Dienstag, 31. März 2020

Trump, Obama und Corona sowie Klimapolitik

Heute lese ich, dass Obama Trump i.S. Corona und Klimapolitik kritisiert. Ich zitiere: "Wir können uns keine weiteren Folgen der Leugnung des Klimawandels mehr erlauben." (Quelle BAZ Online, 2:15 Uhr).

Ich verstehe Obama hier nicht ganz, was Corona mit der Erderwärmung zu tun hat.

Dass der gesamte Westen im Gegensatz zu Singapur, Hongkong, Taiwan und Südkorea schlecht vorbereitet war, gilt sicherlich. Es beginnt mit zuwenig Mundschutzmasken, Desinfektionsmittel über Intensivstationen und Beatmungsgeräte bis hin zu späten Quarantäne-Massnahmen und, dass ist wohl das grösste Versäumnis: Wir hatten 16 Jahre Zeit ein Therapie oder Impfung zu entwickeln (s. hierzu mein vorherigen Blogg-Beitrag zum Gebetstag: SARS ähnelt stark dem Corona und man erwartete, dass ein ähnliches Virus in abgeschwächter Form wieder auftreten könnte. Ob man aber beim Wandel, der ein Virus sich unterzieht eine Impfung machen kann, ist eine andere Frage.). Mit einem Impfstoff hätten wir all diese Probleme gar nicht erst gehabt. Ich glaube nicht nur Trump war blauäugig. Auch unser Herr Daniel Koch sprach davon, dass man so etwas nicht sehen konnte, obwohl es ja offensichtlich war. Wir hatten mit China und Italien zwei klare Beispiele. Die Frage ist also erlaubt, ob es denn Obama besser gemacht hätte? Vielleicht?

Interessant ist aber die Verquickung von Corona und Klimawandel. Kurz bevor Corona uns erreichte, hatte ich mit einem Nachbarn der Lehrer ist, ein interessantes Gespräch. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass CO2 kein moralisch schlechtes Gas ist. Es ist ein wichtiges Gas, dass dafür sorgt, dass wir hier nicht verfrieren. Es hilft die Erde zu erwärmen. Und wenn es zuviel vorhanden ist, kann das natürlich auch ungünstig sein. Wir müssen das vernünftige Verhältnis finden. Er stimmte mir zu. Auch als ich sagte, dass wenn die Schweiz (oder sogar Deutschland) die gesamte Wirtschaft abstellen würde, hätte das praktisch keinen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des CO2-Gehalts in der Atmosphäre, weil das menschengemachte CO2 sehr gering ist. Ich war erstaunt, dass er dem auch nichts entgegnete. Warum hat er dann so für eine Reduktion des CO2 plädiert? Es gehe um etwas anderes. Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer Reicher. Ich war erstaunt und meinte, dass ist ein ganz anderes Thema. Unsere Finanzwirtschaft ist manisch-depressiv und es wäre gesund, diese grossen Ausschläge abzuflachen. D.h. in entwickelten Länder nur ein leichtes Wachstum anzustreben. Für unterentwickelte Staaten ist das natürlich anders. Sie brauchen ein höheres Wachstum. Ich weiss nicht, ob ich auch zu dem kam: Wir brauchen auch ein ruhigeres und menschlicheres Wirtschaften. Das Wirtschaftsleben wurde in den  letzten Jahrzehnten immer härter. Wie viele Manager nehmen darum stimulierende Medikamente? Vieles ist überdreht. Wenn wir es schafften, Qualität vor Quantität zu betonen und anstelle immer mehr und schneller "um uns drehen", dann wäre das vernünftig. In diesem Sinne müssten wir auch langsam aus der Tiefzinspolitik aussteigen, weil das irgendwann mal einen grossen Knall geben könnte (Hoffentlich irre ich mich hier.). Wir können mit unseren Mitteln eine bessere Welt schaffen, anstelle nur in materialistischen Werte zu denken und uns von kurzfristigen Zielen auffressen zu lassen. 
Dazu gehört, wie wir jetzt sehen, auch ein Impfmittel gegen Corona zu entwickeln. Wir hatten 16 Jahre Zeit dafür. Aber wir denken ja höchstens 5 Jahre weit. Auf der anderen Seite ist die Welt nicht nur schlechter geworden. Wir haben auch vieles erreicht, das Positiv ist. Und es ist wichtig, dass man dies auch würdigt. Sonst verfällt man einem apokalyptischen Denken. Können nun nicht 90% der Kinder lesen, um nur mal eines zu erwähnen?
Der Mensch ist nicht nur Materie. Wir sind viel mehr. Wir brauchen Essen und Kleider sowie einen geborgenen Platz und somit auch eine gesunde Wirtschaft. Wir brauchen aber auch eine Geborgenheit, eine Form der Sicherheit in Gemeinschaft mit anderen Menschen. Wir brauchen eine Wertschätzung unserer Arbeit. Denn Arbeit adelt. Aber nur schon dieses Verständnis fehlt uns - oder wir stehen mit der Aufgabe unserer christlichen Werte  in einer Tendenz  auch die Wertschätzung von ehrlicher Arbeit zu verlieren (Thema protestantische Arbeitsethik). Gerade dieses so billig wie möglich, bedeutet letztendlich auch eine Entwertung der Arbeit. Ich schätze gute Handwerker. Schätzen wir sie als Gesellschaft? Aber warum gibt es dann immer weniger gute Handwerker? Ich schätze eine fürsorgliche und liebevolle Mutter. Warum reden wir dann das Muttersein schlecht? Ich schätze einen fürsorglichen Vater. Warum ...? Ich schätze einen fürsorglichen Patron. Und warum ....? Und so könnte man weiter denken und müsste man auch. Und natürlich ist in dieser Zwischenzeit alles unperfekt. Aber gerade der Idealismus führt zu einem ideologischen Gefängnis. Wir müssen das Unperfekte akzeptieren und Jesus birngen, der dafür gestorben ist. Sonst kommen wir nicht raus. Und mit den anderen - die das nicht können - müssen wir eine gesunde Mitte finden.

