisserweise
ist er schon hier tot und versucht sich mit den Mitteln des Todes ein besseres
Leben zu erwirken. Doch das geht nicht. Falsch informiert. Wer hier nicht in
der Gnade und Versöhnung mit Gott lebt, wird es auch nicht in der Ewigkeit! In
diesem Sinne ist der Tod kein Exit. Er ist kein Ausgang aus den Problemen
dieser Welt. Man nimmt den Hass und den Tod in seinem Herzen mit in den ewigen
Tod. Natürlich steht es mir als Mensch nicht zu, über ein einzelnes Leben zu urteilen.
Das tut Jesus Christus am Ende dieser Zeit. Ich kann nicht in die Herzen
schauen. Aber ich kann sehr wohl über die Systematik der Problematik reden. Und
jeder sollte sich prüfen, ob er diese Problematik nicht lebt. Ich habe gerade
gestern gehört, wie eine Chefin eine Mitarbeiterin nach 20 Jahren fertig
machte. Auch hier kann ich nicht urteilen, weil ich nicht in das Herz sehe.
ABER wenn sie ihre Bösartigkeit immer auf die anderen abwälzt (das kann sich so
anhören: Die anderen sind immer das Problem. Ich habe keine Probleme.) Wenn sie
als Chefin zu einem Tyrann wird, dann hat sie ein echtes Problem: Hier und
jetzt und erst recht in der Ewigkeit. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz
gestorben, dass sie nicht ihre gerechte Strafe bekommt. Aber das gilt nur, wenn
sie Busse tut, das heisst wenigstens prinzipiell zugesteht, dass sie eine Sünderin
ist und nur durch die Vergebungstat Christi am Kreuz mit Gott versöhnt werden
kann. Denn Gott kann es nicht ertragen, dass sein Ebenbild mit Füssen getreten
wird. Aber ehrlich gesagt: Auch ich kann nur so zu Gott dem Vater gehen. Selbst
wenn ich mich immer zusammen nehmen würde und nie eine Tatsünde begehen würde,
so bin ich trotzdem aus meiner Natur ein Sünder. So kann mich Gott nicht in
seinen Himmel aufnehmen. Nur wenn ich meine Unmöglichkeit vor Gott bringe in
Jesus Christus, kann er mich heilen und alles Neu machen. (Das alles Neu ist im
Aspekt des Schon-jetzt-und-noch-nicht. Aber immerhin, in Christus ist es schon mal ein Anfang. Auf
der einen Seite bin ich aus mir aus immer noch nur ein Sünder. Auf der anderen
Seite aber, in den Augen Gottes, bin ich gereinigt und rein, wenn ich unter der
Gnade bleibe und mich nicht in die Selbstgerechtigkeit begebe …)
Hier aber der interessante Beitrag:)
Hier würde ich nachfragen: Und wie
definiert man die Würde des Menschen? Ich glaube, es ist der Zweiklang oder
Rahmen, wie es die Bibel uns zeigt: In den Zehn Geboten wie auch:
"Jesus antwortete ihm: Das erste
ist 'Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr; und du sollst den Herrn,
deinen Gott, leiben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und
aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!'
Das zweite ist dies: 'Du sollst deinen
Nächsten lieben wie dich selbst!' Grösser als diese ist kein anderes
Gebot."
(Markus 12,29–31)
Es ist also der dreieinige Gott, der
unsere Würde als Menschen absolut definiert. Sogar die Präambel unsere
Bundesverfassung nimmt dies auf, indem sie "Im Namen Gottes" beginnt
und mit dem Wohl des Schwächsten endet:
Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft
vom 18. April 1999 (Stand am 23. September 2018)
Präambel
Im Namen Gottes des Allmächtigen!
Das Schweizervolk und die Kantone,
in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung,
im Bestreben, den Bund zu erneuern, um Freiheit und Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden in Solidarität und Offenheit gegenüber der Welt zu stärken,
im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben,
im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen,
gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen,
geben sich folgende Verfassung1:
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