Johannes Calvin: Das Gebet
gräbt die Schätze aus, die unser Glaube im Evangelium des Herrn angezeigt
gefunden und dort erschaut hat (III,20,3 Institutio)
Es ist daher gar zu töricht, wenn jene Leute faseln, um des
Menschen Herz vom Beten abzuhalten, es sei vergebens, Gottes Vorsehung, die
stets zur Hut aller Dinge auf der Wacht stehe, mit unserem Schreien zu ermüden!
...
So wächst also Gottes Auge, um der Not von uns Blinden
abzuhelfen; aber auf der anderen Seite will er auch unser Seufzer hören, um seine
Liebe gegen uns desto besser zu beweisen!
So ist beides wahr: "Der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht" (Psalm 121,4) - und doch verzieht er auch, als hätte er uns vergessen, wenn er uns lässig und stumm sieht!" Johannes Calvin (aus Institutio III, 20,3)
aus Institutio III, 20, 5, Johannes Calvin: Hier wendet Calvin ganz praktisch, wie schon vorangehend, die biblische Wahrheit, der Allmacht Gottes und unsere Verantwortung an, die sich auch in der biblischen Prädestination und unserer Verantwortung wiederspiegelt.
Dieser Antinomie, die wir
theologisch nicht auflösen dürfen, sondern ihre Spannung in unserem Denken
stehen lassen müssen, um sie in Christus, im Studium der Bibel begreifen zu
können, wenn dabei auch die gelehrte Unwissenheit zu beachten ist: Institutio
III, 21, 2:
"Auch sollen wir uns nicht
schämen, in einer solchen Sache etwas nicht zu wissen, in der es eine
wohlgelehrte Unwissenheit (docta ignorantia) gibt! "
Hier lese ich aus diesen Stellen der Institutio vor (Es sind nur Ausschnitte):
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