Interessant ist, dass wir zur Zeit sehr wenig über Gender und Klimapolitik hören (Obama ist eine Ausnahme). Für mich war und ist das ein positives Zeichen: Wir beschäftigen uns jetzt mit wirklichen Problemen. Das lässt hoffen, dass wir aus der Krise eine Chance machen und uns aus ideologischen Grabenkämpfen befreien. (Und wenn wir aus den ideologischen Gräben befreit haben, kann man viel gelassener und vernünftiger alle anderen Probleme angehen: auch das Klima oder das man Buben nicht mehr so benachteiligt usw.)

Diese Werbung des WWF sagt eigentlich alles:

WWF «Mütter und Mutter Natur» – Seiler's Werbeblog

Wie lange wird es dauern, bis diese Frau mit ihrem Kind verfriert? Und das wirklich Schlimme ist, dass jene, die eine solche Werbung machen, das nicht einmal merken. Es stimmt, dass CO2 zur Erderwärmung führt. Aber das ist nicht nur negativ. Negativ wird es nur, wenn es zuviel CO2 hat. Gar keine Wärme ist mindestens ebenso tödlich. Diese antintellektuelles postmodernes Denken ist gefährlich. Insbesondere, wenn man nicht die ganze Komplexität berücksichtigt. Praktisch erleben wir gerade, was geschieht, wenn gespart wird, wenn Flieger am Boden anstelle in der Luft sind, wenn die Industrie massiv gedrosselt wird. Unsere Welt ist eine Zwischenzeit (d.h. zwischen dem ersten und zweiten Kommen von Jesus) und sie ist nicht vollkommen. Die Schöpfung leidet extrem und sehnt sich nach Erlösung. Aber bis zu einem  gewissen Grad - wenn wir vernünftig handeln - können wir die Folgend des Sündenfalls einschränken, indem wir unsere Wissenschaft und Wirtschaft und Kulturelles Leben vernünftig gestalten. Dazu braucht es auch Grenzen, d.h. Gesetzte. Aus biblischer Sicht sind das natürlich nur Notordnungen, um Schlimmeres zu verhindern. Sie schaffen aber - wenn wir sie weise definieren - dennoch eine gewisse Rechtssicherheit, indem wir uns frei entwickeln können: In unserem privaten und geschäftlichen Leben. Johannes Calvin hat dazu drei Punkte erwähnt, die wir uns dabei fragen können, wenn wir ein Geschäft abschliessen: 1. Nützt es mir? 2. Nützt es meinem Gechäftspartner? Nützt es der Gesellschaft? Ehrt es Gott? Diese Form der Geschäftsethik fördert unsere Gesellschaft. Denn: Gerechtigkeit erhöht eine Nation. Ungerechtigkeit macht sie fertig. Sinngemäss kann man dies in der Bibel im Alten Testament nachschlagen.
Gott segne Sie. Gott segne Ihre Lieben. Gott segne Ihre Arbeit und Gott gebe unseren Verantwortlichen Vergebung und Weisheit mit der von Gott gegebenen Macht umzugehen (für die sie einmal vor Jesus Rechenschaft abgeben müssen.) Aber auch uns gebe Gott Weisheit verantwortungsvoll mit unserer Macht und unserem Einfluss umzugehen. Auch wir werden über jedes Wort usw. einmal Rechenschaft abgeben müssen. (Darum bin ich froh, dass ich Jesus habe, der für meine Sünden gestorben ist.)

Wie auch immer: Auch die Natur erlebt durch die Corona-Krise eine "Auszeit". Interessant wäre es, ob dies auch einen Einfluss auf die Erderwärmung hat. Aber vermutlich wird es heissen: Klima ist nicht gleich Wetter. Das mag ja stimmen, aber eine so massive Reduktion der wirtschaftlichen Leistung müsste sich unter anderem auch am CO2-Bestand bemerkbar machen. Allerdings, wenn wir Menschen nur unwesentlich daran beteiligt sind, wird auch diese massive Reduktion nicht so gross ausfallen. Dennoch sollte man das doch messen können? Denn immerhin geht es ja hier nicht nur um die Schweiz, sondern um eine weltweite Reduktion des CO2. Mal  sehen, ob wir irgendwann von dem etwas hören.  Interessant ist, dass Obama dies nicht thematisiert, wenn er über dieses Thema spricht. Was aber ganz sicher ist: Mit dieser Krise haben wir auch eine Krise der Wirtschaft und zeigt uns, dass wir CO2 Reduktion mit Verstand vornehmen müssen, wenn wir denn das CO2 reduzieren wollen. (Auch hier sehe ich eine Inkonsquents: Wenn CO2 so schlimm wäre, müssten wir mehr Atomkraftwerke bauen. Das sage ich nicht, weil ich Atomkraftwerke super finde. Aber diese sind definitiv CO2 neutral. Und wenn das CO2 so schlimm ist, muss man das längerfristige Problem der Atomkraft eingehen, bis man eine bessere Lösung hat. Oder aber CO2 ist doch nicht ganz so schlimm und dann kann man mit ganz verschiedenen Möglichkeiten vorgehen, die ich vorziehen würde und vorallem kann man gelassener ans Thema gehen. 

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